Meine Gedaken zum akademischen Lernen

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Bildung meint ein reflektiertes (also durch eingeübtes Nachdenken selbst angeeignetes) Verhältnis zu sich selbst (Selbstbild), zu den Menschen (Menschenbild) und zur Umwelt (Weltbild). Dieses Reflexionsvermögen führt zu einer deutlichen Erweiterung der eigenen Handlungsfähigkeit vor dem Hintergrund von eigenen Interessen, Emotionen, Erwartungen, Wünschen und Zielen in den verschiedensten Situationen und Kontexten.

Die selbst- und fremdgesteuerte Lernprozesse können aber die genannten Reflexionsprozesse nicht ersetzten.

Studium (lat.: studere, (nach etwas) streben, sich (um etwas) bemühen) ist das akademische Lernen und wissenschaftliche Forschen an einer Hochschule. Es geht um die Mühen des persönlichen Entwicklungsprozesses im geistig-intellektuellen, im lebenspraktischen, im sozialen und im kulturellen Lebensbereich.

Dem akademischen Lernen förderliche Fähigkeiten (nach Gerhard Roth)

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  • Sprechen/Vortragen, Lesen, Schreiben, Rechnen, Visualisieren mit und ohne I+K-Technologien (Sprachverständnis, Schnelles Lesen, mathematische Zusammenhänge, Vorstellungsvermögen)
  • sozialverträgliches Eingliedern in verschiedenste Gruppen zur gemeinsamen Lösungsfindung(Ziele, Argumente, Entscheiden, Absprachen, Terminarbeit, Konfliktregelung)
  • eigenständiges Vor- und Nachbereiten von Lehrangeboten (Fachinhalte, Konzepte, Modelle, Thesen)
  • Vorbereitungen auf Prüfungen (Meilensteine, Prioritäten, Balance)
  • Erstellen einer eigenständigen schriftlichen Abschluss-Arbeit (wiss. Arbeiten, Literaturanalysiere, Problemdefinition, Gliederung)
  • Lernen hat zu tun mit Gedächtnisbildung: Faktenwissen, (Denk)Gewohnheiten, Emotionen (bewusstes Tun und sprachliches berichten können)
  • Lernen ist eine geistige Konstruktion der Welt und hängt ab von Sinneswahrnehmungen, Hirnaktivitäten, Erfahrungen und der Teilnahme an sozialen Prozessen.
  • Bewusstes Lernen gelingt am besten, wenn man Neues aufmerksam wahrnimmt, inhaltlich durchdringt und (allein/in der Gruppe) mit dem eigenen Vorwissen verbindet.
  • Das Erlernte sollte mit den eigenen Worten ausgedrückt werden können.


Förderliche Persönlichkeitsmerkmale

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Nach Gerhard Roth sind folgende Persönlichkeitsmerkmale dem akademischen Lernen förderlich:

  • Stress-/Frustrationstoleranz <=> Belastungen aushalten können
  • Selbstberuhigung <=> Aufregungen handhaben können
  • Zielorientierung <=> Aufgaben zerlegen/Selbstvertrauen aufbauen
  • Impulshemmung <=> Ärger/Wut/Ehrgeiz/Geduld im Zaun halten können
  • Bindung + Empathie <=> Knüpfen/Halten/Beenden von Sozialbeziehungen
  • Realitätswahrnehmung <=> Kräftehaushalt beachten/Zielniveau bewusst setzen


Fünf Dinge, die man nicht ändern kann

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Nach David Richo liegt das vom Einzelnen als "Unglück" erlebte an dem „Nicht-Wahrhaben-Wollen“ der folgenden fünf Dinge die man nicht ändern kann:

  • alles verändert sich und endet irgendwann
  • nicht immer geht alles nach Plan
  • das Leben ist manchmal nicht gerecht
  • Leiden gehört zum Leben
  • die Menschen sind nicht immer liebevoll und loyal

Auch im akademischen Lernen wird niemand diese fünf Dinge wirklich ändern können.

  • Roth, G.: Bildung braucht Persönlichkeit. Wie Lernen gelingt, 4., Aufl., Stuttgart 2011; ISBN: 3608946551
  • Richo, D.: Fünf Dinge die wir nicht ändern können und das Glück das daraus entsteht, 2. Aufl., Oberstdorf 2010; ISBN: 3893855564


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