Kurs:Bodentypen/Schwarzerden

Die Schwarzerde (Tschernosem) gilt aufgrund ihrer mächtigen Humusschicht als der fruchtbarste Bodentyp. Sie wird in der Landwirtschaft für den Anbau anspruchsvoller Kulturpflanten wie Weizen und Zuckerrüben genutzt.

Der A-Horizont der vorwiegend auf kalkhaltigen Lößsedimenten entstandenen Schwarzerde erreicht in Mitteleuropa eine Mächtigkeit von bis zu sechs Dezimetern. Zur Ausweisung des Bodentyps Schwarzerde muss der A-Horizont mindestens 4 dm mächtig sein. Aus dessen dunkler Färbung leitet sich auch die Bezeichnung Schwarzerde ab.

Bei der Schwarzerde gibt es keinen B-Horizont, da es aufgrund geringer Niederschläge im Verbreitungsgebiet dieses Bodentyps sowie der hohen Speicherkapazizät des Oberbodens kaum zu vertikalen Verlagerungsprozessen kommt. Das erklärt auch die Mächtigkeit des A-Horizonts.

Nach einem intensiven Pflanzenwachstum in den feuchten Frühjahrs- und Frühsommermonaten ist die mikrobiologische Umsetzung von Pflanzenresten im Oberboden während des trockenen Sommers eingeschränkt. Die Zersetzung wird erst im feuchten Herbst intensiviert, jedoch im kalten Winter wieder unterbrochen. Anstelle einer Verwesung steht eine starke Humifizierung. Der Kalkgehalt fördert die Humusbildung. Viele Gänge von fossorischen Nagern wie z.B. Feldhamster (Cricetus cricetus, L.), Schermaus (Arvicola amphibius), Feldmaus (Microtus arvalis) sowie von Regenwürmern sorgen für eine gute Durchlüftung.