Kurs:Gründung und Leitung eines Kreativunternehmens/Plagiats-Jägerin: Systematische Fehlanreize an den Unis

Eine Zusammenfassung von Mona Hörtnagl


- Debora Weber-Wulff, die Plagiatsforscherin untersucht im Rahmen des 2011 gegründeten VroniPlag Doktorarbeiten und Habilitationsschriften.
- Unter anderem dokumentierte VroniPlag Wiki Plagiate in den Doktorarbeiten der FDP-Europapolitiker Silvana Koch-Mehrin und Jorgo Chatzimarkakis.
- Mittlerweile mussten zahlreiche PolitikerInnen und WissenschaftlerInnen Plagiate in ihren Dokotorarbeiten eingestehen.
- Mittlerweile kaufen viele Unis Softwares zum Aufspüren von Plagiaten, aber nur wenige begegnen dem Thema mit dem notwendigen Ernst, denn normalerweise müsste es an jeder Universität, in jedem Fachbereich eine Prüfstelle geben, die Doktorarbeiten stichprobenartig untersucht und über Plagiate aufklärt.
- Ein Problem stellen die leistungsbezogenen Mittel für jede abgeschlossene Dissertation, die teilweise in einem fünfstelligen Bereich liegen dar, denn aufgrund dessen haben die Universitäten kein Interesse daran einen Doktorand durchfallen zu lassen. Genau dort, wo viele Doktorarbeiten möglichst schnell abgeschlossen werde, ist eher zu befürchten, dass diese weder genau durchgelesen noch geprüft werden.
- Das größte Problem ist das Geld, das die Unis für jede abgeschlossene Dissertation bekommen - Es gibt Fälle indem ein Professor 100 Doktoranden betreut. Das ist absurd.
- Doktoranden, die nur wegen dem Titel die Arbeit schreiben, sind laut Frau Weber-Wulff, diejenigen die die meisten Plagiate machen.
- Weber-Wulff behauptet auch, dass ein wesentlicher Grund für das nicht saubere, wissenschaftliche Arbeiten die Fixierung auf die Quantität der Veröffentlichungen ist. Die meisten öffentlichen Gelder hängen nicht an der Leistung, sonder an der Quantität.
- Probleme tauchen auch in den Naturwissenschaften auf: In den meisten Laboren muss immer noch derjenige als Autor genannt werden, der die Gelder für das Projekt beschafft hat und das obwohl er/sie das gar nicht geschrieben hat. Schon 1998 hat man festgestellt, dass dies nicht der guten wissenschaftlichen Praxis entpricht, wenn man sich mit fremden Federn schmückt, dennoch schert es keinen.
- Manche Plagiate sind Urheberrechtsverletzungen, andere nicht weil Texte aus der Public Domain oder aus Wikipedia kopiert werden.
- Es ist schlechte wissenschaftliche Praxis zu verschweigen, woher was stammt.
- Das ganze Vertrauenssystem, auf dem die Universitäten aufgebaut sind, werden somit langsam zerüttet.
- Mittlerweile gibt es Plagiatsjäger im Internet, die ordentlich und transparent dokumentieren, dass manche Texte identisch mit anderen sind.
- Viele Mediziner haben laut Frau Weber-Wulff Plagiate in ihren Arbeiten - es scheint als seie das der Normalzustand in diesem Bereich.
- Für Weber-Wulff muss jeder, der sich Doktor nennt auch eine adäquate Doktorarbeit abliefern und nicht Texte, die teilweise nicht einmal als Hausarbeit akzeptiert werden würden. (vgl. WRAGGE 2013)

QUELLE:
WRAGGE, A. (2013): Plagiats-Jägerin: Systematische Fehlanreize an den Unis. URL: http://irights.info/plagiats-jagerin-systematische-fehlanreize-an-den-unis/9647 Datum der Recherche: 16.04.2013