Kurs:Dresdner Baudenkmäler/Zimmer - Innung

Leineweber-, Weissgerber-, Lohgerber- und Zimmer -Innung.


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Leineweber - Innung.

Innungslade, Eichenholz, 63 cm lang, 62 cm hoch. Mit 2 Paaren dorischer Halbsäulen und verkröpftem Gesims an den Ecken, dazwischen eine fensterartige Füllung. In der Mitte eine thorartige hübsche Tischlerarchitektur. Bez. ANNO — G (?) S — 1645.

Weissgerber - Innung.

Innungslade, 45 cm tief, 59 cm lang, 41 cm hoch. Schlichter Kasten mit übereck gestellten Pilastern und einfachen Füllungen.

Lohgerber - Innung.

Innungslade, 41 cm tief, 63 cm breit, 39 cm hoch. Reich in Nussbaum eingelegt. An den Ecken als Pilaster, in der Mitte Füllungen mit Flachornament. Auf dem Deckel ein Kästchen. Die Lade ist durch 4 Schlüssel schliessbar. Im Kastendeckel eingelegt das Innungsemblem und die Inschrift:

1725. HAT. HR. IOH. LOSE. DERP. HA. WD. L. GB. ZV. EMAH. LAS.

Fein gravirte Messingbänder und Schliesskasten.

Zimmer - Innung.

Innungslade, Holz, 53:69 cm breit. An den Ecken abgeschrägt. Hier die 4 Schlüssel. Zwei Theile sind an eisernen Führungen emporzuheben, so dass sie zeltartig über dem unteren Kasten schweben. An ihnen befinden sich Lam- brequins aus ausgeschnittenem und gravirtem Messingblech. Unter dem obersten Theil herabhängend ein Winkeleisen und Zirkel in Messing und die Inschrift:

Unter | der Glorieüsen Regierung- | des Aller Durchl. Grossmächtig | Königs in Pohlen j und | Churfdrstens zu Sachsen | Herrn | Herrn Priedr. Augusti pp. | als | H. Joh. Christoph Schwartzbach | p. t. Vice Stadtrichter | und | Beysitzender Handwercks H. | wäre, | Anno MDCCXIV | hat mich | George Dünnebier | Ober Eltester u. Hoftzimmer Meister | wie auch | George Behr | Eaths Zimmer Meister | Inventieret u. gezeichnet, Peter Begen | als Alt Geselle gearbeitet | dass ich nunmehro | Eine | Innungslade | der Zimmerleuthe | bleiben soll j ein Denckmahl, | durch welches | bey der geehrten Nachwelt | noch leben werden | die Sorgfältigen Vorfahren | so | über Löbl. Ordnungen | bifs an ihr Ende | beständig gehalten.

Prachtpokal, Silber, vergoldet, 47cm hoch mit Deckel, 31 cm ohne diesen, 12,6 cm Kelchweite, 10,8 cm Fussweite. Agleibecher: Gebuckelter Fuss, zweifacher Knauf, sechstheiliger gebuckelter Kelch.

Darüber im 18. Jahrhundert plastische Verkleidung aus Silber: drei Engel mit Schildern, ein Kranz mit Masken, und viele Haken für Schilder. Auf dem Deckel eine kleine männliche Gestalt etwa in der Tracht von 1700, in der einen Hand einen Maassstab, in der anderen eine Fahne haltend.

Am unteren Rande des Fusses:

Der ietzigen Vier Aeltesten Zimmer -Meister, George Winckler, Johann Greisser, Christian Lorentz, Johann Walther | Haben diesen Pocall Kebariren und verbessern lassen 1740.

Auf den von den Engeln gehaltenen Schildern:

1. Andreas Angerman 1655.

2. George Hachman 1655.

3. Hans Günther 1655.


774 Dresden (Stadt), Feilenhauer-, Tuchmacher-, Schwertfeger-, Färber- u. Seiler -Innung.


Am Rande des Deckels: 1601. 1895. Auf den Schildern am Deckel:

Christian Traugott Neisse d. 1. Febr. 1801. George Samuel Hoernig d. 27. Januar 1806. Christian Gottlieb Hübner, Obermeister d. 29. Januar 1807. Johann Benjamin Nobis, Mitältester d. 9. Märtz 1789. Immanuel Wilhelm Pretzsch, Mitaeltester : d. 26. Febr. 18ü7.

Alle Uebrigen später. — Das schöne Stück ist am Deckel gemarkt mit Nürnberger Beschau und dem nebenstehenden Zeichen, wohl des Nürnberger Goldschmiedes Franz Vischer (thätig 1600— 1660). Vergl. Eosenberg a. a. 0. Nr. 1295.

Becher, im Stile Ludwigs XIV., Silber, zum Theil vergoldet, 7,4 cm hoch, 5,2 cm Fussweite. Auf drei Kugeln ruhend, mit schönen getriebenen Blumen verziert. Inschrift :

Johann Andreas Vogt | Christian Sherretz | George Dünnebier, als Altesten | Anno. 1700.

Gemarkt mit Dresdner Beschau und nebenstehendem Zeichen, vielleicht des Dresdner Goldschmiedes Nicolaus Bille, der vorzugsweise zu Ende des 18. Jahrh. arbeitete.

Sehr schönes, vornehmes Stück.

Feilenhauer - Innung.