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Welchen Druck übte der Islam zwischen dem 7. und 11. Jahrhundert auf die Christenheit aus?

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Bereits zu Lebzeiten seines Begründers Mohammed beginnt sich der Islam mit dem Schwert auszubreiten. Nach seinem Ableben folgen rasch die Eroberung Syriens (633-636), Jerusalems (638) und Ägyptens (641). 711 setzt ein muslimisches Heer nach Spanien über, das im Jahre 718 fast vollständig erobert ist. Ebenso geraten Sizilien und Süditalien nach und nach unter muslimische Herrschaft. 843 und 846 kommt es zu Plünderungen Roms, weder der Petersdom noch das Petrusgrab werden geschont.[1] Auch die zahlreiche Inseln des Mittelmeers werden von den Muslimen erobert. Einen ersten großen Rückschlag erleidet der Islam 732 bei Tour und Poitiers, als Karl Martell siegreich bleibt.

Im Heiligen Land verschärft sich die Lage für die Christenheit mit der Machtübernahme des Fatimiden-Kalifen Tariq al-Hakim beträchtlich. 979 hatten die schiitischen Fatimiden Jerusalem von den sunnitischen Abbasiden erobert. Ab 996 kommt es zu massiven Übergriffen gegen Juden und Christen. Es werden "einige dreißigtausend Kirchen ... geplündert oder eingeäschert", so auch die Grabeskirche am 18. Oktober 1009.[2] Thorau sieht in der Zerstörung der Grabeskirche und in den Christenverfolgungen um die Jahrtausendwende "eher das Werk eines Einzeltäters" und führt diese auf die Geistesgestörtheit al-Hakims zurück.[3] 1071 verschlimmert sich die Situation erneut. Der Turkstamm der Seldschuken nimmt den Islam an und beginnt nach Osten und Westen zu expandieren. Im selben Jahr wird das byzantinische Heer bei Manzikert vernichtend geschlagen und Kaiser Romanos IV. gefangenen genommen.[4]

Angesichts des Fortdauerns der islamischen Bedrohung bittet ein Vierteljahrhundert später Kaiser Alexios I. Komnenos die seit dem morgenländischen Schisma von 1054 vom Osten getrennte westliche Christenheit um Hilfe. Daraufhin beruft Papst Urban II. in Clermont eine Synode ein, während dieser der Papst am 27. November 1095 auf einem Feld außerhalb von Clermont an seine Zuhörer einen flammenden Appell richtet.[5] Die Rede selbst ist nicht im Original überliefert. Die vier überlieferten Fassungen unterscheiden sich erheblich, doch in gemeinsamer Betrachtung ist die Stoßrichtung des päpstlichen Aufrufes klar erkennbar.[6]

Inwieweit kann die islamische Expansion als Vorgeschichte der Kreuzzüge gelten?

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Die Geschichte der Kreuzzüge mit dem Kreuzzugsaufruf von Papst Urban II. im Jahre 1095 beginnen zu lassen, hieße, die Geschichte der Kreuzzüge ihrer Vorgeschichte zu entledigen, ohne welche eine ausgewogene Beurteilung unmöglich ist. Denn für die Beurteilung der Frage, ob eine kriegerische Handlung gemäß der Lehre vom gerechten Krieg als gerecht oder ungerecht zu qualifizieren ist, ist die Klärung des Kontextes unabdingbar. Selber initiativ Gewalt anzuwenden ist ungerecht, gegen eine vorausgegangene Aggression das Schwert zu erheben, verletzt die Gerechtigkeit nicht und ist jedes Staatsmannes Pflicht (siehe: "Was ist nach Augustinus ein "'gerechter Krieg'"). Wie weiter oben aufgeführt, gehen dem Ersten Kreuzzug jahrhundertelange Übergriffe auf die Christenheit voraus. Asbridge bezeichnet die muslimische Expansion im Heiligen Land als "Invasions- und Angriffswelle".[7] Am Vorabend des Ersten Kreuzzuges kann derselbe Autor keine "akute Kränkung" der Christenheit erkennen, Belege für systematische Übergriffe auf christliche Pilger findet er ebenfalls keine.[8]

Was ist nach Augustinus ein „gerechter Krieg“?

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Augustinus hat an unterschiedlichen Stellen seines umfangreichen Werkes zu der Frage Stellung genommen, ob die Führung eines Krieges unter bestimmten Bedingungen erlaubt sei. Trotz fehlender Systematik gelten seine Ausführungen als bahnbrechend. Die Ausführungen des Augustinus bewegen sich in einem doppelten Spannungsfeld. Auf der einen Seite scheint sein Eintreten für die Möglichkeit eines gerechten Krieges vor dem Hintergrund des tendenziell pazifistischen Urchristentums als pragmatischer Tribut an den "irdischen Staat", an die "civitas terrena". Andererseits durchbricht Augustinus die auf Gewalt und Herrschaft beruhende Auffassung von Frieden der Pax Romana und ersetzt diese durch die Auffassung von Frieden als geordnete Eintracht (lat. concordia ordinata).[9]

Selbst wenn Augustinus die Führung eines Krieges in manchen Situation als erlaubt ansieht, ist für ihn jeder Krieg ein "Elend".[10] Sittlich statthaft ist dieses Elend dann und nur dann, wenn folgende vier Bedingungen erfüllt werden.[11] 1. Der gerechte Krieg muss von der legitimen Autorität (lat. legitimas potestas) angeordnet werden.[12] 2. Der gerechte Krieg muss aus einem gerechten Grund (lat. causa iusta) geführt werden. Die Verteidigung gegen einen Angriff führt Augustinus explizit als gerechten Grund an. [13], [14] 3. Der gerechte Krieg muss mit einer richtigen Intention (lat. recta intentio) geführt werden. Selbst der Krieger, so Augustinus, müsse als „Friedensstifter“ agieren. [15] ,[16] 4. Der gerechte Krieg muss eine harte Notwendigkeit (lat. dira necessitas), also die ultima ratio sein.[17]

Der "Katechismus der Katholischen Kirche" (KKK) behandelt in einem Unterkapitel zum 5. Gebot „Du sollst nicht töten“ die Kriterien der gerechten Kriegsführung, das den bezeichnenden Titel "Aufrechterhaltung des Friedens" trägt. Der Katechismus behandelt nicht nur die Kriterien des ius-ad-bellum, d. h. des Rechts auf (gerechte) Kriegsführung, sondern auch die Kriterien des ius-in-bello, d. h. des Rechts im Krieg. Die unterschiedslose Vernichtung von "ganzen Städten oder weiter Gebiete und ihrer Bevölkerung" (Gaudium et Spes 80,4) wird als "Verbrechen gegen Gott und die Menschen" bezeichnet.[18]

Was ist nach Augustinus das Ziel des „gerechten Krieges“?

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Die von einem Täter herbeigeführte Verletzung der Gerechtigkeit verlangt zum einen nach der Wiederherstellung des gerechten Zustandes und zum anderen nach der Bestrafung des Täters. Nach christlicher Auflassung hat die Bestrafung zudem nicht aus Rache zu erfolgen, sondern soll den Übeltäter als Ausdruck der Nächsten- und Feindesliebe nachdrücklich zur Umkehr bewegen. Den Übeltäter gewähren zu lassen, bedeutet letztlich nichts Anderes als ihn nicht von seinem Weg ins Verderben abzubringen.[19] Das äußerliche Ziel des gerechten Krieges ist somit die Wiederherstellung des status quo ante, das innere Ziel die Umkehr des Übeltäters. Schließlich ist für Augustinus nicht der unvermeidliche irdische Tod das größte Übel, sondern eine sündige Seele.[20]

Warum dürfen sich Christen nach Augustinus an einem „gerechten Krieg“ beteiligen?

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Da das Ziel des gerechten Krieges die (Wieder-)Herstellung des Friedens ist, der in der "Ruhe der Ordnung"[21] liegt, d. h. der Krieg, sofern er gerecht ist, jene Unordnung, die durch eine unrechte Handlung auf Seiten des Aggressors verursacht worden ist, beseitigt, ist die Zurechtweisung des Aggressors, der ja Sünder ist und durch eine etwaige Niederlage gestraft und von den Sünden gereinigt wird, Ausdruck der christlichen Nächstenliebe.[22], [23]

Wieso galt die Lehre vom „gerechten Krieg” als friedenssichernd?

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Weil einem Aggressor die Grenzen aufgezeigt werden und er durch die militärische Bestrafung wieder in die Eintracht (lat. concordia) der Gemeinschaft eingefügt werden kann, so wie ein Hausvater seine ihm Anvertrauten Kinder zurechtweist, um diese wieder in die volle Hausgemeinschaft einzugliedern.[24]

Warum heißen die Kreuzzüge „Kreuzzüge“?

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Als äußeres Zeichen der inneren Bereitschaft dem Aufruf von Papst Urban II zu folgen, das Heilige Land, seine Pilgerstätten und die christlichen Pilger zu schützen, nähen sich die Kreuzzugfahrer ein rotes Kreuz auf ihre Kleidung und zwar an die rechte Schulter oder Brust.[25] Dieser Akt der persönlichen Kreuznahme wird begleitet von einem religiösen Gelübde, das auch weltliche Rechtswirkungen, wie den Schutz des Eigentums während des Kreuzzuges, zur Folge hatte.[26]

Was waren die Kreuzzüge?

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In Anwendung der Lehre vom gerechten Krieg, wie sie Augustinus formuliert hat, müssen die erwähnten vier Kriterien erfüllt sein, um als Verteidigungsmaßnahme einen gerechten und damit sittlich statthaften Krieg führen zu dürfen. Das innere Leitmotiv eines Kreuzfahrers musste die Erfüllung des Willen Gottes sein. Nach damals herrschender Auffassung manifestiert sich der Wille Gottes in der Autorisierung eines Kreuzzuges durch den Papst. Der bekannte Kreuzfahrerausruf "Deus lo vult!" (oder: "Deus vult!") – Gott will es! – kann von einem Kampfeswilligen daher nur bei Vorliegen einer derartigen Autorisierung berechtigterweise getätigt werden. Fehlt diese Autorisierung, kann nicht von einem Kreuzzug im eigentlichen Sinn gesprochen werden. Deswegen ist der so genannte Kinderkreuzzug von 1212 nicht als Kreuzzug zu bezeichnen.[27], [28] Für ihre Teilnahme am Kreuzzug werden den Kreuzzugsfahrern Gnadenerweise wie der Ablass zeitlicher Bußstrafen versprochen, allerdings nur dann, wenn man sich aus religiösen Gründen – sola devotione – dem Kreuzzug anschloss.[29] Im Kanon II des Kreuzzugsablasses des Konzils von Clermont heißt es: „Quicumque pro sola devotione, non pro honoris vel pecuniae adeptione ad liberandam ecclesiam dei Ieruaslem profectus fuerit, iter illud pro omni poenitentia reputetur.“[30] Wer zur Mehrung der Ehre oder des Vermögens in den Kreuzzug zieht, qualifiziert sich nicht zum Empfang des Ablasses.

Zu unterscheiden ist zwischen einer engeren und weiteren Kreuzzugsdefinition. Im engeren Sinne werden als Kreuzzüge jene sieben Feldzüge in den Nahen Osten bezeichnet, die von 1095 bis 1291 durchgeführt und, wie bereits erwähnt, vom jeweils regierenden Papst autorisiert worden waren.[31] Diese Definition vertritt auch Mayer.[32] Die von Cahen vorgeschlagene Definition, einen Kreuzzug als "Krieg zur Verteidigung oder Befreiung von Glaubensgenossen" zu definieren, lehnt Mayer unter Verweis auf Cahens eigene Forschungsergebnisse ab.[33] Im weiteren Sinne werden alle vom Kreuzzugsgedanken getragenen militärischen Unternehmungen gegen die inneren Feinde der (katholischen) Christenheit als Kreuzzug bezeichnet, die ebenfalls vom Papst autorisiert sein mussten. Dazu sind die Heerfahrten gegen u.a. die Katharer, Bogomilien, Hussiten, heidnischen Slawen sowie spätere militärische Auseinandersetzungen mit den muslimischen Osmanen zu zählen.[34]

Wann fanden die Kreuzzüge statt?

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Die sieben Kreuzzüge im engeren Sinne finden vom 11. bis zum 13.Jahrhundert statt, genauer gesagt von 1096-1272. Ziele dieser Unternehmungen sind neben Jerusalem und dem Heiligen Land auch Nordafrika (4., 6. Kreuzzug), insofern als die militärische Schwächung Ägyptens als unabdingbare Voraussetzung für die Rückgewinnung Jerusalems und des Heiligen Landes angesehen wird.[35]

Wer beteiligte sich am Ersten Kreuzzug?

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Der Erste Kreuzzug setzt sich aus drei Kreuzzügen zusammen. Der so genannte "Volks- oder Bauernkreuzzug" wird von Peter dem Einsiedler (auch: Peter von Amiens) angeführt. Diese weder vom Papst noch von den Fürsten kontrollierbare Schar zieht plündernd vom Nordosten Frankreichs nach Konstantinopel. Mit jedem Kilometer dezimiert sich das ursprünglich vermutlich rund 70 000 Personen zählende Aufgebot, das Straffällige, Greise, Frauen und Kinder mit sich führt. Besonders herbe Verluste erleidet dieser „Kreuzzug“ bei von Kreuzzugskriegern angezettelten Kämpfen mit den Bulgaren. Wer es bis Konstantinopel schafft, kommt dort ums Leben oder wird von den Seldschuken versklavt. Aus Langeweile, das Heer des Fürstenkreuzzuges war noch nicht in der Stadt am Bosporus eingetroffen, wurden die Seldschuken in der Nähe ihrer Hauptstadt Nicäa attackiert.[36]

Die zweite große Gruppierung ist der vom Mönch Gottschalk angeführte "Deutsche Kreuzzug", der aufgrund der von ihm begangenen Judenpogrome am Oberrhein (u.a. Speyer, Worms, Mainz, Trier, Metz sowie Köln, Neuß) im Jahre 1096 Schande über das Christentum und den Kreuzzugsgedanken bringt. Die Bischöfe vor Ort und die örtliche Bevölkerung stellen sich jedoch schützend vor die jüdischen Gemeinden, deren Beziehung zur christlichen Mehrheit aus theologischen, politischen und wirtschaftlichen Gründen nicht frei von Spannungen ist. Der Bischof von Speyer lässt beispielsweise Mördern von Juden, deren er habhaft wird, die Hände abschlagen.[37] Wie der Volkskreuzzug wird der Deutsche Kreuzzug nach Plünderungen in Ungarn aufgerieben.[38]

Der Vorstoß bis nach Jerusalem gelingt schließlich dem so genannten „Fürstenkreuzzug“, der von adeligen Heerführen wie Hugo von Vermandois, Gottfried von Bouillon, Bohemund von Tarent, Raimund IV. von Toulouse und Robert, Herzog der Normandie angeführt wird. Die beiden führenden Fürsten Europas, Heinrich IV. und Philipp I. sind gebannt, eine Teilnahme am Kreuzzug ist ihnen daher verwehrt.

Die Vereinigung der vom jeweiligen Fürsten kommandierten Heere erfolgt schließlich bei Konstantinopel. Die Angespanntheit der Beziehungen zwischen dem lateinischen Westen und Byzanz manifestiert sich darin, dass, obwohl der byzantinische Kaiser Alexios I. Komnenos das lateinische Abendland um Unterstützung gegen die anstürmenden Muslime gebeten hat, er aus Sorge um die Sicherheit Konstantinopels die Vereinigung des Kreuzfahrerheeres am asiatischen Ufer des Bosporus verfügt.[39]

Welche biblische Begründung sahen die Kreuzfahrer?

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Zentral bei der biblischen Begründung der Kreuzzüge sind die beiden Makkabäer-Bücher. Die – nicht-christlichen – Makkabäer kämpften im Makkabäeraufstand (167-142 v. Chr.) gegen die Seleukiden um die Befreiung und Reinigung der heiligen Stätten, insbesondere von Jerusalem. Der bekannte Kreuzzugsprediger und Zisterziensermönch Bernhard von Clairvaux hält in seinem Brief 98 fest, dass obwohl die Makkabäer zum alten Israel gehören, die Art und Weise ihres Sterbens sie in Verbindung zum neuen Israel stellt.[40]

Zudem sehen die Theologen der Kreuzfahrerzeit bei den Makkabäern "Religionseifer und Waffengewalt"[41] miteinander verbunden, eine Verbindung, die sich mit der Kreuzzugsmentalität deckt. 1144 bezeichnet Papst Coelestin II. die Tempelritter als die "neuen Makkabäern in der Zeit der Gnade."[42] Papst Hadrian IV. nennt alle Kreuzfahrer so.[43] In signifikanter Aufweitung der bislang vorherrschenden Auffassung eröffnet die Bezugnahme auf die Makkabäer den Laien einen Heilsweg.[44]

Welche Folgen hatte der Erste Kreuzzug?

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Jerusalem und das Heilige Land werden nach mehr als vier Jahrhunderten wieder für die Christenheit gewonnen. Zur Stabilisierung der Sicherheitslage werden die vier Kreuzfahrerstaaten – das Königreich Jerusalem, das Fürstentum Antiochia, die Grafschaften Edessa und Tripolis – gegründet. Gestoppt wird – zumindest vorübergehend – die Expansion des Islam. Der dafür zu entrichtende Blutzoll war hoch. Von den ursprünglich vermutlich rund 130 000 Kreuzfahrern erreichen nur knapp über 10% Jerusalem.[45]

Zu einer nachhaltigen Verstimmung zwischen Christen und Juden, sowie Christen und Muslimen soll das Blutbad geführt haben, das die Kreuzfahrer bei der Einnahme Jerusalems an den Muslimen und den der Kollaboration verdächtigen Juden verübt haben sollen. So sollen "[d]ie Juden Jerusalems" in der Hauptsynagoge, wohin sie sich geflüchtet hatten, durch eine vorsätzliche Brandstiftung bei lebendigem Leib verbrannt sein.[46] Auf Grundlage jüngerer Literatur hinterfragt Angenendt die Ausführungen Runcimans. Der Kirchenhistoriker bestreitet die unterstellte exzessive Brutalität der Kreuzritter. So seien bei der Eroberung Jerusalems bei weitem nicht alle Juden und Muslime getötet worden. Dies zeige sich daran, dass die Kreuzritter am Tag nach der Eroberung Überlebende gegen die Bezahlung von Lösegeld freiließen. Zudem sei in der Bewertung der Primärquellen zu berücksichtigen, dass die blutbetonende Sprache nicht bloß den historischen Sachverhalt wiedergebe, sondern dass diese als bewusste kultisch-religiöse Aufladung historischer Begebenheiten zu verstehen sei. Schließlich wird dem Blut sühnende Wirkung zugesprochen.[47] Ein ähnliches Urteil fällt Favreau-Lilie: „Ein gezieltes, allgemeines Massaker an den Juden gab es jedoch nicht, von einem Pogrom, dem die gesamte Gemeinde zum Opfer gefallen wäre, kann keine Rede sein.“[48]

Der militärische Erfolg über die Muslime verschärft die Spannungen zwischen dem lateinischen Westen und dem byzantischen Osten. Es zeigt sich, dass der Hilferuf von Kaiser Alexios an Papst Urban II. vornehmlich politisch motiviert war. Er wollte die an die Muslime verlorenen Gebiete rückerobern. Die Befreiung Jerusalems und des Heiligen Landes verfolgte er nicht.[49] Diese unterschiedlichen Zielsetzungen, der byzantinische Kaiser Alexios hat das Wohl seines Reiches im Auge, die Kreuzfahrer die Befreiung des Heiligen Landes, allen voran Jerusalems, sollte sich in den kommenden Jahren und Jahrzehnten für das Verhältnis von Byzanz zum lateinischen Westen als fatal erweisen.[50]

Wie verlief der Zweite Kreuzzug?

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Auslösendes Moment für den zweiten Kreuzzug ist der Fall Edessas, der Hauptort des nördlichsten Kreuzfahrerstaates, das der seldschukische Feldherr Imad ad-Din Zengi nach einer vierwöchigen Belagerung 1144 einnimmt. Drei Jahre später wird Edessa schließlich von Nur ed-Din, der zweitälteste Sohn von Zengi und dessen Nachfolger, zerstört.[51] Der Fall Edessas erschüttert den Westen. Um eine entschiedene Antwort zu geben, ruft am 1. Dezember 1145 der erste Zisterzienserpapst, Papst Eugen III., mit der Bulle Quantum praedecessores neuerlich zu einem Kreuzzug auf. Zunächst stößt diese Bulle kaum auf Resonanz. Dies ändert sich erst, als sich Bernhard von Clairvaux der Sache annimmt.

An der Spitze des neuerlichen Kreuzzuges stehen der französische König Ludwig VII. sowie auf deutscher Seite König Konrad III. und sein Neffe, der spätere deutsche König und Kaiser Friedrich Barbarossa. Otto von Freising, fünfter Sohn des Babenbergers Leopold III., Markgraf von Österreich, genannt der Heilige, ist als Erzbischof von Freising der bekannteste Geistliche, der sich dem Zweiten Kreuzzug anschließt. Ziel der zweiten päpstlich sanktionierten Heerfahrt ins Heilige Land ist die Befreiung Edessas. Doch nachdem in der Zwischenzeit Edessa bereits zerstört worden ist, wird auf dem Konzil von Akkon am 24. Juni 1148 Damaskus als neues Ziel auserwählt. Dieses Unterfangen scheitert kläglich.[52]

Welche Folgen hatte der Zweite Kreuzzug?

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Das Scheitern des Zweiten Kreuzzuges, insbesondere die vernichtende Niederlage von Konrad III. bei Doryläum im Jahre 1147, stärkt das Selbstbewusstsein der Muslime in gleichem Maße wie es die Unterstützung Europas für die Kreuzzugsidee schmälert.[53] Zudem vergrößert sich die Kluft zwischen dem christlichen Osten und Westen, allen voran deswegen, weil Kaiser Manuel I. Komnenos mit dem siegreichen Feldherren von Doryläum, dem rum-seldschukischen Sultan Masu I., einen Vertrag schließt. Diese politisch motivierte Übereinkunft bringt den Byzantinern unter den lateinischen Christen die wenig schmeichelhafte Bezeichnung "perfide Griechen"[54] ein.

Wie verlief der Dritte Kreuzzug?

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Mit dem Vertrag von Ramla (1192) endet der Dritte Kreuzzug, der mit Kaiser Friedrich Barbarossa und dem späteren englischen König Richard I., besser bekannt als Richard Löwenherz, Sohn von Heinrich II., auf Seiten der Kreuzfahrer zwei herausragende Persönlichkeiten, auf Seiten der Muslime mit Sultan Saladin einen nicht weniger prominenten Feldherrn als Vertragspartner hat. Auslöser des Dritten Kreuzzuges ist die muslimische Eroberung der Kreuzfahrerstaaten, deren Gebiet auch unter dem französischen Sammelbegriff Outremer bekannt ist, und Jerusalems am 2. September Oktober 1187, nach der berühmten Schlacht von Hattin drei Monate zuvor. Im Anschluss an diese Schlacht lässt der siegreiche Feldheer Sultan Saladin die Ritter des Templer- und des Johanniterordens hinrichten. Der muslimische Historiker Imad al-Din berichtet in seiner Schilderung der Schlacht von Hattin, dass Saladin die Tötung der Ordensritter ihrer Versklavung vorzog.[55]

Nur wenige Wochen vor seinem Tod ruft am 29. Oktober 1187 Papst Gregor VIII. zum Kreuzzug. Sein Nachfolger, Papst Clemens III., überredet Kaiser Friedrich Barbarossa, das Kreuz zu nehmen. Der englische König Heinrich II. und sein Sohn und Nachfolger, Richard Löwenherz, sowie der französische König Philipp II. schließen sich der neuerlichen Heerfahrt an die Levante an. Die erneut aufkommenden Streitigkeiten zwischen England und Frankreich verzögern die Abfahrt von Richard Löwenherz, mittlerweile König von England, und Philipp II. Daher zieht Friedrich Barbarossa als Erster ins Heilige Land.

In der Zwischenzeit hatte der byzantinische Kaiser Isaak ein Verteidigungsbündnis mit Saladin geschlossen. Das Kreuzfahrerheer wird dadurch zur Feindtruppe, die mit der Verhandlung um einen friedlichen Durchzug bemühten Gesandten des deutschen Kaisers verhaftet. Unter starkem militärischen Druck gibt Byzanz schließlich nach und lässt das Kreuzfahrerheer passieren. Der deutsche Kreuzzug endet jäh. Kaiser Friedrich Barbarossa ertrinkt am 10. Juni 1190 im Fluss Saleph. Da Philipp II. vorzeitig nach Frankreich zurückkehren muss, wird der Dritte Kreuzzug zu einem Duell zwischen Richard Löwenherz und Saladin. Dem englischen König gelingen einige Siege über den Sultan, das eigentliche Ziel des Kreuzzugs, die Rückeroberung Jerusalems wird jedoch nicht erreicht. Mit dem Vertrag von Ramla enden die Feindseligkeiten und der Dritte Kreuzzug.[56]

Welche Folgen hatte der Dritte Kreuzzug?

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Der Vertrag von Ramla (1192) sichert den christlichen Pilgern freien Zugang zum muslimisch kontrollierten Jerusalem, zudem gelangen weite Teile der Küste Palästinas wieder unter christliche Herrschaft. Zudem wird ein dreijähriger Waffenstillstand vereinbart, der jedoch nach dem Ableben Saladins im darauffolgenden Jahr den muslimischen Vertragspartner verliert.[57]

Wie verlief der Vierte Kreuzzug?

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Die ursprünglich heilige Zielsetzung der Kreuzzugsidee, christliche Pilger im Heilige Land vor den muslimischen Übergriffen zu schützen, pervertiert der Vierte Kreuzzug trotz der ursprünglichen Zielsetzung von Papst Innozenz III., Jerusalem wieder für die Christenheit zu gewinnen, vollständig.

Im Jahr seiner Papstwahl 1198 ruft Papst Innozenz III. zu einem neuen Kreuzzug auf. Erneut stößt der Aufruf zunächst auf wenig Begeisterung. Erst durch die Predigten von Fulko von Neuilly können genügend Kreuzfahrer gewonnen werden, welche vornehmlich aus Frankreich stammen. Das Ziel des Kreuzzuges ist die militärische Schwächung Ägyptens. Ohne diese, so ist man überzeugt, ist das eigentliche Ziel, die Eroberung Jerusalems, nicht umsetzbar.

Zur Finanzierung des Kreuzzuges und zwecks Bereitstellung einer Flotte, der Landweg war infolge des Zusammenbruches von Byzanz zu unsicher geworden, wenden sich die Kreuzfahrer an Venedig. Damit werden, so Runciman, die Kreuzfahrer ein Spielball der wirtschaftlichen Interessen der Venezianer.[58] Weil die Kreuzfahrer die vereinbarten Zahlungen an Venedig nicht leisten können und weil Venedig bei einem Fehlschlag des Kreuzzugs aufgrund der hohen Außenstände der Bankrott droht, befiehlt der Doge Enrico Dandolo, der nach einem Unfall in Konstantinopel erblindete und deswegen diese Stadt hasste,[59] das Kreuzfahrerheer zur Niederschlagung eines anti-venezianischen Aufstandes in der reichen dalmatinischen Stadt Zara (heute: Zadar). Diesen Angriff auf eine christliche Stadt verurteilt Papst Innozenz III. streng. Die Teilnehmer an diesem Angriff belegt er mit der Strafe der Exkommunikation. Nach dem Versprechen, die vom Papst auferlegte Genugtuung zu leisten,[60] aufgrund des Umstandes, dass die Kreuzfahrer selber Opfer der venezianischen Erpressung geworden waren[61] und in Erwartung der Wiederaufnahme des ursprünglichen Kreuzzugsplanes hebt der Papst die Exkommunikation für das Kreuzfahrerheer auf, nicht jedoch für die Venezianer. Explizit weist er darauf hin, dass es unter keinen Umständen gestattet ist, an einem Angriff auf Byzanz teilzunehmen, auch wenn Byzanz ungehorsam gegen Rom ist und der Kaiser den Thron usurpiert hat.[62] Einzige statthafte Ausnahme wäre, wenn Byzanz das Kreuzfahrerheer willentlich an der Durchreise hindert oder aus einem anderen gerechten oder notwendigen Grund.[63]

Nach dem Angriff auf Zara überwintert das Kreuzfahrerheer auf Korfu. Währenddessen offeriert ihnen der durch einen Putsch seines Onkels gestürzte byzantinische Kaiser https://de.wikipedia.org/wiki/Alexios_IV._(Byzanz) [Alexios IV.] Geld und Truppen, falls sie ihm bei der Wiedergewinnung des byzantinischen Kaiserthrons hülfen. Am 17. Juli 1203 stürmen die Kreuzfahrer Konstantinopel. Doch die Kreuzfahrer setzen nicht Alexios IV., sondern seinen Vater, Isaak II., zum Kaiser ein. Einige Zeit später erklärt Kaiser Isaak seinen Sohn zum Mitregenten. Diesem gelingt es jedoch nicht, die für die Unterstützung in Aussicht gestellte Geldsumme aufzutreiben. Die Spannungen zwischen den Byzantinern und den Lateinern nehmen daraufhin wieder zu. Im Zuge einer Palastrevolte wird Alexios IV. ermordet und der den Lateinern feindlich gesinnte Alexios V. Dukas Murtzuphlos besteigt den Thron.

Im darauffolgenden Frühling, näherhin am 12./13. April 1204, geschieht das Undenkbare. Im zweiten Versuch wird Konstantinopel von den Lateinern erobert und in einer "drei Tage dauernden Orgie aus Gewalt, Schändung und Raub"[64] geplündert. In seinem Bericht über die Plünderung listet der elsässische Zisterzienser Gunther von Pairis die geraubten Reliquien auf. Unter anderem entwendeten die Lateiner Reliquien Jesu Christi und Johannes des Täufers.[65] Balduin von Flandern wird am 16. Mai desselben Jahres zum neuen Kaiser ausgerufen und die Kreuzfahrer verpflichten sich, die Stadt bis 1205 zu verteidigen. Der Angriff auf Ägypten wird daraufhin aufgegeben. Der Vierte Kreuzzug endet mit der Gründung eines lateinischen Reiches auf byzantinischem Boden, genannt Romania, während die vertriebenen griechisch-orthodoxen Byzantiner ein Exilreich in Nicäa gründen und dort "auf den Tag der Rache [warteten]."[66] Runciman spricht sogar davon, dass das lateinische Kaiserreich von Konstantinopel in "Sünde gezeugt" wurde und ein "erbärmliches Kind" sei.[67]

Die These, wonach die Eroberung Konstantinopels "Bestandteil einer komplexen antigriechischen Verschwörung war, dass [diese] also als erklärtes Ziel des Kreuzzugs von Anfang an bewusst angestrebt war" verwirft Asbridge, weil er keine bewusste Steuerung in diese Richtung erkennen kann.[68] Diese Theorie wird in der Geschichtswissenschaft die „Zufallstheorie“ genannt. Jene, wonach die Plünderung Konstantinopels von langer Hand geplant gewesen sei, firmiert unter dem Schlagwort „Intrigentheorie“.[69]

Welche Folgen hatte der Vierte Kreuzzug?

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Die Eroberung Konstantinopels hatte, wie bereits angedeutet, die Aufteilung des byzantinischen Reiches zufolge. Bis zur byzantinischen Rückeroberung am 25. Juli 1261 wird das byzantinische Erbe im Exil-Kaiserreich Nikaia bewahrt. Die Spaltung zwischen dem christlichen Osten und christlichen Westen vertieft sich weiter. Dazu trägt auch die Gründung eines lateinischen Patriarchats in Konstantinopel und weiterer Bistümer durch Papst Innozenz III. bei.[70] Die eigentliche Intention der Kreuzzüge, die Christenheit geeint gegen die muslimische Besetzung des Heiligen Landes zu führen, ist nach der Eroberung Zaras und Konstantinopels nicht einmal mehr ansatzweise zu erkennen. Große Profiteure der inneren Zerrissenheit der Christenheit sind die Muslime. Als mit den Osmanen ein neuer, dem muslimischen Glauben anhängender Turkstamm an Macht und Einfluss gewinnt, kann Europa dem Ansturm nicht mehr widerstehen aufgrund der selbst herbeigeführten Schwächung seiner bedeutendsten Stadt an der Südostflanke.[71] Der von den Lateinern zunächst bejubelte Fall der "Civitas diu profana", der schon lange Zeit gottlosen Stadt, wird sich im Gang der Geschichte als Pyrrhussieg erweisen. Als Papst Innozenz III. von der Eroberung und den verübten Gräueltaten hört, exkommuniziert er den gesamten Kreuzzug.[72] Runciman ist gar der Auffassung, dass es "niemals ein größeres Verbrechen an der Menschheit gegeben"[73] habe.

Wie verlief der Fünfte Kreuzzug?

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Im Abendland verstärkt sich die Einsicht, dass zur Befreiung Jerusalems zunächst Ägypten erobert werden müsse. Nur so könne der muslimische Druck auf das Heilige Land dauerhaft reduziert werden. Doch auch der fünfte Kreuzzug wird scheitern. Schon von Anfang an steht er unter einem schlechten Stern. Papst Innozenz III., der 1213 mit der Bulle Quia maior zum Fünften Kreuzzug aufgerufen hat, ein Aufruf, der am Vierten Laterankonzil (1215) bestätigt wird, stirbt vor dem offiziellen Aufbruch des Kreuzzugheeres 1217. Die steigende finanzielle Belastung durch die Kreuzzugssteuern schmälert die Begeisterung für das Kreuzzugsgeschehen. Ein eindrucksvoller Beleg für den schwindenden Kreuzzugseifer sind die von den Päpsten bewilligten Ablässe für das bloße Anhören von Kreuzzugspredigten: Gewährte Honorius III. 10-20 Tage Ablass, sind es bei Urban IV. bereits 40-100 Tage, bei Clemens IV. und Gregor X. schließlich 100-405 Tage.[74]

Der Nachfolger Innozenz III., Papst Honorius III., gewinnt Herzog Leopold VI. von Österreich und König [Andreas II. Andreas II. von Ungarn] als Heerführer. Diese Streitmacht wird in Zypern verstärkt durch Truppen des zypriotischen Königs Hugo I., der Kreuzfahrerstaaten und der Ritteroden. Nachdem der ungarische König aufgrund einer Erkrankung mitsamt seiner Truppen abrückte, wird im Frühsommer 1218 der erste Angriffsversuch auf die an der Mündung des Nils gelegene Stadt Damiette unternommen. Nach über einjähriger Belagerung wird Damiette am 5. November 1219 eingenommen. Innere Zwistigkeiten zwischen den weltlichen Fürsten und dem päpstlichen Legaten Pelagius führen jedoch im Hochsommer 1221 zur Niederlage des Kreuzzugfahrerheeres. Am 30. August 1221 wird ein achtjähriger Waffenstillstand vereinbart. Scharf kritisiert wird Kardinal Pelagius, der das Oberkommando inne hatte.[75] Der Fünfte Kreuzzug, mitunter "Kreuzzug gegen Damiette" genannt, war, so resümiert Mayer, "der letzte Versuch der Kirche gewesen, den Kreuzzug zu einem ausschließlich von ihr geleiteten und kontrollierten Unternehmen zu machen."[76]

In der Geschichtsschreibung ist umstritten, ob die Heerfahrt von Kaiser Friedrich II. in den Jahren 1228/1229 ins Heilige Land als separater Kreuzzug gezählt werden soll oder nicht. Nach seinem bereits 1215 gegebenen Kreuzzugsgelübde verschiebt sich aus unterschiedlichen Gründen der Aufbruch des Kaisers mehrmals, letztmals 1227 wegen einer Seuche im zur Abfahrt bereitstehenden Aufgebot. Für diese Verzögerung wird Friedrich II. von Papst Gregor IX. unter den Kirchenbann gestellt. 1228 bricht Friedrich II. schließlich auf und landet in Akkon, nicht ohne den 1221 geschlossenen achtjährigen Friedensvertrag zu achten. Ein bereits 1227 unterbreitetes Angebot des ägyptischen Sultans al-Kamil, Jerusalem unter bestimmten Bedingungen der Christenheit zurückzugeben, wird im Vertrag von Jaffa (1229) schließlich besiegelt. Neben Jerusalem gelangen auch Bethlehem und Nazareth unter christliche Kontrolle. Friedrich II. setzte sich am 18. März 1229 die Krone von Jerusalem auf.[77]

Welche Folgen hatte der Fünfte Kreuzzug?

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Die Freude über die Wiedergewinnung der drei heiligen Städte der Christenheit währt nicht lange. Nur fünfzehn Jahre später, am 23. August 1244 überrennen die Choresmier, ein ursprünglich iranisches, im Laufe der Zeit immer mehr türkisiertes, mit dem ägyptischen Sultan verbündetes Nomadenvolk aus Asien, die ihrerseits unter starkem Druck der Mongolen stehen, Jerusalem. Mit unglaublicher Brutalität nehmen sie Jerusalem ein.[78] Zwei Monate später, am 17. Oktober, wird das damazensisch-fränkische Heer bei Gaza von den Choresmiern und den Ägyptern vernichtet.[79]

Wie verlief der Sechste Kreuzzug?

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Der Sechste Kreuzzug ist der Kreuzzug des französischen Königs Ludwig IX., der als Ludwig der Heilige in die Geschichtsschreibung eingegangen ist. Als Antwort auf einen Hilferuf des Bischofs von Beirut und in Dankbarkeit für die unverhoffte Heilung von einer schweren Krankheit nimmt er im Dezember 1244 erstmals das Kreuz. Die peniblen Vorbereitungen nehmen vier Jahre in Anspruch. 1248 bricht er ohne Unterstützung weiterer europäischer Fürsten nach Ägypten auf, dessen Unterwerfung vorrangiges Ziel der Heerfahrt ist. Die Eroberung von Damiette und Al-Mansura führt jedoch zu einer Überdehnung der Nachschubwege und letztlich zum Scheitern des Kreuzzuges. Die meisten Kreuzfahrer finden den Tod, der König und seine wichtigsten Barone werden erst gegen Zahlung eines hohen Lösegeldes freigelassen. Vor seiner Rückkehr nach Frankreich im Jahre 1254 lässt Ludwig Akkon und Jaffa stärker befestigen.[80]

Welche Folgen hatte der Sechste Kreuzzug?

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In Europa stärkt das erneute Scheitern eines Kreuzzuges die Opposition gegen die Kreuzzüge. Immer intensiver wird die Frage diskutiert, ob Gott die Rückgewinnung des Heiligen Landes für die Christenheit tatsächlich will. Auf Seiten der Muslime endet mit dem Tod von al-Aschraf die auf den Vater von Saladin zurückgehende Ayyubiden-Dynastie. An ihre Stelle treten die Mamluken (auch: Mameluken), die das ägyptische Sultanat bis zu ihrer Unterwerfung durch die Osmanen innehaben. Bei den Mamluken handelt es sich um ehemalige Militärsklaven, meist kaukasischer Herkunft. Der erste Mamluken-Sultan Baibar richtet seine militärischen Aktivitäten gegen die noch von der Christenheit gehaltenen Städte und Gebiete. Sein Vorgehen ist äußerst blutig. Die Eroberung von Antiochia im Jahre 1268 endet im "single greatest massacre of the entire crusading era."[81] Es sollte nur noch ein schmaler Küstenstreifen in christlicher Hand verbleiben, als die europäische Christenheit zum Siebten und Letzten Kreuzzug zu rüsten beginnt.

Wie verlief der Siebte Kreuzzug?

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1267 nimmt Ludwig IX. erneut das Kreuz, gemeinsam mit seinen beiden Brüdern Karl von Anjou und Alfons von Poitiers sowie seinen drei Söhnen. Seiner Kreuzannahme schließen sich der englische König Heinrich III. und mit Jakob I. der König von Aragon an. Von den drei Königen erreicht lediglich der französische Tunis und zwar am 18. Juli 1270. Die aragonesische Flotte wurde im Sturm vernichtet, das Eintreffen der Engländer verzögerte sich aufgrund interner Streitigkeiten. Das nordafrikanische Klima setzt den französischen Truppen stark zu. Nur ein Monat nach dem Eintreffen verstirbt Ludwig. Aus England macht sich der englische Thronfolger, der spätere Eduard I., auf den Weg. Sein Ziel ist die noch von den Christen gehaltene Festung Akkon. Diese konnte er mit seinem Gefolge festigen und uneinnehmbar machen. Nach der Aushandlung eines Waffenstillstandes mit dem mamlukischen Sultan Baibar „auf etwa elf Jahre“ segelt er nach England zurück, wo er, da sein Vater König Heinrich III. in der Zwischenzeit verstorben ist, zum neuen König von England gekrönt wird.[82]

Welche Folgen hatte der Siebte Kreuzzug?

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Der Friedensvertrag mit dem Mamluken-Sultan Baibar kann den endgültigen Verlust der noch verbliebenen christlichen Städte und Landstriche nur aufschieben. Unter dem Sultan Saif ad-Din Qalawun beginnt 1289 die endgültige und vollständige Vertreibung der Christen aus dem Heiligen Land. In diesem Jahr fällt Tripolis. Qalawuns Nachfolger, al-Aschraf, nimmt 1291 Akkon, Tyrus, Beirut und Haifa ein. Ob der Fall Akkons das Ende der Kreuzzüge darstellt, ist in der Forschung umstritten und hängt maßgeblich von der Kreuzzugsdefinition ab. Unumstritten ist jedoch, dass es sich dabei um eine große Zäsur handelt.[83] Diese Auffassung wird von muslimischer Seite geteilt. Der Chronist Abu 'l-Fida berichtet: "Mit diesen Eroberungen waren alle Plätze an der Küste wieder in den Besitz des Islams zurückgekehrt, ein Ergebnis, das niemand auch nur zu hoffen und zu wünschen gewagt hatte: ganz Syrien und die Küstengebiete waren gereinigt von den Franken, nachdem sie beinahe schon Ägypten erobert und sich Damaskus' und andere Städte in Syrien bemächtigt hatten."[84] Die letzte christliche Besitzung an der Levante, die Inselfestung Aruad, wird bis zum September 1303 vom Templerorden gehalten.[85]

Was lässt sich als Gesamtergebnis der Kreuzzüge festhalten?

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Nüchtern fällt das Resümee Runcimans aus: "Die Kreuzzüge wurden ins Leben gerufen, um die Christenheit des Ostens vor den Muselmanen zu retten. An ihrem Ende befand sich die gesamte östliche Christenheit unter muselmanischer Herrschaft."[86] Im Gesamten betrachtet waren die Kreuzzüge ein militärischer Fehlschlag, zogen die Kreuzfahrer doch aus, die Heiligen Stätten unter christliche Herrschaft zu bringen und die Pilger zu schützen.

Doch die Auseinandersetzung mit dem Islam war nicht nur eine militärische. Das Aufeinanderprallen von Christentum und Islam führte zu einer fruchtbaren innerchristlichen theologischen Reflexion und zu einer theologischen Auseinandersetzung mit dem Islam. Im Wendejahr 1144 erscheint die lateinische Übersetzung des Korans des Robert von Ketton, die er auf Anregungen des bekannten Abtes von Cluny, Petrus Venerabilis, vornimmt. Die theologische Ablehnung der Bekehrung mit dem Schwert wird vertieft und unbeschadet aller trennenden Unterschiede zwischen Christentum und Islam werden Übereinstimmungen wie der Glaube an den einen Schöpfergott anerkannt.[87]

Eine Stärkung der jeweils eigenen Identität sieht Thorau bei beiden Konfliktparteien, obschon mit ungekehrten Vorzeichen. Unter den Muslimen führten die Kreuzzüge zur Einigung der ursprünglich gespaltenen islamischen Welt. Gabrieli erwähnt eine Klage des arabischen Historikers Kamal ad-Din, die dieser nach den Erfolgen der Christen im Ersten Kreuzzug äußert. Es sei die Rivalität unter den Emiren Syriens gewesen, die den Vorstoß der Franken erleichtert habe.[88] In Europa hätten sich dagegen die nationalen Eigenschaften langsam über das christliche Zusammengehörigkeitsgefühl gelegt.[89]

Gegenteiliger Auffassung ist der französische Historiker François Guizot: "Prior to the crusades, Europe had never been excited by one sentiment, or acted in one cause; there was no Europe. The crusades revealed Christian Europe."[90] Nach Runciman waren es die Päpste, die die Herausbildung einer gesamteuropäischen Identität, maßgeblich förderten. Denn diesen gelang es, eine "völkerumspannende christliche Bewegung unter [ihrer] Führung"[91] ins Leben zu rufen, denn die "Kreuzfahrer gehörten sämtlich seiner Herde an."[92] Doch mit dem Scheitern und der Perversion der Kreuzzüge verkam die Kreuzzugsidee schließlich zu einer "tragischen Posse."[93]

Welche Kreuzzüge gab es außer den Sieben Nahost-Kreuzzügen?

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1215 weitet das Vierte Laterankonzil den Kreuzzugsgedanken erheblich auf, indem es jenen Katholiken, die sich "angetan mit dem Zeichen des Kreuzes [...] zur Vertreibung der Häretiker gürten" ebenso wie den Kreuzfahrern ins Heilige Land einen Ablass und dasselbe heilige Privileg versprach.[94] Der erste innereuropäische Kreuzzug war der so genannte Albigenserkreuzzug (1209-1229). Dieser richtet sich gegen die in Südfrankreich verbreiteten, einen strengen Dualismus vertretenden Katharer, die auch unter dem Namen Albigenser, nach einem ihrer ersten Wirkungsorte, Albi, bekannt sind. Ebenso werden die vier im 15. Jahrhundert durchgeführten militärischen Aktionen gegen die Hussiten mitunter als Kreuzzug bezeichnet. Zudem werden einige militärische Aktionen des Papsttums gegen die Staufer zu den Kreuzzügen gerechnet, wenngleich es sich ausschließlich um politisch motivierte Feldzüge handelte.[95]

Im 14. Jahrhundert wird ein weiterer Kreuzzug gegen den Sultan in Ägypten unternommen. Unter der Führung von Peter I., König von Zypern, greift das Kreuzfahrerheer im Oktober 1365 Alexandrien an. Die Stadt wird erobert und geplündert. In Anbetracht des heranrückenden, zahlenmäßig überlegenen Entsatzheeres rücken die Kreuzfahrer jedoch binnen weniger Tage wieder ab und schiffen sich nach Zypern ein.[96] Gegen die zunehmende Bedrohung durch die aufblühende Dynastie der Osmanen werden bis in die Mitte des 15. Jahrhunderts verschiedenste militärische Unternehmungen unternommen, die durchwegs scheitern: 1367 bei Konstantinopel/Gallipoli, 1396 bei Buda, 1397 bei Nikopolis und 1444 in Varna. 1464 endet die erweiterte Kreuzzugsperiode für die Christenheit äußerst unrühmlich. Der von Papst Pius II. ausgerufene Kreuzzug gelangt aufgrund mangelnder Folgeleistung nicht einmal zur Einschiffung. Ob dieses Desinteresses zerbricht das Herz des Papstes und wenig später stirbt er in Ancona, dem vorgesehenen Einschiffungshafen.[97]

Wer waren die Kreuzritter?

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Mit der Entfaltung der Lehre vom gerechten Krieg einher geht die Herausbildung eines eigenen Ritterstandes, der mit dem Schwert für die Sache Christi in das Feld zieht. Seinen entscheidenden Durchbruch erhält der Ritterstand unter dem Papst des Investiturstreites, Gregor VII., der mit der Umgestaltung des alten, geistlich-friedlichen Verständnisses des christlichen Ritters (lat.: militia christi) in den neuen, waffenführenden Ritterstand (lat.: militia sancti Petri) die strukturellen Voraussetzungen für die späteren Kreuzzüge schafft. Der päpstliche Ursprung dieser Umformung bringt es mit sich, dass am Vorabend der Kreuzzüge ein europaweiter Ritterstand existiert, der einem einheitlichen Ethos verpflichtet ist. Die Pflichten eines christlichen Ritters erstmals niedergelegt hat Bischof Bonizo von Sutri in seinem Buch "Über das christliche Leben."[98]

Welche Ritterorden entstanden im Zusammenhang mit den Kreuzzügen?

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Drei Ritterorden entstanden im Laufe der sieben klassischen Kreuzzüge:

1) Der erste geistliche Ritterorden mit "Rittern neuen Typs" (Bernhard v. Clairvaux) wird 1118 im Zuge des Ersten Kreuzzuges gegründet: "Die arme Ritterschaft Christi und des salomonischen Tempels in Jerusalem" (lat. "Pauperes commilitones Christi templique Salomonici Hierosolymitanis"), besser bekannt als Templerorden. Am Konzil von Troyes (1128) erhält der Orden seine Ordensregeln, die von Bernhard von Clairvaux verfasst worden sind. Aufgelöst wird der bis in die Gegenwarten mythenumwobene Templerorden am 22. März 1312 auf dem Konzil von Vienne (Frankreich) von Papst Clemens V.

2) Die Geschichte des "Orden vom Spital des heiligen Johannes zu Jerusalem", besser bekannt unter den Namen Johanniter- und Malteserorden, beginnt im Jahre 1070. Händler aus Amalfi gründen in diesem Jahr ein Spital in Jerusalem und stellen es unter das Patronat von Johannes dem Almosengeber.[99] Nach der Eroberung Jerusalems erfolgt 1099 die offizielle Gründung als Laienbruderschaft, die sich zunächst ausschließlich der Armen- und Krankenpflege widmet. Die schrittweise Umwandlung in einen geistlichen Ritterorden setzt erst in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts ein. 1113 anerkennt Papst Paschalis II. die Johanniter als geistlichen Orden, 1153 erfolgt die erneute Bestätigung durch Papst Eugen III. Nach dem Zusammenbruch der christlichen Herrschaft im Heiligen Land, wird das Hauptquartier nach Zypern verlegt.[100] Der Orden besteht noch heutzutage, wobei der protestantische Zweig Johanniterorden, der katholische Zweig Malteserorden genannt wird.

3) Während des Dritten Kreuzzuges wird 1190 in Akkon der "Orden der Brüder vom Deutschen Haus St. Mariens in Jerusalem", besser bekannt unter dem Namen Deutschritterorden oder Deutscher Orden (Ordo Teutonicus, OT), gegründet. Wie der Johanniterorden hat dieser Ritterorden seinen Ursprung in der Krankenpflege. 1191 wird dieser Orden von Papst Clemens III. anerkannt, ab 1198 erfolgt die Umwandlung in einen Ritterorden. Nach dem Fall Akkons verlässt der bis zum heutigen Tage bestehende Orden das Heilige Land und wendet sich dem Baltikum zu.[101]

Was waren die Kreuzfahrerstaaten?

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Byzanz hatte kein Interesse an der Eingliederung des Heiligen Landes in sein Reich. Zur inneren wie äußeren Sicherung der befreiten Gebiete gründeten die Kreuzfahrer vier Staaten. Das Königreich Jerusalem wird 1099 gegründet und fällt 1291 mit der Eroberung Akkons durch die Muslime. Erster König, wobei die genaue Zusammensetzung des Wahlkollegiums nicht bekannt ist, wird, nachdem Raimund die angebotenen Krone abgelehnt hat, der verdiente Heerführer Gottfried von Bouillon.[102] Dieser verweigert jedoch die Königswürde. An jenem Ort, wo Christus die Dornenkrone trug, könne er nicht die Christus, dem König, zustehende goldene Krone tragen. Stattdessen gibt er sich den Titel "Advocatus Sancti Sepulchri" (dt. "Verteidiger des Heiligen Grabes"). Erster Graf der 1102 gegründeten Grafschaft Tripolis wird Raimund IV. von Toulouse. Nach dessen Ableben 1105 wird die Grafschaft ein Vasallenstaat des Königreich Jerusalems. Das Fürstentum Antiochia existiert von 1098 bis 1119. Der erste Fürst Bohemund von Tarent musste das Fürstentum gegen Eroberungsversuche von Byzanz verteidigen. 1119 fällt das Fürstentum schließlich an das Königreich Jerusalem. Als erster Kreuzfahrerstaat wird die Grafschaft Edessa 1098 gegründet, als erster Kreuzfahrerstaat fällt Edessa 1144 wieder an die Muslime. Nach dem Tod seines Bruders Gottfried von Bouillon wurde der erste Graf von Edessa, Balduin von Boulogne, im Jahre 1100 "König von Jerusalem".

Waren die Kreuzzüge eine Aggression der Christenheit?

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Angesichts der fortwährenden militärischen Expansion des Islams, die im Westen erst bei Tour und Poitiers, im Osten neun Jahrhunderte später vor Wien gestoppt werden konnte und der zahlreichen und fortdauernden Übergriffe auf Christen, die, so die englische Historikerin Bat Ye'or, "Verfolgungen und Schikanen bis hin zu Massakern und Verwüstungen"[103] durch die islamischen Herrscher zu erleiden hatten, können auf Grundlage der Augustinischen Lehre vom gerechten Krieg die Kreuzzüge als gerechtfertige Verteidigungsmaßnahme eingestuft werden.

Ein gemischtes Urteil fällt Asbridge. Seiner Auffassung nach waren die "Kreuzzüge von Seiten der Christen mindestens zu gleichen Teilen Angriffs- wie Verteidigungskriege."[104] Unbeschadet der teilweisen Verwirklichung der hehren Ansprüche der Kreuzritterheere waren für Runciman die Kreuzzüge für das Verhältnis von Abendland- und Morgenland eine "tragische und zerstörerische Episode", der hartnäckige Kampf der Christenheit gar ein "einziger langer Akt der Unduldsamkeit im Namen Gottes, welche die Sünde wider den Heiligen Geist ist."[105]

Gab es Zwangsbekehrungen der Muslime durch die Kreuzfahrer?

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In den verschiedenen Fassungen des Kreuzzugsaufrufes von Papst Urban II. findet sich keine diesbezügliche Aufforderung, ebenso wenig in späteren Predigten verschiedenster Kreuzzugsprediger.[106] Das Ziel, die Muslime zu bekehren, verfolgten die Kreuzfahrer nicht, so auch Asbridge.[107]

Hatten die Kreuzfahrer wirtschaftliche Interessen?

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Entscheidendes Motiv der klassischen Kreuzzugsbewegung, sofern eine derartige Verallgemeinerung überhaupt möglich ist, war der Glaube, der daraus resultierende Wunsch nach der Befreiung Jerusalems und des Heiligen Landes sowie die damit von den verschiedenen Päpsten verknüpften geistlichen Gewinne.[108] Gegen die These, wirtschaftliche Interessen wären unter den Kreuzzugsteilnehmern vorherrschend gewesen, sprechen die horrenden Kosten, die ein Kreuzritter auf sich zu nehmen hatte, um in den Kreuzzug zu ziehen. Im Unterschied zur Neuzeit tragen die Kreuzritter einen nicht unerheblichen Teil der Kriegskosten selber.[109]

Gab es innerkirchliche Kritik an den Kreuzzügen und wie sah diese aus?

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Gegen die zu starke Vermischung von geistlichem und militärischem Kampf regte sich immer wieder Widerstand, insbesondere wenn das Schwert gegen Christen gezogen wurde. Der Kartäuser Guigo kritisiert in einem an den päpstlichen Kanzler Haimerich gerichteten Brief den Umstand, dass Rom sich darum kümmere, "Bogenschützen, Wurfmaschinenschleuderer, Reiter und Lanzenträger anzuwerben, auf dass sie Christen töten und ihnen Eigentum und Leben nehmen...; heutzutage wird von den Päpsten und - nach dem Beispiel des Apostolischen Stuhles - von fast aller Welt mit Geld, das für heilige Zwecke bestimmt ist, ein Bruder gegen den Bruder, das heißt ein Christ gegen einen anderen Christen angeworben und mit Waffen ausgerüstet."[110]

Doch auch gegen Kreuzzugsidee selbst wurde Kritik laut. In der Kanonistik setzte sich immer mehr die Überzeugung durch, dass die Auffassung, wonach in den Kreuzzugsaufrufen des Papstes der Wille Gottes zu vernehmen sei, nicht zu rechtfertigen ist. Als geistliches Argument führt Radulfus Niger an, dass Gott, wenn er tatsächlich wollte, die Muslime mit einem Engelsheer vertreiben könne. Dennoch resümiert Angenendt, dass sich die Kreuzzugskritik hauptsächlich gegen die Missstände und nur selten gegen die Kreuzzugsidee an sich richtete.[111]

Wie sieht der Islam die Kreuzzüge?

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Christie, der die Kreuzzüge als aggressiven Akt Europas bezeichnet, sieht angesichts der zur Zeit der Kreuzzüge schon weiten Ausbreitung des Islams den Einfluss der Kreuzzüge auf das kollektive Gedächtnis des gesamten Islams als vernachlässigbar an.[112] Zudem argumentiert er, dass die meisten Muslime die Kreuzzüge als ein abgeschlossenes Geschehen der Vergangenheit einstufen, das keinen unmittelbaren Einfluss auf die Gegenwart habe. Bewertet wird das militärische Aufeinandertreffen mit den Christen durchwegs negativ.[113] Gegenteiliger Auffassung ist Maalouf, der die Kreuzzüge weiterhin im kollektiven Gedächtnis der Muslime verankert sieht. So wurde der ägyptische Präsident Nasser häufig mit Saladin verglichen, wobei Israel als neuer Kreuzfahrerstaat gilt. Von den drei Brigaden der Palästinensischen Befreiungsarmee, dem militärischen Arm der PLO, tragen zwei Namen mit direktem Bezug zur Kreuzzugsepoche, nämlich Hittin/Hattin, wo Saladin 1187 über die Kreuzfahrer triumphierte, und Ayn Dschalut, wo die Mamluken die Mongolen 1260 besiegten.<vgl. Maalouf, Amin: The Crusades through Arab Eyes. Schocken Books, 1984 [1983], S. 265.</ref> Die These von der bis in die Gegenwart reichenden Wirkmächtigkeit der Kreuzzugserfahrungen findet in einem Brief des türkischen Papstattentäters Mehmet Ali Agca Unterstützung, in dem er schreibt: „I have decided to kill Pope John Paul II, supreme commander of the crusades.“[114]

Der arabische Ausdruck für Kreuzzug „al-hurub al-salibiyya“ stammt nicht aus der Zeit der Kreuzzüge, sondern ist deutlich jüngeren Datums. Erst in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts wird dieser in den islamischen Sprachgebrauch eingeführt. Der Osmanische Sultan Abdülhamid II., der von 1876-1909 regierte, nutze diesen Begriff in seinen Reden, um damit die außenpolitischen Aktivitäten der europäischen Großmächte im Nahen Osten zu brandmarken.[115]

Trotz der unterschiedlichen Herkunft der Kreuzfahrerheere nahmen die Muslime – und auch die Byzantiner – diese als monolithischen Block wahr. Dies zeigt sich darin, dass die Kreuzfahrer einheitlich als Franken bezeichnet worden sind.[116]

Fußnoten

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  1. Die Plünderung Roms wird eindrucksvoll geschildert in: Gregorovius, Ferdinand: Geschichte der Stadt Rom im Mittelalter. DTV, 1859, Kap. 114. Online abrufbar unter: http://gutenberg.spiegel.de/buch/geschichte-der-stadt-rom-im-mittelalter-2408/1. Abgerufen am 8. Juni 2016
  2. Runciman, Steven: Geschichte der Kreuzzüge. Sonderausgabe in 1 Bd. ohne Quellen- u. Literaturangaben. Beck, 2001, S. 35
  3. Thorau, Peter: Die Kreuzzüge. Beck, 2. durchgesehene Auflage, 2005 [2004], S. 21
  4. vgl. Jaspert, Nikolas: The Crusades. Übersetzt von Phyllis Jestice. Routledge, 2006 [2003], S. 5
  5. vgl. Jaspert, Nikolas: The Crusades. Übersetzt von Phyllis Jestice. Routledge, 2006 [2003], S. 36
  6. Mayer, Hans Eberhard: Geschichte der Kreuzzüge. W. Kohlhammer, 1965, S. 15
  7. Asbridge, Thomas: Die Kreuzzüge. Klett-Cotta, 4., Aufl., 2015 [2010], S. 705
  8. Asbridge, Thomas: Die Kreuzzüge. Klett-Cotta, 4., Aufl., 2015 [2010], S. 705
  9. vgl. Mokrosch, Reinhold: „Gerechter Krieg“? In: Der Oberbürgermeister der Stadt Osnabrück u. Der Präsident der Universität Osnabrück (Hrsg.): Osnabrücker Jahrbuch Frieden und Wissenschaft Bd. IX, 2002, S. 205-217, hier S. 206-208
  10. Augustinus: Der Gottesstaat XIX, 7.
  11. vgl. Mokrosch, Reinhold: „Gerechter Krieg“? In: Der Oberbürgermeister der Stadt Osnabrück u. Der Präsident der Universität Osnabrück (Hrsg.): Osnabrücker Jahrbuch Frieden und Wissenschaft Bd. IX, 2002, S. 205-217, hier S. 207f.
  12. Augustinus: Der Gottesstaat I, 21.
  13. Augustinus: Quaestiones in Heptateuchum VI 10 (Pl 34, 781).
  14. Augustinus: Der Gottesstaat XIX, 7.
  15. [Augustinus: Brief an Bonifatius, Epistel 189, 6. Auch zitiert in: Aquin, Thomas von: S. Th, II-II 40, I ad 3.
  16. Augustinus: Der Gottesstaat XIX, 12
  17. Mokrosch, Reinhold: „Gerechter Krieg“? In: Der Oberbürgermeister der Stadt Osnabrück u. Der Präsident der Universität Osnabrück (Hrsg.): Osnabrücker Jahrbuch Frieden und Wissenschaft Bd. IX, 2002, S. 205-217, hier S. 208
  18. vgl. Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 2302-2317
  19. vgl. Augustinus: Vom Gottesstaat. I, 9
  20. vgl. Gašparević, Matija: Die Lehre vom gerechten Krieg und die Risiken des 21. Jahrhunderts. Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität München, 2010. Online abrufbar unter: https://edoc.ub.uni-muenchen.de/15885/1/Gasparevic_Matija.pdf. Abgerufen am 30. Mai 2016
  21. Augustinus: Der Gottesstaat, XIX, 13
  22. Augustinus: Der Gottesstaat, XIX, 15
  23. vgl. Bysted, Ane L.: The Crusade Indulgence: Spiritual Rewards and the Theology of the Crusades, c. 1095-1216. History of Warfare, Vol. 103, Brill, 2015, S. 209
  24. vgl. Keller, Andrea: Die politischen Voraussetzungen der Entstehung der bellum iustum-Tradition bei Cicero und Augustinus. In: Werkner, Ines-Jacqueline und Liedhegener, Antonius: Gerechter Krieg – gerechter Frieden. Religionen und friedensethische Legitimationen in aktuellen militärischen Konflikten. Verlag für Sozialwissenschaften, 2009, S. 23-42, hier 34-36
  25. vgl. Angenendt, Arnold: Toleranz und Gewalt. Das Christentum zwischen Bibel und Schwert. Aschendorff, 5. aktualisierte Auflage, 2009 [2007], S. 419
  26. vgl. Asbridge, Thomas: Die Kreuzzüge. Klett-Cotta, 2., Aufl., 2011 [2010], S. 59
  27. vgl. Mayer, Hans Eberhard: Geschichte der Kreuzzüge. W. Kohlhammer, 1965, S.190
  28. vgl. Jaspert, Nikolas: The Crusades. Übersetzt von Phyllis Jestice. Routledge, 2006 [2003], S. 54
  29. vgl. Jaspert, Nikolas: The Crusades. Übersetzt von Phyllis Jestice. Routledge, 2006 [2003], S. 16
  30. Mansi, J. D.: Sacrorum conciliorum nova et amplissima collecto 20 (1775), Spalte 816. Zitiert in: Mayer, Hans Eberhard: Idee und Wirklichkeit der Kreuzzüge. S. Stahlmann, 1965, S. 10
  31. vgl. Jaspert, Nikolas: LThK: Kreuzzugsbewegung, Kreuzzüge. In: LThK VI, Herder, 2006, S. 469-474, hier S. 470, Sp. I
  32. vgl. Mayer, Hans Eberhard: Geschichte der Kreuzzüge. W. Kohlhammer, 1965, S. 263
  33. vgl. Mayer, Hans Eberhard: Geschichte der Kreuzzüge. W. Kohlhammer, 1965, S. 283, Fußnote 109
  34. Riley-Smith, Jonathan: Kreuzzüge. In: TRE, Bd. XX, De Gruyter, 1990, S. 1–10, hier S. 1
  35. vgl. Mayer, Hans Eberhard: Geschichte der Kreuzzüge. W. Kohlhammer, 1965, S. 263
  36. vgl. Jaspert, Nikolas: The Crusades. Übersetzt von Phyllis Jestice. Routledge, 2006 [2003], S. 39
  37. vgl. Runciman, Steven: Die Geschichte der Kreuzzüge. Bd. I, Beck, 1957 [1951], S. 133
  38. vgl. Jaspert, Nikolas: The Crusades. Übersetzt von Phyllis Jestice. Routledge, 2006 [2003], S. 39
  39. vgl. Mayer, Hans Eberhard: Geschichte der Kreuzzüge. W. Kohlhammer, 1965, S. 54
  40. vgl. Auffahrth, Christoph: Irdische Wege und himmlischer Lohn. Kreuzzug, Jerusalem und Fegefeuer in religionswissenschaftlicher Perspektive, Vandenhoeck & Ruprecht, 2002, S. 143f.
  41. Schreiner, Klaus: Märtyrer – Schlachtenhelfer – Friedenstifter. Krieg und Frieden im Spiegel mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Heiligenverehrung. Opladen, 2000, S. 34
  42. Schreiner, Klaus: Märtyrer – Schlachtenhelfer – Friedenstifter: Krieg und Frieden im Spiegel mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Heiligenverehrung. Opladen, 2000, S. 129
  43. vgl. Schreiner, Klaus: Märtyrer – Schlachtenhelfer – Friedenstifter: Krieg und Frieden im Spiegel mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Heiligenverehrung. Opladen, 2000, S. 36.
  44. vgl. Auffahrth, Christoph: Irdische Wege und himmlischer Lohn. Kreuzzug, Jerusalem und Fegefeuer in religionswissenschaftlicher Perspektive, Vandenhoeck & Ruprecht, 2002, S. 125
  45. vgl. Runciman, Steven: Die Geschichte der Kreuzzüge. Bd. I, Beck, 1957 [1951], S. 328
  46. vgl. Runciman, Steven: Die Geschichte der Kreuzzüge. Bd. I, Beck, 1957 [1951], S. 274
  47. vgl. Angenendt, Arnold: Toleranz und Gewalt. Das Christentum zwischen Bibel und Schwert. Aschendorff, 5. aktualisierte Auflage, 2009 [2007], S. 424-427
  48. Favreau-Lilie, Marie-Luise: Die Eroberung Jerusalems auf dem Ersten Kreuzzug 1099. In: Scheibelreiter, Georg (Hrsg.): Höhepunkte des Mittelalters. Weltbild, 2004, S. 108-122, hier S. 114
  49. vgl. Mayer, Hans Eberhard: Geschichte der Kreuzzüge. W. Kohlhammer, 1965, S. 109
  50. vgl. Asbridge, Thomas: Die Kreuzzüge. Klett-Cotta, 2., Aufl., 2011 [2010], S. 62
  51. vgl. Runciman, Steven: Die Geschichte der Kreuzzüge. Bd. II, Beck, 1958 [1952], S.226-234
  52. vgl. Runciman, Steven: Die Geschichte der Kreuzzüge. Bd. II, Beck, 1958 [1952], S. 268-278
  53. vgl. Mayer, Hans Eberhard: Geschichte der Kreuzzüge. W. Kohlhammer, 1965, S. 109
  54. Proctor, George: Proctor’s History of the Crusades. John E. Potter & Company, 1887, S. 220
  55. vgl. Gabrieli, Francesco: Die Kreuzzüge aus arabischer Sicht. Artemis, 1973, S. 185
  56. vgl. Mayer, Hans Eberhard: Geschichte der Kreuzzüge. W. Kohlhammer, 1965, S. 129-142
  57. vgl. Mayer, Hans Eberhard: Geschichte der Kreuzzüge. W. Kohlhammer, 1965, S. 141
  58. vgl. Runciman, Steven: Die Geschichte der Kreuzzüge. Bd. III, Beck, 1960 [1954], S. 118
  59. vgl. Payne, Robert: Die Kreuzzüge. Zweihundert Jahre Kampf um das heilige Grab. Manfred Pawlak Verlagsgesellschaft, 1986 [1984], S. 428
  60. vgl. Innocent III to the Marquis of Montferrat and the Counts of Flanders, Blois and St. Pol. In: Letters of Pope Innocent III concerning the Fourth Crusade and the Latin Empire of Constantinople, S. 5. Abrufbar unter: http://www.leeds.ac.uk/arts/download/1146/contemporary_documents_concerning_the_fourth_crusade. Abgerufen am: 30. Mai 2016
  61. vgl. Runciman, Steven: Die Geschichte der Kreuzzüge. Bd. III, Beck, 1960 [1954], S.119. Payne spricht dagegen von „einem Augenblick der Schwäche“ des Papstes. Payne, Robert: Die Kreuzzüge. Zweihundert Jahre Kampf um das heilige Grab. Manfred Pawlak Verlagsgesellschaft, 1986 [1984], S. 441
  62. vgl. Innocent III to the Marquis of Montferrat and the Counts of Flanders, Blois and St. Pol. In: Letters of Pope Innocent III concerning the Fourth Crusade and the Latin Empire of Constantinople, S. 5. Abrufbar unter: http://www.leeds.ac.uk/arts/download/1146/contemporary_documents_concerning_the_fourth_crusade. Abgerufen am: 30. Mai 2016
  63. vgl. Innocent III to the Marquis of Montferrat and the Counts of Flanders, Blois and St. Pol. In: Letters of Pope Innocent III concerning the Fourth Crusade and the Latin Empire of Constantinople, S. 6. Abrufbar unter: http://www.leeds.ac.uk/arts/download/1146/contemporary_documents_concerning_the_fourth_crusade. Abgerufen am: 30. Mai 2016
  64. Asbridge, Thomas: Die Kreuzzüge. Klett-Cotta, 4., Aufl., 2015 [2010], S. 569
  65. Gunther von Pairis: Guntheri Parisiensis Historia Constantinopolitana c. 24. Riant, Paul (Hrsg.): Exuviae sacrae Constantinopolitanae 1, 1877, S. 120-122. Zitiert in: Mayer, Hans Eberhard: Idee und Wirklichkeit der Kreuzzüge. S. Stahlmann, 1965, S. 62f.
  66. Asbridge, Thomas: Die Kreuzzüge. Klett-Cotta, 4., Aufl., 2015 [2010], S. 569
  67. Runciman, Steven: Die Geschichte der Kreuzzüge. Bd. III, Beck, 1960 [1954], S. 485
  68. Asbridge, Thomas: Die Kreuzzüge. Klett-Cotta, 4., Aufl., 2015 [2010], S. 570
  69. vgl. Mayer, Hans Eberhard: Geschichte der Kreuzzüge. W. Kohlhammer, 1965, S. 176
  70. vgl. Denzler, Georg: Das Papsttum. Geschichte und Gegenwart. Beck, 1997, S. 56
  71. vgl. Runciman, Steven: Die Geschichte der Kreuzzüge. Bd. III, Beck, 1960 [1954], S. 135
  72. vgl. Asbridge, Thomas: Die Kreuzzüge. Klett-Cotta, 4., Aufl., 2015 [2010], S. 567
  73. Runciman, Steven: Die Geschichte der Kreuzzüge. Bd. III, Beck, 1960 [1954], S.134
  74. Mayer, Hans Eberhard: Rezension zu: Housley, Norman: The Avignon Papacy and the Crusades, 1305-1378. Clarendon Press, 1986. In: Fuhrmann, Horst u. Schaller, Hans Martin (Hrsg.): Deutsches Archiv für die Erforschung des Mittelalters. Böhlau, Bd. 44, 1988, S. 283-284, hier 284
  75. vgl. Mayer, Hans Eberhard: Geschichte der Kreuzzüge. W. Kohlhammer, 1965, S. 195-203
  76. Mayer, Hans Eberhard: Geschichte der Kreuzzüge. W. Kohlhammer, 1965, S. 203
  77. vgl. Mayer, Hans Eberhard: Geschichte der Kreuzzüge. W. Kohlhammer, 1965, S. 206-213
  78. vgl. Asbridge, Thomas: Die Kreuzzüge. Klett-Cotta, 4., Aufl., 2015 [2010], S. 616
  79. vgl. Mayer, Hans Eberhard: Geschichte der Kreuzzüge. W. Kohlhammer, 1965, S. 233
  80. vgl. Mayer, Hans Eberhard: Geschichte der Kreuzzüge. W. Kohlhammer, 1965, S. 234-240
  81. Madden, Thomas F.: The New Concise History of the Crusades. Rowman & Littlefield Publishers, 2005, S. 181
  82. vgl. Mayer, Hans Eberhard: Geschichte der Kreuzzüge. W. Kohlhammer, 1965, S. 251
  83. vgl. Mayer, Hans Eberhard: Geschichte der Kreuzzüge. W. Kohlhammer, 1965, S. 262
  84. Gabrieli, Francesco: Die Kreuzzüge aus arabischer Sicht. Artemis, 1973, S. 410
  85. vgl. Mayer, Hans Eberhard: Geschichte der Kreuzzüge. W. Kohlhammer, 1965, S. 256
  86. Runciman, Steven: Die Geschichte der Kreuzzüge. Bd. III, Beck, 1960 [1954], S. 477
  87. vgl. Angenendt, Arnold: Toleranz und Gewalt. Das Christentum zwischen Bibel und Schwert. Aschendorff, 5. aktualisierte Auflage, 2009 [2007], S. 430-433
  88. vgl. Francesco Gabrieli: Einführung. In: Gabrieli, Francesco: Die Kreuzzüge aus arabischer Sicht. Artemis, 1973, S. 15
  89. vgl. Thorau, Peter: Die Kreuzzüge. Beck, 2. durchgesehene Auflage, 2005 [2004], S. 113
  90. Guizot, François: The History of Civilization in Europe. A. L. Burt Company, Publishers 1899 [1828]. Online abrufbar unter: https://archive.org/stream/historyofciviliz00guizrich/historyofciviliz00guizrich_djvu.txt. Abgerufen am 30. Mai 2016
  91. Runciman, Steven: Die Geschichte der Kreuzzüge. Bd. III, Beck, 1960 [1954], S. 479
  92. Runciman, Steven: Die Geschichte der Kreuzzüge. Bd. III, Beck, 1960 [1954], S. 479
  93. Runciman, Steven: Die Geschichte der Kreuzzüge. Bd. III, Beck, 1960 [1954], S. 480
  94. Wohlmuth, Josef (Hrsg.): Dekrete der ökumenischen Konzilien. Bd. 2: Konzilien des Mittelalters. Schöningh, 2000, S. 234. Zitiert in: Angenendt, Arnold: Toleranz und Gewalt. Das Christentum zwischen Bibel und Schwert. Aschendorff, 5. aktualisierte Auflage, 2009 [2007], S. 430
  95. vgl. Mayer, Hans Eberhard: Geschichte der Kreuzzüge. W. Kohlhammer, 1965, S. 188
  96. vgl. Runciman, Steven: Die Geschichte der Kreuzzüge. Bd. III, Beck, 1960 [1954], S. 450-457
  97. Madden, Thomas F.: The Concise History of the Crusades. Rowman & Littlefield, 2013, S. 186.
  98. vgl. Mayer, Hans Eberhard: Geschichte der Kreuzzüge. W. Kohlhammer, 1965, S. 27
  99. vgl. Runciman, Steven: Pilgrimages to Palestine before 1095. In: Setton, Kenneth M.: A History of the Crusades. Vol. I.: The First Hundred Years. University of Wisconsin Press, 2nd edition, 1969 [1955], S. 75
  100. vgl. Runciman, Steven: Die Geschichte der Kreuzzüge. Bd. III, Beck, 1960 [1954], S. 435
  101. vgl. Runciman, Steven: Die Geschichte der Kreuzzüge. Bd. III, Beck, 1960 [1954], S. 435
  102. vgl. Runciman, Steven: Die Geschichte der Kreuzzüge. Bd. I, Beck, 1957 [1951], S. 279
  103. Ye’or, Bat: Der Niedergang des orientalischen Christentums unter dem Islam. 7.-20. Jahrhundert. Zwischen Dschihad und Dhimmitude. Resch, 2002 [1996], S. 47
  104. Asbridge, Thomas: Die Kreuzzüge. Klett-Cotta, 4., Aufl., 2015 [2010], S. 705
  105. Runciman, Steven: Die Geschichte der Kreuzzüge. Bd. III, Beck, 1960 [1954], S. 491
  106. vgl. Angenendt, Arnold: Toleranz und Gewalt. Das Christentum zwischen Bibel und Schwert. Aschendorff, 5. aktualisierte Auflage, 2009 [2007], S. 423
  107. Asbridge, Thomas: Die Kreuzzüge. Klett-Cotta, 4., Aufl., 2015 [2010], S. 50 (Fußnote)
  108. vgl. Runciman, Steven: Die Geschichte der Kreuzzüge. Bd. III, Beck, 1960 [1954], S. 487
  109. vgl. Jaspert, Nikolas: The Crusades. Übersetzt von Phyllis Jestice. Routledge, 2006 [2003], S. 19
  110. Zitiert in: Angenendt, Arnold: Toleranz und Gewalt. Das Christentum zwischen Bibel und Schwert. Aschendorff, 5. aktualisierte Auflage, 2009 [2007], S. 421f.
  111. vgl. Angenendt, Arnold: Toleranz und Gewalt. Das Christentum zwischen Bibel und Schwert. Aschendorff, 5. aktualisierte Auflage, 2009 [2007], S. 429
  112. vgl. Christie, Niall: Muslims and Crusaders: Christianity’s Wars in the Middle East, 1095-1382, From the Islamic Sources. Routledge, 2014, S. 113
  113. vgl. Christie, Niall: Muslims and Crusaders: Christianity’s Wars in the Middle East, 1095-1382, From the Islamic Sources. Routledge, 2014, S. 118
  114. Hillenbrand, Carole: The Legacy of the Crusades. In: Madden, Thomas F. (Hrsg.): Crusades: The Illustrated History. Duncan Baird Publishers, 2004, S. 208
  115. vgl. Christie, Niall: Muslims and Crusaders: Christianity’s Wars in the Middle East, 1095-1382, From the Islamic Sources. Routledge, 2014, S. 114
  116. vgl. Jaspert, Nikolas: The Crusades. Übersetzt von Phyllis Jestice. Routledge, 2006 [2003], S. 2