Die Nisaner – Dresdens Ureinwohner/Orthodoxie/Jerusalempilger

Jerusalempilger

Vgl. Jerusalemweg[1]

  • Arculf - ein fränkischer Bischof im 7. Jahrhundert, der durch die gallorömische Kultur geprägt war. Der Bericht über seine Pilgerfahrt ins Heilige Land ist eine wichtige historische Quelle über den Nahen Osten kurz nach der islamischen Eroberung.
  • Anonymus Burdigalensis - Das Itinerarium Burdigalense (auch bekannt als Itinerarium Hierosolymitanum) ist das älteste bekannte Handbuch einer Pilgerreise in das Heilige Land (Itinerar). Es wurde von einem anonymen christlichen Pilger aus Burdigala, dem heutigen Bordeaux (Anonymus Burdigalensis), anlässlich einer Reise in den Jahren 333–334 verfasst.
  • Drogo (Vexin) - (franz.: Dreux; † 1035 in Nicäa) war ein Graf von Vexin, Amiens und Mantes im 11. Jahrhundert. Er war ein Sohn Graf Walters II. des Weißen. 1035 schloss sich Drogo dem Herzog Robert I. zu einer Pilgerreise in das heilige Land an. Zusammen mit ihm starb er auf dem Weg in Nicäa.
  • Egeria (Pilgerin) - (auch Aetheria oder Etheria genannt) war eine spätantike Autorin aus Nordspanien oder Gallien, die als Pilgerin im späten 4. Jahrhundert, wohl von 381 bis 384,[1] das Heilige Land bereiste und darüber einen Reisebericht in Form eines Briefes an andere Frauen verfasste (Itinerarium Egeriae, Peregrinatio Aetheriae).
  • Erik I. (Dänemark) - Erik I. Ejegod (* um 1056 in Slangerup[1]; † 10. Juli 1103 in Paphos auf Zypern) war König von Dänemark (1095–1103). - Um 1101 brach Erik zusammen mit seiner Frau Bodil zur Pilgerfahrt ins Heilige Land auf. Er war der erste dänische König, der eine solche Pilgerfahrt unternahm, nachdem der Erste Kreuzzug 1099 Jerusalem erobert hatte. Er reiste mit großem Gefolge über Russland nach Konstantinopel, wo er vom byzantinischen Kaiser Alexios I. Komnenos empfangen wurde.[4] Dort erkrankte er, setzte seine Reise aber dennoch auf dem Seeweg fort und starb im Juli 1103 in Paphos auf Zypern, wo seine Frau ihn bestatten ließ. Bodil setzte die Reise ohne ihren Mann fort und erreichte Jerusalem, wo sie starb und am Ölberg begraben wurde.
  • Eustochium - Julia Eustochia oder auch nur Eustochium (* um 368 in Rom; † 28. September 419 oder 420 in Bethlehem), geboren als Julia von Rom, war eine geweihte Jungfrau der frühen Kirche. - Eustochium war eines der vier Kinder der hl. Paula und des römischen Senators Toxotius. Nach dem Tode ihres Mannes lebte Paula mit ihrer Tochter Eustochium ein abgeschiedenes Leben in der Art der Wüstenväter. - Ein Jahr später – nach dem tragischen Tod von Eustochiums Schwester Blaesilla – kehrte Hieronymus nach Palästina zurück, wohin ihm Paula und Eustochium wenig später folgten. Im Jahr 386 begleiteten sie ihn auf seiner Reise nach Ägypten, wo sie die Eremiten der Sketischen Wüste aufsuchten, um mehr über deren Lebensweise zu erfahren und etwas davon für sich selbst übernehmen zu können. Im Herbst desselben Jahres kehrten sie nach Palästina zurück und ließen sich dauerhaft in Bethlehem nieder. - Paula und Eustochium begannen unverzüglich mit der Errichtung von vier Klöstern und einem Hospiz nahe dem Geburtsort Christi. Während des Baus der Klöster wohnten sie in einem kleinen Haus in der Nachbarschaft. Eines der Klöster wurde von Mönchen bezogen und unter die Leitung des Hieronymus gestellt. Die drei anderen wurden von Paula, Eustochium und den zahlreichen geweihten Jungfrauen besiedelt, die sich ihnen angeschlossen hatten. Die drei Frauengemeinschaften, die der Aufsicht der hl. Paula unterstanden, hatten eine gemeinsame Kapelle, in der sich alle Schwestern mehrere Male täglich zum gemeinsamen Stundengebet trafen. Nach dem Tode Paulas im Jahre 404 übernahm Eustochium die Leitung der Frauengemeinschaften. Dies war keine leichte Aufgabe, da die Frauen wegen der reichlichen Almosen, die Paula gegeben hatte, mittlerweile verarmt waren. Der hl. Hieronymus erwies sich auch hier als hilfreicher und kluger Ratgeber. Im Jahr 417 wurden die Klöster in Bethlehem von Gewalttätern überfallen, die eines von ihnen niederbrannten und dabei viele der Jungfrauen folterten und töteten. Diese Gewalttat wurde möglicherweise von Johannes II., dem Patriarchen von Jerusalem, und Vertretern des Pelagianismus angestiftet, die zuvor von Hieronymus kritisiert worden waren. Hieronymus und Eustochium wandten sich an Papst Innozenz I., der den Patriarchen scharf verurteilte, weil er diese Tat zugelassen hatte. Eustochium starb kurz danach. Ihre Nachfolgerin als Vorsteherin der Frauengemeinschaften wurde ihre Nichte, Paula die Jüngere.
  • Fulko III. (Anjou) - Fulko III. (franz.: Foulques, eng.: Fulk; * 972; † 21. Juni 1040 in Metz), nach seinem Tod Nerra oder der Schwarze genannt, war von 987 bis zu seinem Tode Graf von Anjou. - Fulko war bekannt für seine gewalttätige Natur, in der ihm allerdings viele seiner Zeitgenossen in nichts nachstanden, ebenso wie für seine Bußfertigkeit, die ihn zu vier Pilgerfahrten in das Heilige Land (1002, 1008, 1034, 1040) veranlasste. - Elisabeth gebar ihrem Mann eine Tochter, doch Fulko hatte sich einen Sohn gewünscht. Im Glauben, Elisabeth könne ihm keinen Stammhalter schenken, betrieb er ihre Verstoßung. Um für eine neue Ehe frei zu werden, bezichtigte Fulko seine Ehefrau des Ehebruchs mit einem Ziegenhirten und erkannte die Tochter als Elisabeths Bastard an. Doch statt auf einen kirchlichen Dispens für eine Scheidung zu warten, nahm Nerra sich selbst der Angelegenheit an und ließ Elisabeth in ihrem Hochzeitskleid vor der Bevölkerung von Angers verbrennen. Wenige Tage danach wurde die Stadt selbst von einer Feuersbrunst zerstört. Das Volk wie auch der Graf sahen darin eine Strafe Gottes, nach der sich Fulko ein erstes Mal auf eine Pilgerreise nach Jerusalem begab. - Hildegard gründete 1028 die Abtei Saint-Marie de Ronceray, in welche sie nach dem Tod ihres Mannes als Nonne eintrat. Sie starb am 1. April 1046 während einer Pilgerreise in Jerusalem und wurde in der Grabeskirche bestattet.
  • Judith von Bayern (925–985) - (* 925; † 29. Juni bald nach 985) war Herzogin von Bayern und eine der bedeutendsten Frauengestalten der politischen Geschichte Bayerns im Mittelalter. Judith war älteste Tochter des Herzogs Arnulf des Bösen von Bayern und dessen Frau Judith von Friaul. Judith gehörte zur Familie der Liutpoldinger. Sie war Gemahlin des Herzogs Heinrich I. von Bayern († 955). Die Heirat zwischen Judith und Heinrich wurde vermutlich noch während der Regierungszeit Herzog Arnulfs beschlossen. Judith war möglicherweise mit den Markgrafen von Friaul verwandt, was Heinrich als Rechtfertigung verwendete, um die langobardische Königskrone zu erlangen. Durch diese Ehe wurde die Zugehörigkeit des Herzogtums Bayern zum entstehenden deutschen Reich befördert. Judith war Mutter nicht nur von Heinrich dem Zänker, für den sie ab 955 für ein Jahrzehnt die Vormundschaft führte, sondern auch von Hadwig, die bereits mit 15 Jahren Herzogin von Schwaben wurde, und von Gerberga, die Äbtissin im Stift Gandersheim wurde. Nach dem Tod Heinrichs wurde seinem Sohn, Heinrich dem Zänker, der zu dem Zeitpunkt 4 Jahre alt war, das Herzogtum Bayern übertragen. Da dieser zu dem Zeitpunkt noch unmündig war, übernahm seine Mutter Judith die Regentschaft. Diese hatte die Politik ihres Gemahls zu seinen Lebzeiten unterstützt und sich so gegen die politische Einstellung ihrer Verwandten gestellt. Während Heinrichs Regentschaft ist keine Einflussnahme ihrerseits auf politische Ereignisse bekannt. Auch über ihre Regentschaft ist bis auf einige Urkunden wenig bekannt. Nach einer Pilgerreise ins Heilige Land lebte sie ab 974 im Kloster Niedermünster in Regensburg. Dort wurde sie auch, wie bereits ihr Ehemann, begraben.
  • Konrad I. (Meißen) - Markgraf Konrad (Konrad von Meißen), genannt der Große oder der Fromme (* um 1098; † 5. Februar 1157 im Kloster auf dem Lauterberg) war Graf von Wettin, ab 1123 Markgraf von Meißen und ab 1136 der Mark Lausitz, aus dem Adelsgeschlecht der Wettiner. - Er unternahm gemeinsam mit Bischof Udo von Naumburg eine Pilgerreise nach Jerusalem, wo er im Mai 1145 eine Schenkung an die Kirche des Heiligen Grabes tätigte.
  • Melania die Ältere - Melania (* 342 in Rom; † 409 in Jerusalem, auch Melania von Rom oder Melania die Ältere genannt) war eine römische Adelige, die nach dem Tode ihres Ehemannes nach Ägypten pilgerte und später Gründerin eines Klosters wurde. - Ihr Ehemann starb, als sie 22 Jahre alt war, und auch zwei ihrer Kinder waren zu jener Zeit bereits gestorben. Melania gab ihren noch verbliebenen jungen Sohn Publicola in Pflege, verschenkte einiges von ihrem Besitz und reiste im Jahr 372 nach Ägypten, wo sie die Mönche in der Wüste von Nitria und einige der von Kaiser Valens verfolgte Christen besuchte. Sie reiste weiter in das Heilige Land und traf dort auf Paula von Rom und Rufinus von Aquileia, mit denen sie auf dem Ölberg ein Kloster gründete. Sie wurde Vorsteherin einer Gemeinschaft von etwa 50 Nonnen. - Ihr Sohn Publicola heiratete im Jahr 378 die Adelige Albina Ceionia, der Ehe entstammte mindestens eine 383 in Rom geborene Tochter, die nach ihrer Großmutter ebenfalls Melania genannt wurde. Um 400 besuchte sie noch einmal ihre Heimatstadt und traf dabei auf ihre Enkelin, die damals als die reichste Frau Roms galt und die sie für eine Pilgerreise in das Heilige Land begeistern konnte. Auf ihrer Rückreise über Nordafrika vor 408 überbrachte Melania Augustinus in Hippo einen Brief ihres Cousins Paulinus von Nola. Sie starb 409, kurz nachdem sie nach Jerusalem zurückgekehrt war.
  • Melania die Jüngere - (* 383 in Rom; † 31. Dezember 439 auf dem Ölberg bei Jerusalem in Palaestina) - Melania war vermutlich das einzige (überlebende) Kind dieser Ehe. Sie wurde nach der älteren Melania, ihrer Großmutter väterlicherseits, benannt. Diese hatte bereits 372 Rom und ihr einziges Kind Publicola verlassen und sich wie andere adlige Römerinnen wie Paula und deren Tochter Eustochium als christliche Asketin in Jerusalem niedergelassen und dort ein Kloster gegründet. - 382 kam Hieronymus als Berater und Sekretär des Papstes Damasus nach Rom, wo er in der kurzen Zeit seines Aufenthaltes starken geistigen Einfluss hatte und viele junge Leute aus den Kreisen des Senatsadels, vor allem auch Frauen, in seinen Bann zog. Er verband dabei die in der römischen Oberschicht tradierten altrömischen Tugenden mit dem christlichen Ideal einer asketischen Lebensführung. Melanias Mutter war tief beeindruckt von ihm. Auch wenn Hieronymus Rom bereits 384 wieder verließ, wuchs Melania mit diesen Idealen auf. Sie erhielt eine gute Ausbildung und sprach neben Latein auch fließend Griechisch. Obwohl Melania am liebsten als Jungfrau ein asketisches Leben geführt hätte, musste sie auf Druck der Familie im Alter von 13 Jahren heiraten; ihr Mann Pinianus, der ebenfalls aus der gens Valeria stammte, war 17 Jahre alt. Der riesige Besitz sollte so in der Familie gehalten werden. Das erste Kind, eine Tochter, weihte Melania der Jungfräulichkeit. Sie starb als Kleinkind. Als Melania die Entbindung von ihrem zweiten Kind, einem totgeborenen Sohn, nur knapp überlebte, entschied sie sich zur Enthaltsamkeit. Um 400 kehrte ihre Großmutter, die ältere Melania, von ihrem Kloster auf dem Ölberg in Jerusalem nach Rom zurück. Ihrem Einfluss ist wohl Pinians Versprechen zu verdanken, in Zukunft Melanias Wunsch nach Keuschheit zu achten, wie auch die Entscheidung, allen irdischen Wohlstand hinter sich zu lassen und sich ganz dem christlichen Glauben zu widmen. 404 starb Melanias Vater, nachdem er ihr zuvor die Erlaubnis gegeben hatte, das Erbe für fromme Zwecke zu verwenden. Da Melania als Frau nicht geschäftsfähig und ihr Mann noch minderjährig war und unter der Patria Potestas stand, konnten ihre Verwandten sie zunächst auf juristischem Wege daran hindern, den Familienbesitz zu verschleudern. Melania wandte sich aber an Serena, die Ehefrau des Stilicho, Heermeisters und eigentlichen Machthabers des weströmischen Reichs. Diese, eine fromme Christin, bat den Kaiser Flavius Honorius, ihren Schwiegersohn, zugunsten der Übertragung des Vermögens einzugreifen. Tatsächlich erließ Honorius in Stilichos Abwesenheit ein Dekret, das die gesetzliche Vormundschaft für das minderjährige Paar aufhob und Melania die Verfügung über ihr Vermögen erlaubte. Dadurch verschlechterte sich das Verhältnis zwischen dem christlichen Kaiserhof und dem teils noch immer polytheistischen Senat. Der von Stilicho nach langen Verhandlungen beigelegte Streit flammte später wieder auf und trug zur Destabilisierung des Reichs bei. Melania verkaufte ihr Hab und Gut in Rom, ließ rund 8000 Sklaven ihrer Güter, zu denen mindestens 50.000 Sklaven gehörten, frei – die übrigen zogen das gesicherte Dasein der Freiheit vor – und kaufte weitere Menschen aus der Schuldsklaverei frei. Den Rest ihres Besitzes verschenkte sie an Arme, Kirchen und Klöster. Damit wollte sie das biblische Gebot Mt 19,21 LUT befolgen. Nur wenige Jahre vor der Plünderung Roms 410 verließ die Familie begleitet von einem großen Gefolge von Eunuchen, Jungfrauen und Sklavinnen die Stadt und begab sich über Sizilien nach Nordafrika, wo sie überall Landgüter besaß. Ihre ehemaligen Besitztümer in Rom und Umgebung wurden von den Westgoten zerstört. Gemeinsam mit ihrer Großmutter, ihrem Mann und ihrer Mutter reiste Melania mehrere Jahre lang durch Nordafrika und besuchte berühmte Theologen wie Paulinus von Nola, einen Verwandten, Rufinus von Aquileia, Augustinus und Cyrillus sowie die Klöster und Wüstenvätern – unter denen es auch zahlreiche Frauen gab – in Ägypten. In Thagaste gründete sie eine Kirche und zwei Klöster, eines für 80 Männer und eines für 130 Jungfrauen. In Ägypten unterstützte sie die Wüstenväter finanziell. 417 zog sie zusammen mit ihrem Mann ins Heilige Land. Dort lernte sie auch Hebräisch, um das Altes Testament in seiner Urfassung lesen zu können. Nach Pinianus`Tod im Jahr 431 lebte sie als Einsiedlerin in einem Zelt am Ölberg, wo sie zu Ehren ihrer Mutter ein Frauenkloster und zur Erinnerung an ihren Mann ein Männerkloster gründete und dort unterrichtete. Diese Klöster dienten der Versorgung der Pilger, aber auch der Armenfürsorge in der Stadt selbst. Sie ließ auch eine Kapelle zur Erinnerung an die Himmelfahrt Christi auf dem Ölberg errichten. Wie ihre Großmutter, ihre Mutter und andere Asketinnen stand Melania im schriftlichen Kontakt mit bedeutenden Theologen wie Augustinus und Johannes Chrysostomos. Allerdings haben sich keine ihrer Schriften erhalten. - Am 31. Dezember 439 starb Melania in Jerusalem. Bei ihrem Tod besaß die ehemals reichste Frau des römischen Imperiums noch 50 Goldstücke, die sie dem Ortsbischof Juvenal von Jerusalem für soziale Projekte hinterließ.
  • Paula von Rom - Paula von Rom (* 5. Mai 347 in Rom; † 26. Januar 404 in Bethlehem) war eine römische Christin, Witwe und Heilige der katholischen Kirche. Sie ist vor allem wegen ihrer freundschaftlichen Verbindung zum Kirchenvater Hieronymus bekannt. - 379/380 starb Toxotius. Paula wählte daraufhin den Stand der Witwe, der in der Alten Kirche hohes Ansehen genoss. Im Jahr 382 hielten sich anlässlich einer Synode die Bischöfe Epiphanius von Salamis und Paulinus von Antiochien in Rom auf. Epiphanius wohnte bei Paula. Die Begegnung mit den beiden griechischen Kirchenführern und besonders mit dem Lateiner Hieronymus, der Paulinus begleitete – er war in den griechischen Osten gegangen und in Antiochia zum Priester geweiht worden –, beeindruckte Paula tief und weckte in ihr die Sehnsucht nach dem Eremitentum in der Wüste und dem Heiligen Land. In den folgenden Jahren sammelte Hieronymus, der in Rom geblieben war, einen Kreis wohlhabender frommer Jungfrauen und Witwen um sich, die das asketische Ideal verwirklichen wollten, darunter die Witwen Lea, Marcella und Paula mit ihren Töchtern Blaesilla und Eustochium. Sie vertieften sich in das Schriftstudium, und Paula lernte Hebräisch. Hieronymus geriet jedoch in innerkirchliche Konflikte. Unter anderem hielt man ihm den frühen Tod der jungen Blaesilla vor. Als er deswegen 385 Rom verließ, begleiteten ihn Paula und Eustochium. Gemeinsam pilgerten sie zu den biblischen Stätten Ägyptens und Palästinas, wo sich Mönchsgemeinschaften angesiedelt hatten. 386 ließen sie sich in Bethlehem nieder und gründeten aus Paulas Vermögen ein Männerkloster, drei Häuser für Jungfrauen und Witwen und ein Pilgerhospiz. In seinem Nachruf rühmt Hieronymus Paulas Selbstlosigkeit, ihren asketischen Lebenswandel, ihr Gebetsleben und die Sorge für Arme und Kranke, für die sie ihr Vermögen verwendete. Als sie in Bethlehem starb, war ihr heiligmäßiger Ruf schon so weit gedrungen, dass mehrere Bischöfe an ihren Exequien teilnahmen, darunter auch Patriarch Johannes von Jerusalem, mit dem es zuvor Streit um Leitungsfragen und um den Origenismus gegeben hatte. Die Gräber Paulas, Hieronymus’ und Eustochiums befinden sich unter der Geburtskirche in Bethlehem. Ihre sterblichen Überreste wurden im 15. Jahrhundert in die römische Basilika Santa Maria Maggiore übertragen.
Peter der Einsiedler betet vor dem Heiligen Grab. Illustration aus Wilhelm von Tyrus: Histoire d'Outremer
  • Peter der Einsiedler - (auch: Peter von Amiens oder Petrus von Amiens, franz. Pierre l’Ermite, * um 1050 bei Amiens; † 8. Juli 1115 in Neufmoutier bei Huy) war ein französischer Prediger zur Zeit des Ersten Kreuzzugs. Er hatte bereits vor 1095, also bevor Papst Urban II. am 27. November 1095 zur Befreiung Jerusalems aufrief, eine Pilgerreise nach Jerusalem begonnen, war aber in Kleinasien von den Seldschuken abgefangen, misshandelt und zurückgeschickt worden. - Nach dem Aufruf des Papstes wurde Peter zum Initiator und Anführer des sogenannten Volkskreuzzugs, an dem sich Tausende begeisterter, jedoch militärisch unerfahrener Abenteurer beteiligten. - Peter erreichte Anfang Juli Niš, Mitte Juli Sofia und Anfang August Konstantinopel. Am 3. August setzte er über den Bosporus und drang in seldschukisches Gebiet ein. Hier rächte sich die militärische Unfähigkeit aller Beteiligten, als es am 21. Oktober zur Konfrontation mit den Seldschuken kam und der Zug vollständig aufgerieben wurde. Peter, der zuvor nach Konstantinopel zurückgereist war, um für Verpflegungsnachschub zu sorgen, und somit dem Massaker entgangen war, schloss sich nun den nachkommenden normannischen und französischen Rittern des Ersten Kreuzzugs an. Mit diesen erreichte er auch Jerusalem, spielte jedoch keine Führungsrolle mehr. Nach Beendigung des Kreuzzugs kehrte er nach Frankreich zurück und gründete das Kloster Neufmoutier bei Huy, wo er am 8. Juli 1115 starb.
  • Pilger von Piacenza - Als Pilger von Piacenza (auch Anonymus von Piacenza) wird der anonyme Verfasser eines Berichts über eine Pilgerfahrt ins Heilige Land im späten 6. Jahrhundert bezeichnet. - Unternommen wurde die Pilgerfahrt in der Zeit nach Kaiser Justinian, die von dem Kaiser 542 gestiftete Nea-Kirche in Jerusalem wird genannt, die Zerstörung Beiruts 554 erwähnt. Meist angenommen wird die Zeit um 570, auf jeden Fall liegt das Datum der Reise vor dem Persereinfall von 614. - Der Text beschreibt in Form eines Itinerars die Reise des Pilgers von Konstantinopel über Zypern und Syrien nach Palästina mit Jerusalem, nach Ägypten und Nordmesopotamien, wo der Bericht endet. Er enthält umfassende Informationen zu zahlreichen kulturgeschichtliche Bereichen und bezeugt gegenüber älteren Pilgerberichten die Zunahme der Bedeutung von Reliquien und Heiligengräbern im Kontrast zur früheren Vergegenwärtigung der Heilsgeschichte.
  • Pribislaw (Mecklenburg) --> Heinrich der Löwe - Heinrichs Fahrt nach Jerusalem 1172 galt der Steigerung des Ansehens und als „Frömmigkeitsleistung“ auch der Sicherung der Nachkommenschaft.[44] Am 13. Januar 1172 machte sich Heinrich mit einem Heer von mindestens 1500 Mann auf den Weg nach Jerusalem.[45] Begleitet wurde er von Erzbischof Baldewin von Hamburg-Bremen, Bischof Konrad von Lübeck, den Äbten Heinrich von St. Aegidien/Braunschweig und Berthold von St. Michael/Lüneburg sowie dem Obodritenfürsten Pribislaw. Die Regentschaft in Sachsen übertrug er Erzbischof Wichmann von Magdeburg. Seine Gemahlin Mathilde blieb in Braunschweig und brachte 1172 dort die Tochter Richenza zur Welt. Mit Heinrich (1173), Lothar (1174 oder 1175), Otto (1177) und Wilhelm gingen später noch vier Söhne aus der Ehe hervor. - Stephan III., der König von Ungarn, sandte Heinrich nur einen Gesandten entgegen, der ihn durch sein Land geleiten sollte. Vom Basileus Manuel I., der selbst seit Jahrzehnten Ambitionen in Italien verfolgte und daher Barbarossa zeitweise bekämpft hatte, wurde Heinrich hingegen in Konstantinopel königsgleich empfangen. Er erhielt große Mengen an Seidenstoff für alle seine Ritter. Von der Hauptstadt des Byzantinischen Reiches ging die Reise weiter nach Jerusalem, wo er von König Amalrich I. und dem Patriarchen von Jerusalem ähnlich empfangen wurde. Große Geldsummen stiftete Heinrich dem Heiligen Grab und der Kapelle des Heiligen Kreuzes. Den beiden Ritterorden der Templer und Johanniter schenkte er Waffen und Geld. Heinrich konnte sich jedoch nicht selbst als Ritter im Heidenkampf bewähren, da Amalrich und die Templer wegen der prekären Lage des Königreichs Jerusalem von kriegerischen Vorstößen abrieten. Die Reise ins Heilige Land wurde daher früher als geplant beendet. Anfang Januar 1173 kehrte er nach Braunschweig zurück.
  • Robert I. (Normandie) - Robert I., genannt „der Großartige“ (Französisch: le Magnifique), (* zwischen 1002 und 1010; † 22. Juli 1035 in Nicäa, Byzantinisches Reich) war Herzog der Normandie von 1027 bis 1035 und Vater von Wilhelm dem Eroberer, der 1066 König von England wurde und dort die normannische Dynastie begründete, die jedoch bereits mit Wilhelms Söhnen enden sollte. - 1035 unternahm er eine Pilgerreise nach Jerusalem. Er starb unterwegs in Nicäa.
  • Siegfried I. (Mainz) - Siegfried I. von Mainz (* unbekannt; † 16. Februar 1084 im Kloster Hasungen) war von 1058 bis 1060 Abt des Klosters Fulda und von 1060 bis 1084 Erzbischof von Mainz - Im Winter 1064/1065 unternahm er eine Pilgerreise nach Jerusalem. Er wurde dabei begleitet von den Bischöfen von Bamberg, Regensburg und Utrecht sowie etwa 7.000 Pilgern. Die Gesellschaft wurde in den Gebirgsschluchten Palästinas überfallen und ausgeraubt. Insgesamt fanden etwa 5.000 Pilger den Tod. Bischof Gunther von Bamberg, zu dem Siegfried enge freundschaftliche Kontakte unterhielt, verstarb auf der Rückreise von der missglückten Pilgerreise.
    • Gunther von Bamberg - (* um 1025/1030; † 23. Juli 1065[1] Ödenburg[2]) war Kanzler von Kaiser Heinrich III., von 1057 bis 1065 Bischof von Bamberg und eine bedeutende politische Gestalt seiner Zeit. - Auf seiner Reise nach Jerusalem begleitete ihn der Dichter Ezzo, bekannt durch seine Heldenepik. Gunther von Bamberg verstarb auf der Rückreise am 23. Juli 1065 in Stuhlweißenburg an einer schweren Krankheit. Heimkehrende Pilger brachten seinen in das byzantinische Seidentuch gehüllten Leichnam nach Bamberg zurück. Das nach ihm benannte Gunthertuch, welches nach Öffnung seiner letzten Ruhestätte daraus entnommen wurde, ist heute neben dem Papstornat und den kaiserlichen Gewändern ein weiterer Höhepunkt in der Textil-Sammlung des Diözesanmuseums Bamberg. - Gunthertuch - Im November 1064 nahm Bischof Gunther von Bamberg an einer Pilgerfahrt unter der Führung der deutschen Bischöfe Siegfried von Mainz, Wilhelm I. von Utrecht und Otto von Riedenburg nach Jerusalem teil. Der Zug der etwa 7.000 Pilger führte durch Ungarn, das Byzantinische Reich und Syrien. In der byzantinischen Hauptstadt hielt man Gunther wegen seiner hünenhaften Gestalt und seiner eleganten Kleidung für den inkognito reisenden König Heinrich IV. Wie das Seidengewebe in den Besitz des Bischofs gelangte, ist nicht bekannt. Der Byzantinist Günter Prinzing vermutete, dass das Seidentuch bis zum Aufenthalt des Pilgerzuges in Konstantinopel, in der Hagia Sophia vielleicht als Peplos (Vorhang) zwischen zwei Säulen hängend als textiler Bildschmuck gedient haben könnte. Gunther von Bamberg verstarb auf der Rückreise am 23. Juli 1065 in Stuhlweißenburg an einer schweren Krankheit. Heimkehrende Pilger brachten seinen in das byzantinische Seidentuch gehüllten Leichnam nach Bamberg zurück. Die sichtbare Beschädigung des Gunthertuches hängt damit zusammen, dass man Bischof Gunther entweder schon bei seinem auf dem Rückweg nach Bamberg in Ungarn erfolgten Tod in das Tuch gehüllt hat oder erst in Bamberg bei der Grablegung, vielleicht auch erst „bei seiner Umbettung auf den Ostchor“ (vgl. S. Ruß.).
    • Wilhelm I. von Utrecht - († 27. April 1076) war seit 1056 Bischof von Utrecht. Er baute die weltliche Herrschaft im Hochstift Utrecht aus und stand im Investiturstreit ganz auf Seiten Heinrich IV. - Im Winter 1064/1065 hat Wilhelm mit einem großen Gefolge Erzbischof Siegfried von Mainz auf dessen Pilgerfahrt ins Heilige Land begleitet. Dabei konnte er nur knapp einem Überfall durch Beduinen entgehen.
    • Otto von Riedenburg - († 6. Juli 1089) war der 17. Bischof von Regensburg von 1061 bis 1089. - 1064 nahm er ebenso wie Siegfried von Mainz, Gunther von Bamberg und Wilhelm I. von Utrecht an einer Wallfahrt nach Jerusalem teil. Nur ein Bruchteil der bewaffneten Wallfahrer kehrte zurück, viele wurden durch Überfälle von Beduinen aufgerieben und hatten mit dem Gelübde umzugehen, dass sie an heiligen Tagen keine Waffen benutzen durften.
    • Ezzo (Dichter) - Ezzo von Bamberg († 15. November, wohl 1100) war in der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts Kanoniker und Lehrer am Domkapitel in Bamberg. Er ist der Dichter des frühmittelhochdeutschen Ezzolieds, eines Hymnus über die christliche Heilsgeschichte. - Darüber hinaus erwähnt die lateinische Lebensgeschichte (Vita Altmanni episcopi Pataviensis, entstanden um 1130) des Bischofs Altmann von Passau (Bischof von 1065 bis 1091) einen Canonicus Ezzo. Dieser habe auf der Wallfahrt des Bischofs Gunther von Bamberg nach Jerusalem (1064/1065) einen volkssprachlichen „Gesang von den Wundern Christi“ (cantilena de miraculis Christi) verfasst.
    • Siegfried I. (Spanheim) - (* spätestens um 1010/15 auf der Burg Sponheim; † 7. Februar 1065 in Bulgarien) gilt als Ahnherr der kärntnerischen Spanheimer und all ihrer Seitenzweige, der Grafen von Lebenau und der Grafen von Ortenburg. Er selbst war Graf von Spanheim, Markgraf der Ungarnmark und Gaugraf im Pustertal und Lavanttal. - Im Jahre 1064 nahm Siegfried I. an der Pilgerfahrt des Erzbischofs Siegfried von Mainz nach Jerusalem teil. Auf der Rückreise, ein Jahr später, verstarb er in Bulgarien. Dort wurde er auch begraben, ehe seine Witwe Richgard den Leichnam auslöste und ihn in der von ihm geplanten und errichteten Kirche St. Paul im Lavanttal beerdigen ließ.
  • Siegfried I. (Weimar-Orlamünde) - Siegfried von Ballenstedt (* um 1075; † 9. März 1113), aus dem Geschlecht der Askanier war als Siegfried I. Pfalzgraf bei Rhein von 1095/1097 bis 1113 und Graf von Weimar-Orlamünde zwischen 1112 und 1113. - Geboren wurde Siegfried um das Jahr 1075 als Sohn des Grafen Adalbert von Ballenstedt († zwischen 1078 und 1080) und der Adelheid von Weimar-Orlamünde († 1100), einer Tochter des Grafen Otto von Weimar, Markgraf von Meißen (1062–1067). Als sein Vater um das Jahr 1080 von Egeno II. von Konradsburg ermordet wurde, rückten Siegfried und sein Bruder Otto der Reiche (ca. 1080–1123) als Grafen von Ballenstedt nach. - Durch Heirat seiner Mutter mit Pfalzgraf Hermann II. von Lothringen († 1085; Ezzonen) und danach mit Pfalzgraf Heinrich II. von Laach († 1095) erlangte Siegfried nach dem Tod ebendieses Heinrichs (jedenfalls spätestens 1097) die Würde und Machtstellung eines rheinischen Pfalzgrafen. Anschließend erbaute er die Burg Cochem an der Mosel. - Unter dem Eindruck des erfolgreichen Ersten Kreuzzugs soll Siegfried auch eine Jerusalemfahrt unternommen haben. Danach erneuerte er 1112 die Gründung der Abtei Laach (nach 1863 Abtei Maria Laach), die bereits 1093 von seinem Stiefvater Pfalzgraf Heinrich II. von Laach († 1095) begonnen worden war, nach dessen Tod 1095 aber eingestellt wurde. - 1112 starb Graf Ulrich II. von Weimar-Orlamünde (1070–1112), ohne Nachkommen zu hinterlassen. Auf Grund seiner Abstammung von Adelheid von Orlamünde erhob Siegfried nun Anspruch auf die Grafschaft, geriet aber dadurch in Konflikt mit Kaiser Heinrich V. (1106–1125). Einen Überfall auf Siegfried durch kaiserliche Parteigänger an der Teufelsmauer bei Warnstedt (bei Thale) am 21. Februar 1113 überlebte der Pfalzgraf schwer verletzt, starb aber bald darauf am 9. März. Siegfried hinterließ die unmündigen Söhne Siegfried II. (1107–1124) und Wilhelm (1112–1140), die aus seiner Ehe mit Gertrud, Tochter des Grafen Heinrich von Northeim, hervorgegangen sind. Die Pfalzgrafschaft ging den Askaniern zunächst verloren, bis sie im Jahr 1125 Wilhelm mit Hilfe seines Stiefvaters Otto I. von Salm-Rheineck, dem Schwager des Kaisers Lothar III., wiedererlangen konnte.
  • Sigismund III. (Anhalt) - Sigismund III. von Anhalt (* 1456; † 27. November 1487 in Dessau) war ein Fürst von Anhalt-Dessau. - Sigismund war ein Sohn des Fürsten Georg I. von Anhalt-Zerbst (1390–1474) aus dessen vierter Ehe mit Anna († 1513), Tochter des Grafen Albrecht von Lindau-Ruppin. - 1470 hatte Sigismunds Vater die Regierung in die Hände seiner Söhne gelegt, die das Land 1471 teilten. Sigismund und Ernst erhielten Anhalt-Dessau, Georg II. und Waldemar VI. bekamen Anhalt-Köthen und Rudolf sollte mit einer Geldsumme abgefunden werden. Den Landesteil Anhalt-Bernburg, der 1468 an das Haus gefallen war, sollten alle Brüder gemeinsam regieren. - Sigismund trug den Beinamen „patronus Clericorum“. Er unternahm 1476 in Begleitung des Herzogs Albrecht von Sachsen eine Pilgerreise nach Jerusalem, erkrankte aber bereits in Rhodos schwer und wurde dadurch zur Umkehr gezwungen. Er starb, wieder in Dessau angekommen, als erster der regierenden Brüder, unverheiratet und kinderlos.
  • Sweyn Godwinson - (altenglisch: Swegen Gōdwines sunu; * um 1020; † 1052) war der älteste Sohn von Earl Godwin von Wessex und Bruder des Königs Harald II. - Ein weiteres Jahr später, 1051, musste die gesamte Familie, Godwin und seine Söhne, nach einem Streit mit dem König England verlassen. Sweyn wurde im Jahr 1052 auf der Rückreise von einer Wallfahrt nach Jerusalem getötet
  • Udo I. von Thüringen - (* um 1090; † nach dem 8. September 1148 im Mittelmeer) war von 1125 bis 1148 Bischof von Naumburg - 1147 nahm er zusammen mit Konrad III. am Zweiten Kreuzzug ins Heilige Land teil. Dabei teilten sich die Wege von Konrad III. und Udo. Udo reiste über Italien und ließ sich von Papst Eugen III. für das Bistum Naumburg alle Rechte bestätigen. Unter der Führung von Otto von Freising erlebte er im Dezember 1147 die Niederlage bei Laodikeia, die vernichtend endete. Als Überlebender gelangte er 1148 nach Akkon, wo er sich wieder dem Heer Konrads III. anschloss. Nach einem Besuch in Jerusalem und dem Scheitern der Belagerung von Damaskus trat er am 8. September 1148, ebenso wie der König und das restliche deutsche Kontingent des Kreuzfahrerheeres die Rückreise auf dem Seeweg an. Udos Schiff versank während der Überfahrt im Mittelmeer.
  • Wilhelm III. (Sachsen) - Wilhelm III. der Tapfere (* 30. April 1425 in Meißen; † 17. September 1482 in Weimar) war ein Fürst aus dem Hause Wettin und führte den Titel Herzog von Sachsen. Er war der jüngste Sohn von Friedrich I., dem Kurfürsten von Sachsen, und Katharina von Braunschweig-Lüneburg. - Wilhelm war der letzte Wettiner, unter dem die Landgrafschaft Thüringen ein selbstständiges Herrschaftsgebiet war. Da er keine Söhne hinterließ, fielen seine Besitzungen an seine Neffen Ernst und Albrecht. Sein luxemburgisches Erbe fiel an die Habsburger. Mit dem Tod Wilhelms musste die Gothaer Münze ihren Betrieb einstellen. Seine Münzstätte Weimar ließ er bereits 1465 schließen, als er wieder in Gemeinschaft mit seinen Verwandten Münzen schlagen ließ. In Jerusalem erhielt er 1461 den Ritterschlag zum Ritter vom Heiligen Grab.
  1. Siehe: Jerusalemweg Österreich.