Kurs:Mathematik für Anwender (Osnabrück 2011-2012)/Teil I/Liste der Hauptsätze
Für jede natürliche Zahl sei eine Aussage gegeben. Es gelte
- ist wahr.
- Für alle gilt: wenn gilt, so ist auch wahr.
Dann gilt für alle .
Es seien Elemente in einem Körper. Ferner sei eine natürliche Zahl.
Dann gilt
Die komplexen Zahlen
bilden einen Körper.
Es sei ein Körper und sei der Polynomring über . Es seien Polynome mit .
Dann gibt es eindeutig bestimmte Polynome mit
Es sei ein Körper und sei der Polynomring über . Es sei ein Polynom und .
Dann ist genau dann eine Nullstelle von , wenn ein Vielfaches des linearen Polynoms ist.
Es sei ein Körper und sei der Polynomring über . Es sei ein Polynom () vom Grad .
Dann besitzt maximal Nullstellen.
Es sei ein Körper und
ein inhomogenes lineares Gleichungssystem über .
Dann führen die folgenden Manipulationen an diesem Gleichungssystem zu einem äquivalenten Gleichungssystem.
- Das Vertauschen von zwei Gleichungen.
- Die Multiplikation einer Gleichung mit einem Skalar .
- Das einfache Weglassen einer Gleichung, die doppelt vorkommt.
- Das Verdoppeln einer Gleichung (im Sinne von eine Gleichung zweimal hinschreiben).
- Das Weglassen oder Hinzufügen einer Nullzeile (einer Nullgleichung).
- Das Ersetzen einer Gleichung durch diejenige Gleichung, die entsteht, wenn man zu eine andere Gleichung des Systems addiert.
Jedes (inhomogene) lineare Gleichungssystem über einem Körper
lässt sich durch die in Lemma 5.7 beschriebenen elementaren Umformungen und durch das Weglassen von überflüssigen Gleichungen in ein äquivalentes lineares Gleichungssystem der Stufenform
überführen, bei dem alle Startkoeffizienten von verschieden sind.
Dabei ist bei die letzte Zeile überflüssig, oder aber, bei , das System besitzt keine Lösung.
Es sei ein inhomogenes lineares Gleichungssystem über einem Körper in Dreiecksgestalt
gegeben, wobei die Startkoeffizienten ungleich seien.
Dann stehen die Lösungen in Bijektion zu den Tupeln
D.h. insgesamt sind jeweils in der -ten Zeile die Variablen frei wählbar und legen eine eindeutige Lösung fest, und jede Lösung wird dabei erfasst.
Es sei ein Körper und
ein homogenes lineares Gleichungssystem über .
Dann ist die Menge aller Lösungen des Gleichungssystems ein Untervektorraum des (mit komponentenweiser Addition und Skalarmultiplikation).
Es sei ein Körper und ein - Vektorraum. Es sei eine Familie von Vektoren. Dann sind folgende Aussagen äquivalent.
- Die Familie ist eine Basis von .
- Die Familie ist ein minimales Erzeugendensystem, d.h. sobald man einen Vektor weglässt, liegt kein Erzeugendensystem mehr vor.
- Für jeden Vektor
gibt es genau eine Darstellung
- Die Familie ist maximal linear unabhängig, d.h. sobald man irgendeinen Vektor dazunimmt, ist die Familie nicht mehr linear unabhängig.
Es sei ein Körper und ein - Vektorraum mit einem endlichen Erzeugendensystem.
Dann besitzt eine endliche Basis.
Es sei ein Körper und ein - Vektorraum mit einer Basis
eine Familie von linear unabhängigen Vektoren in .
Dann gibt es eine Teilmenge
derart, dass die Familie
eine Basis von ist.
Insbesondere ist .
Es sei ein Körper und ein - Vektorraum mit einem endlichen Erzeugendensystem.
Dann besitzen je zwei Basen von die gleiche Anzahl von Basisvektoren.
Es sei ein Körper und .
Dann besitzt der Standardraum die Dimension .
Es sei ein Körper und ein - Vektorraum mit endlicher Dimension . Es seien Vektoren in gegeben.
Dann sind folgende Eigenschaften äquivalent.
- bilden eine Basis von .
- bilden ein Erzeugendensystem von .
- sind linear unabhängig.
Es sei ein Körper und es seien und Vektorräume über . Es sei , , eine Basis von und es seien , , Elemente in .
Dann gibt es genau eine lineare Abbildung
Es sei ein Körper, und seien - Vektorräume und
sei eine - lineare Abbildung.
Dann ist genau dann injektiv, wenn ist.
Es sei ein Körper, und seien - Vektorräume und
sei eine - lineare Abbildung und sei endlichdimensional.
Dann gilt
Es sei ein Körper und es seien und Vektorräume über der gleichen Dimension . Es sei
eine lineare Abbildung.
Dann ist genau dann injektiv, wenn surjektiv ist.
Bei der Korrespondenz zwischen linearen Abbildungen und Matrizen entsprechen sich die Hintereinanderschaltung von linearen Abbildungen und die Matrizenmultiplikation.
Damit ist folgendes gemeint: es seien Vektorräume über einem Körper mit Basen
Es seien
lineare Abbildungen. Dann gilt für die beschreibenden Matrizen von und der Hintereinanderschaltung die Beziehung
Es sei ein Körper und es seien und endlichdimensionale - Vektorräume. Es seien und Basen von und und Basen von . Es sei
eine lineare Abbildung, die bezüglich der Basen und durch die Matrix beschrieben werde.
Dann wird bezüglich der Basen und durch die Matrix
beschrieben, wobei und die Übergangsmatrizen sind, die die Basiswechsel von nach und von nach beschreiben.
Es sei ein Körper und es seien und Vektorräume über der Dimension bzw. . Es sei
eine lineare Abbildung, die bezüglich zweier Basen durch die Matrix beschrieben werde. Dann gelten folgende Eigenschaften.
- ist genau dann injektiv, wenn die Spalten der Matrix linear unabhängig sind.
- ist genau dann surjektiv, wenn die Spalten der Matrix ein Erzeugendensystem von bilden.
- Bei ist genau dann bijektiv, wenn die Spalten der Matrix eine Basis von bilden, und dies ist genau dann der Fall, wenn invertierbar ist.
Es sei ein Körper und es sei ein endlichdimensionaler - Vektorraum. Es sei
eine lineare Abbildung. Es seien und Basen von .
Dann besteht zwischen den Matrizen, die die lineare Abbildung bezüglich bzw. (beidseitig) beschreiben, die Beziehung
Es sei ein Körper und eine - Matrix mit Einträgen in . Dann hat die Multiplikation mit den - Elementarmatrizen von links mit folgende Wirkung.
- Vertauschen der -ten und der -ten Zeile von .
- Multiplikation der -ten Zeile von mit .
- Addition des -fachen der -ten Zeile von zur -ten Zeile ().
Es sei ein Körper und es seien und Vektorräume über der Dimension bzw. . Es sei
eine lineare Abbildung, die bezüglich zweier Basen durch die Matrix beschrieben werde.
Dann gilt
Es sei ein Körper und sei eine - Matrix über .
Dann stimmt der Spaltenrang mit dem Zeilenrang überein.
Der Rang ist gleich der in Satz 10.8 verwendeten Zahl .
Es sei ein Körper und .
Dann ist die Determinante
multilinear.
D.h., dass für jedes , für je Vektoren und für die Gleichheit
und für die Gleichheit
gilt.
Es sei ein Körper und .
Dann ist die Determinante
alternierend.
Es sei ein Körper und sei eine - Matrix über . Dann sind die folgenden Aussagen äquivalent.
- Es ist .
- Die Zeilen von sind linear unabhängig.
- ist invertierbar.
- Es ist .
Es sei ein Körper und .
Dann gilt für Matrizen die Beziehung
Es sei ein Körper und sei eine - Matrix über . Zu sei diejenige Matrix, die entsteht, wenn man in die -te Zeile und die -te Spalte weglässt.
Dann ist (bei für jedes feste bzw. )
Eine reelle Folge
besitzt maximal einen Grenzwert.
Eine konvergente reelle Folge
ist beschränkt.
Es seien und konvergente Folgen. Dann gelten folgende Aussagen.
- Die Folge ist konvergent und es gilt
- Die Folge ist konvergent und es gilt
- Für
gilt
- Es sei
und
für alle
.
Dann ist ebenfalls konvergent mit
- Es sei
und
für alle
.
Dann ist ebenfalls konvergent mit
Es seien und reelle Folgen. Es gelte
und konvergieren beide gegen den gleichen Grenzwert .
Dann konvergiert auch gegen .
Jede nichtleere nach oben beschränkte Teilmenge der reellen Zahlen
besitzt ein Supremum in .
Eine beschränkte und monotone Folge in
konvergiert.
Es sei
eine Reihe von reellen Zahlen.
Dann ist die Reihe genau dann konvergent, wenn das folgende Cauchy-Kriterium erfüllt ist: Zu jedem gibt es ein derart, dass für alle
die Abschätzung
gilt.
Es sei
eine konvergente Reihe von reellen Zahlen.
Dann ist
Es sei eine fallende Nullfolge von nichtnegativen reellen Zahlen.
Dann konvergiert die Reihe .
Eine absolut konvergente Reihe von reellen Zahlen
konvergiert.
Es sei eine konvergente Reihe von reellen Zahlen und eine Folge reeller Zahlen mit für alle .
Dann ist die Reihe
absolut konvergent.
Für alle reellen Zahlen mit konvergiert die Reihe absolut und es gilt
Es sei
eine Reihe von reellen Zahlen. Es gebe eine reelle Zahl mit und ein
für alle (insbesondere sei für ).
Dann konvergiert die Reihe absolut.
Es sei eine Teilmenge,
eine Funktion und . Dann sind folgende Aussagen äquivalent.
- ist stetig im Punkt .
- Für jede konvergente Folge in mit ist auch die Bildfolge konvergent mit dem Grenzwert .
Es seien und Teilmengen und
und
Funktionen mit . Dann gelten folgende Aussagen.
- Wenn in und in stetig sind, so ist auch die Hintereinanderschaltung in stetig.
- Wenn und stetig sind, so ist auch stetig.
Es sei und seien
stetige Funktionen.
Dann sind auch die Funktionen
stetig. Für eine Teilmenge , auf der keine Nullstelle besitzt, ist auch die Funktion
stetig.
Es seien reelle Zahlen und sei eine stetige Funktion. Es sei eine reelle Zahl zwischen und .
Dann gibt es ein mit .
Es seien reelle Zahlen und sei eine stetige Funktion mit und .
Dann gibt es ein mit und mit ,
d.h. besitzt eine Nullstelle zwischen und .
Es sei ein Intervall und
eine stetige, streng wachsende Funktion.
Dann ist das Bild
ebenfalls ein Intervall, und die Umkehrabbildung
ist ebenfalls stetig.
Es sei . Für ungerade ist
die Potenzfunktion
stetig, streng wachsend, bijektiv und die Umkehrfunktion
ist streng wachsend und stetig.
Für gerade ist die Potenzfunktion
stetig, streng wachsend, bijektiv und die Umkehrfunktion
ist streng wachsend und stetig.
Es sei eine beschränkte Folge von reellen Zahlen.
Dann besitzt die Folge eine konvergente Teilfolge.
Es sei ein abgeschlossenes beschränktes Intervall und sei
eine stetige Funktion.
Dann gibt es ein mit
D.h., dass die Funktion ihr Maximum (und ihr Minimum) annimmt.
Es sei
eine Potenzreihe und es gebe ein derart, dass konvergiere.
Dann gibt es ein positives (wobei erlaubt ist) derart, dass für alle mit die Reihe absolut konvergiert. Auf einem solchen (offenen) Konvergenzintervall stellt die Potenzreihe eine stetige Funktion dar.
Es seien
zwei absolut konvergente Reihen reeller Zahlen.
Dann ist auch das Cauchy-Produkt absolut konvergent und für die Summe gilt
Für jedes ist die Exponentialreihe
absolut konvergent.
Für reelle Zahlen gilt
Die Exponentialfunktion
- Es ist .
- Für jedes ist . Insbesondere ist .
- Für ganze Zahlen ist .
- Für jedes ist .
- Für ist und für ist .
- Die reelle Exponentialfunktion ist streng wachsend.
Der natürliche Logarithmus
ist eine stetige, streng wachsende Funktion, die eine Bijektion zwischen und stiftet. Dabei gilt
für alle .
Die Funktionen
besitzen für folgende Eigenschaften.
- Es ist und .
- Es ist und .
- Es gelten die Additionstheoreme
und
- Es gilt
Es sei eine Teilmenge, ein Punkt und
eine Funktion.
Dann ist in genau dann differenzierbar, wenn es ein und eine Funktion
gibt mit stetig in und und mit
Es sei eine Teilmenge, ein Punkt und
eine Funktion, die im Punkt differenzierbar sei.
Dann ist stetig in .
Es sei eine Teilmenge, ein Punkt und
Funktionen, die in differenzierbar seien. Dann gelten folgende Differenzierbarkeitsregeln.
- Die Summe ist differenzierbar in mit
- Das Produkt ist differenzierbar in mit
- Für
ist auch in differenzierbar mit
- Wenn keine Nullstelle in besitzt, so ist differenzierbar in mit
- Wenn keine Nullstelle in besitzt, so ist differenzierbar in mit
Es seien Teilmengen und seien
und
Funktionen mit . Es sei in differenzierbar und sei in differenzierbar.
Dann ist auch die Hintereinanderschaltung
in differenzierbar mit der Ableitung
Es seien Intervalle und sei
eine bijektive stetige Funktion mit der Umkehrfunktion
Dann ist auch die Umkehrfunktion in differenzierbar mit
Es sei
eine Funktion, die in ein lokales Extremum besitze und dort differenzierbar sei.
Dann ist .
Es sei und sei
eine stetige, auf differenzierbare Funktion mit .
Dann gibt es ein mit
Es sei und sei
eine stetige, auf differenzierbare Funktion.
Dann gibt es ein mit
Es sei
eine differenzierbare Funktion mit für alle .
Dann ist konstant.
Es sei ein offenes Intervall und
eine differenzierbare Funktion. Dann gelten folgende Aussagen.
- Die Funktion ist genau dann auf wachsend (bzw. fallend), wenn (bzw. ) für alle ist.
- Wenn für alle ist und nur endlich viele Nullstellen besitzt, so ist streng wachsend.
- Wenn für alle ist und nur endlich viele Nullstellen besitzt, so ist streng fallend.
Es sei und seien
stetige, auf differenzierbare Funktionen mit
für alle .
Dann ist und es gibt ein mit
Es sei ein offenes Intervall und ein Punkt. Es seien
stetige Funktionen, die auf differenzierbar seien mit und mit für . Es sei vorausgesetzt, dass der Grenzwert
existiert.
Dann existiert auch der Grenzwert
und sein Wert ist ebenfalls .
Es sei
eine Potenzreihe, die auf dem offenen Intervall konvergiere und dort die Funktion darstellt.
Dann ist auch die formal abgeleitete Potenzreihe
auf konvergent. Die Funktion ist in jedem Punkt dieses Intervalls differenzierbar mit
Die Exponentialfunktion
ist differenzierbar mit
Es sei .
Dann ist die Funktion
differenzierbar und ihre Ableitung ist
Die Sinusfunktion
ist differenzierbar mit
und die
Kosinusfunktionist differenzierbar mit
Die Sinusfunktion und die Kosinusfunktion erfüllen in folgende Periodizitätseigenschaften.
- Es ist und für alle .
- Es ist und für alle .
- Es ist und für alle .
- Es ist , , , und .
- Es ist , , , und .
Die reelle Sinusfunktion
induziert eine bijektive, streng wachsende Funktion
und die reelle Kosinusfunktion induziert eine bijektive streng fallende Funktion
Es sei ein reelles Intervall,
eine -mal differenzierbare Funktion und ein innerer Punkt des Intervalls.
Dann gibt es zu jedem Punkt ein mit
Dabei kann zwischen und gewählt werden.
Es sei ein beschränktes abgeschlossenes Intervall,
eine -mal stetig differenzierbare Funktion, ein innerer Punkt und .
Dann gilt zwischen und dem -ten Taylor-Polynom die Fehlerabschätzung
Es sei ein reelles Intervall,
eine -mal stetig differenzierbare Funktion, und ein innerer Punkt des Intervalls. Es gelte
- Wenn gerade ist, so besitzt in kein lokales Extremum.
- Es sei ungerade. Bei besitzt in ein isoliertes lokales Minimum.
- Es sei ungerade. Bei besitzt in ein isoliertes lokales Maximum.
Es sei eine Potenzreihe, die auf dem Intervall konvergiere, und es sei
die dadurch definierte Funktion.
Dann ist unendlich oft differenzierbar und die Taylor-Reihe im Entwicklungspunkt stimmt mit der vorgegebenen Potenzreihe überein.
Es sei ein reelles Intervall und sei
eine stetige Funktion.
Dann ist Riemann-integrierbar.
Es sei ein kompaktes Intervall und sei
eine stetige Funktion.
Dann gibt es ein mit
Es sei ein reelles Intervall und sei
eine stetige Funktion. Es sei und es sei
die zugehörige Integralfunktion.
Dann ist differenzierbar und es gilt
für alle .
Es sei ein reelles Intervall und sei
eine stetige Funktion.
Dann besitzt eine Stammfunktion.
Es sei ein reelles Intervall und sei
eine Funktion. Es seien und zwei Stammfunktionen von .
Dann ist eine konstante Funktion.
Es sei ein reelles Intervall und sei
eine stetige Funktion, für die eine Stammfunktion sei.
Dann gilt für die Gleichheit
Es sei eine auf konvergente Potenzreihe.
Dann ist die Potenzreihe
ebenfalls auf konvergent und stellt dort eine Stammfunktion für dar.
Es seien
stetig differenzierbare Funktionen.
Dann gilt
Es sei eine bijektive differenzierbare Funktion und es sei eine Stammfunktion von .
Dann ist
eine Stammfunktion der Umkehrfunktion .
Es sei ein reelles Intervall und sei
eine stetige Funktion. Es sei
stetig differenzierbar.
Dann gilt
Es sei
eine stetige Funktion und es sei
eine bijektive, stetig differenzierbare Funktion.
Dann gilt
Es seien , , Polynome und es sei
mit verschiedenen .
Dann gibt es ein eindeutig bestimmtes Polynom und eindeutig bestimmte Koeffizienten , , , mit
Es seien , , Polynome und es sei
mit verschiedenen und verschiedenen quadratischen Polynomen ohne reelle Nullstellen.
Dann gibt es ein eindeutig bestimmtes Polynom und eindeutig bestimmte Koeffizienten , , , und eindeutig bestimmte lineare Polynome , , , mit
Es sei ein rechtsseitig unbeschränktes Intervall und sei
eine stetige fallende Funktion mit für alle .
Dann existiert das uneigentliche Integral
genau dann, wenn die Reihe
konvergiert.
Es sei
eine homogene lineare gewöhnliche Differentialgleichung mit einer stetigen Funktion
die auf einem Intervall definiert sei. Es sei eine Stammfunktion zu auf .
Dann sind die Lösungen der Differentialgleichung gleich
Das Anfangswertproblem
(mit ) besitzt eine eindeutige Lösung.
Es sei
eine inhomogene lineare gewöhnliche Differentialgleichung mit stetigen Funktionen . Es sei eine Stammfunktion von und es sei
eine Lösung der zugehörigen homogenen linearen Differentialgleichung.
Dann sind die Lösungen (auf ) der inhomogenen Differentialgleichung genau die Funktionen
wobei eine Stammfunktion zu ist.
Das Anfangswertproblem
(mit ) besitzt eine eindeutige Lösung.
Es sei
eine Differentialgleichung mit getrennten Variablen mit stetigen Funktionen
und
wobei keine Nullstelle besitze. Es sei eine Stammfunktion von und eine Stammfunktion von . Weiter sei ein Teilintervall mit .
Dann ist eine bijektive Funktion auf sein Bild und die Lösungen dieser Differentialgleichung haben die Form
Wenn zusätzlich die Anfangsbedingung
gegeben ist, und wenn die Stammfunktionen die zusätzlichen Eigenschaften und erfüllen, so ist
die eindeutige Lösung des Anfangswertproblems.