Benutzer:Cara Sharon Dietrich/Dokumentation (SU 2019)

Alte und Neue Wiener Heurigenmusik

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Die Wiener Heurigenmusik, ebenfalls bekannt unter den Synonymen der Schrammelmusik und des Wienerliedes, umfassen das gesamte Repertoire traditioneller Wienermusik. Der Begriff bezieht sich auf die Musik, die innerhalb von Heurigenlokalen und Burschenschränke im geographischen gelegenen Umkreis der Stadt Wien gespielt wird. (http://www.musiklexikon.ac.at/ml/musik_H/Heurigen-Musik.xml) Die Bezeichnung „Heuriger“ begründet auf zwei Bedeutungen. Erstmals ist der Wein der letzten Ernte gemeint, der am 11.November, am Martini des Folgejahres zum Alten wird, sowie auch den Ort, an dem dieser getrunken wird. „Zu einem Heurigen gehen“ ist Ausdruck von Lebensfreude im Rahmen des bevorstehenden Trinkens und Essen, in der Tradition und Gegenwart aufeinandertreffen (Vgl. Sinhuber, 1986:8). Heurigenmusik kann außer Wienermusik, ebenfalls weitere Musikgattungen, wie Operetten, Schlager, und weltweit produzierte Volksmusik umfassen. Die Lautstärke der Musik sollte im Regelfall die Gespräche der Gäste nicht übertrumpfen. Die Gäste sollen unterhalten werden, sich aber nicht gestört fühlen. (https://www.heurigenmusik.at/)


1.Geschichte

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1.1. Historischer Hintergrund

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Zu den ersten Literaturbefunden hinsichtlich Persönlichkeiten des ursprünglichen „Wiener Volkssängertums“ gehört der namentlich bekannte „Heurigen-Musiker“ Marx Augustin (Kann man auf Wikipedia Verlinken), ein Sackpfeifer (Dudelsackspieler) (Wikipedia verlinken), dem zahlreiche Legenden zugeschrieben werden. Der Interpret des berühmten Liedes „O du lieber Augustin…“ soll vermeintlich um das Jahr 1679 gelebt haben (Vgl. Sinhuber, 1986:153f.). Ein weiterer zeitgenössischer Tanzgeiger und Liedersänger ist unter anderen Persönlichkeiten, unter dem Namen Georg Staben bekannt. Dieser soll 1706 durch einen alkoholbedingten Fall in „eine Senkgrube vor dem Stubentore“ ums Leben gekommen sein.(Vgl. Sinhuber, 1986:125f.). Die ersten sogenannten „Heuriger-Musikanten“ unter Anderen, die Herren August und Staben gehörten den untersten Schichten der Gesellschaft an (Vgl. Jelusich; Gerstenbrand,1969: 79). Sie zogen mit einer Geige oder Dudelsack von einem Schank oder Heurigen Wiens, zum nächsten. Hundert Jahre später galt die Harfe als musikalischer Maßstab der Volksmusikanten. Die Musiker ernannten sich selbst, mit aber auch ohne dessen Besitz, allesamt zu Harfenisten. (Vgl. Sinhuber, 1986:125f.). Daraufhin wurde der „Bänkelsang“ (Wikipedia-Tag) inhaltlich von sentimentalen Schnulzen und „ordinären“ Gassenhauer“ (Wikipedia-Tag) abgelöst. Die Einnahmen wurden anschließend üblicherweise mit einem Teller eingesammelt. Kurze Zeit später fanden sich die Sänger und Musiker zusammen und traten als Truppe, oder auch „Gesellschaft“ genannt, auf. Diese bestanden oftmals aus verschiedenen Familienmitgliedern. Als prominentes Beispiel sind beispielsweise die Linnbrunner Familie, aus denen bis heute zwei Schwester als ordinäre „Tenoristinnen“ bekannt war. Ebenfalls ein Bruder, der als „Prater-Falstaff“ als Komiker in Fürsts Singspielhalle auftritt (Vgl. Sinhuber, 1986:154). Es folge die Biedermeierzeit in den die „Harfenisten“ hauptsächlich in den Kellern und Weinschenken Wiens musizierten. Mit der Bezeichnung „g´sunde Röhr´n“ wurde zwischenzeitlich Qualität durch röhrenden Stimmgewalten und „Harfenistenszenen“ auf aus Kellertüren und Fässern improvisierte Pawlatschen ersetzt (Wiki-Tag).


1.2.Usprung

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Auslöser für das Aufkommen der musikalischen Unterhaltung in den Vororten Wiens war die Verfügbarkeit der öffentlichen Verkehrsmittel, welche auch der breiten Mittelschicht Zugang zu den sogenannten „Heurigen“ ermöglichte. (http://www.musiklexikon.ac.at/ml/musik_H/Heurigen-Musik.xml) Um das Jahr 1928 revolutionierte Johann Baptist Moser das „Wiener Volkssängertum“: Innerhalb der Gesellschaft, in der er musizierte, wurde die Harfe erstmals verbannt und durch das Klavier ersetzt. Durch das Verlangen eines festen Eintrittsgeldes war es den Wienern möglich Lieder mit hohem musikalischem Niveau zu hören. Mit Anlehnungen an zahlreiche Komponisten der Zeit wie beispielsweise Nestroy (Wikipedia) und Raimund (Wikipedia) wurden viele seiner „Kompositionen“ zu bekannten Schlagern. Eine erste Sammlung Wiener Lieder veröffentlichte er unter dem Titel „Wiener Lokalsänge“. Auch der Norddeutsche Johannes Brahms repräsentierte das musikalische Wien zu der Zeit. Die Biedermeier repräsentiert ein Umbruch zu einer Synthese zwischen Volksmusik und Klassik, sowie Einheimischem und Fremdem. (Vgl. Sinhuber, 1986:155ff).1851 folgten die ersten Voraussetzungen für eine Produktionslizenz: Jedes Mitglied eines Volkssängergesellschaft hat über dem 20. Lebensjahr alt zu sein, ein Leiter über 30 und die Größe der Gruppierungen durfte nicht über 4 Mitglieder umfassen (Vgl. Sinhuber, 1986:157ff


2. Entwicklung

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Bei den original „Wiener Vorstadt Schrammeln“ handelt es sich um eine instrumentelle Zusammenstellung von Harfenisten, Zitherspieler, Linzer Geiger und Linzer Geiger. Das charakteristische Wienerlied setzt sich erst Mitte des 19. Jahrhunderts durch das Zusammenspiel mit Geigen, der Kontragitarre und der chromatische Knopfharmonika, heute als Akkordion oder Harmonika bekannt, durch. Die „Volksmusik“-Terzetten und -Quartetten setzen sich aus einer erweiterten Kombination aus Klarinetten, „picksüaße Hölz´ln“ in Deutsch Flöten und Harfenklängen zusammen (Vgl. Weber) Eine Tradition, die schon seit vor dem Jahr 1800 besteht nennt sich das „Anstrudeln“: Die Tänzer lassen den Musikanten entweder einen Wein oder ein „Schüberln“ oder „Schübl“ zukommen. Zum Dank des „Anstrudeln“ seitens des Kunden widmet der Musikant dem jeweiligen Gast ein Lied. „Schüberln“ oder „Schübl“ Anserl ist die traditionelle Bezeichnung einer kleinen oder großen Handvoll Gulden oder Geldstücke. Diese Tradition war unter anderem eine Besonderheit der Schrammel--Familie „Schrammeln (Wikipedia-Tag) (Vgl. Sinbhuber, 1986:174). Das Wiener Lied sowie die Wiener Volksweisen entfalteten sich am stärksten unter dem Einfluss der Schrammeln. Parallel dazu entwickelten sich die professionellen Volkssängergesellschaften und Singspielhallen zu kommerziellen Unterhaltungs- und Volksbelustigungen. Der Prozess ließ Tradition und Qualität der Heurigenmusikkultur in den Hintergrund rücken (Vgl. Sinbhuber, 1986:179). Dabei gehört die Eigenomposition zu den wichtigsten Eigenschaften traditioneller Heurigenmusik. Die Brüder Schrammel hinterließen beispielsweise über hunderte von Kompositionen die zur Forsetzung der Kultur beitrugen. Neben den Schauplätzen wie den Heurigen-Schenken, den Gasthäusern der Vorstädte und Weinorte, haben Künstler heute inzwischen auch Platz auf Konzertbühnen, großen Veranstaltungen und Festivals im In- und Ausland gefunden. (https://www.meinbezirk.at/floridsdorf/c-freizeit/ein-abend-in-wien-musikalische-spaziergaenge-durch-wien_a2032605 )


2.1.Der alte und neue Wiener Gast

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In der heutigen Zeit neigt das Heurigen-Publikum dazu, die Texte der bekannten Lieder gefühlvoll mitzusingen. Zu der damaligen Blütezeit war die Stimmung durch ein fröhliches direkteres miteinander geprägt. Die Musik wurde üblicherweise durch „Paschen“ und „Strampfen“ begleitet: Ersteres bezieht sich auf ein aktives Klatschen, zweiteres beschreibt ein taktvolles Stampfen der Füße auf den Boden. Damalige Heurigenbesucher tendierten außerdem dazu die Interpreten beim „Dudeln“ zu unterstützen. „Dudeln“ beschreibt eine wienerische Form des Jodelns. So entstand bei reinen „Musikstükkerln“ oder „Tänzen“ ohne Textbegleitung ein enger Kontakt zwischen Publikum und professionellen Musikanten.(Vgl. Sinbhuber, 1986:174). "Die Zusammensetzung des Publikums beim Heruiegn hat sich gegen jene des Publikums bei den Schrammeln kaum wesentlich geändert. Es ist der Kleinbürger dort wie der Großbürger, der Handwerker und Fabrikansarbeiter wie der Beamte und der Angehörige eines freien Berufes; man findet alle Temperamente, den Sanguiniker vor allem, der sich mit innigstem Vergnügen in den Strom des Genießens wirft, aber auch den Choleriker, der sein reizbares Temperament mit dem perlenden Wein zu beschwichtigen sucht, den Melancholiker, der hier seinen schwarzen Gedanken entrinnen hofft, den Phlegmatiker, der mit der Behaglichkeit dieser Stunde seine Gelassenheit zu untermauern weiß; (...]."(Gerstenbrand/Jelusich, 1969:112)


3. Wiener Tourismus

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Die Mehrzahl der Heurigenrestaurants und Stadtheurigen, auch skeptisch als Nobelheurige wirdmen sich dem Touristen (Vgl. Siebeck,1997).


3.1.Vermittlung traditioneller Wienerheurigenmusikkultur

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Der Mythos der Wiener Heurigen lost einen Reiz bei dem modernen Gast aus. Dieser setzt sich aus seiner romantischen Herkunft und seiner unerklärilichen Wirkung erklären (Vgl. Siebeck, 1997:9). In einem Interview äußert sich Wolfram Sibeck bezüglich dem Heurigentouristen folgend (Vgl. Wolfram, 1997: 6ff.):„Wissen Sie, bei einem Neuling ist die Erfüllung der erwähnten Klischeevorstellung ungemein wichtig. Also würde ich einen Fremden tatsächlich nach Grinzig schicken, obwohl jeder Wiener darüber die Nase rümpft. Oft übrigens zu Unrecht. (…) Jedlersdorf ist für Fortgeschrittene.“ (Horowitz zit. nach Wolfram, 1997:7). Weiter im Gespräch mit Michael Horowitz äußert er sich spektiv gegenüber dem Touristen: „Das kollektive Rausch-Erlebnis suchen beim Heurigen doch wohl nur die Fremden, die einmaligen Besucher.“ (Horowitz zit. nach Wolfram, 1997:7).

Nicht jeder Heurige ist eine Pflegestätte der gelebten Musiktradition der Tänze und Lieder. Seit Anfang des 19. Jahrhhunderts haben vor allem Operetten-Produktionen und Filme einen verfälschten und oberfächlichen Einblick hinsichtlich der Heurigenmusiskkultur vermittelt. Das Publikum bekommt den Eindruck es handele sich um gefühlsvolle und sentimentale Unterhaltungsmusik. Dabei wird verstärkt der Schlager-Kitsch mit Wiener Volksmusik verwechselt (Vgl.Sinhuber,1986:183). Neben Film- und Operettenschlager oder als touristisch zu bezeichnende Schlager wie beispielsweise "Warum ost es am Rhein so schön!" werden ist das Wienerlied gegenwärtig sehr präsent. Der Unterschied zur traditionellen Heurigenmusikern ist mit Abstand das bescheidener Musikrepertoire der Musiker(Vgl.Sinhuber,1986:183).


4.Literatur

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4.1.Ausgaben

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Gerstenbrand, Alfred; Jelusich (1962): Geschichten rund um den Heurigen. Ein Lobspruch des Wiener Weines.Wien: Buchgemeinschaft Donauland.

Siebeck, Wolfram (1997): Die Heurigen von Wien. Wien: Verlagsbuchhandlung Pichler Ges. m.b.H.,

Sinhuber, Bartel F (1986): Der Wiener Heurige. Geschichte und Geschichten.Wiener Verlag-München: Amalthea Verlag.

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Ernst Weber, Art. „Heurigenmusik‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, Zugriff: 9.9.2019: http://www.musiklexikon.ac.at/ml/musik_H/Heurigen-Musik.xml

Volksliedwerk: http://www.volksliedwerk.at/

Mein Bezirk: https://www.meinbezirk.at/floridsdorf/c-freizeit/ein-abend-in-wien-musikalische-spaziergaenge-durch-wien_a2032605

Wiener Volksliedwerk: http://www.wienervolksliedwerk.at/archiv.php

Heurigenmusik: https://www.heurigenmusik.at

https://www.meinbezirk.at/floridsdorf/c-freizeit/ein-abend-in-wien-musikalische-spaziergaenge-durch-wien_a2032605