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Fachkräfteeinwanderungsgesetz

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Helmut Schmidt: Dann soll die Wirtschaft gefälligst Fachkräfte ausbilden

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Bei Schmidt wird Maischberger zum kleinen Mädchen

Die Welt - Veröffentlicht am 15.12.2010

Von Thorsten Pifan

„Die Zuwanderung aus fremden Zivilisationen bringt mehr Probleme als sie löst“, sagt er. Da überzeugt ihn auch nicht das Argument vom Fachkräftemangel in Deutschland. „Dann soll die Wirtschaft gefälligst Fachkräfte ausbilden“, sagt Schmidt grummelnd an der Zigarette nuckelnd. „Einstweilen gibt es genügend Kinder.“

Zuwanderung aus den europäischen Nachbarstaaten sei problemlos: Polen, Österreich, Italien, schlägt Schmidt in Gedanken einen weiten Bogen um Deutschland. Zuwanderer aus Anatolien, Afghanistan oder Kasachstan bringen Probleme mit – „aber nicht wegen der Gene“, betont er. Ausschlaggebend seien die Kulturen und ihre Traditionen.

Mehr will Schmidt in seinem neuen Buch veröffentlichen. Offenbar handelt es sich dabei um gesammelte Aufsätze, so viel ist ihm zu entlocken. Den abschließenden Beitrag will er im Frühjahr schreiben – „ob ich das schaffe, liegt nicht bei mir“, sagt er.


Helmut Schmidt: Einmischungen – seine besten ZEIT-Artikel von 1983 bis heute. Hoffmann & Campe, Hamburg 2010, ISBN 978-3-455-50181-0 (Artikel, die er in seiner Rolle als Herausgeber der Wochenzeitung „Die Zeit“ in selbiger veröffentlichte)

oder

Vertiefungen – Neue Beiträge zum Verständnis unserer Welt. Protokolle der Freitagsgesellschaft. Herausgegeben von Helmut Schmidt. Siedler, München 2010, ISBN 978-3-88680-967-7.

Leistungslose Einkommen: Wie Wohlhabende sich aus dem Arbeitsmarkt zurückziehen

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Leistungslose Einkommen: Wie Wohlhabende sich aus dem Arbeitsmarkt zurückziehen

Fachleute sind in vielen Branchen händeringend gesucht.

FR 4. Januar 2024

Woher kommt der gravierende Fachkräftemangel? Hierzulande hat er vielleicht auch strukturelle Ursachen wie die stetig wachsenden leistungslosen Einkommen? Die Kolumne „Gastwirtschaft“ von Felix Fuders.

Der Fachkräftemangel ist in aller Munde. Aber was ist eigentlich die Ursache des Fachkräftemangels? Ist die Wirtschaft auf einmal so stark gewachsen, dass die erhöhte Nachfrage vom Arbeitsmarkt nicht mehr gedeckt werden kann? Oder hat der Fachkräftemangel vielmehr strukturelle Ursachen?

Wer viel Geld hat, muss nicht arbeiten gehen

Eine solche strukturelle Ursache könnten stetig wachsende leistungslose Einkommen in Deutschland sein. Und damit meine ich nicht nur Empfänger von Bürgergeld, sondern insbesondere die Zinsempfänger. Die Zinsen sind immer noch sehr niedrig, und Reichtümer verdient man damit nicht, mögen einige jetzt einwenden. Ob man aber Reichtümer verdient, hängt von dem sich zu verzinsenden Geldvermögen ab. Die Zahl derjenigen Familien in Deutschland, die mehr als 500.000 Euro im Jahr an Zinseinnahmen haben, ist deutlich höher als die der nicht besetzten Fachkräftestellen auf dem Arbeitsmarkt. Warum sollte man sich auf dem Arbeitsmarkt anbieten, wenn man doch ohnehin ausgesorgt hat?

Gut, man könnte trotzdem arbeiten gehen, weil man zum Beispiel erkannt hätte, dass Geldverdienen kein Selbstzweck ist und der Sinn des Lebens nicht im Geldverdienen besteht, sondern darin, mit seinen Talenten etwas zum Gemeinwohl beizutragen. Wenn das alle verstünden, könnten wir zu einer, wie ich es nenne, Ökonomie der Nächstenliebe gelangen, in der wir uns gegenseitig dienten.

Verwandtes Video: Fachkräftemangel: Arbeitskräfte fehlen trotz schwacher Konjunktur (ProSieben)

Zinserträge sind nicht durch Leistung entstanden

Solange wir dies aber jedenfalls in der Mehrheit nicht verstanden haben, werden wir ohne Aussicht auf finanziellen Gewinn nicht arbeiten. Sprösslinge derjenigen Familien, die höhere Zinseinkünfte haben, als sie jemals als Fachkräfte verdienen können, haben also wenig Grund, eine langjährige Ausbildung anzustreben.

In diesem Zusammenhang ist erwähnenswert, dass Zinseinkünfte leistungslose, also ungerechte Einkommen sind. Zwar mag man Geld, das man zur Bank bringt, durch harte Arbeit verdient haben. Wenn dieses aber anfängt, sich auf dem Konto zu vermehren, dann ist dieser Zuwachs nicht durch eigene Leistung entstanden; denn Geld arbeitet nicht und bekommt auch keinen Nachwuchs, wie schon Aristoteles wusste. Der Sozialreformer Silvio Gesell nannte den Zins schon vor 100 Jahren „Das Recht auf den fremden Arbeitsertrag“ – und schlug ein Geldsystem vor, das ohne Zinsen und zinsbedingte Vermögensumverteilung funktionieren kann.

Der Autor ist Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universidad Austral de Chile.


Fachkräftemangel - Die hohe Steuerlast schreckt Ausländer nicht allein ab

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Fachkräftemangel - Die hohe Steuerlast schreckt Ausländer nicht allein ab

Geschichte von Hannelore Crolly

Die Welt 7.7.2024

Bundesminister der Finanzen Christian Lindner (FDP)

Deutschland ist attraktiv für Einwanderung – allerdings vor allem in seinen Sozialstaat, leider sehr viel weniger in seinen Arbeitsmarkt: Mit diesem unverblümten Eingeständnis begründet Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) seinen Steuerrabatt ausschließlich für ausländische Fachkräfte.

Nun wäre eine logische Schlussfolgerung aus Lindners Zustandsbeschreibung gewesen, etwas dafür zu tun, um die auf Segnungen des Sozialstaats gerichtete Zuwanderung zu reduzieren. Den Druck also auf jene zu erhöhen, die arbeiten könnten, es aber nicht tun. Die Bedürftigkeit von Bürgergeld-Empfängern etwa aus der Ukraine stärker überprüfen. Schwarzarbeit mehr kontrollieren, Sanktionen verhängen, Leistungen kürzen.

Doch davon ist wenig zu hören. Zwar kursiert ein Papier, nach dem Bürgergeld-Empfänger künftig längere Arbeitswege in Kauf nehmen müssen. Außerdem sollen jenen, die eine zumutbare Arbeit oder Ausbildung ablehnen, Kürzungen drohen. Doch warum ist das nicht längst geübte Praxis? Und welche Chancen haben solche Pläne, wenn SPD und Grüne Lindner gleich wieder vorwerfen, die „Axt an den Sozialstaat“ zu legen?

Union und Gewerkschaften, Linke und AfD warnen in ungewohnter Einigkeit davor, für gleiche Arbeit unterschiedliche Löhne zu zahlen. Dass Zuwanderer drei Jahre lang weniger Steuern zahlen, hat das Zeug dazu, die Empörung der inländischen Beschäftigten zu befeuern.

Es ist aber auch brandgefährlich, wenn hochqualifizierte Fachkräfte einen immer weiteren Bogen um Deutschland machen. Ein Steuernachlass, wie ihn auch andere EU-Staaten für Neubürger anbieten, ist daher ein Schritt in diese Richtung.

Aber gewiss ist es auch nicht der Königsweg zum Ziel. Denn mehr noch als die hohe Abgabenlast werden Ausländer durch die deutsche Sprache, das hiesige Wetter, die fehlende Digitalisierung, hohe Mieten oder die marode Infrastruktur abgeschreckt. Da müsste die Ampel ansetzen, statt das Heil in Steuergeschenken zu suchen.

--Methodios (Diskussion) 07:18, 8. Jul. 2024 (CEST)

Experte fürchtet Abwärtsspirale wegen zu wenig Arbeitsmigration

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Experte fürchtet Abwärtsspirale wegen zu wenig Arbeitsmigration

DTS-Nachrichtenagentur

24. Okt. 2024

Nürnberg (dts Nachrichtenagentur) - Herbert Brücker, Leiter des Forschungsbereichs Migration, Integration und internationale Arbeitsmarktforschung am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), hat vor gravierenden wirtschaftlichen Folgen von zu geringer Arbeitsmigration nach Deutschland gewarnt. "Der Mangel an Fach- und anderen Arbeitskräften hat sich schon negativ ausgewirkt", sagte Brücker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben).


Immer mehr Stellen könnten nicht besetzt werden. "Dadurch sinkt nicht nur die aktuell die Produktion, sondern auch die Investitionen, wodurch wir wiederum auch langfristig Wachstum verlieren." Sorgen mache ihm, dass sich dieser Effekt selbst verstärken könne. "Wenn die Wirtschaft schwächelt, kommen weniger Menschen. Und wenn weniger Menschen kommen, wird weniger investiert und produziert, so dass sich die Wirtschaftsaussichten weiter verschlechtern", erklärte Brücker. "Dann kommen wir langfristig auf einen Pfad der Stagnation mit fallender Beschäftigung, geringen Investitionen und sinkender Produktion."

Netto 400.000 neue Arbeitskräfte aus dem Ausland bräuchte Deutschland jährlich, um die Effekte des demographischen Wandels auszugleichen. Das entspricht laut Brücker etwa 1,6 Millionen Zuzügen. "Gegenwärtig entfallen aber nur gut 70.000 Zuzüge auf die gesteuerte Arbeitsmigration", so der IAB-Experte.


Dabei sei Deutschland im internationalen Vergleich kein unattraktives Land für Einwanderer, das gelte auch für Höherqualifizierte. Relativ hohe Löhne, relativ hohe soziale Stabilität, auch Menschenrechte und der Rechtsstaat würden von den Migranten als positive Faktoren genannt. Unattraktiv ist laut Brücker allerdings das gesellschaftliche Klima, das Migranten häufig entgegenschlage. "Die Menschen, die schon eine Weile hier sind, beklagen starke Diskriminierung, zum Beispiel bei der Wohnungssuche", sagte er. "Deutschland ist nicht besonders ausländerfreundlich. Und so etwas spricht sich rum, das entscheidet mit darüber, wo die Menschen hingehen."‎

--Methodios (Diskussion) 09:40, 24. Okt. 2024 (CEST)