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Konvention der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen - Plakat


Gruppenmitglieder

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Zu dieser Gruppe gehört:

in Zusammenarbeit mit Gruppenwiki der "Werte-Fraktion"

wichtiger Link zum Blogg und zu den Fragen http://ipkfranzisandra.wordpress.com/

http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Presse/pm/2008/07/PD08__258__227,templateId=renderPrint.psml

Günther Häßler, Frank Häßler (2005): Geistig Behinderte im Spiegel der Zeit, Stuttgart, Thieme Verlag KG

http://www.lebenshilfe.de/wDeutsch/aus_fachlicher_sicht/artikel/magazin_un_konvention.php

Kurzfassung der UN- Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen: http://www.lebenshilfe.de/wDeutsch/in_leichter_sprache/downloads/Kurzfassung_UN_Konvention_in_Leichter_Sprache.pdf

Vergleich der Situation von behinderten Menschen in Togo, Griechenland und Deutschland
Forschungsfrage:

Inwieweit unterscheidet sich die Situation von behinderten Menschen in Togo, Griechenland und Deutschland?

Hypothese:

Die Situation von behinderten Menschen stellt sich in den untersuchten Ländern je nach Gesetzgebung, Fördermaßen und gesellschaftlicher Integration verschieden dar. In Deutschland hat die Behindertenförderung zwar einen hohen gesellschaftlichen Stellenwert und wird systematischer angewandt als in Togo und Griechenland, das Ziel der Integration wird aber in allen Ländern ähnlich verfolgt.

Bestandsaufnahme

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Deutschland

(Beruhend auf Angaben des Statistischen Bundesamtes Deutschland vom 17.07.2008)

2007

  • Menschen mit Schwerbehinderung (Grad über 50): 6,9 Millionen (8,4% der Gesamtbevölkerung)
    • Davon...
      • ... Menschen mit körperlichen Behinderungen: 64%
      • ... Menschen mit geistigen/seelischen Behinderungen: 10%
      • ... Menschen mit zerebralen Störungen: 9%
      • ... Menschen mit nicht augewiesener Behinderung: 17%



Definition des Begriffs "Behinderung"

Die einzelnen Definitionen für das Wort Behinderung sind im internationalen Rahmen sehr verschieden.

Allgemeine Definitionen

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• Als behindert gelten Personen, die in Folge einer Schädigung ihrer körperlichen, seelischen oder geistigen Funktion soweit beeinträchtigt sind, dass ihre unmittelbaren Lebensverrichtungen oder ihre Teilhabe am Leben der Gesellschaft erschwert werden. (Anton/Bleidick 2001)

Die WHO geht bei Behinderung immer von 3 Begriffen aus:

1. impairment (Schädigung)

= Mängel oder Abnormitäten der anatomischen, psychischen oder physiologischen Funktionen und Strukturen des Körpers

2. disability (Beeinträchtigung)

= Funktionsbeeinträchtigung oder -mängel aufgrund von Schädigungen, die typische Alltagssituationen behindern oder unmöglich machen

3. handicap (Behinderung)

= Nachteile einer Person aus einer Schädigung oder Beeinträchtigung

Arten von Behinderung

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In Deutschland wird der Begriff Behinderung noch aufgeteilt in folgende Untergruppen:

• Geistige Behinderung

• Hörschädigung (Gehörlosigkeit + Schwerhörigkeit)

• Körperbehinderung

• Lernbehinderung

• Mehrfachbehinderung

• Schwerbehinderung

• Schwerstbehinderung

• Sehschädigung (Blindheit + Sehbehinderung)

• Sprachbehinderung

• Verhaltensstörung

In vielen anderen Ländern ist diese Aufteilung nicht so differenziert, oft wird nur von körperlich und geistig Behinderten gesprochen.

Wie ist die Differenzierung in Togo/ in Griechenland?

Bezeichnungen

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Sprachliche Diskriminierung

Ein Gradmesser für die Haltung der Gesellschaft gegenüber Menschen mit Behinderung ist die Sprache des Alltags. Leider wird mit Worten, die eine geistige oder körperliche Behinderung ausdrücken, in der Öffentlichkeit oft rücksichtslos umgegangen.

In Deutschland ist die Bezeichnung "Behinderte(r)" seit den letzten Jahren nicht mehr offiziell korrekt, sondern wird mit einer negativen Konnotation aufgefasst. Korrekt ist der Ausdruck "Menschen mit Behinderung" oder "behinderte Menschen". Die Begründung liegt darin, dass man sich von der impliziten Trennung in die Kategorien "Menschen" gegenüber "Behinderte" trennen möchte. Denn wir alle sind MENSCHEN. Die Trennung in "Normale" und "Behinderte" ist offensichtlich auch unsinnig, denn wer setzt die Norm?

Erfahrungsbeispiel (aus Deutschland):

Ein Rollstuhlfahrer fährt im Zug und plant, bei der nächsten Station auszusteigen. Der Schaffner reagiert aufmerksam und gibt seinem Kollegen die Anweisung, er solle helfen: "Der Rolli steigt bei der nächsten Station aus."

--> Hier wird deutlich, dass schon gar nicht mehr der Mensch, sondern nur noch seine Behinderung wahrgenommen wird. Es ist anzunehmen, dass der Schaffner dies ohne böse Absichten ausgesprochen hat, aber es ist beachtenswert, wie sich die Assoziation schon im Sprachgebrauch verankert hat. Denn: Steigt der Mensch im Rollstuhl denn nicht mit aus?? Der Begriff "Rolli" sollte vorsichtiger verwendet werden, da sich körperlich behinderte Menschen durchaus diskrimiert fühlen könnten.

Weitere Begriffe, die in der Öffentlichkeit, oft gedankenlos verwendet werden:

"Spasti", "Mongo" oder auch Begriffe in der Werbeindustrie, die sogar schon mit einer Selbstverständlichkeit verwendet werden: "Ich bin doch nicht blöd."

Im englischen Wörterbuch findet für den deutschen Begriff "Behinderter" folgende Begriffe:

- "disabled person"

- "handicapped person"

--> Hier tritt deutlich der Zusatz "person" auf.

- der Begriff "gimp" wird klar als Beleidigung aufgefasst.

Vergleich der Situation

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rechtlich

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Datei:Unkonvention2.jpg

- Auszug aus UN - Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung (Dezember 2006)

- angenommen von 139 Staaten; auch Deutschland, Togo , Griechenland

- ratifiziert von 58 Staaten; auch Deutschland, nicht von Togo, Griechenland

siehe [1]

- Aritkel 19: Unabhängige Lebensführung und Einbeziehung in die Gemeinschaft " Wohnen und leben wo und wie wir es möchten ! "

- Artikel 12: Gleiche Anerkennung vor dem Recht "Wir haben alle Rechte!"

- Artikel 8: Bewusstseinbildung "Auch wer anders ist, gehört dazu!"

- Artikel 21: Recht auf freie Meinungsäußerung, Zugang zu Informationen "Nichts über uns ohne uns! Leichte Sprache überall!"

- Artikel 9: Zugänglichkeit "Weg mit den Hindernissen!"

- Artikel 24: Bildung "Schule und Ausbildug gemeinsam mit allen Anderen!"

- Artikel 27: Arbeit und Beschäftigung "Arbeiten wo und wie wir wollen!"

- Artikel 25: Gesundheit " Uns wird geholfen, wenn wir krank sind! "

- Artikel 5: Gleichberechtigung und Nichtdiskriminierung "Keine Benachteiligung wegen einer Behinderung!"

- Artikel 28: Angemessener Lebensstandard und sozialer Schutz "Leben wie andere auch!"

- Aritkel 29: Teilnahme am politischen Leben "Wir sind dabei!"

Deutschland

Sozialgesetzbuch

§ 2 Behinderung

(1) Menschen sind behindert wenn ihre körperliche Funktion, geistige Fähigkeit oder seelische Gesundheit mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als 6 Monate von dem für das Lebensalter typischen Zustand abweichen und daher ihre Teilhabe am Leben in der Gesellschaft beeinträchtigt ist. Sie sind von Behinderung bedroht, wenn Beeinträchtigungen zu erwarten sind.

(2) Menschen sind im Sinne des Teils 2 schwerbehindert, wenn bei ihnen ein Grad der Behinderung von wenigstens 50 vorliegt und sie ihren Wohnsitz, ihren gewöhnlichen Aufenthalt oder ihre Beschäftigung auf einem Arbeitsplatz im Sinne des § 73 rechtmäßig im Geltungsbereich dieses Gesetzbuches haben.

(3) Schwerbehinderten Menschen gleichgestellt werden sollen behinderte Menschen mit einem Grad der Behinderung von weniger als 50, aber wenigstens 30, bei denen die übrigen Vorausetzungen des Absatzes 2 vorliegen, wenn sie infolge ihrer Behinderung ohne die Gleichstellung einen geeigneten Arbeitsplatz im Sinne des § 73 nicht erlangen oder nicht behalten können (gleichgestellte behinderte Menschen).

Schule / Förderung / Arbeit

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Datei:Behindertschule.jpg

... in Deutschland:

Förderinstitutionen
Förderzentren

- privat (Stiftungen, Vereine, z.B.Regens - Wagner , siehe : [2] St. Nikolaus - Werk, ... )

- staatlich

- gegliedert :

bis zum 6./ 7. Lebensalter

... Vorschulische Förderung  : Schulvorbereitende Einrichtung für ...

... geistig - behinderte Menschen

... körper - behinderte Menschen

... seh - behinderte Menschen

... gehörlose Menschen

... entwicklungsverzögerte Menschen


ab 6./ 7. Lebensalter

... Grundschulstufe (bzw. Unterstufe für geistig - behinderte)

... Hauptschulstufe (bzw. Oberstufe für geistig - behinderte)

... Werkstufe (Vorbereitung auf die Arbeit in Förderwerkstätten)

nach Schulausbildung...

- Arbeit in Förderwerkstätten ("leichte Arbeiten", Verpackungsarbeiten, Landschaftspflege,...)

- Förderwerkstätten werden finanziert durch öffentliche Gelder, Steuermittel, Mittel des Arbeitsamts, Spenden, Eigeneinnahmen)

- Rentenalter nach 20 Berufsjahren

FAZIT

In Deutschland gibt es ein „perfektes Schubladensystem“ , d.h. für jeder Behinderung die scheinbar "perfekte Schublade". Durch Förderrichtlinien ist von den Fördereinrichtungen im Kindesalter bishin zur Arbeit in den Werkstätten alles genauestens geregelt. Fördereinrichtungen und Werkstätten werden privat oder staatlich finanziert.

PROBLEM

Durch dieses Schubladensystem und die genauen Regelungen lässt die Durchlässigkeit, Gleichstellung und Integration von Menschen mit Behinderung im Alltag zu wünschen übrig. Vermischung und Austausch kommen zu kurz !

Bewertung / Vergleich

Im Austausch mit griechischen Studenten zeigte sich, dass behinderte Kinder auf Regelschulen gehen, wo es Parallelklassen für Menschen mit "besonderen Bedürfnissen" gibt. Hier kann ein Austausch stattfinden und die schwächeren werden stärker gefordert und gefördert. Andererseits ist Deutschland in Punkto finanzielle Unterstützung und systematische Förderung Spitzenreiter. Ob in diesem "Schubladensystem" oder eher in der gemeinsamen Ausbildung ein optimaler Lernprozess erreicht wird, bleibt offen.

gesellschaftlich

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Datei:Landesjugendspielefuer-behinderte.jpg

Wie werden Behinderte integriert? Verbindung zum Werteprojekt:


Auswertung 16.07.2009

Findest du, dass ...?

Wie gut sind geistig behinderte Menschen in die Gesellschaft integriert? Deutschland Griechenland Togo
1 (sehr schlecht) 5,9% 20% 43,3%
2 23,5% 20% 16,7%
3 47,1% 46,7% 10%
4 23,5% 26,5% 16,7%
5 (sehr gut) 0% 2,4% 13,3%
Teilnehmer 34 34 30
Wie gut sind körperlich behinderte Menschen in die Gesellschaft integriert? Deutschland Griechenland Togo
1 (sehr schlecht) 0% 10% 6,7%
2 20,6% 33,3% 23,4%
3 32,4% 36,7% 13,4%
4 38,2% 16,7% 20%
5 (sehr gut) 8,8% 3,3% 11%
Teilnehmer 34 34 30
Wie sehen sie persönlich behinderte Menschen? Deutschland Griechenland Togo
gleichwertig 91,2% 86,7% 66,7%
minderwertig 8,8% 13,3% 33,3%
Teilnehmer 34 34 30
Wie gut werden behinderte Menschen von nationalen Organisationen unterstützt? Deutschland Griechenland Togo
1 (sehr schlecht) 0% 10% 23,3%
2 29,4% 40% 33,3%
3 41,2% 36,6% 20%
4 26,5% 6,7% 10%
5 (sehr gut) 2,4% 6,7% 13,3%
Teilnehmer 34 34 30

Abschlussgedanken und Auswertung

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Im Ländervergleich hat sich durch die Umfragen gezeigt, dass die Situation der behinderten Menschen in Deutschland und Griechenland in etwa vergleichbar ist, in Tago dagegen allerdings eher schlecht. (Hierzu passt auch, dass die UN-Konvention von Togo nicht ratifiziert wurde).

Allgemein herrscht die Ansicht vor, dass behinderte Menschen eher mittelmäßig integriert sind, hierbei fällt auf, dass nach Ansicht der Befragten körperlich behinderte Menschen besser in die Gesellschaft integriert sind (in allen drei Ländern).

Selbst in Deutschland werden Behinderte nicht zu 100% als gleichwertig betrachtet, vor allem ist die Unterstützung durch nationale Organisationen laut der befragten Personen noch nicht optimal.

Unsere Anfangshypothese war: Die Situation von behinderten Menschen stellt sich in den untersuchten Ländern je nach Gesetzgebung, Fördermaßen und gesellschaftlicher Integration verschieden dar. In Deutschland hat die Behindertenförderung zwar einen hohen gesellschaftlichen Stellenwert und wird systematischer angewandt als in Togo und Griechenland, das Ziel der Integration wird aber in allen Ländern ähnlich verfolgt.

Die Untersuchungen haben gezeigt, dass vor allem der Stellenwert der Behindertenförderung nicht optimal ist. Die geringere Integration in Togo ist vermutlich unter anderem auf die Entwicklungspolitischen Probleme des Landes und auf andere Werte zurückzuführen. Im Gegensatz zu unserer, zu Anfang aufgestellten Hypothese kann man also nicht sagen, dass die Integration in allen Ländern ähnlich verfolgt wird. Ein wichtiges Untersuchungsergebnis ist auch die Erkenntnis, dass selbt in Deutschland, behinderte Menschen von etwa 10% der Befragten als nicht minderwertig angesehen werden.