Benutzer:Cspannagel/Erfahrungen mit dem Geo-Wiki

Erfahrungen mit dem Geometrie-Wiki

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Erfahrungen

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  • Es handelt sich nicht um ein Produkt-Wiki, sondern um ein Prozess-Wiki. Das bedeutet, dass jede neue Studenten-Kohorte wieder von vorne beginnt. Daher muss das Wiki zu Beginn jedes Semesters gelöscht werden (unter Beibehaltung mancher Seiten).
Bemerkungen (--M.g. 10:47, 23. Feb. 2011 (CET)):
  1. Sehr wichtig, die alten Seiten sollten nicht mehr zugänglich sein, ansonsten droht unkontrolliertes SAKE: Suchen, Auswählen, Kopieren Einfügen.
  2. Der teilweisen Erfolge, die wir im Sommersemester 2010 mit dem Geo-Wiki erzielen konnten beruhten auf der Tatsache, dass noch nichts zum Kopieren vorhanden war und entsprechender Content selbst generiert werden musste.
  • Auf der Startseite muss angezeigt werden, wo etwas Neues passiert. Insbesondere sollte dies für die Lehrveranstaltungen getrennt angezeigt werden.
Bemerkung: Das ist wahr, dazu bedarf es eines Automatismus, der bei jedem neuen Beitrag den Verfasser zwingt, die Kategorie einzutragen. Mir ist es selbst häufig passiert, dass neue Seiten wegen der fehlenden kategorieeintragung nicht in die New's aufgenommen wurden.
  • Es ist ein hoher Betreuungsaufwand notwendig, entweder durch Dozenten oder durch Tutoren. Jedenfalls müssen die Studierenden sicher sein, dass Fehler bemerkt werden und dass gegebenenfalls darauf reagiert wird. Ansonsten entsteht das Gefühl, dass zu viel potenziell Falsches im Wiki steht, und dann wird es als wertlos oder gefährlich empfunden (z.B. hinsichtlich der Klausurvorbereitung). Überforderung für Dozenten, wenn sie dies auf Dauer machen, das hält niemand durch.
Bemerkungen(--M.g. 12:07, 23. Feb. 2011 (CET)):
  1. Ein Hilfmittel ist ein Hilfsmittel ist ein Hilfsmittel: Jedes (halbwegs taugliche) Hilfsmittel für die Lehre ist a priori weder gut noch schlecht, ggf. könnte es aufgrund der ihm innewohnenden Potenzen zu einem guten Lehrhilfsmittel im Rahmen eines konkreten Kontextes werden. Ob es dazu kommt, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Soll das Hilfsmittel im Rahmen einer anspruchsvollen Lehrveranstaltung eingesetzt werden, deren Lehrinhalte sich für die Mehrzahl der Studiereden nicht einfach nebenbei im Selbsstudium erschließen, hängt der erfolgreiche Einsatz des Hilfsmittels insbesondere vom Engagement und dem didaktisch pädagogischen Geschick der Lehrperson ab.
  2. Fehlertoleranz: Der Einsatz eines Wiki's bedarf eines gesunden Grades an Fehlertoleranz durch die User. Auch die große Schwester aller Wikis, die Wikipedia ist nicht fehlerfrei. Jeder halbwegs gebildete User weiß, dass er bei der Wikipedianutzung sich immer wieder fragen muss, ob denn die entnommenen Inhalte in der Wikipedia wirklich korrekt widergespiegelt wurden. Jedes Wiki lebt vom Mitmachen. Damit sind die Grenzen zwischen Produkt- und Prozeßwiki fließend: Jedes Produktwiki ist ein Prozeßwiki und umgekehrt. Im Rahmen eines Prozeßwikis erschließt sich der Wert der Wikinutzung für den einzelnen vor allem über das eigene Einbringen, dass eigene Mitdenken und natürlich das eigene Gestalten des Wiki-Contents. In Rahmen einer derartigen Tätigkeit bekommt der User ein anderes Verhältnis zur potentiellen Fehlerhaftigkeit der Wiki-Inhalte. Letzteres allerings nur unter der Voraussetzung, dass das Prozeßwiki "lebt", sprich: genügend hinreichend befähigte User sich an der Inhaltsgenerierung beteiligen. Unter entsprechenden Voraussetzungen wird der engagierte Wikinutzer den Prozeß des Ausmerzens von fachlichen Fehlern im Wikiinhalt als das eigentlich Gewinnbringende hinsichtlich der eigenen Erkenntnisgewinnung schätzen lernen.
  3. Wider die sinnlose Faktenkopiererei: In 2.- wurde bereits geschrieben, dass ein Prozeßwiki lebt, wenn sich eine hinreichende Anzahl von gefähigten Usern berufen fühlt, an der inhaltliche Gestaltung des Wikis mitzuwirken. Der natürliche Feind des befähigten und wirklich interessierten aufrechten Wikianers ist der einfältige Strg-C-Strg-V-Ninja oder auch gemeiner Faktenkopierer genannt. In letzter Zeit spricht man diesbezüglich auch vom Zu-Guttenberg-Syndrom. Herangewachsen in einer Atmosphäre in der das sinnlose Anhäufen von (ebenso sinnlosen) Fakten und das Erlernen der Fähigkeit, diese termingerecht wiederkäuen zu können, als die Krone menschlicher Denkleistungen angesehen wird, läuft der gemeine Faktenkopierer Gefahr, in Situationen, da ihm der absolute Wahrheitsgehalt eines Faktes nicht gewährleistet werden kann, sich mit depressivem Gesichtausdruck dem Lernprozeß zu verweigern. Verschiebt sich im Rahmen der Anzahl der Beteiligten an einem Prozeßwiki die Balance zwischen aufrechtem Fehlerausmerzer und dem gemeinen Faktenkopierer in starkem Maße zum gemeinen Faktenkopierer, stirbt der Prozeß und damit das Wiki. Der Autor dieser Zeilen kann nicht verhehlen, dass die diesbezügliche Wahrnehmung im Zusammenhang mit unserem Geo-Wiki (Durchgang WS 2010/11) eine schmerzhafte war.
  4. Ein Prozeßwiki gedeiht nur in einer Prozeßwikiatmossphäre: Sich trennende Paare fragen sich oft, wann der Prozeß des Auseinanderdriftens begann. In der Regel ist es ein schleichender Prozeß, dessen Beginn nur schwer terminlich zu benennen ist. Was meinen eigenen Anteil am Auseinanderdriften zwischen der studentischen Beteiligung am Geo-Wiki und meinem diesbezüglichen Engagement anbelangt, so läßt sich dieses zeitlich recht gut bestimmen. Es begann mit dem Anfang des WS 2010/2011. Während ich im Sommersemester noch voll im Wiki lebte, schien das im WS nicht mehr in diesem Maße nötig zu sein. Der Stein war im SS ins Rollen gebracht worden und es schien problemlos da weiter zu gehen, wo wir am Ende des SS aufgehört hatten. Das Ganze war ein Trugschluß. Wahrscheinlich liegt der Grund darin, dass ich nicht mehr so mit dem wiki gearbeitet habe, wie etwa im Sommersemester. Da der inhaltliche Gegenstand unseres Geo-Wikis zu schwer ist, als dass ihn die Studierenden mit ihren Fähigkeiten und Fertigkeiten allein bezüglich des Wikis allein bewältigen könnten, bedarf es zunächst in starkem Maße der Lehrperson, die die Gestaltung des Wikis zunächst übernimmt. (s. unten: Arbeit mit Lücken) Eine wirkliche Gestaltung des Wikis anerkennen die Studierenden nur dann, wenn wirklich neuer Content generiert wird und nicht nur alter kopiert und eingefügt wird. Mit dem Wiki für die Elementargeometrie hätte mir das besser gelingen können, jedoch verschob sich mein Augenmerk in stärkerem Maße auf den Einsatz der Tablet PC's (Classroompresenter), so dass die Zeit für's Wiki fehlte. Mein Fazit: Wenn es dem Lehrenden nicht gelingt, einen wirklichen Prozeß einer der Wikierabeitung fernab jedes (auch eigenen) Kopierens und Einfügens zu initiieren bleibt das Wiki tot bzw. nutzlos für einen wirklichen Lernprozeß.
  5. Am Anfang war nichts: Obige Ausführungen bestärken mich in der folgenden Erkenntnis: ein lehrveranstaltungsbegleitendes Prozeßwiki muss zu Beginn des Semesters leer sein. Aus Motivationsgründen hinsicvhtlich der Wikigenerierung sollte die Herangehensweise an den Lehrstoff von Semester zu Semester variieren, zumindest sollten neue Übungsaufgaben generiert werden.
  • Wenn das Wiki angenommen werden soll, muss es in den Lehrveranstaltungen selbst auch einen Platz haben. Also der Vortragende verwendet Wikiinhalt explizit in seiner Veranstaltung. Anzustreben ist, dass Wikicontent auch innerhalb der Lehrveranstaltung generiert wird. In die Übungen werden die von den Studierenden generierten Lösungen einbezogen.
  • Die Medienkompetenz der Studierenden ist schlechter als man glaubt. Explizite Veranstaltungen zum handwerklichen Umgang mit dem Wiki scheinen angebracht.
  • Als Dozent darf man sich nicht zu früh einschalten, um die Diskussion unter den Studenten nicht abzuwürgen. Zu spät darf man sich aber auch nicht einschalten, ansonsten entsteht Verunsicherung (Ist das denn jetzt richtig?).
Bemerkung (--M.g. 14:40, 23. Feb. 2011 (CET)): Dieses Frage kann man nicht pauschal beantworten. Zum Ende des Sommersemesters haben wir uns teilweise gar nicht mehr eingeschaltet und es war gut.
  • Folgende Regeln sollten beherzigt werden --M.g. 11:33, 23. Feb. 2011 (CET):
  1. Be Quick Or Be Dead: Viele zunächst engagiert betriebene „WEB2.0“-Projekte zeigen: Wenn das Projekt nicht relativ schnell ins Rollen kommt, ist es tot. Im Gegensatz zu „Larry“, einem Klassiker der Computerspiele, in dessen Spielverlauf es durchaus möglich war, mit gewissen Tricks den bereits toten Hauptdarsteller „Larry“ wieder zu recyceln scheint für mehr oder weniger größere WEB-Projekte zu gelten: „einmal tot, immer tot“.
  2. There’s No Way But The Hard Way: Manchmal bedarf es auch eines sanften Drucks: Die Inhalte der Lehrveranstaltung sind durchweg nur über das Wiki erreichbar und am besten auch nur im eigentlichen Wiki-Format. Alle Studierenden müssen gezwungen sein, sich die Inhalte der Lehrveranstaltung über das Wiki anzueignen. (Also kein weiterer PDF-Ausdruck möglich.)
  3. The Old Divide and Rule: Wenn unser Wiki also zum Leben erweckt werden sollte, so mussten die Studierenden zunächst an einzelne kleinere Aufgaben im Zusammenhang mit dem Wiki herangeführt werden, die derart beschaf-fen waren, dass die Studierenden sie bewältigen und die Lösung der Aufgaben für sich als wertvoll ansehen konnten. Erst im Laufe der Zeit konnten die Aufgaben komplexer werden.
  • Das Prinzip "des immer größeren Mutes zur Lücke" (--M.g. 11:49, 23. Feb. 2011 (CET)):
  1. kleine Lücken: Das Skript wird ein wenig wie Lückentext gestaltet, die Studierenden ergänzen.
  2. mehr Lücken: Wie 1. aber noch mehr Lücken.
  3. Beweislücken: Es werden in der Vorlesung Beweise geführt die in tabellarischer Übersicht aufgeschrieben werden. Im Wiki ist das Rudiment der Beweise aufgeführt. Fehlende Stellen im Beweis sind zu ergänzen. ( http://wikis.zum.de/geowiki/index.php/Das_Lot_von_einem_Punkt_auf_eine_Gerade#Satz_IX.1:_.28Existenz_und_Eindeutigkeit_des_Lotes.29 )
  4. Videolücken: Kein Skript, dafür ein Vorlesungsvideo, auf derssen Grundlage die Studierenden das Skript selbst erstellen.
  5. Große Lücke: Ein leeres Wikidokument wird eingerichtet, die Studierenden füllen es selbständig mit Inhalt. Beispiel: http://wikis.zum.de/geowiki/index.php/Der_Zentriwinkel-Peripheriewinkelsatz
  • Erfahrungen mit den Übungsaufgaben: ...
  • Erfahrungen mit dem Studierenden-Skript: ...
  • Erfahrungen mit den Quizzen: ...
  • Erfahrungen mit Geogebra-Applets:
  • Manchmal hat man einfach keine Lust mehr: Die technischen Möglichkeiten in den Hörsälen machen einen traurig. Ist es denn wirklich nicht möglich, dass ein moderner Browser und die neueste Java-Runtime installiert sind?

Nice to have

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  • Zeichenflächen, in denen man auch wikiartig ändern kann
  • Mehr "Wisiwig-Unterstützung" bei der Formeleingabe (Generierung eines entsprechenden Tools als Programmierübung für Studierende des Faches Informatik?) Der aus Sicht der Studiereden sehr große Aufwand hinsichtlich der Beherrschung einfacher LaTex-Syntax stellt sich häufig als Hemmschwelle hinsichtlich der Wikinutzung heraus. Vielleicht auch LaTex-Kurs für alle zu Beginn des Mathestudiums? Oder Tool zur automatischen Generierung von LaTex-Code aus der Eingabe von mathematischem Formel-Content mittels eines Tablet-PC's. --M.g. 11:01, 23. Feb. 2011 (CET)
  • Es ist nicht alles schlecht, was nicht aus der Opensource-Ecke kommt. Flash etc. sollte in einem Media-Wiki problemlos einbettbar sein.--M.g. 11:01, 23. Feb. 2011 (CET)
  • ...

Sammlung von Seiten-Beispielen

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Interessante Diskussionen, prototypische Diskussionen, ...

  • Solche Diskussionen wünscht man sich:

Principella:

Wenn das gleichschenklige Dreieck auch gleichseitig ist, kann man dann trotzdem von Schenkeln und Basis sprechen?

Löwenzahn:

Da jedes gleichseitige Dreieck auch ein gleichschenkliges ist, könnte ich mir vorstel-len, dass es möglich ist. Oder man müsste es einfach so festlegen.

Tja???:

Ich denke, es ist ganz einfach nicht möglich, weil man Schenkel und Basis nicht mehr zuordnen kann. Schenkel sind die beiden kongruenten Seiten des gleichschenkligen Dreiecks - also welche dann im gleichseitigen??? Es geht nicht!

Löwenzahn:

Könnte man nicht bei einem gleichseitigen Dreieck die Seiten entsprechend benennen. O.B.d.A. wäre dann die Seite c die Basis und die Seiten a und b die Schenkel. Hätte man dann nicht auch die Bedingungen entsprechend der Definitionen erfüllt?

Mirasol:

Also in einem gleichschenkligen Dreieck gibt es eine Basis, während in einem gleich-seitigen gibt es keine und auch keine Basiswinkel!

Rakorium:

Ich denke schon, dass gleichseitige Dreiecke auch gleichschenklige Dreiecke sind. Man muss in diesem Fall nur definieren welches die Basis und welches die Schenkel sind. Weil wenn das nicht der Fall wäre, dann dürfte man ja auch nicht sagen, dass ein Quadrat ein Rechteck ist.

Principella:

Die Menge aller gleichseitigen Dreiecke ist Teilmenge der Menge aller gleichschenk-ligen Dreiecke, d.h. dass jedes gleichseitige Dreieck auch gleichschenklig ist! Wenn ich jetzt die Menge ALLER gleichschenkligen Dreiecke definieren will, dann muss ich auch alle gleichseitigen Dreiecke mit einbeziehen, denn wenn ich die gleich-schenkligen Dreiecke ohne die gleichseitigen Dreiecke definiere, dann wäre das (wie Rakorium auch gesagt hat) wie wenn ich Rechtecke definiere und die Quadrate mit dieser Definition ausschließe. Das darf ich nicht!? Wenn ich also behaupte/festlege dass jedes gleichschenklige Dreieck zwei Schenkel und eine Basis hat, dann muss nach Definition auch ein gleichseitiges Dreieck mindestens zwei Schenkel und eine Basis haben!


siehe:

http://wikis.zum.de/geowiki/Diskussion:L%C3%B6sung_von_Aufgabe_8.5 --M.g. 11:06, 23. Feb. 2011 (CET)
  • Noch was Schönes:
http://wikis.zum.de/geowiki/Der_Zentriwinkel-Peripheriewinkelsatz