Die Nisaner – Dresdens Ureinwohner/Geograph- und Historische Nachrichten von dem in dem ehemaligen hohen Stift-Meissnischen Archidiaconatu Nisicensi gelegenen Burgward und Dorff Briesnitz

Friedrich Conrad Grundmann (Appellationsgerichtssecretär, gest. 1797): Geograph- und Historische Nachrichten von dem in dem ehemaligen hohen Stift-Meissnischen Archidiaconatu Nisicensi gelegenen Burgward und Dorff Briesnitz unter Dressden und einigen dahin gehörenden, auch darum gelegenen Dörffern teils aus gedruckten, mehrentheils aber aus ungedruckten Urkunden gesammelt und erläutert von F.C.G. 1764.

vgl. CDS "Nisan"

Der Gau Nisan, ein Haupttheil der um das Jahr 930 gegründeten Markgrafschaft Meissen, hat seinen Namen von seinen slavischen Bewohnern, den Sorben erhalten, welche nach ihrer Einwanderung das Land in einzelne Bezirke oder "Suppanien" eingetheilt [Anm. 2] haben sollen, wobei nicht ausgeschlossen ist, dass sie ihre Eintheilung den Gauen [Anm. 3] der Hermunduren und Thüringer, die vor ihnen diese Gegenden bewohnten, möglicherweise nachgebildet haben. Bei den Schriftstellern des Mittelalters wurden diese Bezirke, deren bedeutendste in der Markgrafschaft Meissen die Suppanien "Glomaci" (bei den Deutschen Daleminzi) und "Nisan" waren, pagi genannt, wofür man auch bis ins 13. Jahrhundert provincia, regio, territorium sagte. Deutsch heissen sie "Gau" oder "Pflege".