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Fachkräfteeinwanderungsgesetz Bearbeiten

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Helmut Schmidt: Dann soll die Wirtschaft gefälligst Fachkräfte ausbilden Bearbeiten

Bei Schmidt wird Maischberger zum kleinen Mädchen

Die Welt - Veröffentlicht am 15.12.2010

Von Thorsten Pifan

„Die Zuwanderung aus fremden Zivilisationen bringt mehr Probleme als sie löst“, sagt er. Da überzeugt ihn auch nicht das Argument vom Fachkräftemangel in Deutschland. „Dann soll die Wirtschaft gefälligst Fachkräfte ausbilden“, sagt Schmidt grummelnd an der Zigarette nuckelnd. „Einstweilen gibt es genügend Kinder.“

Zuwanderung aus den europäischen Nachbarstaaten sei problemlos: Polen, Österreich, Italien, schlägt Schmidt in Gedanken einen weiten Bogen um Deutschland. Zuwanderer aus Anatolien, Afghanistan oder Kasachstan bringen Probleme mit – „aber nicht wegen der Gene“, betont er. Ausschlaggebend seien die Kulturen und ihre Traditionen.

Mehr will Schmidt in seinem neuen Buch veröffentlichen. Offenbar handelt es sich dabei um gesammelte Aufsätze, so viel ist ihm zu entlocken. Den abschließenden Beitrag will er im Frühjahr schreiben – „ob ich das schaffe, liegt nicht bei mir“, sagt er.


Leistungslose Einkommen: Wie Wohlhabende sich aus dem Arbeitsmarkt zurückziehen Bearbeiten

Leistungslose Einkommen: Wie Wohlhabende sich aus dem Arbeitsmarkt zurückziehen

Fachleute sind in vielen Branchen händeringend gesucht.

FR 4. Januar 2024

Woher kommt der gravierende Fachkräftemangel? Hierzulande hat er vielleicht auch strukturelle Ursachen wie die stetig wachsenden leistungslosen Einkommen? Die Kolumne „Gastwirtschaft“ von Felix Fuders.

Der Fachkräftemangel ist in aller Munde. Aber was ist eigentlich die Ursache des Fachkräftemangels? Ist die Wirtschaft auf einmal so stark gewachsen, dass die erhöhte Nachfrage vom Arbeitsmarkt nicht mehr gedeckt werden kann? Oder hat der Fachkräftemangel vielmehr strukturelle Ursachen?

Wer viel Geld hat, muss nicht arbeiten gehen

Eine solche strukturelle Ursache könnten stetig wachsende leistungslose Einkommen in Deutschland sein. Und damit meine ich nicht nur Empfänger von Bürgergeld, sondern insbesondere die Zinsempfänger. Die Zinsen sind immer noch sehr niedrig, und Reichtümer verdient man damit nicht, mögen einige jetzt einwenden. Ob man aber Reichtümer verdient, hängt von dem sich zu verzinsenden Geldvermögen ab. Die Zahl derjenigen Familien in Deutschland, die mehr als 500.000 Euro im Jahr an Zinseinnahmen haben, ist deutlich höher als die der nicht besetzten Fachkräftestellen auf dem Arbeitsmarkt. Warum sollte man sich auf dem Arbeitsmarkt anbieten, wenn man doch ohnehin ausgesorgt hat?

Gut, man könnte trotzdem arbeiten gehen, weil man zum Beispiel erkannt hätte, dass Geldverdienen kein Selbstzweck ist und der Sinn des Lebens nicht im Geldverdienen besteht, sondern darin, mit seinen Talenten etwas zum Gemeinwohl beizutragen. Wenn das alle verstünden, könnten wir zu einer, wie ich es nenne, Ökonomie der Nächstenliebe gelangen, in der wir uns gegenseitig dienten.

Verwandtes Video: Fachkräftemangel: Arbeitskräfte fehlen trotz schwacher Konjunktur (ProSieben)

Zinserträge sind nicht durch Leistung entstanden

Solange wir dies aber jedenfalls in der Mehrheit nicht verstanden haben, werden wir ohne Aussicht auf finanziellen Gewinn nicht arbeiten. Sprösslinge derjenigen Familien, die höhere Zinseinkünfte haben, als sie jemals als Fachkräfte verdienen können, haben also wenig Grund, eine langjährige Ausbildung anzustreben.

In diesem Zusammenhang ist erwähnenswert, dass Zinseinkünfte leistungslose, also ungerechte Einkommen sind. Zwar mag man Geld, das man zur Bank bringt, durch harte Arbeit verdient haben. Wenn dieses aber anfängt, sich auf dem Konto zu vermehren, dann ist dieser Zuwachs nicht durch eigene Leistung entstanden; denn Geld arbeitet nicht und bekommt auch keinen Nachwuchs, wie schon Aristoteles wusste. Der Sozialreformer Silvio Gesell nannte den Zins schon vor 100 Jahren „Das Recht auf den fremden Arbeitsertrag“ – und schlug ein Geldsystem vor, das ohne Zinsen und zinsbedingte Vermögensumverteilung funktionieren kann.

Der Autor ist Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universidad Austral de Chile.