Kurs:Dresdner Baudenkmäler/Brühl'sches Palais

Das BrühVsche Palais

in der grossen Sehiessgasse.

Der Bau gehörte zwischen 1718 und 1730, der Zeit, in der er entstanden sein dürfte, dem Hofrichter Wolf Erich von Bennigsen, dem Freiherrn Johann Friedrich von Göthe — also dem berühmten Architekten Eosander von Göthe — , dem Grafen Ernst Christof von Manteuffel, 1730 aber wieder einer Frau Charlotte Eleonore von Bennigsen, fiel 1746 dem Könige anheim und kam 1747 an den Premierminister Grafen Brühl, 1762 an Carl Heinrich von Heinecken, seinen bekannten Kammerrath. Soweit Göthes Kunstweise bekannt ist, hatte er keinen Antheil an der Planung des Bauwerkes, das vielmehr im hohen Grade die Eigenart Pöppelmann'scher Kunst zeigte. Leider wurde es 1885 beim Durchbruch der Moritzstrasse zur Johann Georgenallee abgebrochen. Reste der Stuckirung wurden durch Vermittelung des Herrn Geh. Rath von Seidlitz an einer Hoffac,ade des Zeughauses angebracht.

Der langgestreckte schmale Bau beherrschte die Moritzstrasse mit seiner vornehmen Facade (Fig. 443), die sich durch geschickte Verwendung der Stuck- verzierungen auszeichnete, die den 20 Fenstern der beiden Obergeschosse reiche Abwechselung schufen. Die Rückseite, von der man ursprünglich auf den Wall kam, war nach der Abtragung der Festungswerke mehrfach umgeändert worden.