Reil, Johann Christian: Rhapsodieen über die Anwendung der psychischen Curmethode auf Geisteszerrüttungen. Halle: Curt 1803, 505 S., Erstdruck.

Oktav (21 x 12 cm), noch ohne Nennung des Autors.
Zweite Auflage mit Nennung des Autors


Johann Christian Reil (1759 - 1813) war Professor der Medizin und Stadtphysikus in Halle a. d. Saale. Mit dieser Schrift von 1803 gilt er als Begründer der naturwissenschaftlichen Psychiatrie (Lehre vom Gehirn als dem Organ der Seele).[1]


Reil prägte 1808 den Begriff Psychiatrie („Psychiaterie“) und trat für sie als selbständige Disziplin neben Chirurgie und Medizin ein. [2] Therapeutisch wandte er sich gegen Missstände in der Unterbringung Geisteskranker, setzte sich für Beschäftigung der Patienten ein und für psychotherapeutische Maßnahmen. Zusammen mit dem Naturphilosophen Adalbert Bartholomäus Kayssler (1769-1821) gab er das kurzlebige „Magazin für die psychische Heilkunde“ (1805 - 1806) heraus und mit Johann Christoph Hoffbauer (1788 - 1827) die „Beyträge zur Beförderung einer Kurmethode auf psychischem Wege“ (1808 – 1812).


  1. Janzarik, W.: Themen und Tendenzen der deutschsprachigen Psychiatrie. Berlin Heidelberg New York: Springer 1974, S. 5. - Der Phrenologe Franz Joseph Gall kann als Initiator der Hirnlokalisationslehre in Anspruch genommen werden. Verdienste für die Psychiatrie hat er - im Gegensatz zu einer oft wiederholten Ansicht - kaum.
  2. a. a. O.
Johann Christian Reil


























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