Benutzer:Methodios/Glossar/F/Friedenshall
6.31.1 Schacht "Friedenshall I" (Solvayhall I, Ernst Solvay I)
06406
Bernburg
OT Friedenshall
Friedenshaller Ring 9
RW 44 84 345
HW 57 37 372
51°46´13,26´´N
11°46´18,03´´O
6.31.2 "Friedenshall II" (Solvayhall II, Ernst Solvay II)
06406
Bernburg
OT Friedenshall Vorwerk Zepzig
RW 44 84 468
HW 57 35 713
51°45´19,61´´N
11°46´24,74´´O
Teufarbeiten von 1904-1906
Teufe 494 m
Nov. 1967 Wasserhaltung eingestellt und somit dem Ersaufen preisgegeben
Tagesbrüche über dem Grubenfeld Friedenshall I/II
- Seit 1962 traten in der Grube Friedenshall I/II Laugenzuflüsse auf. Diese konzentrierten sich im Wesentlichen auf zwei Bereiche im Grubengebäude
Der Bereich mit den bedeutendsten Zuflüssen lag ca. 1,2 km südwestlich des Schachtes Friedenshall I
- Ausgehend von Grubenbeobachtungen kam hier als Herkunftsgebiet der Lösungen nur das Buntsandsteindeckgebirge und in diesem besonders stark zerklüftete Bereiche sowie die Rogensteinbänke in Frage
- Die zutretenden Lösungen wurden zunächst über Liegendstrecken abgeleitet, angestaut und nach über Tage gepumpt. Ein Teil der Lösungen wurde in tieferliegenden Baufeldern angestaut
- Die Zuflussrate stieg bis zur Einstellung der Wasserhaltung und Aufgabe der Grube im Nov. 1967 bis auf 3,5 m3/min an
- Insgesamt wurden 3 Mio m3 Salzlösung gepumpt. Hiervon wurden etwa 2,7 Mio m3 nach über Tage gehoben und etwa 0,3 Mio m3 in die nördl. Unterwerksbaue geleitet
- Am 08.11.1969 kam es infolge von Lösungszuflüssen zu erheblichen Subrosionserscheinungen im Leinesteinsalz mit der Bildung der ersten Tagesbrüche am 13.05.1968 und im Staßfurt-Steinsalz mit der Entwicklung des Tagesbruches vom 08.11.1969
- Das Durchbrechen des ersten Tagesbruches wurde zunächst nicht erkannt
Der zweite Tagesbruch vollzog sich unter anhaltenden spürbaren Bruchvorgängen mit einigen mehrere Minuten anhaltenden Erschütterungsphasen
- Zu einer weiteren übertägigen Brucherscheinung kam es am 01.04.1971. Hierbei handelt es sich um einen Erdfall infolge auftretender Zerrungen am Rand der über dem Grubenfeld entstandenen Senkungsmulde
- Im Ergebnis der Untersuchungen zur Entstehung des Tagesbruches vom 08.11.1969 konnte eingeschätzt werden, dass durch die subrosive Wirkung von ca. 4,5 Mio m3 Wasser ca. 700.000 m3 Hohlraum durch die Ableitung in Liegendstrecken im Staßfurt-Steinsalz entstanden sind
- Der am 08.11.1969 entstandene Tagesbruch wies zum Zeitpunkt seiner Enstehung einen maximalen Durchmesser von ca. 100 m und eine Tiefe von ca. 40 m auf
Die Mächtigkeit des Deckgebirges kann mit ca. 360 m angegeben werden Zur vereinfachten Abschätzung des Volumens der Tagebruchhohlform und des in den Verbruchspro7ess einbezogenen Deckgebirgsvolumens wurde auf der Grundlage von Rissdarstellungen die Querschnittsform des Tagesbruches an einen Kreis mit einem Durchmesser von 90 m angenähert und ein kreiskegelstumpfförmiger Bruchkörper im Deckgebirge mit einem Winkel zwischen Grund- und Mantelfläche von 85° zugrunde gelegt
- Das zur Aufnahme der Verbruchmassen notwendige Hohlraumvolumen lässt sich unter Zugrundelegung eines Auflockerungsfaktors S=1,4 mit ca. 659.700 m3 abschätzen
- Der o.a Auflösungshohlraum von 700.000 m3 erklärt somit die über Tage eingetretene Brucherscheinung