Hilfssatz 1 (Innere Energieabschätzung)
Bearbeiten
- Sei erfüllt und gewählt. Weiter erfülle die Kreisscheibe mit und die Inklusion . Dann gilt für alle Lösungen die Ungleichung
(1)
Für beliebige Funktionen haben wir aus Kapitel V, §2 die Identität
(2)
Für erhalten wir
bzw.
(3)
Setzen wir nun in (2) ein, so berechnen wir
Somit folgt
(4)
Diese Ungleichung impliziert (1).
q.e.d.
- Es gelte und sei gewählt. Die Kreisscheibe mit und erfülle
(5)
- Wir setzen mit
- Dann gilt für alle Lösungen , die der Randbedingung
für alle
- genügen, die Abschätzung
(6)
1. Durch Spiegelung setzen wir fort zu
(7)
Die Funktion ist stetig in und genügt in der Differentialungleichung (kurz DUGL)
(8)
für alle
.
Allerdings kann auf eine Sprungstelle haben. Wir betrachten die Funktion
(9)
welche in die DUGL
(10)
erfüllt. Weiter ermitteln wir
(11)
und
in
.
Wir zeigen nun, dass Formel (2) auch für gilt. Fahren wir dann wie im Beweis von Hilfssatz 1 fort, so erhalten wir (1) für die gespiegelte Funktion . Die Abschätzung (6) folgt dann aus Symmetriegründen.
2. Für hinreichend kleine erklären wir die Mengen
und setzen . Im Punkt verwenden wir die Greensche Funktion
(12)
Mit der Greenschen Formel berechnen wir für
(13)
Mit den Randbedingungen (11), (12) für und folgt aus (13) durch Addition
für . Wegen liefert der Grenzübergang
Wie in Teil 1 des Beweises beschrieben folgt nun die Behauptung.
q.e.d.
Satz 1 (Gradientenabschätzung von Heinz)
Bearbeiten
- Im beschränkten Gebiet sei eine Lösung mit gegeben. Wir erklären
- Dann gibt es eine Konstante , so dass die Ungleichung
(14)
für alle
- erfüllt ist.
1. Wir nehmen zunächst an und betrachten die stetige Funktion
(15)
mit . Diese nimmt wegen ihr Maximum in einem inneren Punkt an. Setzen wir , so erhalten wir . Für beliebiges finden wir ein , so dass
(16)
mit der Konstante
richtig ist. Kapitel IV, §5 entnehmen wir auf der Kreisscheibe vom Radius die Integraldarstellung
(17)
Das erste Integral in (17) haben wir in (16) abgeschätzt. Führen wir Polarkoordinaten ein und beachten
(18)
für alle
,
so erhalten wir für das zweite Integral in (17)
(19)
2. Aus (15)-(17) und (19) folgt für alle die Abschätzung
(20)
3. Für erklären wir nun
mit
und
mit
.
Wir ermitteln
Für erhalten wir die Ungleichung
(21)
für alle
.
Äquivalent hierzu ist
(22)
für alle
.
Es existiert nun ein mit
(23)
für alle
,
woraus
(24)
für alle
folgt. Setzen wir
so liefert (22) für jedes die Alternative
(25)
oder
.
Da die Funktionen stetig von auf abhängen und erfüllt ist, folgt
für alle
.
Wir erhalten
(26)
und somit
Dies ist die gesuchte Abschätzung (14) im Falle .
4. Es sei nun . Dann wenden wir die Abschätzung (14) zunächst auf die Menge
für
an und erhalten
(27)
für alle
mit . Für folgt dann
für alle
.
q.e.d.
Satz 2 (Innere -Abschätzung
Bearbeiten
- Sei eine Lösung mit im beschränkten Gebiet gegeben. Für beliebiges betrachten wir die kompakte Menge
- und sei beliebig gewählt. Dann gibt es eine Konstante , so dass gilt
(28)
Zunächst haben wir die Abschätzung
und Satz 1 liefert die Gradientenabschätzung
(29)
für alle
.
Nach Kapitel IV, §5 haben wir für alle die Darstellung
(30)
Wegen (29) genügt das erste Parameterintegral einer Lipschitzbedingung in mit einer von abhängigen Lipschitzkonstante. Weiter ist wegen (29)
richtig. Nach der Hadamardschen Abschätzung (vgl. Kapitel IV, §4, Satz 7) erfüllt dann das zweite Parameterintegral in eine Hölderbedingung abhängig von . Wir erhalten somit aus (30) die Ungleichung
(31)
für alle
.
Insgesamt folgt die Abschätzung (28).
q.e.d.