Mattheuer, Wolfgang (1979)


Mattheuer, Wolfgang (1927 - 2004): Unterbuchwald (1979).

Öl auf 85 x 70 cm Hartfaserplatte, vom Künstler gerahmt. Links unten monogrammiert.


Vorder- und Mittelgrund bilden Staketenzäune, die Gevierte ein- und abgrenzen. Die Zauntür vorn, von der Bildunterkante angeschnitten, steht arglos offen und gestattet Zutritt. Hinter den Zäunen, rechtshin, auf leicht ansteigendem Grund und nach hinten zu perspektivisch kleiner werdend, stehen Siedlungs-Häuser mit ihren Schuppen und Gewächshäusern. Zwei der Fenster sind von innen her erhellt.

Es herrscht Morgenstimmung. Hinter Tannenspitzen scheint erstes Sonnenlicht herauf. Es beleuchtet ein einzelnes Wölkchen, das in einem übergroßen, zart blau herandämmernden Himmel schwebt.

DDR-Kunst, Idyllik im "real existierenden Sozialsimus". Die alles entscheidende SED forderte von den Bewohnern der DDR, Individualität zu unterdrücken und in einem Reifungsprozess alle Eigenheiten abzulegen. Konträr zu diesem oktruierten Kollektiv großen Stils entwickelte sich die so genannte Nischengesellschaft der DDR, der Rückzug ins Private.


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