Forschendes Lernen/E-Forschendes

Liebe Teilnehmende des Wissenschaftlichen Tagesgespräches in Zürich. Hier ist das Wiki, welches wir nutzen werden um den Eintrag in der Wikipedia zum Themenfeld vorzubereiten:


Versuch einer Definition

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„Hochschulausbildung soll die Haltung forschenden Lernens einüben und fördern …“ (Empfehlungen zur künftigen Struktur der Lehrerbildung. Wissenschaftsrat. URL: [1]), diese Forderung, hier spezifisch an die zukünftige Lehrerausbildung, wurde vom Wissenschaftsrat im Jahre 2001 formuliert, besitzt für alle wissenschaftlichen Disziplinen Gültigkeit. „Überlegungen zum forschenden Lernen sind nicht so neu: Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts arbeitete John Dewey (1910) heraus, dass naturwis-senschaftliche Bildung nicht nur aus dem Memorieren von Fakten und Gesetzmäßig-keiten bestehe“(Bell, Thorsten: Forschendes Lernen. URL: [2] (S. 3)). Entscheidend ist die Methode des wissenschaftlichen Denkens und Arbeitens. „In Deutschland betonte Georg Kerschensteiner (1914), dass naturwis-senschaftlicher Unterricht die Fähigkeiten „Beobachten“, „Denken“, „Urteilen“ fördern solle, ein Gedanke der Reformpädagogik der 1920er Jahre“ (Bell, Thorsten: Forschendes Lernen. URL: [3] (S. 3)). Eine Definition dessen, was unter »Forschendes Lernen« zu verstehen ist, bietet Huber. Anknüpfend an die Bildungstheorie Humboldts zeichnet sich diese Form des Lernens dadurch aus, „…dass die Lernenden den Prozess eines Forschungsvorhabens, das auf die Gewinnung von auch für Dritte interessanten Erkenntnissen gerichtet ist, in seinen wesentlichen Phasen, von der Entwicklung der Fragen und Hypothe-sen über die Wahl und Ausführung der Methoden bis zur Prüfung und Darstel-lung der Ergebnisse in selbstständiger Arbeit oder in aktiver Mitarbeit in einem übergreifenden Projekt (mit)gestalten, erfahren und reflektieren“ (Huber 2010, S. 5). Zu den Grundsätzen des »Forschenden Lernens« gehört zum einen die Teilnahme der Studierenden an der Wissenschaft und zum anderen, dass Wissenschaft als ein nie endender Prozess angesehen wird, in dem sie mit einbezogen werden, nicht als statisches Wissen, das weitergegeben wird (vgl. Bundesassistentenkonferenz 2009, S. 11). Merkmale des »Forschenden Lernens« sind:

„selbstständige Wahl des Themas...

• selbstständige „Strategie“, besonders bez. Methoden, Versuchsanordnungen, Recherchen

• entsprechendes unbegrenztes Risiko an Irrtümern und Umwegen einerseits, Chance für Zufallsfunde, „fruchtbare Momente“... andererseits

• dem Anspruch der Wissenschaft zu genügen (z.B. angemessene Prüfung des schon vorhandenen Wissens, Ausdauer, Selbstkritik...)

• Prüfung des Ergebnisses hinsichtlich seiner Abhängigkeit von Hypothesen und Methoden

• Aufgabe, das erreichte Resultat so darzustellen, dass seine Bedeutung klar und der Weg zu ihm nachprüfbar wird“ (Huber, Ludwig: Forschendes Lernen ist nötig! Wie ist es möglich? Vortrag an der TU Braunschweig am 13. 01. 2010. URL: [4] [25. 05. 2010]).

Ziel der Methode ist u. a., wie von den »Abnehmern« der Hochschulabsolventen, also der Wirtschaft, immer wieder gefordert, die Förderung von Schlüsselkompetenzen, Huber nennt folgende:

„- breite Orientierung und Überblickswissen,

- systemisches (oder vernetzendes) Denken,

- divergentes (oder kritisches) Denken,

- Kreativität,

- methodische Flexibilität,

- Ausdauer,

- Ambiguitätstoleranz,

- Kommunikations-, Kooperations- (oder Team-)fähigkeit,

- Führungs- (oder Durchsetzungs-)fähigkeit und - Verantwortungsbereitschaft“ (Huber, L.: Forschendes Lernen - Thesen zum Verhältnis von Forschung und Lehre in Hochschulen und Forschungseinrichtungen aus der Perspektive des Studiums. URL: [5] [25. 05. 2010]).

Hintergrund

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  • Bundesassistentenkonferenz 1970


Varianten Forschenden Lernens

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  • empirisch-wissenschaftliches Arbeiten/studentische Forschung in der Praxis
  • Aktionsforschungsprojekte
  • Fallarbeit
  • (biografische) Reflexion praktischer Erfahrungen
  • Entdeckendes-reflexives Lernen
  • Shadowing
  • ....

in Beziehung setzen zu:

  • autodidaktisches Lernen
  • entdeckendes Lernen
  • exploratives Lernen
  • genetisch-sokratisches Lernen
  • inquiry learning
  • (journalistische) Recherche
  • problembasiertem Lernen

Abgrenzung zu:

  • Forschung (BR: kann man deshalb vielleicht eher von forschungsnahem Lernen sprechen?)

Anwendungsfelder

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  • Orientierung am Forschungsprozess
  • Reflexionszyklus (im Sinne von Dewey...)

Literatur

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