Im September findet der Kongress Teaching Trends - Neue Konzepte des Technologie-Einsatzes in der Hochschullehre statt. Willkommen sind unter anderem auch Einreichungen zum Thema Lehre im Web 2.0 (Kommunikation und Interaktion in Communities).

Ich habe keine Ahnung, ob meine Öffentlichen Seminare in Wikis überhaupt (noch) ein Trend sind, aber im schlimmsten Fall wird der Beitrag halt abgelehnt. Platz ist für maximal 2.000 Zeichen als Abstract. Bleibt (wieder) die Frage, ob da auch Quellen rein sollen? Hätte ja welche, nur keinen Platz...

Abstract

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Während häufig in voneinander getrennten Umgebungen gelernt wird (Schulen, Hochschulen, Betrieben, usw.), bedarf es in einer modernen Gesellschaft eines übergreifenden Austauschs als Quelle neuen Wissens. Hierzu wird insbesondere im Hochschulbereich dem transdisziplinärem Lernen zwischen Studierenden, Wissenschaftlern und Praktikern ein hohes Potenzial zugeschrieben. Gleichsam besteht durch eine Öffnung nach außen die Möglichkeit, weitere Teile der Bevölkerung an den Lernprozessen teilhaben zu lassen, nicht nur passiv als Empfänger sondern auch aktiv als Beitragende. Wegen der inhärenten Partizipationsmöglichkeiten in sozialen Medien liegt deren Einsatz nahe.

2010 und 2011 wurde in zwei Durchläufen erprobt, Studierende gruppenweise innerhalb eines öffentlichen Wikis Seminararbeiten anfertigen zu lassen - andere "modernere" Instrumente zur kollaborativen Texterstellung sind denkbar. Die Studierenden wurden ermuntert, für ihr Thema Spezialisten zur Mitarbeit zu bewegen. Gleichzeitig bemühte ich mich als Dozent, durch auf verschiedene Weise (Fachforen im Internet, Direktansprache, soziale Netze) Beteiligung von Außenstehenden anzuregen.

Die Mitwirkung blieb hinter den Erwartungen zurück und beschränkte sich meist auf Literaturhinweise, andererseits entstand auch ein wertvoller Kontakt zu einem Interviewpartner. Die Transparenz über den Bearbeitungsfortschritt der Texte war darüber hinaus von großem Vorteil und ermöglichte es, frühzeitig und gezielt Impulse zu geben und Problemen zu begegnen. Per Fragebogen wurde u. a. ermittelt, dass die Mehrheit der Studierenden in Wikis allgemein ein praktisches Werkzeug sieht, um darin gemeinsam Arbeiten zu erstellen. Auch sehen sie es trotz geringer Resonanz grundsätzlich positiv, dass Außenstehende sich mit ihren Ideen beteiligen können, und es wurde nur vereinzelt sehr wenig "Unwohlsein" darüber geäußert, dass "die ganze Welt" zuschauen kann.

Das Konzept wird inzwischen auch in Hildesheim und Wien erprobt und weiterentwickelt.

Weiteres

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  • Denkbar als Poster, Vortrag (20 Minuten plus Diskussion) oder Workshop (60-90 Minuten, zwei leitende Personen)
  • Optionales Video zum Konzept

Anregungen? Diskussion?

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  • Hm, Wikis kommen schon ziemlich angestaubt rüber. Sperrig im Zugang, unattraktiv im Erscheinungsbild usw. Da gibt es m.E deutlich attraktivere, besser zugängliche Möglichkeiten. Vielleicht sind sie trotzdem ein Trend in der Hochschullehre? Oder gerade deshalb? ;) (übernommen von GooglePlus)
    • Angestaubt, ja, oder? Deshalb frage ich :-) Dabei gibt's die auch extrem gepimped, beispielsweise BlueSpice. Das Konzept ist aber auch nicht zwingend an Wikis gebunden, vielleicht sollte ich das herausstellen... Guter Einwand! --O.tacke (Diskussion) 16:25, 13. Apr. 2012 (CEST)
      • Das würde ich sogar ganz besonders herausstellen. Ganz gute Beispiele, mit ein klitzeklein wenig Arbeit vom Lernenden auf Lehrende adaptierbar (und evtl. noch zu aktualisieren - Ich denke da an Online-Kanban-Lösungen, ePortfolios etc.) finden sich hier: http://www.slideshare.net/andreakback/webtools-fr-das-studium Wobei mich wirklich erstaunt, dass man mit solch einem Thema seinen Master machen kann. Das allerdings ist vollkommen OT. :) (übernommen von GooglePlus)
        • Ich schaue mal, was ich draus mache. Aber dennoch mag ich Wikis grundsätzlich sehr für den von mir verfolgten Zweck. Danke! --O.tacke (Diskussion) 16:41, 13. Apr. 2012 (CEST)
    • Anstauben kann man nur, wenn man irgendwo lange rumliegt. Ich denke nicht, dass Seminare in Wikis Mainstreammäßig angekommen sind, zumindest nicht bei uns. Ich erschrecke immer wieder, wie überrascht Studenten sind, wenn man sie auffordert, von "traditionellen" Wegen abzuweichen und vor allem: wie sehr sie sich doch dagegen sträuben. Nächster Aspekt: können Wikis als Werkzeug angestaubt sein? Gegenfrage: ist das denn relevant? Die #flippedclassroom Methode wäre in den Grundzügen schon seit der "Kreidezeit" möglich gewesen, erlebt aber erst jetzt einen Hype. Meinem Matheprof hätte ich nie im Leben geraten, etwas anderes als die Tafel zu verwenden. Man kann Werkzeuge verbessern (hier gibt es auch Wikis, die etwas intuitiver sind), aber das Konzept an sich ist relativ bekannt und deshalb mMn sicherer als Etherpads etc. UND noch relativ gut handlebar auch für die Lehrenden. Für Deinen Beitrag fände ich aber, dass sich aus genau aus diesen Fragestellungen ein gutes Thema ableitet: Wo liegen denn die typischen Hürden bei der Nutzung von Wikis und wie lassen sie sich generell lösen. Welche Weiterentwicklungen kündigen sich an und welche sind noch fällig? Ohne die Konferenz herabstufen zu wollen, scheint ja kein großer wissenschaftstheoretischer Hintergrund nötig zu sein und "how I see the world" wird ausreichen (das sind oftmals die angenehmsten Konferenzen). Oder ein Schritt weiter: Was können Entwicklungen potentiell beitragen, um Seminare in Wikis zu verbessern (ich denke da bspw an Learning Analytics, das helfen könnte, die Bewertung für die Lehrenden zu erleichtern)? Oder findest Du so viele Hürden, die durch antiquierten Konzepte zustandekommen, dass man Wikis lieber in eine Kiste packen und begraben sollte? (übernommen von GooglePlus)
      • Hey, danke für die umfassende Rückmeldung. Habe ja oben schon geschrieben: Wikis mag ich eigentlich sehr für den Zweck des Seminars. Aus der Versionsgeschichte kann ich z. B. genau die Mengenentwicklung der Texte sehen, usw. Mit BlueSpice etwa gäb' es ja auch aufgemotzte Variante des Mediawiki mit WYSIWYG-Editor und Pipapo. Und nein, in der Breite sind Wikis auch bei uns noch laaaange nicht angekommen. Weder bei Studierenden noch bei Lehrenden. Es bliebe die Frage, was genau mit Trends gemeint ist. Trends in der Nutzung (was kommt gerade in der Praxis durch, welche Erfahrungen gibt es da) oder Trends in der hypothetischen Nutzung (neu und könnte man mal ausprobieren). Mein Angebot fällt in die erste Kategorie. Genau da habe ich ja spannende Antworten bekommen zu "Gab's Bauchschmerzen mit der Öffentlichkeit der Texte?", "Ist für dich ein Wiki ein sinnvolles Instrument, um zusammen Texte zu bearbeiten?", usw. Auch das war ein guter Hinweis! Danke! Habe ja noch zwei Wochen, um dazu noch einen Satz in die 2.000 Zeichen reinzuquetschen :-) --O.tacke (Diskussion) 10:49, 14. Apr. 2012 (CEST)
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