Die Kasernen.

Zu den Kasernen in der Neustadt wurde am 12. März 1732 der Grundstein gelegt, 1733 begann der Ausbau, 1738 wurden die hinteren Flügel der fertig- gestellten Gebäude zur Versorgung von Soldatenkindern verwendet. Die Kaserne blieb bis zur Fertigstellung der Baulichkeiten in der Albertstadt in Gebrauch. 1877 wurde sie von den Truppen verlassen, 1891 — 96 abgebrochen. Die Be- zeichnung der Flügel (vergl. Fig. 457) mit A, B, C und D blieb dauernd beibehalten.

Die Kasernen zogen sich mit dem Hauptflügel in der Länge von rund 135 m an der Hauptstrasse hin und hatten eine Tiefe von rund 16 — 17 m. In


Kasernen.


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I. Die englischen Hundeställe, darüber der lange Jäger Sali. II. Dass alte und lange Zeug Hauss. III. Hundeküche mit Wassertrögen, grosse Linden. IV. Dass .Rigor wirts Hauss vnd Stuben. V. Wilprcl gewölbe. VI. Hundezwinger. VII. Dass förder Hobe Zeug Hauss. VIII. Pürschmeistcrs Wohnung. IX. Reisse Wagen und Jagtwagen. X. Dass Hohe Zeughauss. XI. Affenstuben und Löwenwärterwohnung. XII. Tiegerfänge, darüber ein grosser Sali. XIII. Löwen- fänge. XIV. Jagdbäckerei. XV. Wagenschuppen. XVI. Bärenfang. XVII. Winterlager. XVIII. Schuppen. Hiurprinzlichor Jägerhoff. A. Waagen-Schuppen. B. Pferdeställe. C. Wohnungen. D. Schuppen. E. Pferdeställe.


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Dresden (Stadt), Kasernen. Provianthäuser.


der Mitte jedes Flügels zog sich ein Gang hin, zu dessen Seiten die Bäume in schlichter Folge angeordnet waren. Die Treppen waren geradläufig.

An der Kitterstrasse befand sich ein zweiter Flügel von gegen 100 m Länge. Weitere Flügel an der Kasernenstrasse und vor den Provianthäusern hin um- fassten das unregelmässige Fünfeck des Kasernenhofes, in dessen Mitte ein Brunnen stand.

Die Schauseiten waren dem Zwecke entsprechend einfach. Die Architektur steigerte sich nur an dem Mittelbau des Flügels, der läugs der Hauptstrasse lag, zu vornehmeren Formen. Hier stand ein sehr stattliches Thor; dies reichte durch zwei Geschosse; darüber befand sich ein mit Fahnen und Waffen und in


Fig. 458. Jägerhof, Giebel am Langen Jägersaal.


der Mitte mit der sitzenden Reliefstatue des Mars verzierter Giebel. Die grossen Flächen waren durch Vorlagen, diese durch Eckquaderung und eine bescheidene Verzierung der Achsen ausgezeichnet. In der Mitte des Ostflügels befand sich im Giebel das sächsisch- polnische Wappen. Im Südflügel befand sich die so- genannte Kaiserliche Kapelle (vergl. S. 265).

Als entwerfenden Architekten giebt Hasche de Bodt an.

Alte Pläne befinden sich in der Sammlung für Baukunst.