Ich stelle mal die Theorie auf, dass jeder Mensch angeborene Denkmuster hat, die er selber überprüfen und ändern kann, die aber die meisten Menschen stark prägen.

Folgende vermute ich gefunden zu haben:

  • Alles hat einen Zweck.
  • Gerecht ist, wenn jeder gleiche gleichviel bekommt.
  • Jemand ist für seine Tat verantwortlich, wenn sie von ihm ausgeht.
  • Jeder braucht seinen Platz zum Leben, indem er bestimmen darf.
  • Eher bewusst: Alle Menschen sind gleichwertig, nur deren Verhalten ist unterschiedlich gut.
  • Eher unterbewusst: Es gibt bessere und schlechtere Menschen. (abwertendes Verhalten, Wertschätzen)
  • Ich selber bin ein guter Mensch.
  • Wer dumm handelt, ist selber schuld.
  • Ich achte immer auch auf den Weg, wenn ich ein Ziel erreichen möchte.
  • Ich halte mich an die gesellschaftlichen Regeln.
  • Ich lebe, weil es mir Spaß macht.
  • Wenn jemand anderes leidet, kann ich versuchen ihm ein wenig zu helfen, um mein Ansehen zu verbessern, letztlich ist es aber seine Sache.
  • Philosophie ist unwichtig, letztlich ist entscheidend, dass es mir gut geht.

Diese Denkmuster sind bei den meisten Menschen zu finden, aber nicht bei allen. Allerdings sind sie so entscheidend, dass sie Kernbestandteil der meisten Philosophien sind.

Das Jeder-braucht-seinen-Platz-zum-Leben-Denkmuster ist auch im Spruch „Die Freiheit des Einen hört da auf, wo die Freiheit des Anderen beginnt.“ zu finden.

Existentialisten beispielsweise gehen nicht davon aus, dass alles einen Zweck haben muss. Die Auffassung, dass alles einen Zweck hat, dient dazu den Menschen dazu anzuregen, Dinge zu hinterfragen, um ihren Sinn zu erfassen. Allerdings kann ein Zuviel an Hinterfragen auch am Überleben hinderlich sein, sodass dieses Denkmuster von Mensch zu Mensch unterschiedlich ausgeprägt ist.

Gerechtigkeit ist, wenn jedem sein Interesse erfüllt wird, dass er genauso viel wie die anderen von bestimmten Ressourcen bekommt, solange er genauso gut wie sie ist.

Dass man auf den Weg, den man einschlägt, um ein Ziel zu erreichen, achten soll, zeigt sich beispielsweise im ironischen Spruch „der Zweck heiligt die Mittel“.

Dass Denkmuster, sich an die Regeln zu halten, nennt man Deontologie. Eine übersteigerte Selbstliebe nennt man Narzissmus. Die übersteigerte Ansicht des Denkmusters, dass das Leben dazu dient Spaß zu haben, nennt man Hedonismus.