Basiskonzepte im GSP-Unterricht/Kausalität

Das epistemische Basiskonzept „Kausalität“ beschäftigt sich Thomas Hellmuth und Christoph Kühberger zufolge mit dem Zustandekommen von historischem und politischem Wissen.[1]

Basiskonzepte im GSP-Unterricht/Kausalität

Das Basiskonzept Kausalität

Bearbeiten

Der Begriff „Kausalität“ wird von Duden mit „kausaler Zusammenhang“ bzw. „Ursächlichkeit“ erklärt. Er ist vom lateinischen Wort Causa (Ursache) bzw. vom mittellateinischen Wort causalitas (Ursächlichkeit) abgeleitet und bezieht sich auf das Verhältnis von Ursachen und Wirkungen. „Kausalität“ gibt eine Antwort auf die Frage „Warum“. Die klassische Definition von Ursache – und damit gleichsam von „Kausalität“ geht auf den englischen Philosophen, Historiker und Ökonom David  Hume zurück: „Eine Ursache ist ein Gegenstand, der einen anderen zur Folge hat, wobei alle dem ersten ähnliche Gegenstände solche, die dem zweiten ähnlich sind, zur Folge haben.“[2]

In rechtlichen und naturwissenschaftlichen Zusammenhängen werden oft singuläre Entwicklungen angenommen, dass also jede Ursache eine bestimmte Wirkung hat und umgekehrt jede Wirkung auf einer bestimmten Ursache basiert. Die Ursachen von historischen und politischen Prozessen sind jedoch meistens sehr vielfältig. Außerdem ist zu bedenken, dass jede (politische bzw. gesellschaftliche) Handlung Folgen hat, die aber zum Zeitpunkt des Handelns nicht (vollständig) abgeschätzt werden können.

Wie Dieter Birnbacher und David Hommen betonen, handelt es sich bei der „Kausalität“ um einen für das menschliche Denken und Handeln elementaren Begriff, der aber – wie viele andere allgemeine und grundlegende Begriffe – schwer zu fassen ist.[3] Es ist daher besonders wichtig, diesen im Unterricht anhand von Beispielen zu erklären.

Anwendungsbeispiel für den Unterricht

Bearbeiten

Um zu verdeutlichen, dass bei politischen bzw. gesellschaftlichen Entwicklungen selten eine Ursache benannt werden kann, kann etwa die Situation vor dem Ersten Weltkrieg besprochen werden. Einen Überblick über zentrale Entwicklungen, die zu diesem Krieg geführt haben, findet sich beispielsweise in der virtuellen Ausstellung „Der Erste Weltkrieg und das Ende der Habsburgermonarchie“.

Literatur

Bearbeiten
  • Dieter Birnbacher/David Hommen: Negative Kausalität, Berlin/Bosten 2012, ISBN 978-3-11-029502-3.
  • Thomas Hellmuth, Christoph Kühberger: Historisches und politisches Lernen mit Konzepten. In: Historische Sozialkunde. Geschichte - Fachdidaktik - Politische Bildung 1/2016.

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Thomas Hellmuth, Christoph Kühberger: Historisches und politisches Lernen mit Konzepten. In: Historische Sozialkunde. Geschichte - Fachdidaktik - Politische Bildung 1/2016, S. 4.
  2. Kausalität, Brockhaus online, http://www.brockhaus.de/, Zugriff: 17.10.2016.
  3. Dieter Birnbacher/David Hommen: Negative Kausalität, Berlin/Bosten 2012, S. 39.