Diese Zeittafel orientiert sich an der Zeittafel bei Piper (1978), S. 116-117. Die dortige Zeittafel ist verlässlich.

Die Geschehnisse in Florenz 1250 bis 1382

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1250
Friedrich II. stirbt. Es kommt zu einer Erhebung des Großbürgertums (popolo grasso).
1252
Prägung des ersten Florin (Goldgulden). Der Florin fungiert vor allem als Währung für den Fernhandel.
1282
Der popolo grasso siegt über den Adel; die Signoria als oberste Behörde rekrutiert sich von nun an aus den arti maggiori.
1293
Ordinamenti della Giustizia: Der Adel verliert seine politischen Rechte.
1342 bis 1346
Bankenkrise
1342
September: Walter von Brienne, Titularherzog von Athen, wird zum Signore auf Lebenszeit ernannt.
1343
Juli: Walter von Brienne wird gestürzt.
September: sog. governo popolare.
1345
Ciuto Brandini wird hingerichtet, nachdem er versucht hatte, die Arbeiter zu organisieren
1347 bis 1348
Schwarzer Tod. Ökonomische und demographische Krise.
1362 bis 1364
Florenz führt Krieg gegen Pisa.
1368
Der wirtschaftliche Aufschwung bricht ab.
1369
Lucca wird von einem Aufstand erschüttert.
1370
Die Färber streiken.
1371
Siena und Perugia werden von Aufständen erschüttert.
1375
Mai: John Hawkwood, ehemals in päpstlichen Diensten, plündert im Umland von Florenz.
Juni: Die Otto Santi, eine Kommission, wird eingerichtet
Juli: Florenz schließt ein Bündnis mit Bernabò Visconti
August: Die Kommission Otto della guerra wird gewählt.
1376
März: Der Papst verhängt über Florenz das Interdikt.
1377
Januar: Papst Gregor XI. wird feierlich in Rom willkommen geheißen. Er verlegt den Sitz des Heiligen Stuhls von Avignon nach Rom.
1378
Januar: Der guelfische Terror beginnt.
27. März: Papst Gregor XI. stirbt.
28. April: Salvestro de' Medici wird zum Gonfaloniere di Giustizia gewählt.
1. Mai: Salvestro de' Medici tritt das Amt an.
14. Juni: Die letzten beiden guelfischen Proskriptionen erreichen angeblich erst bei der 23. Abstimmung die nötige Zustimmung. Zuvor war festgelegt worden, dass maximal 3 Abstimmungen erlaubt sein sollten.
18. Juni: Salvestro scheitert mit dem Versuch, die Signoria auf einen antiguelfischen Kurs einzuschwören. Insbesondere sollten die Ordinamenti della Giustizia wieder volle Geltung erhalten. Er tritt zurück. Die Parole „Es lebe das Volk“ wird ausgegeben; Das Volk bewaffnet sich. Die erste Phase des Ciompi-Aufstands beginnt.
22. Juni: Die Aufständischen (Ciompi, Handwerker und einige Patrizier) brennen die Häuser einiger Guelfen nieder. Das Stadtgefängnis wird erobert und die Gefangenen freigelassen.
23. Juni: Eine 81köpfige Kommission wird eingerichtet, die die Stadtverfassung reformieren soll und einen Ausgleich zwischen den Parteien herstellen soll.
1. Juli: Die 81köpfige Kommission schließt ihre Arbeit ab. Das neue Priorat beginnt.
9. Juli: Die arti minori richten eine Petition an die Signoria. Sie fordern eine Eindämmung der Proskriptionen und mehr Einfluss für die Zünfte.
18. Juli: Ein Frieden wird mit dem Papst geschlossen. Eine Verschwörung von Ciompi, die sich in el Ronco versammelt hatten, wird aufgedeckt. Die zweite Phase des Ciompi-Aufstands beginnt.
20. Juli: Die Verhaftung von Verschwörern wird bekannt. Die Aufständischen besetzen die Piazza della Signoria und beschießen den Palazzo Vecchio. In den nächsten Tagen nehmen sie alle wichtigen Paläste und Plätze der Stadt ein. Die erreichen die Freilassung der verhafteten Verschwörer und brennen erneut einige Paläste nieder. Es kommt aber nicht zu Plünderungen.
21. Juli: Der Bargello wird erobert. Dem Stadtparlament werden drei Petitionen vorgelegt. Ein Versuch der Ciompi eine gemeinsame Petition aller Zünfte vorzulegen scheitert mangels Zeit.
22. Juli: Der Palzzo Vecchio wird von den Ciompi erobert. Sie wählen Michele di Lando zum neuen Gonfaloniere di Giustizia. Der Henker Ser Nuto wird getötet. In der Nacht erheben die Ciompi 60 Patrizier zu Rittern.
23. Juli: Neue Prioren werden für die restliche Amtszeit eingesetzt. Die Juli-Regierung nimmt ihre Arbeit auf und versucht in der Folge die Stadt zu befrieden. Bürger werden verbannt, andere begnadigt. Die Verbrauchssteuern auf Salz und Getreide werden gesenkt und eine Miliz von 1.000 Armbrustschützen wird aufgestellt und in der Stadt stationiert. Die Regierung scheitert aber an ihrem größten Problem: Sie kann die Aussperrungen nicht beenden, d. h. die Ciompi können kein Geld verdienen, um Lebensmittel zu kaufen.
29. Juli: Drei neue Zünfte unter anderem für die Barbiere, Hutmacher, Seifensieder, Färber sowie für die Ciompi werden eingerichtet. Die Arte del Popolo minuto, die Zunft für die Arbeiter der Arte della Lana (= Ciompi) ist mit 9.000 Personen die größte Zunft in ganz Florenz. Die beiden anderen neuen Zünfte organisieren jeweils 2.000 Personen.
27. August: 200 Ciompi versammeln sich in Camaldoli und wählen die Otto Santi del Popolo di Dio. Die dritte Phase des Ciompi-Aufstands beginnt.
28. August: 5.000 bewaffnete Ciompi versammeln sich auf der Piazza San Marco und verabschieden eine Petition.
29. August: Wahlen zum neuen Priorat. Die Ciompi beeinflussen die Wahlen massiv. Die Gewählten versprechen die Petition der Ciompi umzusetzen.
31. August: Zusammentreffen bewaffneter Mitglieder der Zünfte und der Ciompi auf der Piazza della Signoria. Der Ciompi-Aufstand wird niedergeworfen. An der Spitze der Zünfte gegen die Ciompi steht Michele di Lando.
1. September: Beginn des neuen Priorats. Die Arte del Popolo minuto wird direkt aufgelöst.
5. September: 2 Ciompi-Führer werden hingerichtet.[1]
16. September: Der Prozess gegen Michele di Lando und die früheren Prioren beginnt.
21. September: Die Statuen der 2 noch verbliebenen neuen Zünfte werden vorläufig bestätigt.
28. September: Michele di Lando und die Prioren werden freigesprochen.
1382
Januar: Endgültiger Sieg der alten Kräfte und damit Auflösung der beiden verbliebenen neuen Zünfte. Salvestro de' Medici und andere ehemalige Führer des Ciompi-Aufstands werden verbannt.

Anmerkungen

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  1. Berücksichtigt man alle Zahlenangaben in den Chroniken zu Opfern, so kommt man wie Gene A. Brucker (1968, S. 356, Anm. 1) ermittelt hat, auf eine Zahl zwischen 10 und 20 Toten in der Zeit von Juni bis August 1378.