Der Jägerhof.

Der ältere Jägerhof lag in Gemeinschaft mit dem Fischhofe im Fischersdorfe an der Weisseritz, seit 1568 begann die Verlegung in die Neustadt, indem Schritt für Schritt die Baulichkeiten um den Haupthof errichtet wurden. Kurfürst Christian I. baute das grosse Zeughaus hinzu, Kurfürst Johann Georg I. auf die stadtseitig gelegenen Theile einen neuen steinernen Stock auf, der 1617 ein- geweiht wurde. Mehrere Neubauten erfolgten zwischen 1720 — 1740.

Der Bau diente bis in die 1870er Jahre verschiedenen militärischen Zwecken und wurde nach Verlegung der Kasernements in die Albertstadt nach und nach abgebrochen. Zur Zeit steht nur noch der Flügel I (Fig. 457), dessen Abbruch jedoch auch bevorsteht.

Von künstlerischem Werth war neben der malerischen Gesammtanlage nur der Flügel I, der im Untergeschoss durch Pfeiler in 2 Schiffe getheilt und über- wölbt war. Er diente als Stall für die englischen Hunde. Durch eine vorgebaute Wendeltreppe gelangte man in den Jagdsaal, dessen Ausmalung gerühmt wird. An der Südschmalseite legte sich ein Altan vor, während ein anmuthiger Giebel (Fig. 458) den Saal abschloss. Dieser entstand laut Inschrift 1617.

Der Zweck der einzelnen Bautheile ergiebt sich aus der Legende zu Fig. 457. Bemerkenswerth war noch das grosse Zeughaus (X). Im Löwen- und Bären- garten (XI— XIII; XV — XVII) befand sich die namentlich unter August dem Starken reich besetzte Menagerie.

Der Kurprinzliche Jägerhof war nur ein Fachwerkbau einfacher Art.