Benutzer:Lorenzo Vianini/Kurs:Sommeruni (SU 2019)

Das Siegesdenkmal in Bozen Bearbeiten

In Südtirol leben drei Sprachgruppen nebeneinander: das Ladinisch hat insgesamt nur ca. 30.000 Sprecher und aus diesem Grunde, vielleicht, gibt es keine Wiki-Eintrag auf dieser Sprache; hingegen gibt es mehr als 1. Mio. Artikeln auf beides Italienisch und Deutsch. Meiner Artikelanalyse betrifft das Siegesdenkmal in Bozen, das als umstrittenes Relikt aus der Zeit der Faschismus noch Diskussionen zwischen den Sprachgruppen entzündet. Die Idee ist, eine kurze Vergleichsanalyse der Wiki-Lemma auf beiden Sprachen zu führen: Monumento alla Vittoria (Bolzano) und Siegesdenkmal (Bozen).

Die Geschichte der Artikel Bearbeiten

Das italienische Artikel wurde am 21. Juli 2008 vom User Moroder und die deutsche am 15. Dezember 2004 vom User Emes für das erste Mal verändert, während die letzten Bearbeitungen am 12. Juni 2019 um 18:02 Bzw. 20. Juni 2019 um 18:48 gewesen sein. Die jetzige (22.06.2019) italienische Fassung hat 37.664 Bytes, ungefähr ein viertel mehr als die deutsche (27.529 Bytes). Dennoch wurde die italienische Version nur 45-mal von 20 unique editors verarbeitet, während die deutsche hatte 132 editors und 377 edits, welchen 47,7% nur kleine Änderungen waren (it: 4,4%). Die minor edits vergrößern die Lebendigkeit der deutschen Seite, die eine Änderung jede 14 Tagen ca. erleidet habe, während die italienische eine 88 Tage Zeitspanne sieht.

Die Verteilung der Änderungen in der Zeigt folgt die großen Neuigkeiten, die das Denkmal betrafen: zum Beispiel die Renovierung 2009 oder die Historisierung mit der Dokumentations-Ausstellung, die 2014 in der Crypta des Siegesdenkmals geöffnet wurde. Es ist auch bemerkbar, wie die Änderungen in der Zeit geschahen: zwischen 2008 und 2019 wurden die meisten edits der italienische Artikel im Jahr 2008, 2009 und 2014 (13 pro Jahr) geführt, wohingegen war 2016 auch sehr wichtig für die deutsche Seite (49 edits, nach 2014 mit 55 und 2009 mit 54).

Unterschiede in der Struktur Bearbeiten

Die zwei Versionen weichen schon von der Struktur ab. Als bloße Text sind die beiden ungefähr 5 Seite lang, aber mit 11 Fotos hat die deutsche Text weniger Platz als die italienische (nur 7 Bilder).

Das Inhaltsverzeichnis der italienischen Fassung hat nur zwei Untertiteln und eine zusätzliche Aufgliederung der zweite. Die „Wasserscheide“ ist das Ende des zweiten Weltkriegs, als das Ende der faschistische Regime zum mehreren Auseinandersetzungen um das Denkmal führte. So befasst sich der erste Teil mit der Entstehungsgeschichte und die Einweihung und der zweite mit den verschiedenen Vorschlägen und die verwirklichten Projekte, die zur Historisierung dieses Kunststücks befördert wurden. Es gibt auch 38 Noten und 21 Literaturnachweise, die ein guten Bild der Aussagen und mögliche Erweiterungen abbilden. Einige der externen Weblinks sind unterbrochen: es sind am meisten Artikel der Webseite der Zeitung „Alto Adige“ , die nach der Eigentumsübertragung renoviert wurde und deswegen, nehme ich als Hypothese an, muss man sie neu finden.

Auch der deutschen Seite hat nur drei Unterteilungen, aber der Schwerpunkt steht zuallererst um das Denkmal selbst: die Baubeschreibung aller Elemente mit Photographien, Übersetzungen der Inschriften auf Latein und mehreren Details. Die Geschichte des Siegesdenkmals wurde hier in einem einzigen Abschnitt zusammengefasst, aber die ganzen Polemiken und Diskussionen um den Umgang mit solchen umstrittene legacy wird extra in einer Sektion vorgestellt. Es ist interessant zu merken, wie die Literatur keine einzige Quelle auf Italienisch enthalt, während die italienische Version „mehrsprachige“ Bibliographie (8 Werke auf Deutsch, 3 auf Englisch, 10 auf Italienisch) hat. Auch die externen Links und die Einzelnachweise sind fast nur auf Deutsch.

Diskussionengeschichte Bearbeiten

Beide Seiten enthalten 12 Diskussionspunkten, die aber nicht so viel übereinstimmen. Ein Beispiel dafür ist der Diskussion um „Panorama-Freiheit“ der italienischen Version, weil zur Zeit es in Italien fehlte, die in der Wikipedia auf deutsche Sprache beneidet wird. Die Auseinandersetzungen in der Diskussionsseite fanden hauptsächlich 2009 und 2014 statt, als das Siegesdenkmal wieder in der Mitte der öffentlichen Debatte stand. Es ist auch interessant zu merken, wie den letzten großen Ereignissen (wie der Historisierung und die verknüpfte Protestkundgebung von CasaPound) breite Diskussionen in der Südtiroler Gesellschaft gebracht hatten, aber keine Rückwirkung außer die Diskussion des Lemmas gibt.

Es ist bemerkbar, wie in der italienischen Seite mehreren Polemiken stattgefunden haben. Am meisten waren zwei die glühende topics: einerseits die Daten um Analphabetismus in Südtirol vor der faschistische Regime, die der Inschrift auf dem Denkmal widerstreiten; auf der anderer Seite gab es eine ständige Bezug auf der Empfindung, dass einige Kommentare von „anti-italienische Gefühle“ geführt sein waren. Der User Sp4rrow erklärte auch, dass er das Lemma überwachen würde, um die Überfälle von anonyme Beitragende zu korrigieren. Es gibt auch eine kleinere Diskussion um die Aufrechterhaltung des Denkmals und die Hoffnung ein User, es sollte zu vernichtet sein werden.

Auch die entsprechende Diskussionsseite auf Deutsch enthaltet einige Provokationen, die auch viel Aggressivität zeigten. Zum Beispiel fragte der User TimFrancis in einem nicht signierten Beitrag, warum das Siegesdenkmal nicht wie den Strommasten gesprengt wurde: nicht nur der Tön der Beitrag provokativ war, sondern auch der Inhalt war irreführend, da das Siegesdenkmal schon in den 1970er-Jahre Ziel einer Bombe war und deswegen schwer überwachtet und mit Zaun geschlossen wurde. Interessant ist auch der Eingriff von der User HaTe: er verteidigte die Spezifizierung der Finanzierung einer Sanierung „mit Steuergeldern“, da es zu nicht-Südtiroler und nicht-Italiener nicht unmittelbar klar sein könnte. Er erinnerte auch wie zurzeit (2009) es noch nicht „als historisch gesehen, sondern als Zeichen des ‚Sieges‘, der ‚Italianità‘ und der Unterdrückung gefeiert“ wird. Die letzte Diskussion, die im Jahr 2014 stattgefunden hatte, ist auch erheblich, weil es eine historiographische Frage aufwarf: in der Literatur wird das Untergeschoss immer als „Krypta“ bezeichnet, aber es wird auch immer angedeutet, dass dort niemand beerdigt wurde und deswegen es keiner Krypta im engeren Sinne ist. Wie der User Vollmond11 schreibt, es ist „unbestreitbar pseudoreligiös“, dennoch muss man es als Krypta bezeichnen, weil es als solches für propagandistische Nutzen konstruiert wurde.

Wie in den Abschnitt „Die Geschichte der Artikel“ angekündigt, kann man in der Chronologie der Einfluss der Ereignisse und der öffentlichen Debatte folgen: die Seite wird zum aktuellen Stand aktualisiert, wie zum Beispiel am 6. Januar 2018 hate der User Bartleby08 mehr als 1400 Bytes hinzugefügt, als er der Historisierung des Denkmals durch Ergänzungen und Vereinfachungen beschriebt. Die italienische Seite hat 17 rollback erlebt: am meisten sind Annullierungen von provokativen Änderungen, die ein IP-Adresse geführt hat. In der deutschen Chronologie wird einmal ein revert mit dem Tag „Vandalismus“ bezeichnet, sonst sind die rollbacks weniger. Am Meisten waren diese Änderungen mit der Protestkundgebung der Schützen verknüpft, wie in der Diskussion auch durchschaubar ist.

Fazit Bearbeiten

Die zwei Artikel sind insgesamt gut gemacht und geben ein guter Einblick nicht nur auf dem Siegesdenkmal, aber auch auf die Debatte und Problemen seiner „Verwaltung“. Die deutsche Version ist nicht so präzis und reicht weniger Literatur und Quellen ein, dennoch präsentiert die Inhalte besser und die Struktur hilft der Leser: er kann die Eckdaten um das Gebäude mit oder ohne die andere „politische“ Inhalte lesen und lernen. Die Diskussionsseite der italienischen Version zeigt, wie die Kritiken an das Denkmal noch heftig genommen wurden: der Siegesdenkmal wird, wie mehrmals in der fachspezifischen Literatur angedeutet, als allgemeine Symbol der italienischsprachige Bevölkerung Südtirols und ihren Recht, in Südtirol zu bleiben, wahrgenommen. Aus diesem Grund haben die Stadt, Provinz und Staat sich für eine Historisierung statt Entfernung entschieden. Obwohl die sporadischen Provokationen das Arbeitsklima verbittert haben, sind die beide Versionen ein gutes Produkt der Zusammenarbeit: zweisprachige User haben an die beiden gearbeitet, wie die Chronologie sowie die Inhalte wiederspiegeln.