Kurs:Problemlösung und Entscheidungsfindung/Trilemma

Autorinnen/Autoren

Andreas Lässer

Daniel Fink

Markus Nagel

Materialien
Kursleitung
Falko Wilms


Abstract:

Ein Trilemma begegnet uns in vielen Teilen des Lebens. Es hat große Bedeutung, da jede Entscheidung auf unbegründbarem beruht und in weiterer Folge Auswirkungen auf andere Personen hat. Bei den Recherchen, kamen wir zu der Erkenntnis, dass es um 3 (Tri) Lösungsvarianten geht, von denen keine die optimale Lösung für alle Beteiligten ist. Unsere Informationen basieren auf Onlinerecherchen und Recherchen in entsprechender Fachliteratur. Weiters haben wir das Trilemma von Moenchhausen analysiert.


These: Jedes Denken gründet auf Unbegründbarem

So sehr wir dies auch bedauern mögen: Am Anfang aller Erkenntnis steht die Willkür. Das Prinzip der kritischen Prüfung kann uns helfen, den Raum, den das willkürlich gesetzte Dogma erschafft, möglichst offen zu halten. Das Prinzip der kritischen Prüfung erweist sich als das effizienteste Verfahren, das wir bisher für uns entdeckt haben... (Quelle: http://www.schmidt-salomon.de/muench.htm, Zugriff am 01.05.2013)

Auch so genannte "moralische Werte" (beispielsweise "Vaterlandsliebe", "Treue", "Demut", "Friedfertigkeit", "Ehrlichkeit" oder "Disziplin") werden als bloße technische Hypothesen begriffen, die zweckrational daraufhin zu überprüfen sind, ob sie tatsächlich zu besseren Ergebnissen führen, oder ob sie möglicherweise gar ein freies, auf Gleichberechtigung orientiertes Leben verhindern.


Die drei Begründungsprozesse

Im Sumpf der Begründungen. Wenn man ein Mensch ist der immer nach Begründungen von Begründungen sucht, befindet man Sie sich im Münchhausen Trilema. Dafür gibt es drei Lösungsmöglichkeiten. Den infiniten Regress der durch die Notwendigkeit gegeben, in der Suche nach Gründen immer weiter zurückzugehen, der aber praktisch nicht durchzuführen ist und daher keine sichere Grundlage liefert; 2. einem logischen Zirkel in der Deduktion, der dadurch entsteht,dass man in Begründungsverfahren auf Aussagen zurückgreift, die vorher schon als begründungsbedürftig aufgetreten waren, und der ebenfalls zu keiner sicheren Grundlage führt; und schließlich: 3. einem Abbruch des Verfahrens an einem bestimmten Punkt, der zwar prinzipiell durchführbar erscheint, aber eine willkürliche Suspendierung des Prinzips der zureichenden Begründung involvieren würde."

Der infinitive Regress

Beginnen wir mit dem infiniten oder unendlichen Regress: In diesem Fall begründen Sie Argument 1 mit Argument 2, dieses wiederum mit Argument 3 usw. (wie zum Beispiel ein wissbegieriges Kind, welches immer wieder nach dem “warum” fragt). Stets tauchen neue Warum-Fragen auf, die weitere Begründungen provozieren. Sie könnten ewig so fort fahren, werden aber niemals auf festen Boden gelangen. Deshalb ist dieses Verfahren praktisch wertlos. Sie versinken immer tiefer im Sumpf der Letztbegründungen und werden niemals ein echtes Problem lösen können.

Der logische Zirkel

Beim logischen Zirkel begründen Sie Argumente mit Argumenten, die sich bereits zuvor als begründungswürdig erwiesen haben - ein Verfahren, das - wie man sofort erkennt - ebenfalls keine Chancen bietet, dem Sumpf der Letztbegründungen zu entfliehen. Gefangen im logischen Zirkel drehen Sie sich lediglich im Kreis. Für ein Beispiel nehmen wir an: Sie behaupten, Albert Schweizer sei ein guter Mensch gewesen. Auf die Frage, warum Sie das glauben, antworten Sie: Weil er sich mit aller Kraft für Mensch und Tier eingesetzt hat. Warum? Weil er Ehrfurcht vor dem Leben hatte. Warum aber ist Ehrfurcht vor dem Leben etwas Gutes? Ganz einfach, antworten Sie: Weil Albert Schweitzer ein guter Mensch war.

Das Dogma

Bei genauerer Betrachtung erkennt man, dass bei einem Dogma nach der Argumentation nur noch der Abbruch des Verfahrens als letzte Möglichkeit übrig bleibt. Auch hierzu ein Beispiel: Nehmen wir an, Sie behaupten: Verheiratete sollten sich niemals scheiden lassen können. Auf die entrüstete Gegenfrage, warum das denn so sein müsse, antworten Sie, weil Jesus es so wollte und wir ihm folgen müssen. Warum? Weil er Gottes eingeborener Sohn war und ist und alle Menschen den Anordnungen Gottes zu folgen haben. Um weitere Gegenfragen bereits im Keim zu ersticken, fügen Sie hinzu: Wer’s glaubt, wird selig, alle anderen werden in die Hölle verdammt und damit Ende der Diskussion!

Dieses letzte Verfahren bietet nun in der Tat ein festes Fundament, mit dem man den Sumpf verlassen könnte. Allerdings zahlt man für dieses stabile Fundament einen hohen Preis, nämlich den Preis des Fundamentalismus, denn der "Abbruch des Letztbegründungsverfahrens an einem bestimmten Punkt" bedeutet letztlich - nichts anderes als "eine Begründung durch Rekurs auf ein Dogma".


Weitere Beispiele zum Trilemma:


BSP Eurozone:

Die jüngste Entwicklung in der Eurozone verdeutlicht einmal mehr, was der Ökonom Dani Rodrik als «politisches Trilemma» bezeichnet hat. Man kann nicht gleichzeitig eine

weitestgehende wirtschaftliche Integration mehrerer Nationalstaaten sowie eine an nationalen Interessen orientierte Wirtschaftspolitik und Demokratie haben. (Quelle: http://bazonline.ch/wirtschaft/konjunktur/Das-Trilemma-der-Eurozone/story/11061369,

Zugriff am 04.05.13)


GOTTHEITEN

Ausgehend von der Annahme dass jede These auf unbegründbarem basiert, wird die Frage nach Gott und der Wahrheit über Gott in einem völlig neuen Licht aufgezeigt.

C. S. Lewis wagte zu behaupten dass eine aus drei möglichen Aussagen zutreffen muss :

1. Der Verrückte: Jesus war nicht Gott. Er glaubt fälschlicherweise, dass er Gott sei.

2. Der Lügner: Jesus war nicht Gott. Er wusste es und behauptete es dennoch.

3. Gott: Jesus ist Gott.

Lewis, C.S. (1952). Mere Christianity, pp. 54-56 (In all editions, this is Bk. II, Ch. 3, "The Shocking Alternative"). London: Collins

2000 Jahre früher formulierte der griechische Philosoph folgendes Trilemma:

1. Falls Gott willens, aber nicht fähig ist, Böses zu verhindern, ist er nicht allmächtig.

2. Falls Gott fähig, aber nicht willens ist, Böses zu verhindern, ist er nicht gut.

3. Falls Gott willens und fähig ist, Böses zu verhindern, warum gibt es dann das Böse?

Wird die These dass Gott allmächtig ist trilemmatisiert, so ist auch der Schluss zulässig, dass Gott kein liebender Gott ist, da er ja das Böse zulässt. Ist er gar nicht in der Lage das Böse zu verhindern, dann kann er nicht allmächtig sein und sein Einfluss auf die Welt und deren Erschaffung kann berechtigterweise in Zweifel gestellt werden


Erkenntnisse:

Es kommt der Punkte, an dem ich etwas unbegründbares als Wahr annehmen muss, um darauf aufzubauen. Man muss sich für oder gegen etwas entscheiden.

Unsere Schlussfolgerungen sind auf zwei große *Prinzipien* gegründet, das des Widerspruchs und das des zureichenden Grundes, aufgrund dessen wir beachten, da keine Aussage wahr ist, ohne dass es einen zureichenden Grund gäbe, warum es sich so und nicht anders verhält, obgleich uns diese Gründe oft nicht bekannt sein können." Das Trilemma hilft uns zu verstehen, warum es in einer Diskussion eigentlich nicht möglich ist zu argumentieren, oder das erbrachte Argument zu begründen. Versteht man die drei möglichen Arten des Trilemmas, weiß man wie man aus der scheinbar unmöglichen Situation ausbrechen kann.


Literaturverzeichnis

o Schmid-Salomon, Erkenntnis aus Engagement, Alibri, 1999, S.83

o Günther Orthmann, Management in der Hypermoderne, VS, 2009, S.117