Kurs:Dresdner Baudenkmäler/Schönburg'sches Palais

Das Schönburg'sche Palais.

Das für den Grafen Friedrich August Vitzthum von Eckstädt (j 1803) erbaute Palais stand an der Ecke der Moritzstrasse Nr. 19 und der Badergasse und fiel 1885 dem Durchbruch der König- Johannstrasse zum Opfer.

Steche (Die Baugeschichte von Dresden in den „Bauten etc. von Dresden", S. 125 flg.) nimmt an, dass der Bau vor 1760 entstand, nach dieser Zeit aber eine Umgestaltung erfuhr. Er stellt als möglich dar, dass Chiaveri den Bau entworfen habe. Dem gegenüber steht Hasches Mittheilung, dass ,,die ganze Einrichtung des Palais mit den Nebengebäuden vom Hofbaumeister Hölzer er- baut sei" (Hasche I, S. 362 flg.). Thatsächlich bestand 1760 dort ein Haus; dies erfuhr beim Bombardement nicht unbeträchtliche Schädigungen, die auf 15,025 Thaler geschätzt wurden. Es ist mithin wahrscheinlicher, dass H Ölzer den Bau nach 1774 von Grund auf neu errichtete. Denn 1774 kam Graf Vitzthum in Besitz des Grundstücks. Später wurde es Besitz des Fürstlich Schönburg'schen Hauses.

Der Grundriss des Erdgeschosses (Fig. 445) zeigt eine von der sonst in Dresden üblichen ganz abweichende Raumanordnung von grosser künstlerischer Feinheit. Der ovale Vorsaal und die beiden gleichfalls ovalen Treppen mahnten an italienische Vorbilder.


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Dresden (Stadt), Schönburg'schcs Palais. Finanzhaus.


Im Hauptgeschoss blieb die rechte Treppe liegen, während nur die linke in die Obergeschosse führte. Hin- sichtlich der Anordnung der Räume bemerkt Steche, dass

der Speisesaal in der Hauptachse über der Vorhalle lag.

Die Aussenarchi- tektur stand jener des Krubsacius nahe.

Die Fac, aden waren in den beiden Ober- geschossen durch ko- rinthische Pilaster, Erdgeschoss und das Hochparterre darüber durch Rustika geglie- dert.