Diskussion:Bloch-Lorenz-Modell

Beschreibung

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Das Bloch-Lorentz-Modell ermöglicht eine semiklassische Beschreibung der Besetzungszahlen und Intensität des Laserlichts. Es lässt sich durch einen Satz von drei gekoppelten Differentialgleichungen charakterisieren, die sich aus den Maxwellgleichungen herleiten lassen.

 

wobei folgende Größen verwendet werden:

 : Amplitude des elektrischen Feldes
 : Amplitude der Polarisation des Laser-Mediums
 : Besetzungsinversion
 : externe Pumprate
 : Zerfallsrate des Laserfelds
 : Zerfallskonstante der Inversion
 : Zerfallskonstante der Polarisation
 : Verstimmung zwischen elektrischen Feld und Laser-Resonator
 : Verstimmung zwischen elektrischen Feld und Resonanz des Laser-Mediums (zwei-Niveau-System)

Herleitung

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Dynamik der elektrischen Feldamplitude

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Die Gleichungen des Bloch-Lorenz-Modells aus einer Kombination der optischen Bloch-Gleichungen und den Maxwell-Gleichungen herleiten. Verbindet man makroskopisches Induktionsgesetz und Durchflutungsgesetz mit   und der Magnetisierung   erhält man die Wellengleichung mit Polarisation  

 

Mit dem Brechungsindex   des Mediums im Resonator. Wir wählen das elektrische Feld mit einfacher Mode   wobei die Modenfunktion   den Resonator ohne Polarisation beschreibt und erfüllt die Helmholtz-Gleichung

 

Die Frequenz   ist die Eigenfrequenz des Resonators. Wählt man die selbe Zerlegung für die Polarisation wie für das elektrische Feld lässt sich die Ortsabhängigkeit der Felder eliminieren

 

Eine weitere Zerlegung trennt die zeitabhängige Amplitude   von der Oszillation des Laserfeldes bei  . Nun wird die Feldamplitude im Resonator durch die Auskopplung und Absorbtion gedämpft und  

 

Auf der linken Seite können die Terme   und   unter der Annahme, dass die Amplitude sich langsam im Vergleich zur Laserfeldoszillation verändert (slowly varying envelope approximation). Es verbleibt

 

wobei für die Polarisation ebenfalls approximiert wurde, dass  . Die obige Formel für die Amplitude des elektrischen Feldes wird mit   bis auf den Faktor vor   erhalten.

 

Dynamik der Polarisationsamplitude

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Die Polarisationsdichte des Mediums, ohne Interaktion mit den eigenen Dipolmomenten, kann mit der Anzahldichte   und dem gemittelten elektrischen Dipolmomenten   durch   ausgedrückt werden. Unter der Annahme, dass die Zweiniveausysteme im Resonator homogen verteilt sind, lässt sich eine ortsunabhängige Zweiniveaudichte   verwenden. Die Polarisationsdichte wird durch das elektrische Feld als positiv und negativ rotierende Größe und kann in der rotating frame approximation (Drehwellennäherung) als

 

gegeben. Hier ist   das Dipolmatrixelement,   das Dichtematrixelement des Zweiniveau-Übergangs und   die Richtung des elektrischen Feldes. Für die Dynamik der Amplitude der Oszillation ist es ausreichend   zu betrachten, da   gilt. Für die Zeitableitung   werden die Bloch-Gleichungen im rotating frame approximation verwendet.

 

Mit der Verstimmung zwischen Laserfeld und Atomübergang   und der Rabifrequenz  . Die diagonalen Matrixelemente   und   als Differenz geben die Inversion des Mediums   an. Damit wird die Form der obigen Gleichung für die Amplitude der Polarisation erhalten:

 

Beispiel

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Hier ein erstes Bild: dazu erst einloggen und über commons.wikimedia.org die Grafik hochladen. Der Dateiname (hier ganz lakonisch Beispiel_01.png) kann dann mit Datei:Beispiel_01.png|420px|rahmenlos|links verlinkt werden.

 

Stabilitätsanalyse

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Es wird der Fall konstanter Inversion angenommen. Das Gleichungssystem reduziert sich auf zwei Gleichungen.

 

Das System besitzt einen Fixpunkt bei   und ist bereits linear, da die Inversion   eine Konstante ist. Mit Hilfe eines Phasenportraits wird die Stabilität des Fixpunktes überprüft, welcher in diesem Fall gewählter Parameter stabil ist. (Für die Portraits sind nur reelle Werte für F und P eingesetzt worden.)

   

Die Stabilität des Fixpunkts ergibt sich aus den Eigenwerten   der   Matrix

 

Wenn die Wurzel (im Realteil) “groß genug” wird, wird   einen positiven Realteil haben: instabiler Fixpunkt. Dazu wählt man am besten  , weil das Quadrat unter der Wurzel negativ beiträgt. Für diesen Fall tritt Instabilität auf, wenn

 

Bad Cavity Limit

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Wenn im Resonator die Verlustrate   stark anwächst, kann die Amplitude des Laserfelds durch eine stationäre Gleichung beschrieben werden:

 

So vereinfachen sich die oben genannten Differentialgleichungen zu


 

Diese Näherung erweist sich nur für gewisse Werte   als sinnvoll. Die folgenden Abbildungen zeigen jeweils auf der rechten Seite die Bad-Cavity-Approximation für verschiedene Verlustraten.

 

   

 

   

 

   


Vergleich zum Lorenz-System und Übergang ins Chaos

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In diesem Abschnitt werden die Gleichungen des Bloch-Lorenz-Modells mit dem Gleichungssystem des Lorenz-Attraktors verglichen. Die Lorenzgleichungen sind in ihrer dimensionsloser Darstellung ein System aus drei gekoppelten, nichtlinearen Differentialgleichungen.

 

Die Parameter   sind Konstanten, die das Verhalten des Systems bestimmen und bei geeigneter Wahl einen seltsamen Attraktor entstehen lassen.

Ein direkter Vergleich zwischen dem Lorenz-System und dem hier gegebenen Bloch-Lorenz-Modell ist nicht ohne weiteres möglich. Das Lorenz-System besitzt drei reelle Variablen und drei reelle Parameter, während das Bloch-Lorenz-Modell aus einer reellen Größe  , zwei komplexen Größen   und sechs reellen Parametern   besteht. Daher wird in einem ersten Schritt das Bloch-Lorenz-Modell in fünf reelle Gleichungen umgeformt.
Dabei wird mit der folgende Notation die Gleichung skaliert.
 

Mit den skalierten Größen, der Verstimmung des Resonators zum Laserfeld  , der Verstimmung der Medium-Resonanz zum Laserfeld   und skalierter Pumprate  .

Anschließend werden die Variablen in komplexer Schreibweise eingesetzt   ;   und die Gleichungen können über die fünf reellen Variablen dargestellt werden.
 

Nun wird unter der Annahme einer reellen Amplitude des elektrischen Feldes   die zweite Bedingung algebraisch mit  . Ohne Verstimmungen   wird   über die dritte Gleichung von ihrem Anfangswert exponentiell Abklingen und durch fehlende Kopplung mit den anderen Gleichungen lässt sich   motivieren.

Es verbleiben drei Gleichungen
 

Eine Reduktion der Parameter ist noch über das Einführen einer neuen Zeit   möglich. Es verbleiben   und  

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