Kurs:Problemlösung und Entscheidungsfindung/Problemabgrenzung

Autorinnen/Autoren

Hartmut Maier

Johannes Moritzhuber



Materialien
Kursleitung
Falko Wilms


Problemabgrenzung


Abstract

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Eine gute Problemlösung basiert auf den Kern eines Problems, der mittels einer strukturierten Problemabgrenzung gefunden werden kann. Der Mensch neigt dazu, auf ein Problem eine schnelle Lösung präsentieren zu wollen, ohne eine Problemabgrenzung auf den Kern des Problems anzufertigen. Die Qualität einer Problemlösung leidet unter dieser oberflächigen Betrachtung und deren Lösung, die meist am Kern des Problems vorbei geht. Um uns in dieses Thema einzuarbeiten, haben wir in einem ersten Schritt von beiden Autoren einzeln deren fünf wichtigsten Thesen herausgearbeitet. Im zweiten Schritt wurden aus den in Summe zehn Thesen die fünf wichtigsten herausgearbeitet. Zusammenfassend kann man das Ergebnis wie folgt beschreiben: Ein Problem wird auf das Kernproblem mittels einer Problemabgrenzung analysiert, und das daraus resultierende Kernproblem nochmals kritisch hinterfragt, um eine exakte Definition des Problems zu erhalten.


Problemkern finden

Um den Kern eines Problems erkennen zu können, muss die Problematik genau analysiert werden. Nicht mit dem ersten oberflächlichen Eindruck zufrieden geben. [1] Es wird häufig der Fehler gemacht, dass direkt mit dem Versuch der Lösung des Problems begonnen wird, ohne dass im Vorfeld eine detaillierte Problemanalyse gemacht wird. Weiters werden die Grundannahmen viel zu selten hinterfragt. [2]

Problemkern isolieren

Um erkennen zu kennen, was zum Kern des Problem gehört und was zum Rand, muss das Problem auf der richtigen Systemebene betrachtet wird. Es droht immer die Gefahr, sich zu sehr in die Details eines Problems zu verlieren. (Wilms: Ebenen der Problembeschreibung). Kleine Änderungen können ebenfalls großes bewirken. Daher sollte versucht werden den ganzen Ursache-Wirkungsprozess zu betrachten und auch das Umfeld mit beachtet werden. [3]

Ebenen der Problembeschreibung

Ein Problem ist eine Differenz zwischen Wunsch und Wirklichkeit. Sind mehrere Individuen von demselben Problem betroffen, so sollten auch die Wunschvorstellungen aller angehört werden und in die Problemabgrenzung aufgenommen werden. [4] Die Frage, wer alles für das Problem und dessen Lösung benötigt wird, klärt die Ebene unterhalb der sinnvoll definierten Systemebene für die Problemabgrenzung. (Wilms „Ebenen der Problembeschreibung“)

Wie geht man vor?

Nachdem alle Problemaspekte neutral gesammelt wurden, erfolgt deren Zuordnung. In einer Spalte wird alles notiert, was unmittelbar mit der Problematik zu tun hat und in einer Weiteren was nicht deutlich zu der Problematik gehört. Die erste Spalte repräsentiert den Kern des Problems. Nach gewissenhafter Arbeit sollten nur mehr sehr wenige Elemente (2-4) übrig bleiben. Diese werden abschließend in einem Satz zusammengefasst und ergeben somit die Problemdefinition. (Wilms „Die Erfassung wirksamer Grenzen“)

Problemkern kritisch hinterfragen

Nachdem eine Problemdefinition erstellt worden ist, sollte man diese nicht einfach akzeptieren. Nun kommt die Phase des kritischen Beleuchtens der Definition. Wurde das Problem wirklich exakt definiert? Eine jede Problemdefinition sollte von jemand unbeteiligten getestet werden. Eine Testperson zeigt ihnen, ob sie den Kern des Problems mit der Definition beschreiben konnten oder nicht. [5]

Problem als Differenz zwischen Wunsch und Wirklichkeit

Ein Problem ist eine Differenz zwischen Wunsch und Wirklichkeit. [6] Daraus folgt, dass ein Problem sehr stark von der Persönlichkeit des Betrachters abhängig ist. So können einige Aspekte des Problems für den einen essentiell sein, während eine andere Person diese als unwichtig und somit als Randthemen einstufen würde. [7]


Literaturverzeichnis

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  1. http://www.buergergesellschaft.de/, http://www.buergergesellschaft.de/praxishilfen/kreativitaetstechniken/die-techniken/kritikphase/problemanalyse-abgrenzung/108951/ Zugriff am 19.09.2014
  2. vbf.at: http://www.vbf.at/qualit08.pdf Seite 1 Zugriff am 03.05.2013
  3. Lewis, Gareth (1999): „Effiziente Problemlösungstechniken in 7 Tagen", S.20
  4. Donald C. Gause; Gerald M. Weinberg (1982): "Are your lights on?", S.15
  5. Donald C. Gause; Gerald M. Weinberg (1982): "Are your lights on?", S.60–61
  6. Donald C. Gause; Gerald M. Weinberg (1982): "Are your lights on?", S17
  7. Ute G.Blasche (2006): "Richtig entscheiden. Toolbox für Manager", S.28