Kurs:Problemlösung und Entscheidungsfindung/Entscheidungen treffen
Florian Hartmann
Kilian Schatzmann
Lukas Kriegl
Pascal Hetzenauer
Entscheidungen treffen
Abstract
Die Entscheidungsfindung setzt vor allem dort an, wo Entscheidungen von starker Komplexität vorliegen, welche den Menschenverstand oft überfordern. Durch eine Detaildarstellung des Problems und durch Verwenden von formalen Verfahren können die Erfolgsaussichten von Entscheidungen auf rationaler Basis verbessert werden. In der Ausformulierung des Problems werden Alternativen gesucht, Konsequenzen ermittelt, um anschließend eine Basis zur Fällung der Entscheidung zu haben. Entscheidungen müssen getroffen werden, sie nicht zu treffen bedeutet Stillstand. Jedoch müssen Konsequenzen und Alternativen genau abgeschätzt und von allen Entscheidungsträgern mitgetragen werden. Trotz aller Methoden und Strategien sollten wir nicht versäumen, auch auf unser Bauchgefühl zu hören. Deshalb sollten Entscheidungen nicht nur mit dem Kopf treffen, sondern auch in sich hineinhören und fragen, was das Bauchgefühl zu den verschiedenen Alternativen sagt.
Problem formulieren
Menschen gehen gerne Problemen aus dem Weg, vor allem wenn sie sich bei der Entscheidungsfindung schwer tun und sie sich der Lösung nicht ganz sicher sind. Deshalb ist es unbedingt notwendig, dass Mitarbeiter in einem Unternehmen die notwendigen Fähigkeiten besitzen um Probleme richtig zu formulieren. Denn nur dadurch kann überhaupt die notwendige Basis für eine gute Entscheidung gelegt werden. (Kepner; Tregoe 1992, S.35) Um ein Problem richtig zu formulieren ist eine Spezifikation in vier Dimensionen als Hilfestellung möglich. Dabei stellt die 1. Dimension die Bezeichnung des Problems dar (Was soll erklärt werden?). In der 2.Dimension erfolgt die Beschreibung des Ortes (Wo wird es beobachtet?). In der 3. Dimension wird die Zeit spezifiziert (Wann tritt das Problem auf?) und in der 4. und letzten Dimension erfolgt die Beschreibung des Ausmaßes des Problems (Wie ernst und wie umfassend ist es?). (Kepner; Tregoe 1992, S.43)
Alternativen auffinden
Die Suche nach Alternativen ist von Zielen und Erwartungen getrieben, um die Qualität der Möglichkeiten bewerten zu können. In vielen Fällen ist die Bestimmung von Alternativen unproblematisch, da sich Art und Anzahl von Möglichkeiten von selbst ergeben. Beispielsweise die Urteilsfindung einer Jury beschränkt sich auf zwei Möglichkeiten: schuldig oder nicht schuldig. Leider sind in manchen Fällen die Varianten im Vorhinein nicht bekannt. In weiterer Folge werden Optionen mittels Suchvorgang oder eines kreativen Prozesses generiert. Wichtig dabei ist die Frage, bis wann die Alternativen generiert werden sollen. Zeit oder Geldmangel können weiteren Alternativfindungen ein Ende setzen. Es sind auch die Nachteile abzuwägen, die sich mit dem Aufschieben der Entscheidung und der weiteren Suche von Alternativen ergeben. (Eisenführ; Langer; Weber 2010, S.83-94)
Konsequenzen analysieren
Zur Fällung der schlussendlichen Entscheidung müssen die Konsequenzen der vorhandenen Alternativen erarbeitet werden. In erster Linie werden mit Hilfe der Frage „Was passiert wenn…?“ die Konsequenzen ermittelt. Diese Konsequenzen können das Resultat aus Überlegungen bzw. das Ergebnis aus entsprechenden Berechnungen sein. In weiterer Folge verbleibt die Aufgabe der Bewertung, um zu ermitteln, inwieweit die verschiedenen Alternativen nun vom „Soll“ abweichen. Eventuell ist es nützlich, wenn den einzelnen Alternativen ein gezielter Nutzen zugeordnet wird, um so eine geordnete Reihenfolge zu erhalten. (Brauchlin 1990, S.49)
Entscheidungen treffen
Es gibt drei verschiedene Arten von Entscheidungen. Entscheidungen bei Sicherheit setzen voraus, dass der Entscheidungsträger jeder Handlungsalternative genau ein Ergebnis zuordnen kann und ihm alle entscheidungsrelevanten Parametern bekannt sind. Entscheidungen bei Ungewissheit haben zumindest zwei Umweltzustände, die möglich sind, denen aber keine Eintrittswahrscheinlichkeit zugeordnet werden kann. Bei Entscheidungen mit Risiko können die Alternativen mit einer Wahrscheinlichkeit versehen werden. Es gibt zahlreiche Entscheidungsregeln, wie z.B. Maximin-Regel oder Hurwics-Prinzip. Es gibt keine ultimative Entscheidungsregel sondern nur sehr viele potenziell richtige. (Meyer 1999, S.25-48)
Literaturverzeichnis
- Brauchlin, Emil (1990): Problemlösungs- und Entscheidungsmethodik 3. Auflage, Bern; Stuttgart: Haupt
- Eisenführ, Franz; Langer, Thomas; Weber, Martin (2010): Rationales Entscheiden 5. Auflage, Berlin; Heidelberg: Springer Verlag
- Kepner, Charles H.; Tregoe, Benjamin B. (1992): Entscheidungen vorbereiten und richtig treffen 6. Auflage, New Jersey: Verlag moderne industrie
- Meyer, Roswitha (1999); Entscheidungstheorie: Ein Lehr- und Arbeitsbuch, Wiesbaden: Gabler Verlag