Benutzer:Mia-Valentina Evelyn Kordesch/Kurs:Sommeruni (SU 2019)
Eroica - The day that changed music forever (Film)
Bearbeiten"Eroica - The day that changed music forever" ist ein von BBC produzierter TV-Film, der die Handlung der Uraufführung der gleichnamigen, 3. Symphonie von Ludwig van Beethoven zeigt. Der Film erschien erstmals 2003 mit Ian Hart in der Hauptrolle.
Der Film wurde von Simon Cellan Jones inszeniert, das Drehbuch stammt von Nick Dear. Neben Hart werden die Hauptrollen von Tim Pigott-Smith, Anton Lesser und Frank Finlay gespielt. Die Musik wurde vom Orchestre Révolutionnaire et Romantique unter der Leitung von Sir John Eliot Gardiner gespielt.
Handlung
BearbeitenDiese Zusammenarbeit der Abteilungen für klassische Musik und Theater der BBC, ist ein Faktendrama über die Entstehung von Beethovens Symphonie Nr. 3, der Eroica.
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Diese war Napoleon Bonaparte gewidmet, der damals Erster Konsul der französischen Republik war.
Der Film zum größten Teil spielt an einem einzigen Tag im Juni 1804 im Wiener Schloss von Beethovens Finanzier Franz Joseph Maximilian von Lobkowitz, wo Beethoven unter Anwesenheit des Adels seine Komposition probt.
In der Mitte der Aufführung versucht Beethoven seine Geliebte, die verwitwete Gräfin Josephine Brunsvik, zur Heirat zu bewegen. Diese lehnt jedoch aufgrund der damals sehr strengen Gesetzeslage um das Sorgerecht ab - sie ist eine Adelige und kann keinen Bürger heiraten, ohne das Sorgerecht für ihre Kinder zu verlieren. Später kommt, der hier als alter und schwacher Komponist portraitierte, Joseph Haydn gerade noch rechtzeitig um den letzten Satz der Symphonie zu hören.
Die letzten Minuten der Symphonie zeigen einen Blick in die Zukunft, und wir sehen, wie Beethoven mit seinem Schüler, Ferdinand Ries, zum Abendessen geht. Man erzählt ihm, Napoleon habe sich gerade zum Kaiser von Frankreich erklärt und damit Beethovens Vertrauen in ihn völlig verraten. Wütend zerknittert er das Titelblatt seiner Symphonie, die er ursprünglich als "Bonaparte" bezeichnen wollte.
Als er die Aufführung verlässt, wird Haydn nach seiner Meinung zu der Symphonie gefragt, die er als "recht neu" bezeichnet, und bringt anschließend seinen heute berühmten Satz zum Ausdruck: "Von diesem Tag an ist alles [in der Musik] verändert."
Der Film endet mit einer düsteren Note. Als die Aufführung der Eroica zu Ende geht, schaut Beethoven auf sein Publikum und ist für einen Moment nicht in der Lage, natürliche Geräusche zu hören - ein ominöses Zeichen für seine sich nähernde Taubheit.
Rezeption und Filmkritik
BearbeitenRotten Tomatoes
BearbeitenAuf Rotten Tomatoes erreicht der Film eine Zuschauer-Bewertung von 81%, bewertet wurde er von insgesamt 107 Personen. Zuschauer beschreiben den Film als Überschneidung einer Darbietung der 3. Symphonie von Beethoven mit einer imaginären Geschichte darüber wie das erste Konzert jener hätte stattfinden können.
"Hard to get away with a movie with no plot, no special effects, and almost no characters, scenery or dialogue. Yet this movie does just that based on its soundtrack, and the artful use of close-up shots that display the emotion one of Beethoven's masterpieces brings to its listeners. An homage to one of the greatest revolutions in music."[1]
IMDb
BearbeitenDie Internet Movie Database gibt dem Film 7,6 von 10 möglichen Punkten, die von insgesamt 491 Zuschauern vergeben wurden.[2] Einige User kritisieren hier aber auch die Darstellung des Konzerts, und meinen es sei nicht glaubhaft, dass eine neue Komposition ihre volle Wirkung bereits bei ihrer Premiere entfaltet. Die verschiedenen Reaktionen des Publikums seien übertrieben.[3]
Weitere Rezensionen
BearbeitenGrundsätzlich ist der Film auf zufriedene Zuschauer gestoßen, auch Musik-Liebhaber scheinen von dem Film begeistert zu sein.
The Gramophone Classical Music Guide liefert eine detaillierte Rezension, die hier aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt wurde:
[...] Historische Wahrhaftigkeit wird bei solchen Rekonstruktionen immer einen hohen Stellenwert einnehmen, und die Macher dieses BBC-Films halten uns nicht für Narren. Sie verwenden das, was wir von den betroffenen Menschen und Orten wissen, um eine plausible Erzählung von Politik, Liebe und Wut zu erfinden, die sich vor allem auf die Musik konzentriert. Tatsächlich ist die örtliche Größe des Schauplatzes eine starke Erinnerung an die enorme Reichweite und Schockfähigkeit des Werkes. Potentielle Käufer müssen selbst beurteilen, ob sie die spürbare Trennung von Soundtrack und Bild stört oder die Tatsache, dass das Orchester sichtbar kleiner ist als die Summe seiner hervorragenden Besetzung. Die Aufnahmen erwecken Film und Symphonie zum Leben: Blasinstrumente im Vordergrund, Fagott und Kontrabass immer präsent. In der Eroica selbst hat Gardiners erster Satz [...] eine unerbittliche Intensität; seine eigene frühere DG-Aufnahme ist näher an Beethovens Taktgefühl und ein Stück seichter als diese neue, ausdruckskräftige Aufnahme. Das Scherzo ist eher einfach gestaltet, aber Gardiner überrascht mit dem Finale. Ein Tempo, das auf den ersten Blick lahm erscheint, wächst um die Musik herum und gewinnt an Gewicht, ermöglicht dem Flötensolo sein Pathos und den Hörnern ihr volles Maß an Glanz. Die Produzenten des Films halten die Aufführung für hörenswert auf einer separaten Spur ohne Geräusche: Es ist nur selten der Fall, dass man Beethovens Aufforderungen an Ries hören möchte, nachdem sein Schüler in der Mitte des ersten Satzes unterbrochen hat. In einem weiteren Akt der Nächstenliebe erspart uns Opus Arte den sonst allgegenwärtigen musikalischen Ausschnitt in den Titelmenüs. Das Unternehmen ist wahrscheinlich ein Einzelstück, aber es ist verlockend, sich vorzustellen, was dieses Team mit dem Fünften oder sogar dem Neunten anstellen könnte.[4]
The Sunday Telegraph: "This was thrilling stuff, as exciting visually as it was aurally."[4]
The Sunday Times: "A clever and beautifully made dramatisation."[4]
The Times: "You could not hope for a stronger cast"[4]
Daily Mail: "Ian Hart is brilliant as Beethoven, a volatile, magnetic figure of genius and uncouth charm... not to be missed."[4]
Auszeichnungen
BearbeitenIm Jahr 2004 gewann der Film einen Prix Italia in der Kategorie „Performing Arts“.[5]
Historische Überschneidungen
BearbeitenLaut BBC ist der Film die erste neuzeitliche, filmische Darstellung des Werkes, die die exakte Anzahl an Spielern und Größe des Publikums zeigt, die am Tag der Uraufführung anwesend waren.[6]
Einige Musikafffine Fans bemängeln jedoch die historische Genauigkeit des Films: Das Orchester war kleiner, Lobkowitz hatte möglicherweise mehr Gäste für die neue Symphonie, Haydn hat sich vielleicht nicht so "intellektuell" ausgedrückt und war eventuell nicht einmal vorhanden. Kein Orchester der Welt hätte ein so riesiges, komplexes und bahnbrechendes Meisterwerk wie Eroica bei der Uraufführung so gut spielen können. Der Kampf zwischen Beethovens Erwartungen und den damaligen Fähigkeiten der Musiker wäre ein ergänzendes Element gewesen, dass dem Film mehr Authentizität verliehen hätte.[3]
Quellen
Bearbeiten- ↑ Rezension von Cynthia S auf: https://www.rottentomatoes.com/m/beethoven_eroica#audience_reviews (abgerufen am 30.09.2019)
- ↑ IMDb Seite von Eroica - The day that changed music forever: https://www.imdb.com/title/tt0369400/ (abgerufen am 30.09.2019)
- ↑ 3,0 3,1 Rezension von Ana_Banana auf IMDb: https://www.imdb.com/title/tt0369400/reviews?sort=submissionDate&dir=desc&ratingFilter=0 (abgerufen am 1.10.2019)
- ↑ 4,0 4,1 4,2 4,3 4,4 Verschiedene Rezensionen auf prestomusic.com: https://www.prestomusic.com/classical/products/7936377--eroica-the-day-that-changed-music-for-ever#reviews (abgerufen am 1.10.2019)
- ↑ Pressemeldung vom BBC Press Office vom 18.09.2004: http://www.bbc.co.uk/pressoffice/pressreleases/stories/2004/09_september/18/italia.shtml (abgerufen am 30.10.2019)
- ↑ Presseaussendung von BBC am 19.05.2003: http://www.bbc.co.uk/pressoffice/pressreleases/stories/2003/05_may/19/eroica.shtml (abgerufen am 1.10.2019)