Kurs:Fachdidaktik Informatik/Guter Informatikunterricht

Einleitung

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Jeder hat wohl eine andere Vorstellung davon was guten Unterricht ausmacht. Folglich auch von dem, was guten Informatikunterricht ausmacht. Mit der Frage nach gutem Unterricht hat sich der deutsche Pädagoge Prof. Dr. Hilbert Meyer ausgiebig beschäftigt. Bei seiner Arbeit an diesem Thema hat er zehn Kriterien für guten Unterricht aufgestellt. Diese Kriterien stützen sich sowohl auf Bildungstheorien als auch empirische Forschungen (vgl. MEYER H. [1]). Im Folgenden sollen diese zehn Kriterien speziell auf den Informatikunterricht bezogen werden. Außerdem sollen weitere ergänzende Kriterien, die eine besondere Rolle im Informatikunterricht spielen, erläutert werden. Diese weiteren Kriterien stehen in Anlehnung an einen Artikel aus der LOG IN Zeitschrift von Bernhard Koerber und Helmut Witten.

Zehn Kriterien für guten Unterricht nach Prof. Dr. Hilbert Meyer

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"1. Klare Strukturierung des Unterrichts (Prozess-, Ziel- und Inhaltsklarheit; Rollenklarheit, Absprache von Regeln, Ritualen und Freiräumen)
2. Hoher Anteil echter Lernzeit (durch gutes Zeitmanagement, Pünktlichkeit; Auslagerung von Organisationskram; Rhythmisierung des Tagesablaufs)
3. Lernförderliches Klima (durch gegenseitigen Respekt, verlässlich eingehaltene Regeln, Verantwortungsübernahme, Gerechtigkeit und Fürsorge)
4. Inhaltliche Klarheit (durch Verständlichkeit der Aufgabenstellung, Monitoring des Lernverlaufs, Plausibilität des thematischen Gangs, Klarheit und Verbindlichkeit der Ergebnissicherung)
5. Sinnstiftendes Kommunizieren (durch Planungsbeteiligung, Gesprächskultur, Schülerkonferenzen, Lerntagebücher und Schülerfeedback)
6. Methodenvielfalt (Reichtum an Inszenierungstechniken; Vielfalt der Handlungsmuster; Variabilität der Verlaufsformen und Ausbalancierung der methodischen Großformen)
7. Individuelles Fördern (durch Freiräume, Geduld und Zeit; durch innere Differenzierung und Integration; durch individuelle Lernstandsanalysen und abgestimmte Förderpläne; besondere Förderung von Schülern aus Risikogruppen)
8. Intelligentes Üben (durch Bewusstmachen von Lernstrategien, Passgenauigkeit der Übungsaufgaben, methodische Variation und Anwendungsbezüge)
9. Klare Leistungserwartungen (durch Passung und Transparenz) und klare Rückmeldungen (gerecht und zügig)
10. Vorbereitete Umgebung (= verlässliche Ordnung, geschickte Raumregie, Bewegungsmöglichkeiten und Ästhetik der Raumgestaltung)"
Zitat: MEYER H.: Was ist guter Unterricht? [2]

Bezug der zehn Kriterien auf den Informatikunterricht

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Zu Erstens ("Klare Strukturierung des Unterrichts"[2])

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Meyer schreibt, dass Prozess-, Ziel- und Inhaltsklarheit wichtig für guten Unterricht sind.[2] Im noch recht jungen Schulfach Informatik entwickeln sich langsam klare Ziele und Inhalte für die Schule, diese sind bald hier einsehbar. Zur fachdidaktischen Strukturierung, also zur Prozessstrukturierung, von Informatikunterricht gibt es bisher noch keine Forschungsergebnisse.[3] Es gibt aber das Promotionsprogramm ProfaS (Prozesse fachdidaktischer Strukturierung für Schulpraxis und Lehrerbildung), das sich mit diesem Thema beschäftigt. Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt und begann im April 2010. Es ist also im nächsten Jahr mit Forschungsergebnissen auf diesem Gebiet zu rechnen.

Natürlich müssen im Informatikunterricht auch die sozialen Aspekte wie Rollenverständnis, Rituale, Regeln und Freiräume klar geregelt sein.[2] Dies gilt aber auch für alle Fächer und unterscheidet sich nur inhaltlich. Deshalb wird an dieser Stelle nicht genauer darauf eingegangen.

Zu Zweitens ("Hoher Anteil echter Lernzeit"[2])

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In der Informatik gilt es, einen Punkt besonders zu beachten, der unter anderem entscheidend für einen hohen Anteil an echter Lernzeit ist. Es gibt wahrscheinlich kein Schulfach, das mehr mit Computern arbeitet als Informatik bzw. die verwandten Fächer EDV und ITG. Unterricht mit dem Computer ist oft sehr zeitintensiv, da viel Zeit für Teile der Bedienung des PC´s verwendet werden muss, die nicht zu den Lerninhalten der jeweiligen Einheit gehören. Die Computer müssen in vielen Schulen auch noch zu Beginn der Stunde hochgefahren werden, was weitere Zeit in Anspruch nimmt. Außerdem treten häufig technische Probleme auf, wie nicht funktionierende Hardware oder Schülerinnen und Schüler die sich nicht einloggen können.

Das Problem der Wartezeiten beim Hochfahren der Computer kann auf verschiedene Arten gelöst werden. Zum einen kann der Unterricht so aufgebaut sein, dass zwar zu Beginn der Stunde die Computer angeschaltet werden, der Unterricht aber am Anfang ohne den Computer abläuft. Bei dieser Variante ist allerdings zu überlegen, wie man gewährleistet, dass Schüler während dieser Phase nicht auf den Computer schauen und so vom Unterricht abgelenkt sind. Eine Möglichkeit hierfür bietet ein zentraler Schalter für alle Monitoren. Nach dem Einloggen dauert es allerdings wieder eine gewisse Zeit bis der Computer einsatzbereit ist. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, alle Computer zu Beginn des Schultages gemeinsam hoch zu fahren und am Ende auch zentral wieder runter zu fahren. Bei dieser Variante müssen die Schüler sich nur noch einloggen und dann kann die Aufmerksamkeit auf den Unterricht gerichtet werden. Kommt man dann zur ersten Arbeitsphase am PC, sind diese bereits einsatzbereit und es kann sofort begonnen werden.

Auf die Bedienung des Computers kann bei der Arbeit mit diesem nicht verzichtet werden, doch wenn die Bedienung gut vorbereitet und für die Schülerinnen und Schülern nur noch Nebensache ist, nimmt sie weniger Zeit in Anspruch. Eine gute Vorbereitung sollte sowohl bei den Schülerinnen und Schülern als auch bei den Lehrkräften erfolgen. Auf Seite der Lernenden heißt das, dass sie eine gute Vermittlung der Grundkompetenzen des Arbeitens mit den Computern und eine regelmäßige Einforderung der Anwendung dieser Kompetenzen im Unterricht brauchen. Auf Seite der Lehrenden fordert dies, dass Arbeitsmaterialien von ihnen so vorbereitet werden, dass sie neue Bedienelemente, die nicht Lerninhalt der Stunde sind, einfach und angemessen erklären. Damit dies möglich ist, müssen sich Lehrkräfte erst einmal darüber klar werden, welche Bedienelemente für Schülerinnen und Schüler ein Problem darstellen können; denn für sie sind diese oft alltäglich.

Ein weiterer Punkt sind die oben bereits erwähnten technischen Probleme. Treten diese auf, haben Lehrkräfte für gewöhnlich nur zwei Möglichkeiten: Entweder sie verzichten auf das, was nicht funktioniert oder sie versuchen das Problem zu lösen. Versuchen sie das Problem in den Griff zu kriegen, bleibt ihre eigentliche Aufgabe - nämlich sich um die Schülerinnen und Schüler zu kümmern - zumindest für eine Zeit lang auf der Strecke. Um diese Probleme zu verringern, sollten nicht die Lehrer sondern der Schulträger für die Computer und deren Funktionalität zuständig sein. Das sagen auch Koerber und Witten in ihrem Artikel in LOG IN. So können technische Probleme schon von vornherein minimiert werden, da ein gelernter Systemadministrator sich oft besser auskennt und auch mehr Zeit investieren kann. Lehrer sollten sich nicht solchen Aufgaben hingeben müssen, sondern sich auf ihre Hauptaufgabe, die Schülerinnen und Schüler, konzentrieren können.[4]

Auch die Rhythmisierung kann hinsichtlich der Computernutzung eine große Zeitersparnis bringen und somit bleibt mehr Zeit zum Lernen. Wenn bestimmte Abläufe am Computer immer gleich ablaufen, müssen sie nicht mehr erklärt werden und die Schülerinnen und Schüler brauchen weniger Zeit für diese.

Zu Drittens ("Lernförderliches Klima"[2])

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Für den Informatikunterricht müssen spezielle Regeln zum Arbeiten mit dem Computer, sowie zum Verhalten am Arbeitsplatz mit dem Computer, aufgestellt werden. Da man bei der Arbeit am Computer sehr vertieft sein kann, ist ein klares Zeichen zum Beenden der Arbeitsphase mit dem Computer empfehlenswert. Nachdem Signal sollte die Lehrkraft konsequent dafür sorgen, dass die Aufmerksamkeit der gesamten Klasse weg vom Bildschirm und hin zur Klasse gerichtet wird, damit die Regel verlässlich wird. Oft gibt es in Schulen Verhaltensregeln für den Aufenthalt in der Nähe von Computern wie zum Beispiel, dass nicht gegessen und getrunken werden darf. Für den gegenseitigen Respekt ist es wichtig, dass solche Regeln auch für Lehrkräfte gelten. Außerdem sollten allen Schülerinnen und Schülern die gleichen Geräte zur Verfügung stehen, damit es in diesem Punkt keine Ungerechtigkeiten gibt. Weitere Ausführungen hierzu gibt es im Abschnitt zur Chancengleichheit, welche eins der Kriterien von Koerber und Witten bildet.

Zu Viertens ("Inhaltliche Klarheit"[2])

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Es ist wichtig, im Unterricht immer wieder den Bezug zur Realität aufzuzeigen. Im Informatikunterricht besteht immer der Bezug zum mittlerweile alltäglichen Gerät Computer, aber die Computernutzung im Informatikunterricht wird wohl selten mit der Nutzung zu Hause überein stimmen. Trotzdem sollte man versuchen, auch kompliziertere informatische Inhalte auf die Lebenswirklichkeit zu beziehen. Denn nur so wird plausibel warum diese Inhalte gelernt werden sollen. Doch ein Bezug ist gar nicht immer so einfach, denn von den Programmierbasics, die die Schülerinnen und Schüler lernen, ist es oft noch ein großer Schritt zu den fertigen Programmen, wie sie die Schülerinnen und Schüler kennen. Es ist aber trotzdem wichtig, dass Schülerinnen und Schüler diesen Zusammenhang erkennen, damit sie einsehen, wofür der Lernstoff benötigt wird. Mit älteren Schülerinnen und Schülern kann man vielleicht sogar komplette Programme schreiben, die sie selbst nutzen können. Eine Möglichkeit hierzu bietet z.B. der MIT App Inventor.[5] Eine Mobile Applikation (App) zu schreiben bietet sich für den Alltagsbezug an, da die Schülerinnen und Schüler von ihren Handys kleine einfache Programme gewohnt sind, von denen sich manche recht einfach implementieren lassen. Die vorgeschlagene Entwicklungsumgebung ist besonders gut geeignet, da sie bereits fertige Komponenten bietet wie z.B. Buttons oder Komponenten zum Auslesen der Sensoren die in Smart Phones verbaut sind. Außerdem muss kein Code geschrieben werden, da die Implementierung über das Zusammenpuzzeln fertiger Codeblöcke erfolgt. So muss weniger vorgegeben werden und die Schülerinnen und Schüler können selbst probieren. Es ist auch keine so hohe Frustrationsgrenze erforderlich wie man sie oft beim Programmieren braucht, da viele mögliche Fehler gar nicht erst zugelassen werden.

Eine gute Möglichkeit für die Ergebnissicherung bietet die Gestaltung eines Wikis zum Lernstoff. Dieses Vorgehen sorgt für ein hohes Maß an Verbindlichkeit, denn jeder muss seinen Teil zum Wiki beitragen, damit den anderen Schülerinnen und Schülern keine Nachteile entstehen. Der Lehrer hat die Aufgaben die Seiten zu betreuen und bei Problemen oder Unklarheiten, die von den Schülerinnen und Schülern nicht selbst gelöst werden können, einzugreifen. Natürlich können solche Möglichkeiten auch in anderen Fächern genutzt werden, aber Informatikunterricht bietet die Möglichkeit diese hinreichend in der Klasse einzuführen oder auch selbst einzurichten und so auch für andere Fächer nutzbar zu machen. Die Bearbeitung eines Wikis wirft auch einen wichtigen inhaltlichen Aspekt des Informatikunterrichts auf, nämlich die Urheberrechtsproblematik, die vielen Schülerinnen und Schülern nicht bewusst ist.

Zu Fünftens ("Sinnstiftendes Kommunizieren"[2])

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Im Informatikunterricht können zahlreiche Dienste im Internet genutzt werden um die Kommunikation zu verbessern. Positiv hierbei ist zum Beispiel, dass rund um die Uhr Ideen ausgetauscht werden können und dass man seine Meinung anonym abgeben kann, was besonders bei Lehrerfeedback aber auch bei der Unterrichtsplanung von Vorteil sein kann. Durch ein Wiki oder Public Pad kann man den Unterricht gemeinsam planen und Allen die Möglichkeit geben sich daran zu beteiligen. Diese können auch auf einem schuleigenen Server angelegt werden, entsprechende Programme sind als Freeware erhältlich und müssen nur eingerichtet werden. Mit dieser Methode können gemeinsame Planungen aus der Unterrichtszeit ausgelagert werden und wer möchte kann sich trotzdem beteiligen.

Zu Sechstens ("Methodenvielfalt"[2])

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Zu Beginn der Stunde erklärt die Lehrkraft ein paar neue Befehle einer Programmiersprache und stellt dann eine Programmieraufgabe. Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten die Aufgabe am Computer, dann werden die Ergebnisse an der Tafel verglichen und wer es nicht hat, schreibt mit. So oder so ähnlich können Informatikstunden immer wieder ablaufen. Die Lernenden werden wohl verständlicherweise bei einer solchen immer wieder kehrenden Routine nicht gerade viel Spaß haben und schwache Schülerinnen und Schüler bleiben so oft ganz auf der Strecke. Informatikunterricht muss aber nicht so ablaufen. Es gibt vielfältige Möglichkeiten, den Unterricht zu variieren. Man kann beispielsweise einfach mal öfter das Medium wechseln. Man muss nicht immer nur am Computer programmieren. Auch das "Programmieren" auf einem Blatt Papier oder dem Handy, hat seine eigenen Ansprüche und Vorteile. Eine weitere einfache Variationsmöglichkeit ist, vom Programm-Schreiben zum Übersetzen zu wechseln. Hierzu kann zum Beispiel ein Schüler sein Programm Schritt für Schritt diktieren und ein Anderer führt die Schritte an der Tafel oder auf einem Blatt Papier aus. Diese Methode ist vor allem für graphische Programmierung geeignet. Man könnte mit der Klasse auch Modelle bauen oder zeichnen, die die Abläufe eines Programms oder Prozesses im Computer anschaulich darstellen. Eine andere Möglichkeit der Veranschaulichung ist es, Abläufe im Computer exemplarisch mit den Schülerinnen und Schülern durch zu spielen, wie in diesem Beispiel zur Tabellenkalkulation.

Auch Methoden, die aus anderen Fächern bekannt sind, lassen sich oft im Informatikunterricht anwenden. Vor allem die Projektarbeit ist besonders typisch für die Informatik. Das liegt daran, dass sie auch in der professionellen Programmentwicklung eine sehr übliche Form des Arbeitens ist.

Zu Siebtens ("Individuelles Fördern"[2])

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Es gibt viele Möglichkeiten der individuellen Förderungen. Im Folgenden werden einige Beispiele genannt und für den Informatikunterricht erläutert. Eine einfache Möglichkeit der Differenzierung sind Aufgaben, bei denen unterschiedliche Lösungswege gewählt werden können, die unterschiedlich komplex sind. Ein ganz einfaches Beispiel hierfür ist Folgendes: Programmieraufgabe (mit Logo oder einer ähnlichen Programmiersprache): Schreibe ein Programm, dass das abgebildete Quadrat zeichnet.

 Abbildung 1

Eine andere Möglichkeit ist es, Aufgaben mit steigender Komplexität zu stellen, welche aufeinander aufbauen. Jeder Schüler kann soweit arbeiten, wie er kommt, wobei der Lehrer ein Mindestmaß festlegen sollte, von dem er wünscht, dass es alle Schüler erreichen. Falls dieses nicht von allen erreicht wird, können entsprechende Schlussfolgerungen gezogen werden und der Unterricht angepasst werden.

Beispielaufgabe: Programmieraufgabe (mit Logo oder einer ähnlichen Programmiersprache): Schreibe ein Programm, dass das unten abgebildete Quadrat zeichnet. Verändere anschließend das Programm so, dass es die nächste Figur zeichnet. Fahre weiter so fort, bis die Zeit abgelaufen ist.

  Abbildung 2

Eine weitere Möglichkeit für individuelle Förderung sind offene Aufgaben, denn diese führen zu einer natürlichen Differenzierung. Mit offenen Aufgaben sind Aufgaben gemeint, bei denen kein Lösungsweg vorgeschrieben ist.[6] Es gibt zwei Typen von offenen Aufgaben, bei der einen gibt es unterschiedliche Lösungen für ein Problem, bei der anderen, die noch offener ist, haben die Schülerinnen und Schüler selbst die Möglichkeit auszuwählen, welche Aspekte eines Themas interessant sind und somit von ihnen bearbeitet werden.[7] Ein Beispiel für die erste Form wäre, wenn man die Aufgabe, bei der ein Quadrat gezeichnet werden soll (Abbildung 1), mit beiden Lösungswegen vorgibt und die Schülerinnen und Schüler begründen sollen, welche Lösung sie besser finden. Ein Beispiel für die zweite Form wäre ein Projekt zum Thema: Wie nutzen Blinde das Internet? Es gibt zahlreiche Möglichkeiten und Herangehensweisen dieses Thema zu behandeln. (vgl. Ruedi Arnold, Werner Hartmann, Raimond Reichert; Entdeckendes Lernen im Informatik-Unterricht [7])

Auch Teamarbeit bietet Differenzierungsmöglichkeiten und ist eine besonders wichtige Methode in der Informatik, da bei professioneller Softwareentwicklung üblicherweise in Teams gearbeitet wird. Bei Teamarbeit werden an alle Teammitglieder passende Aufgaben verteilt, die sich in ihren Anforderungen oder in ihrem Komplexitätsgrad unterscheiden. Ein Beispiel hierzu wäre ein Web-Site Projekt, bei der jedes Team eine eigene Web-Site erstellt, hier gibt es sowohl Aufgaben mit unterschiedlichen Anforderungen (z.B. Design, Fotos, Texte, HTML-Code) als auch mit unterschiedlichem Komplexitätsgraden (z.B. HTML-Code für die Homepage oder für eine Unterseite).

Arbeiten am Computer und vor allem über das Internet bieten eine gute Möglichkeit der Lernstandsanalyse. Alle bearbeiteten Aufgaben lassen sich ohne Probleme vervielfältigen und so von überall aus bearbeiten und einsehen. So können die Schülerinnen und Schüler ihre Aufgaben von zu Hause aus weiterbearbeiten und die Lehrkraft hat trotzdem die Möglichkeit, Einsicht zu nehmen. So können der Stand sowie eventuelle Lücken der Schülerinnen und Schüler festgestellt werden und Fördermöglichkeiten ergriffen werden.

Zu Achtens ("Intelligentes Üben"[2])

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Unter intelligentem Übern versteht Prof. Dr. Hilbert Meyer das "Bewusstmachen von Lernstrategien, Passgenauigkeit der Übungsaufgaben, methodische Variation und Anwendungsbezüge"[2]. Die methodischen Variationen waren bereits Thema in einem eigenen Merkmal und auch die Anwendungsbezüge wurden bereits im Rahmen der Begründung der "Plausibilität des thematischen Gangs"[2] beim vierten Merkmal thematisiert. Diese Punkte werden daher im folgenden Abschnitt nicht mehr thematisiert.

Damit effektiv geübt werden kann, müssen die Übungsaufgaben auch tatsächlich die geforderten Kompetenzen ansprechen. Die von den Schülerinnen und Schülern zu übenden Prozesse der Informatik sollten auch in voneinander getrennten Aufgaben gefordert werden, damit auch gewährleistet werden kann, dass alle Prozesse geübt werden und schwach ausgebildete Kompetenzen gefördert werden. Die in der Informatik zu übenden Prozesse sind:

1. Modellieren und Implementieren
2. Begründen und Bewerten
3. Strukturieren und Vernetzen
4. Kommunizieren und Kooperieren
5. Darstellen und Interpretieren
Jochen Koubek, Carsten Schulte, Peter Schulze, Helmut Witten; Informatik im Kontext: Ein integriertes Unterrichtskonzept für den Informatikunterricht [8]


Diese können an den unterschiedlichen Inhalten der Informatik geübt werden.

Zu Neuntens ("Klare Leistungserwartungen"[2])

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Um die Transparenz zu erhöhen, sollten Kriterien der Leistungsbewertung im Internet veröffentlicht werden. So können sie regelmäßig angepasst werden, sind für alle Lehrer, Schüler und Eltern zugänglich und Kopierkosten werden verringert. Damit Schüler eine bessere Vorstellung von den zu erbringenden Leistungen haben, könnte man Beispiele für Klassenarbeiten und gelungene Ausarbeitungen für Schülerinnen und Schüler im Internet zugänglich machen.

Um allen Schülerinnen und Schülern ein regelmäßiges Feedback zu erteilen, könnte man alle Noten über das Internet für alle Schüler separat und Passwort geschützt zugänglich machen. Auch mündliche Noten können dann regelmäßig eingetragen werden. Die Schülerinnen und Schüler können sich so jederzeit auch über ihre mündlichen Noten informieren, ohne dass Unterrichtszeit verloren geht. So etwas zu nutzen, hat natürlich noch nicht viel mit Informatik zu tun, aber ein solches Tool wirft viele spannende Fragen auf, die man im Rahmen des Informatikunterrichts behandeln kann. Die Klasse kann gemeinsam erarbeiten, wie ein solches Tool vom Prinzip her funktioniert, ein entsprechendes Tool auf einem Webspace zu installieren und einzurichten. Aber auch Themen wie Datenübertragung über das Internet, Datenverschlüsselung und sichere Passwörter können beispielsweise in so einem Rahmen behandelt werden.

Zu Zehntens ("Vorbereitete Umgebung"[2])

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Bei der Nutzung von PCs gibt es einige Besonderheiten bei der Raumplanung zu beachten. Wenn die Schülerinnen und Schüler ihre Bildschirme direkt vor sich haben, werden wohl immer welche von ihnen abgelenkt sein. Daher ist es für eine funktionierende Kommunikation in der Klasse wichtig, eine mögliche Anordnung zu haben, bei der die Schülerinnen und Schüler nicht verführt sind, auf die Bildschirme zu schauen. Eine gute Möglichkeit bei feststehenden PCs ist ein großer Gruppentisch (ohne Computer) in der Mitte des Raums. Die Tische mit Computern können dann entlang von zwei oder drei Wänden des Raumes aufgestellt werden, so dass die Lehrkraft einen guten Zugang zu allen Schülerinnen und Schülern hat. Ein weiterer Vorteil dieser Anordnung ist die offene Sicht auf alle Computer, wodurch die Verführung, den Computer für etwas anderes als den Unterricht zu nutzen, gehemmt wird. Vielleicht wäre eine weitere Möglichkeit, um dieses Problem zu verbessern, dass die Schülerinnen und Schüler bereits fünf Minuten vor Beginn der Stunde in den Raum dürfen, um ein möglicherweise bestehendes Bedürfnis, den Computer privat zu nutzen, zu stillen. Damit so etwas funktionieren kann, muss es aber für beide Seiten verlässlich sein. Bei dieser Raumgestaltung ist es wichtig darauf zu achten, dass ausreichend Platz zum Laufen bleibt, damit auch wirklich ein freier Zugang zu allen Computern gewährleistet wird. Anders sieht es mit der Raumgestaltung aus, wenn man mit mobilen Geräten arbeitet. Bei diesen ist man in der Raumgestaltung viel offener, man kann die Form wählen die einem gefällt, doch auch hier sollte man auf gute Kommunikationsmöglichkeiten und dem Zugang zu allen Schülerinnen und Schülern achten. Mobile Geräte haben für gewöhnlich bessere Möglichkeiten, den Bildschirm abzudecken und sind somit besser geeignet, um die Aufmerksamkeit der Schülerinnen und Schüler von den Computern zu locken. Für einen Raum, in dem häufig Computer genutzt werden, ist auch eine gute Belüftung sehr wichtig, damit konzentriertes Arbeiten trotz der Abwärme möglich ist. Der Raum sollte auch noch eine Aufbewahrungsmöglichkeit für Materialien und Geräte haben. Bei der restlichen Raumgestaltung sollten die Schülerinnen und Schüler mit einbezogen werden, damit der Raum ästhetisch wird. Dies gelingt natürlich besonders gut im eigenen Klassenraum, aber auch in einem Computerraum, der von der ganzen Schule genutzt wird, sollte dies nicht vernachlässigt werden. In diesem Fall könnte man z.B. einen Wettbewerb machen, welche Klasse die kreativste Idee hat und diese wird dann umgesetzt. Zu einer vorbereiteten Umgebung gehört auch, dass alle benötigten Geräte und Materialien im Raum vorhanden sind. Gerade bei Projektarbeiten, muss gewährleistet werden, dass den Schülerinnen und Schülern die benötigten Materialien und Geräte wie z.B. Scanner zur Verfügung stehen, ausgenommen der Materialien, deren Beschaffung Teil der Aufgabe ist. Zu einer verlässlichen Ordnung gehört auch, dass benötigte Geräte wie Mäuse, Kopfhörer, Ports, Adapter und so weiter in der Regel an der gleichen Stelle vorzufinden sind. Nach der Benutzung dieser sind sie an ihren Platz zurückzubringen.

Weitere Kriterien nach Koerber und Witten

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1. Chancengleichheit: Es soll Chancengleichheit für alle Schülerinnen und Schüler bestehen, damit alle in ausreichendem Maß am digitalen Fortschritt teilhaben können.
2. Curriculum: "Mit einem Curriculum müssen fachlich bedeutende, individuell und gesellschaftlich relevante Inhalte in zusammenhängender Weise dargestellt werden."[4]
3. Lehren und Lernen: Informatikunterricht muss den richtigen Grad an Anwendungsbezug und Exemplarität finden.
4. Qualitätssicherung: Die Qualitätssicherung muss zum normalen Bestandteil von Unterricht werden, denn dann können sowohl die Lehrenden als auch die Lernenden Defizite erkennen und für Verbesserungen sorgen.
5. Technikeinsatz: In der Informatik ist die Technik ein Medium, ein Werkzeug und Inhalt des Lernstoffs, deswegen ist es wichtig, dass sie zuverlässig funktioniert, auf dem aktuellen Stand ist und ihr Einsatz gut vorbereitet ist.
6. Interdisziplinarität Informatik hat vielfältige Anwendungsmöglichkeiten auch in anderen Fächern und sollte so unterrichtet werden, dass diese auch genutzt werden können.
vgl. KOERBER, WITTEN: Grundsätze eines guten Informatikunterrichts,[4]

Zu Erstens ("Chancengleichheit"[4])

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Es ist besonders wichtig, dass alle Schülerinnen und Schüler in ihrer Schulzeit die grundlegenden Kompetenzen im Umgang mit Computern erwerben. Denn heute sieht man Medienkompetenz als vierte Kulturkompetenz an.[9] Informationstechnische Grundkompetenzen werden sowohl im privaten als auch im beruflichen Leben immer wichtiger. Der Informatik- oder ITG-Unterricht hat daher die Aufgabe, die digitale Spaltung („sozialen Teilung zwischen denjenigen [...], die an der kompetenten Nutzung der Informations- und Kommunikationstechniken teilhaben, und denen, die daran nicht teilhaben“[4]) zu verhindern bzw. zu überwinden. Chancengleichheit meint allerdings nicht, dass alle Schülerinnen und Schüler den gleichen Unterricht erfahren sollen, sondern der Unterricht soll an Fähigkeiten und Fertigkeiten der Schülerinnen und Schüler angepasst sein. Es müssen auch nicht im Ergebnis alle Schülerinnen und Schüler das Gleiche können, aber alle sollten ein Mindestmaß an Kompetenzen erfüllen und wer das Interesse und die Fähigkeiten hat, überdies hinaus zu gehen, soll auch die Chance dazu haben. Chancengleichheit meint also, dass alle Schülerinnen und Schüler die Chance haben sollen, im vollen Umfang am gesellschaftlichen Leben, welches heutzutage immer stärker auf Computertechnik basiert, teilzunehmen. Um dieses Ziel zu erreichen muss sich der Informatik- oder ITG-Unterricht an den Schülerinnen und Schülern orientieren. Er muss so konstruiert sein, dass der Inhalt an die Lebenswelt der Schülerinnen Schüler anknüpft. Alle Schülerinnen und Schüler müssen angemessen ins Unterrichtsgeschehen eingebunden sein, damit niemand das Interesse verliert. Damit dies gelingt, müssen Talente gefördert werden, denn Unterforderung führt schnell zu Desinteresse und Defizite müssen ausgeglichen werden, denn wer einmal den Faden verliert, kann nur mit großer Mühe wieder "ins Boot geholt werden". Neben dem Unterricht gibt es aber noch einen weiteren wichtigen Punkt auf dem Weg zur Chancengleichheit, nämlich die Möglichkeit Hardware und Software auch außerhalb der Unterrichtszeit nutzen zu können. Auch wenn Technik heute immer billiger wird, kann man nicht verlangen, dass Schülerinnen und Schüler einen Computer mit entsprechender Ausstattung zu Hause haben. Die Schule sollte den Schülerinnen und Schülern daher eine Möglichkeit der Computernutzung zur Verfügung stellen. Dies ist z.B. in einer an die Schule angegliederten Bücherei oder einem Arbeitsraum für Freistunden möglich. Da die meisten Schülerinnen und Schüler auch ihre Computer zu Hause nutzen wollen, sollte man auch in der Schule Software nutzen, die für alle Schülerinnen und Schüler zugänglich ist. Die Schule sollte also Lizenzen für ihre Schülerinnen und Schüler kaufen oder Freeware verwenden, damit die Schülerinnen und Schüler zu Hause weiter arbeiten können. (vgl. Koerber, Witten [4])

Zu Zweitens ("Curriculum"[4])

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Es kommt nicht nur darauf an welche Inhalte im Informatikunterricht von den Schülerinnen und Schüler gelernt werden sollen, sondern auch wie sie gelernt werden sollen. Begreifen die Schülerinnen und Schüler die Inhalte des Unterrichts nicht nur als nützlich für die Schule sondern auch als relevant für den Alltag, fördert dies die Motivation.[10] Dies ist außerdem wichtig, damit die Schülerinnen und Schüler auch in realen Situationen auf das Gelernte zurückgreifen können.[11] Damit den Schülerinnen und Schülern das Wissen auch langfristig nutzt, ist es wichtig, die Inhalte in der Informatik exemplarisch zu lernen. Denn die Technologie entwickelt sich rasend schnell und zu spezifisches Wissen lässt sich schon bald nicht mehr anwenden. Neben den genannten Punkten kommt es, wie in allen Fächern auch, auf den Aufbau des Curriculums an. "Das Curriculum muss konsistent, aufeinander auf- bauend, ganzheitlich und vernetzt organisiert sein." [4] (vgl. Koerber, Witten [4])

Zu Drittens ("Lehren und Lernen"[4])

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Seit dem Konstruktivismus versteht man unter Lehren und Lernen nicht mehr die Wissensübertragung des Lehrers auf den Lernenden. Denn nach der Auffassung des Konstruktivismus lernt man nicht durch bloßes Konsumieren von Wissen anderer. Stattdessen muss man sein eigenes Wissen auf dem Hintergrund seiner eigenen Erfahrungswelt konstruieren. Der Lehrer hat dabei die Aufgabe, die passenden Lernsettings und Inhalte für die Lernenden auszuwählen. Damit die Schülerinnen und Schüler auch wirklich lernen, muss der Inhalt an etwas anknüpfen, was für die Lernenden von Bedeutung ist. Darum kann Wissen auch nie rein theoretisch losgelöst von jedem Anwendungsbezug vermittelt werden. Dies führt besonders im Informatikunterricht zu einem Problem, denn wegen des schnellen technischen Fortschritts verlieren spezielle Anwendungskenntnisse schnell an Bedeutung. Es muss etwas gelernt werden, was in der Zukunft immer noch genutzt werden kann, daher ist im Informatikunterricht besonders viel Wert auf das Verallgemeinern und Übertragen des Gelernten zu legen. (vgl. Koerber, Witten [4])

Zu Viertens ("Qualitätssicherung"[4])

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Wissensstandermittlungen können für Lehrerinnen und Lehrer ein wertvolles Instrument zur Evaluation des Unterrichts sein. Sie können erkennen, was der jeweilige Unterricht bei den Schülerinnen und Schülern wirklich bewirkt hat und dann auf Grundlage dieser Informationen den weiteren Unterricht planen. Doch bei den Schülern lösen Tests und Arbeiten oft eher ein Gefühl von Grauen aus. Ist die Qualitätssicherung aber ein regelmäßiger Bestandteil des Unterrichts, können sich die Schülerinnen und Schüler daran gewöhnen und selbst dazu nutzen, um Erkenntnisse über ihren Lernstand zu gewinnen und so Verantwortung für ihren Lernprozess zu übernehmen. Doch dies gelingt nur, wenn die Qualitätssicherung wirklich die Kompetenzen prüft, die in der Einheit geschult werden sollten. Darum ist bei der Qualitätssicherung darauf zu achten, welche diese sind und wie sie überprüft werden können. Wenn Defizite auftreten, können diese erkannt werden und sowohl die Lehrenden als auch die Lernenden können sich an die Arbeit machen, diese zu beheben. (vgl. Koerber, Witten [4])

Zu Fünftens ("Technikeinsatz"[4])

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In der Informatik sind digitale Hilfsmittel nicht nur Medium und Werkzeug wie in anderen Fächern sondern sie sind auch Inhalt des Lernens. Eine zuverlässig funktionierende Technik ist daher besonders wichtig. Darum sollte es nicht Aufgabe der Lehrerinnen und Lehrer sein, sich um diese Infrastruktur zu kümmern. Lehrkräfte werden nicht zum Systemtechniker ausgebildet und sollten sich auf ihre eigentliche Aufgabe konzentrieren können, nämlich dem Unterrichten von Schülerinnen und Schülern. Die Technik der Schule sollte auch nicht dem Inhalt des Unterrichts widersprechen, sie darf deshalb nicht veraltet sein, sondern muss auf einem angemessenen Stand sein. (vgl. Koerber, Witten [4])

Das Teilen von Dateien mit Schülerinnen und Schülern sollte zum Beispiel kein Problem sein. Dies kann über freigegebene Tauschordner auf gemeinsamen Laufwerken funktionieren, doch dies kann zu Problemen führen z.B. bei neuen Schülerinnen oder Schülern in der Klasse, wenn die Lehrer nicht die benötigten Rechte haben um diese einzutragen. Eine andere Möglichkeit ist ein Filesharing Programm, das über das Internet läuft. Der Vorteil hier ist, dass Dateien auch von zu Hause aus abgerufen werden können. Hierbei kann man aber nicht einfach öffentliche Dienste nutzen, denn man kann von Schülern nicht verlangen, dass sie ihre E-Mail Adresse bei diesen angeben oder Arbeiten dort hochladen. Es gibt aber kostenlos zur Verfügung stehende Programme, die man zu solchen Zwecken auf einem schuleigenen Server installieren kann. Digitale Medien sind zwar Inhalt des Unterrichts aber trotzdem sind sie auch immer noch ein sinnvolles Medium, darum sollte die Technik auch so ausgestattet sein, dass sie zu diesem Zweck gut nutzbar ist. So sollte es zum Beispiel möglich sein, ohne große Umstände von jedem Rechner aus etwas über den Beamer präsentieren zu können. Denn das Vortragen ist eine wichtige Kompetenz, die gelernt werden soll und auch das Vergleichen verschiedener Lösungswege von Aufgaben am Computer ist so gut möglich.

Informatikunterricht bietet sich auch an für eine Kombination aus E-Learning und traditionellem Unterricht. Diese Form des Unterrichts ist zwar noch wenig erforscht soll aber sehr effektiv sein. (vgl. Koerber, Witten [4])

Zu Sechstens ("Interdisziplinarität" [4])

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Informatik ist so vielfältig anwendbar, dass es eigene Unterwissenschaften für die unterschiedlichen Bereiche gibt. Diese werden unter Angewandter Informatik zusammengefasst. Zu den interdisziplinären Wissenschaften der Informatik gehören zum Beispiel die Wirtschaftsinformatik und die Geoinformatik. Doch so unterschiedlich diese Unterwissenschaften auch sein mögen, sie beruhen doch alle auf dem selben Kern. (vgl. Wikipedia: Informatik in interdisziplinären Wissenschaften [12])

Die Interdisziplinarität der Informatik spielt auch in der Schule eine Rolle. Denn was man im Informatikunterricht lernt, ist auch relevant für andere Fächer. Das Schulfach Informatik hat aber keine Chance alle Bereiche der Angewandten Informatik abzudecken, wie auch das reine Informatikstudium keine Chance hat, die gesamten Bereiche der Angewandten Informatik abzudecken. Es kann lediglich die grundlegenden Gemeinsamkeiten der Teildisziplinen erarbeiten. Zu diesen zählen die informatischen Strukturen, Methoden und Begriffe. Andere Fächer haben wiederum nicht die Möglichkeit diese zu erarbeiten, sollten sie aber regelmäßig nutzen, damit die Schülerinnen und Schüler diese vertiefen und verankern können. Informatiklehrkräfte müssen ihr Fach daher auch als Grundlage für andere Fächer verstehen und dies beim Planen des Unterrichts berücksichtigen. (vgl. Koerber, Witten [4])

Literatur

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  1. Prof. Dr. Hilbert Meyer, "Merkmale guten Unterrichts" Hamburg, 23.9.2004, S.1-2 http://bildungsklick.de/datei-archiv/64/Merkmale%20guten%20Unterrichts.pdf
  2. a b c d e f g h i j k l m n o Prof. Dr. Hilbert Meyer, Was ist guter Unterricht? Berlin: Cornelsen Scriptor, 2004 http://www.member.uni-oldenburg.de/hilbert.meyer/9290.html [Stand: August 2012]
  3. Prof. Dr. Ira Diethelm http://www.ddi.uni-oldenburg.de/44722.html [Stand: August 2012]
  4. a b c d e f g h i j k l m n o p q r Koerber und Witten, Grundsätze eines guten Informatikunterrichts, LOG IN Heft Nr. 135, 2005,S. 14 - 23 aus: http://ddi.uni-paderborn.de/fileadmin/Informatik/AG-DDI/GI/2006_standards_schule/grundsaetze_iu.pdf [Stand: August 2012]
  5. [1], MIT App Inventor, Massachusetts Institute of Technology [Stand: August 2012]
  6. [2], ©KIRA (Kinder-Rechnen-Anders) TU Dortmund [Stand: August 2012]
  7. a b [3], Entdeckendes Lernen im Informatik-Unterricht: Ruedi Arnold, Werner Hartmann, Raimond Reichert [Stand: August 2012]
  8. Jochen Koubek, Carsten Schulte, Peter Schulze, Helmut Witten; Informatik im Kontext: Ein integriertes Unterrichtskonzept für den Informatikunterricht, Veröffentlicht durch die Universität Bayreuth [Stand: August 2012]
  9. [4], Landesarbeitsgemeinschaft Multimedia Brandenburg e.V. – Medienpädagogischer Fachverband in der Jugendarbeit [Stand: August 2012]
  10. [5], Achleitner, Klampfer, Weikinger, Skriptum zum Kurs „MAThemaTIK – mit allen Sinnen entdecken“ [Stand: August 2012]
  11. [6] Chemie im Kontext [Stand: August 2012]
  12. [7], Wikipedia: Informatik in interdisziplinären Wissenschaften [Stand: August 2012]