Grundlagen der empirschen Sozialforschung für Geographen

Grundlagen der empirischen Sozialforschung für Geographen


Sozialwissenschaften

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Die Sozialwissenschaften reichen weit in die Humangeographie hinein. Beispiel dafür sind: Demographie, Psychologie, Anthropologie.( Hierzu gab es noch eine Zeichnung)

Erklärung

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  • Es geht um die Menschen, aber nicht biologisch, das menschliche Zusammenleben, Regeln.
  • Es wird danach gefragt, wie das gesellschaftliche Zusammenleben funktioniert,warum wir uns organisieren, nach den treibenden Kräften, was ein Individuum und eine Gruppe ist...
  • ... the social sciences study men living in society (Duverger 1964)
  • ... the systematic study of man‘s social life (Finnegan 1981)
  • ... the application of scientific methods to study the intricate and complex network of human relationships and the forms of organisations designed to enable people to live together in societies (Mitchell 1968)
  • In den Sozialwissenschaften untersuchen Menschen Menschen. Somit ist der Mensch gleichzeitig Forschungssubjekt und Forschungsobjekt. Die Forschung wird durch 3 Faktoren bestimmt:
  1. Alltagsverständnis
  2. Religion/Ideologie
  3. Wissenschaftliches Denken

Alltagsverständnis vs. wissenschaftliches Verständniss

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Das Alltagsverständnis ist im Gegensatz zum wissenschaftlichen Verständnis nicht um Objektivität bemüht.Der Mensch kann bei wissenschaftlichen Arbeiten nur schwer objektiv sein. Abhilfe schaft es da bei Studien eine Floskel zu beginn zu verfassen, in der die eigene Sicht dargestellt ist. Auch statistische Erhebungen machen objektive Untersuchungen leichter, wenn man erklärt wo die Zahlen herkommen. Hinzukommt die Komplexität von sozialen Vorgängen, der die gewohnte Simplifizierung aus dem Alltagsverständnis entgegenwirkt. Um eindeutige und verständliche Aussagen treffen zu können ist es somit wichtig sich um klare Begriffsverhältnisse zu bemühen. Folgende Begriffe sind dabei besonders mehrdeutig und unklar und müssen genau definiert werden.

  • "Raum" kann viele Bedeutungen wie Sprachraum, Pendlerraum haben.
  • "Rasse" wird in Sozialwissenschaften nicht verwendet.
  • "Landschaft*
  • "Gruppe"
  • "Minderheit" wird im folgenden Kapitel genauer definiert.

Minderheiten

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Es gibt viele unterschiedliche Vorstellungen wie der Begriff "Minderheit" definiert wird.

Mitteleuropäisches Konzept

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Ethnischen Minderheiten sind Menschen mit anderer Kultur und anderer Sprache. Der Staat definiert ethnische Minderheiten. Dabei muss diese 90 Jahre bzw. drei Generationen ansässig sein. Beispiel: Südtiroler haben italienische und südtiroler Rechte.

niederländisches-britisches Modell

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Alle "bedürftigen" ethnischen Gruppen sind ethnische Minderheiten.

US-Modell

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1908 führte die USA den sogenannten "Melting Pot" ein. Demnach sollten sich alle Einwanderer als Amerikaner sehen und die englische Sprache lernen. Dies funktionierte nicht richtig, deswegen wurden mehrere Minderheiten festgelegt. Der Begriff "Races" ist im Gegensatz zum Deutschen im Englischen erlaubt.

  • Schwarze
  • Indianer(natives Americans)--> Reservate
  • Chinesen (waren Bahnbauer)
  • Eskimos --> Reservate
  • Hawaii Ureinwohner
  • Hispanics
  • Sekten ( Amish, Hutterer, ... )

Kanadisches Modell

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Das US- und das niederländische Modell wird kombiniert. Sehr großzügig!

Französisches Modell

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Da die Franzosen bei der französischen Revolution das Prinzip der Gleichheit formuliert haben, gibt es heute offiziell in Frankreich (wie in der Türkei) keine Minderheiten, obwohl man in Frankreich sieben Minderheiten finden könnte (Korsen, Basken, Elsässer...) .


Wissenschaftstheoretische Grundlagen

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Aus Wissen und Alltagsverständniss lassen sich Thesen bilden. Diese kann man auf induktiven und auf deduktiven Wege zu einer Theorie machen. Diese Lehre wird Wissenschaftstheorie oder auch Methodologie genannt. Ein Beispiel dazu: Wenn man die Frage " Wie schauts aus mit den Grundstückspreisen in Österreich?" untersuchen soll, gibt es zwei Möglichkeiten an die Sache ranzugehen.

  • Man besucht viele Orte und macht sich ein Bild von der Lage. Diese Herangehensweise wäre somit eine Addition von Wissen, mit der man eine These formulieren kann. Das nennt man Induktion.
  • Man überlegt sich vorher eine These. Zum Beispiel: "Grundstückspreise sind an zentralen Orten höher als anderswo. Jetzt versucht man die die These zu falsifizieren. Wenn das nicht gelingt gilt die These als vorläufig bestätigt. Das nennt man Deduktion.

Ansätze zur Wissenschaft

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In den Sozialwissenschaften gibt es zwei Ansätze ( engl. approach) der Forschung. Dabei stellt sich die Frage welche Grundeinheit man für eine sozialwissenschaftliche Untersuchung wählt.

Methodische Individualismus

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Die Grundidee besteht darin, dass die Gesellschaft aus Individuen aufgebaut ist die von Natur aus rational handeln. Man geht sozusagen von Akteuren aus wenig von der Sozialisation aus gesteuert werden sonder von sich selbst ( der Natur). Hier wird mehr auf das Individuum eingegangen. Die Handlungstheorie von Max Weber stellt dabei die Grundlage.

Methodischer Pluralismus

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Es wird davon ausgegangen, dass die Gesellschaft aus Gruppen aufgebaut ist: Familie, Club, Pensionisten, Kirche,... Hier wird die Systemtheorie zu Grunde gelegt. Ein Grundproblem dieses Ansatzes ist die Frage, ob Gruppen handeln können.

Beipiele

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  • Beim Betrachen eines Flächennutzungsplans, überlegen sich die Vertreter der methodischen Individualismus wer den Plan gezeichnet hat und welche Vorteile das für die Person hatte. Die Vertreter des methodischen Pluralismus überlegen sich welche Gruppen daraus Vorteile erzielen.
  • Das Verhältniss zum Staat ist in beiden Ansätzen unterschiedlich. Der methodische Individualismus fordert mehr persönliche Rechte und mehr Polizei. Der methodische Pluralismus fordert mehr Staat um schwache Gruppen aufzufangen.

Grundbegriffe der Sozialwissenschaften

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Verhalten

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Allgemeiner Begriff, der sich auf alle möglichen menschlichen Aktionen bezieht, die bewusst oder unbewusst (geplante Handlungen bzw. Reflexe)ablaufen können.

Verhalten mit dem ein Akteur ( der Handelnde) einen bestimmten Sinn verbindet. Dabei ist ein Spezialfall zielgerichtetes oder sinnhaftes Verhalten. Abstraktionshierarchie: Verhalten ist abstrakt. Handeln wird etwas konkreter, wobei die konkreteste Form von Handeln das soziale Handeln ist.

Sozialer Status/ Rolle

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Position oder Rang der ein Individuum von seinen Mitmenschen (Gesellschafft) zugeordnet wird. Das ist in einer Gruppe wahrnehmbar. Ein sozialer Status kann zugeschrieben ( askriptiv) oder erworbenen ( meritokratisch) sein.

Statussymbole

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Faktorenbündel aus:

  • Abstammung
  • Besitz und Einkommen
  • Funktion ( Beruf)
  • Bildung, Qualifikation oder Titel
  • Religion
  • Biologie --> Geschlecht, Alter

Schlüsselstatus

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Ergibt sich aus Besitz, Funktion, Bildung, Qualifikation

  • in der Familie
  • beim Sport
  • in der Chorprobe
  • ...

Soziale Klassen

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Personen mit ähnlichem (Schlüssel-)Status werden zu Klassen zusammengefasst.

Soziale Mobilität

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Übergang von einem Status zu einem anderen (z.B. innerhalb eines Tages) bzw. Änderung des Schlüsselstatus: Wenn die zurückgelegte soziale Distanz groß genug ist. Es wird dabei zwischen vertikaler und horizontaler Mobilität unterschiede. Vertikal bedeutet Auf- oder Abstieg. Horizontal bedeutet Wechsel in eine ähnlich hohen Status. Es gibt auch eine räumliche Mobilität, welche aus Zu- und Abwanderung besteht. Diese kann auch mit der sozialen Mobilität verknüpft sein!

Soziale Rolle

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Handeln, das von einem Positionsinhaber erwartet wird.(In allen Kulturen vorhanden) Mit jeder Position (Status) in der Gruppe verbindet sich eine Handlungserwartung (= soziale Norm). ??? „Theorie der Rollenhaftigkeit menschlichen Handelns“ Diese Theorie meint aber nicht starre und automatische Verhaltensmechanismen. „Kreativität“ ???

Soziale Kategorie

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Anzahl von Personen, die gemeinsame Eigenschaften bzw. statist. Merkmale haben. Nähe, Kontakt, Kommunikation ist nicht nötig! Gliederung: Abstammung, Besitz, Funktion / Wirtschaft, Bildung, Religion, Biologie, Verhalten u.a.

Soziales Aggregat

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= Ansammlung von Menschen, die sich in physischer Nähe befinden, ohne jedoch wechselseitig in Kommunikation zu stehen.Territorialer Charakter (Viertel, Zone, Bus, Halle usw.) Relative Anonymität Unvermeidbarkeit (Stadtteilbewohner, Mitfahrende im Bus) Unorganisiert (kaum Funktionen, unstrukturiert, ohne/kaum Status) Vorübergehender Charakter (Schaulustige bei einem Unfall) Beschränkter sozialer Kontakt, trotzdem: Modifikation des Verhaltens (höflich, unhöflich, Annahme kollektiven Verhaltens, Veränderung des persönlichen Verantwortungsgefühls u.a.)

Soziale Gruppe

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= Menschen, die miteinander in gegenseitiger Beziehung stehen (Interaktion und Kommunikation). Primärgruppe („soziale Kleingruppe“ - pers. Kontakt, face to face-Kontakt) Sekundärgruppe (organisierte Zweckgebilde: Zielerreichung steht im Mittelpunkt) Eigenschaften:

  • Ist für Außenstehende erkennbar.
  • Für Mitglieder durch Wirö-Gefühl erkennbar.
  • soziale Struktur
  • Interaktion muss nicht gleichzeitig sein
  • Verhaltensnormen
  • gemeinsames Verhalten und Ziele
  • gewisse Beständigkeit

Es gibt zwei Möglichkeiten Mitglied in einer Gruppe zu werden:

  • bewusst durch Rituale, Anmeldeformalitäten, Prüfung, Gebühr zahlen oder Bedingungen erfüllen.
  • unbewusst durch Geburt. ( Auch Kinder beim Spielen )


Gesellschaft

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  • Methodischer Pluralismus: Die Summe aller sozialen Gruppen ( Familiengruppen, Erziehungs- und Bildungsgruppen, Wirtschaftliche Gruppen, Politische Gruppen, Religionsgruppen, Freizeitgruppen)
  • organisierte Gesamtheit von Menschen, die in einem Territorium zusammenleben, zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse in Gruppen zusammenwirken (in Interaktion stehen) und sich zu einer gemeinsamen Kultur bekennen.( Wertegemeinschaft)
  • Summe der Hauptfunktionsgruppen.


Äußeres Verhaltensmuster

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auf Wiederholung angelegte beobachtbare (= oft kartierbare. Interessant für Geographie) Handlungsweisen: Pendeln, Freizeitverhalten, Versorgung etc.

  • beobachtbar (messbar)
  • häufig wiederkehrend
  • vielen Menschen gemeinsam
  • gewisse soziale Bedeutung (wichtig für die

Gesellschaft: Verbreitung, sozialer Druck)

Inneres Verhaltensmuster

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Verhaltensideale/Ideologie

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angelernte Verhaltensmuster

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Attitüde

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Vorurteil

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Stereotyp

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Raumbedeutsame Konflike

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soziale Spannung

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raumbedeutsam

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räumliche Konfliktforschung

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Prinzip der dreifachen Subjektivierung

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Arten räumlicher Konflikte

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Assimilation

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