BiblioCON 2023/Wie sich Citizen Science-Projekte managen können: ein Praxisbericht
Abstract
BearbeitenFür den Bereich Citizen Science ist die projektbezogene Arbeitsweise wesentlich. Citizen Science lebt vom Engagement der Forschenden und der gesellschaftlichen Relevanz der Themen. Es ist eine Wechselbeziehung zwischen forschenden Communities und wissenschaftlichen Institutionen.
Das klassische Projektmanagement gelangt hierbei schnell an Grenzen. Für den Bereich Citizen Science gibt es bestimmte Spezifika zu berücksichtigen. Wie der Titel bereits anmuten lässt, so ist die Rolle der Bibliotheken eher eine unterstützende. Sie stellen Infrastruktur, Räume und Know-how zur Verfügung.
Anhand verschiedener CS-Projekte in der SLUB möchte ich skizzieren, wie Grundpfeiler des Projektmanagements im Citizen Science-Bereich in Bibliotheken aussehen könnten.
Die Grundzüge dieser Projekte sind: (1) partizipativ, im Sinne von selbstbestimmt und selbstorganisiert, (2) offen im Sinne der Daten, der Infrastruktur (Open Citizen Science) und des Teilnehmerkreises sowie der Transparenz der Arbeitsprozesse und Ergebnisse nach außen, (3) relevant, hinsichtlich der Themen aber auch hinsichtlich der Synergieeffekte bezogen auf den fachlichen Austausch, (4) unabhängig sowie (5) regelmäßig um Workflow und Motivation zu erhalten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, GLAM-Institutionen sind im Idealfall an Citizen Science Projekten beteiligt, indem sie Gelegenheiten zum Austausch schaffen, darüber berichten und den Zugang zu Quellen ermöglichen. Die Ausgestaltung der Projekte sollte jedoch ein Aushandlungsprozess aller Mitgestaltenden sein. Nur so kann Citizen Science in Bibliotheken sinnstiftend wirken.
Literatur
Bearbeiten- Jens Bemme: Citizen Science City - Ein Plädoyer für offene Kulturdaten als Antrieb digitaler Bildung. In: Linda Freyberg, Sabine Wolf (Hrsg.): Smart wird man nur gemeinsam. Patizipative, agile und innovative Ansätze für die Bibliothek der Zukunft. b.i.t., Wiesbaden 2022, ISBN 978-3-9821824-6-9, S. 85–100.
- Jens Bemme, Martin Munke: Open Citizen Science: Leitbild für kuratorische Praktiken in Wissenschaftlichen Bibliotheken. In: Klaus Ulrich Werner (Hrsg.): Bibliotheken als Orte kuratorischer Praxis. De Gruyter Saur, Berlin, Boston 1. Januar 2021, doi:10.1515/9783110673722.
- Jens Bemme, Christian Erlinger, Matthias Erfurth: 2. Zwischenbericht des "SFB 1853" - 'Die Datenlaube ist nun zu dritt, beim DatenlaubeJam auch mehr, und wird bald 5. ([2]).
- Aletta Bonn et al: Weißbuch. Citizen-Science-Strategie 2030 für Deutschland. Leipzig/Berlin 1. Juni 2022, doi:10.5445/IR/1000145870.
- Eva Bunge: Science and the Smart Citizen – Wie Citizen Science durch Methodenkompetenz und Open-Science-Praktiken Demokratisierung im bibliothekarischen Kontext fördern kann. In: Linda Freyberg, Sabine Wolf (Hrsg.): Smart wird man nur gemeinsam. Partizipative, agile und innovative Ansätze für die Bibliothek der Zukunft. b.i.t., Wiesbade 2022, ISBN 978-3-9821824-6-9, S. 101–112.
- Robert Hecht, Theodor Rieche: Mit einer Citizen-Science-Plattform Gebäudewissen kartieren, erforschen und vermitteln und dabei klimagerechte Architektur unterstützen. 1. Januar 2023, ISSN 1869-9286, doi:10.26084/pgvc-tx74.
- Gaby Straßburger, Judith Rieger (Hrsg.): Partizipation kompakt: Für Studium, Lehre und Praxis sozialer Berufe. 2. Auflage. Beltz, Weinheim Basel 1. Januar 2019.
Links
Bearbeiten- Colouring Dresden: https://colouring.dresden.ioer.de/
- Digital Herrnhut: https://dhh.hypotheses.org/
- Die Datenlaube: DieDatenlaube