Kurs:Räumliche Modellbildung/Fluiddynamik Gruppe Nr2
Titel
BearbeitenDas vorliegende Projekt bearbeitet die "Simulation einer Ölverschmutzung des Rheins".
Gruppenteilnehmer
Bearbeiten- Jana Dahler
- Caroline Kieffer
- Theresa Krausewitz
Thema und Fragestellung
BearbeitenIn diesem Projekt soll der Unfall eines Tankschiffes auf dem Rhein, aus welchem daraufhin Öl austritt, simuliert werden. Dazu wird das Schiff "Chimo" auf einem Teilstück des Rheins nahe Germersheim inklusive dort befindlichem Auffangbecken modelliert. Es wird davon ausgegangen, dass das Schiff ein 1m großes Leck aufweist, aus welchem das Öl in den Rhein austritt. Durch die Simulation soll beobachtet werden, wie sich das Öl im Wasser ausbreitet, während das Schiff sich weiterhin fortbewegt. Zusätzlich soll das Schiff zu Beginn an drei verschiedenen Positionen auf dem Rheinabschnitt starten, so dass festgestellt werden kann, ob verschiedene Strömung eine Auswirkung auf das Ausmaß des Ölausflusses und der Ölverteilung haben.
Hinweis zur Simulation: Die Situation wird im zweidimensionalen Raum simuliert. Zum Einen um die Modellierung auf Comsol besser realisieren zu können und zum Anderen auf Grund der Tatsache, dass Öl eine geringere Dichte hat als Wasser und somit auf der Wasseroberfläche schwimmt, so dass eine zweidimensionale Modellierung ausreichend ist um die Situation gut abbilden zu können.
Weiterführung des Projekts: Aufbauend auf diesem Projekt könnten Maßnahmen betrachtet werden, um die Umweltverschmutzung durch das auslaufende Öl einzudämmen. Dabei könnten aus den Möglichkeiten passende für das simulierte Szenario ausgewählt werden. Durch die vorhergesagte Strömung des Öls könnten also Möglichkeiten herausgearbeitet werden, um die Verschmutzung bestmöglich einzudämmen. Das übersteigt jedoch den Rahmen unseres Projekts und wird deshalb nicht weiter betrachtet.
Nachhaltigkeitsziele
BearbeitenBei der Auswahl des Projektthemas wurden die folgenden Nachhaltigkeitsziele der UN betrachtet:
Ziel 6: Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen
Bearbeiten- Unterziel 6.3: Verbesserung von Wasserqualität, Wiederaufbereitung und sicherer Wiederverwendung
Bis 2023 die Wasserqualität durch die Verringerung der Verschmutzung, Beendigung des Einbringens und Minimierung der Freisetzung gefährlicher Chemikalien und Stoffe, Halbierung des Anteils unbehandelten Abwassers und eine beträchtliche Steigerung der Wiederaufarbeitung und gefahrlosen Wiederverwendung weltweit verbessern.
Ziel 14: Leben unter Wasser
Bearbeiten- Unterziel 14.1: Verringerung der Meeresbeschmutzung
Bis 2025 alle Arten der Meeresverschmutzung insbesondere durch vom Lande ausgehende Tätigkeit und namentlich Meeresmüll und Nährstoffbelastung, verhüten und erheblich verringern.
Bei diesem Ziel wird zwar die Verschmutzung der Meere genannt, jedoch lässt sich das auch auf Binnengewässer, wie den Rhein, übertragen, welche in die Weltmeere münden. Dies wird zusätzlich dadurch gestützt, dass es bei Ziel 14 auch um den Schutz der Tierwelt im Wasser geht und diese im Rhein genauso geschützt werden muss.
- Unterziel 14.A: Erhöhung von Wissenschaftlichen Erkenntnissen, Forschung und Technologie für die Gesundheit der Ozeane
Die wissenschaftlichen Kenntnisse vertiefen, die Forschungskapazitäten ausbauen und Meerestechnologien weitergeben, unter der Berücksichtigung der Kriterien und Leitlinien der Zwischenstaatlichen Ozeanographischen Kommission für die Weitergabe von Meerestechnologie, um die Gesundheit der Ozeane zu verbessern und den Beitrag der kleinen Inselentwicklungsländer und der am wenigsten entwickelten Länder, zu verstärken.
Im Rahmen unseres Projekts werden zwar keine wissenschaftlichen Erkenntnisse generiert oder wissenschaftliche Forschung unter den geforderten Kriterien betrieben, jedoch liefert das Projekt einen stark vereinfachten Blick auf die Auswirkungen einer Umweltverschmutzung. Daraus können Maßnahmen zur schnellen Eindämmung und Reduktion der Wasserverschmutzung allgemein und an dem bestimmten Rheinabschnitt abgeleitet werden.
Die kompletten 17 Ziele inklusive ihrer Unterziele können auf der folgenden Website https://17ziele.de eingesehen werden
Modellierung
BearbeitenEs wird eine zweidimensionale Modellierung des Rheins in der Draufsicht (Vogelperspektive) vorgenommen. Auf dem Rhein fährt ein Schiff flussabwärts, aus welchem an der rechten Seite Öl austritt.
Rhein
BearbeitenIn unserer Simulation wird ein Abschnitt des Rheins bei Germersheim modelliert. Der Rheinabschnitt ist im Bild in der Draufsicht zu sehen. Dabei werden die exakten Ränder des Rheins inklusive Becken in die Simulation übertragen.
Daten
BearbeitenFließgeschwindigkeit des Rheins:
Länge des simulierten Rheinabschnitts: 1.400 m
Breite des simulierten Rheinabschnitts (mit Auffangbecken): ca. 850m
Breite des simulierten Rheinabschnits (ohne Auffangbecken): ca. 250m
Schiff
BearbeitenAls Vorlage zum Schiff dient das Tankschiff Chimo. Das Tankschiff ist tatsächlich auch unter anderem auf dem Rhein unterwegs und auf dem Bild zu sehen.
Daten
BearbeitenLänge des Schiffs: 110 m
Breite des Schiffs: 11,45 m
Ladekapazität: 3149 t
Tankinhalt: 3392
Geschwindigkeit des Schiffs: (5 Knoten)
Weitere Informationen zum Tankschiff Chimo sind auf folgender Website zu finden: https://tankmatch.com/de/ship/chimo
Implementierung des Modells in COMSOL Multiphysics
BearbeitenZur Implementierung des Modells wurde COMSOL Multiphysics verwendet. Das Modell ist in zwei Raumdimensionen mit einer Fluidströmung (Laminare Strömung) aufgebaut.
Parameter
Bearbeiten- Fließgeschwindigkeit des Rheins:
- Breite des Schiffs: 12 m (BreiteS)
- Länge des Schiffs: 98 m (LaengeS)
Funktionen
BearbeitenDie Funktionen dienen zur langsamen Erhöhung der Geschwindigkeit des Rheinflusses bzw. der Fortbewegungsgeschwindigkeit des Schiffs.
Funktion 1: Fließgeschwindigkeit Rhein
Der Rheinfluss wurde mithilfe einer geglätteten Rampe innerhalb von 3,33s auf die Maximalgeschwindigkeit gebracht. Dies geschieht mit der Funktion Rampe1 (rm1). Eine schnellere Steigerung der Geschwindigkeit führte leider zu einem Abbruch der Berechnungen.
Funktion 2: Fortbewegungsgeschwindigkeit Schiff
Um eine automatische Neuvernetzung zu erzielen wurde versucht, eine Rampe 2 (rm2) einzubauen, welche das Schiff erst zum Zeitpunkt 0,2s losfahren lässt. Auch diese Funktion wurde geglättet. Dies führte leider nicht zum gewünschten Ergebnis einer automatischen Neuvernetzung (dazu mehr unter automatische Neuvernetzung).
Gebiete/Geometrie
BearbeitenDie zu modellierenden Gebiete waren der Rheinabschnitt bei Germersheim und das Tankschiff. Der Rhein wurde maßstabsgetreu und so detailliert wie möglich modelliert. Es wurde dabei auf eine genaue Wiedergabe des Flussabschnitts geachtet. Das Schiff wurde durch die Modellierung leicht vereinfacht. Die Länge des Schiffs von 110m wurde exakt übernommen. Die Breite des Schiffs wurde allerdings auf 12m aufgerundet. Es konnten keine Angaben zu den Rundungen der Kanten oder der genauen Länge der Schiffsspitze gefunden werden.
Das Schiff wurde an drei verschiedenen Positionen des Rheins modelliert, um zu untersuchen, ob die Form des Rheins und der dort herrschende Druck beziehungsweise die Geschwindigkeit einen Einfluss auf die Diffusion des Öls in das umliegende Wasser haben.
Position 1 zeigt das Schiff zu Beginn des Abschnitts mit seinem Leck zur Mitte des Rheins hin. Position 2 modelliert ein Schiffsunglück in der Nähe eines Auffangbeckens und das Schiff in Position 3 liegt am Ende des Rheinabschnitts.
Rhein
Bearbeiten1. Umrisse des Rheins mit Hilfe von Google Maps
Die Modellierung des Gebiets des Rheins wurde mithilfe einer maßstabsgetreuen Aufnahme des Rheins bei Germersheim, aus Google Maps stammend, durchgeführt. Google Maps erlaubt Abstände auf den Karten zu messen, sodass wir den Rhein mit einer Länge von 1,4 km ausgewählt und abfotografiert haben.
2. Markieren markanter Punkte des Umrisses mit Hilfe von GeoGebra
Der Screenshot wurde zugeschnitten, sodass der Anfang und das Ende des Bildes zu der der gewünschte Länge des Rheins (1,4km) passen. Das zugeschnittene Foto wurde in GeoGebra implementiert und auf die Länge 140 in der y-Achse angepasst. Der rechte und der linke Rand des Rheins wurde mit Punkten versehen, sodass Koordinaten entstanden, welche zur Interpolation des Rheins in COMSOL Multiphysics genutzt werden konnten.
Modellierung der Ränder des Rheins in COMSOL Multiphysics
Die in GeoGebra ermittelten Punkte wurden mit 10 multipliziert, um die korrekte Länge des Rheins von 1400m zu erhalten, anstelle der in GeoGebra modellierten 140m. Aus den Punkten wurde je eine Interpolationskurve für den rechten und den linken Rand des Rheins erstellt. Der untere und der obere Rand des Rheins wurde mit einem Liniensegment verschlossen. An diesen Stellen befindet sich später unten der Einfluss und oben der Ausfluss.
Schiff
BearbeitenDas Schiff wurde aus einem Rechteck und zwei Liniensegmenten als Spitze modelliert. Die vorderen Ecken wurden dabei abgerundet. Länge und Breite des Schiffs entsprechen dem echten Tankschiff "Chimo" und wurden über Parameter eingestellt. Das Schiff wurde an drei verschiedenen Positionen im Rhein modelliert, um drei verschiedene Startpunkte zu erhalten.
Laminare Strömung
Bearbeiten- Anfangsbedingungen:
- Anfangsgeschwindigkeit Rheinfluss:
- Anfangsdruck p=0 Pa
- Randbedingungen:
- Wand/Rand des Rheins: no-slip-Bedingung mit (bremsende Kräfte an Rand) Dirichlet-Randbedingung
- Einlass: Dirichlet-Randbedingung mit mit
- Auslass: voll ausgebildete Strömung mit p=0 Pa (0-Spannung-Randbedingung, Art Neumann-Randbedingung)
Bewegliches Netz
Bearbeiten- Deformierendes Gebiet ist der gesamte Rhein ohne das Schiff. Es liegt keine Anfangsdeformation vor ( )
- vorgegebene Deformation: Die Deformation gilt für das Gebiet Schiff, welches sich durch den Rhein bewegen soll. Das Schiff bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von rheinabwärts. Somit wird dessen Bewegung mithilfe der vorgegebenen Deformation ( ) modelliert. Hier könnte die Rampe2 eingesetzt werden, um das verzögerte losfahren des Schiffes zu modellieren. Dies hat leider nicht funktioniert, da die Berechnung der Studie abgebrochen wurde.
Transport verdünnter Spezies
BearbeitenDer Austritt des Öls aus dem Leck wird mit dem Transport verdünnter Spezies modelliert.
- Anfangsbedingung: Konzentration
- Ausfluss:
Automatische Neuvernetzung
BearbeitenDas Schiff fährt momentan an den Positionen 1 und 2 ca. 20s, an der Position 3 ca. 25s. Um das Schiff länger fahren lassen zu können, müsste eine Neuvernetzung erreicht werden. Die Implementierung einer Neuvernetzung gelang bisher mit Comsol nicht, da die Berechnung immer abgebrochen wurde. Auch nach Erhöhung der Iterationen, Verringerung der Schrittweite der Zeit, Verringerung der geforderten Netzqualität, Einfügen einer Rampe, welche das Schiff später losfahren lässt und des Erzwingens der Neuvernetzung nach wenigen Sekunden konnte keine automatische Neuvernetzung erreicht werden. Dies limitiert die Zeit der Fahrt des Schiffes auf die oben genannten Zeiten.
Modellierungsergebnisse und Diskussion
BearbeitenDie Modellierung des Ölausflusses wurde an verschiedenen Stellen des Rheinabschnittes durchgeführt, um herauszufinden, ob verschiedene Sogwirkungen im Rhein das Austreten des Öls schon direkt zu Beginn des Unglücks beeinflussen können. So wurde eine Position gewählt, bei der das Tankschiff noch am Beginn des Rheinausschnittes fährt (Position 1). Position 2 befindet sich in der Nähe des Auffangbeckens des Rheins, um die Sogwirkung von diesem auf das austretende Öl zu testen. Position 3 ist am Ende des Rheinausschnitts, in der Nähe des modellierten Ausflusses.
Modellierungsergebnis an Position 1
BearbeitenDas Schiff befindet sich in Position 1 Nahe des Einflusses des modellierten Flussabschnitts. Es bewegt sich 19,998s rheinabwärts.
Geschwindigkeit
BearbeitenZeit | Beobachtung | Ergebnis Comsol |
t=0 | Zum Zeitpunkt t=0 herrscht eine Geschwindigkeit von knapp über 0 an allen Stellen des Flusses. Es ist aber jetzt schon zu erkennen, dass sich flussaufwärts die Geschwindigkeit steigert, während im Auffangbecken die Geschwindigkeit 0 beträgt. Außerdem wird deutlich, dass am Einfluss des Auffangbeckens die Geschwindigkeit leicht erhöht ist, sodass dort eine Sogwirkung vermutet werden kann. | |
t=3,33 | Im Vergleich zum Zeitpunkt t=0 ist die Fließgeschwindigkeit des Rheins in diesem Bild erreicht. Ab diesem Zeitpunkt ist das Modell aussagekräftig. Die höchsten Geschwindigkeiten erreicht der Fluss am Einfluss des Auffangbeckens und an der Spitze des Schiffs. Am Rand wird deutlich, dass die Geschwindigkeit des Flusses an Einbuchtungen in die Landmasse abgebremst und an Stellen, an denen der Fluss schmaler wird, verschnellert wird. Um das Schiff herum herrschen zudem auch höhere Geschwindigkeiten als im Fluss. Die Geschwindigkeit im Auffangbecken wird durch das Erreichen der Fließgeschwindigkeit des Rheins nicht beeinflusst. | |
t=19,998 | Am Ende der simulierten Fahrt des Schiffes in Position 1 ergibt sich dasselbe Bild wie nach Erreichen der Fließgeschwindigkeit des Rheins. Der einzige Unterschied ist, dass sich am hinteren Ende des Schiffs eine Zone mit sehr geringer Geschwindigkeit bildet, welche deutlich größer ist als zum Zeitpunkt t= 3,33. | |
Zeitverlauf | Im GIF ist nochmals deutlich zu erkennen, dass sich hinter dem Schiff eine immer länger werdender Bereich bildet, in dem eine sehr geringe Geschwindigkeit herrscht. Außerdem sind leichte Veränderungen der Geschwindigkeiten rund um das Schiff zu erkennen. |
Druck
BearbeitenZeit | Beobachtung | Ergebnis Comsol |
t=0 | Zum Zeitpunkt t=0 ist der Druck am Einfluss am größten und wird in Richtung des Ausflusses immer geringer. Im Auffangbecken herrscht kein Druck. | |
t=3,33 | Im Vergleich zum Zeitpunkt t=0 ist die Fließgeschwindigkeit des Rheins in diesem Bild erreicht. Ab diesem Zeitpunkt ist das Modell aussagekräftig. Der Druck hat sich in diesem Zeitpunkt aber noch nicht geändert. | |
t=3,834 | Der Druck beginnt zu diesem Zeitpunkt sich zu verändern. So entsteht ein hoher negativer Druck am hinteren Ende des Schiffes. Am Einfluss entsteht ein negativer Druck, während der Druck am Ausfluss ungefähr 0 beträgt. Auch an den Rändern des Flussgebiets entstehen neue Druckisolinien, welche andeuten, dass der Druck sich an diesen Stellen verändern wird. Im Auffangbecken herrscht ein positiver Druck. | |
t=19,998 | Im Zeitpunkt t=19,998 herrscht der höchste Druck im Auffangbecken. Der Druck im gesamten Gebiet hat sich erhöht und es entsteht ein Unterdruck am hinteren Ende des Schiffs. |
Schadstofftransport
BearbeitenZeit | Beobachtung | Ergebnis Comsol |
t=0 | Zum Zeitpunkt t=0 ist nur ein geringes Austreten des Öls aus dem Leck zu erkennen. Zu diesem Zeitpunkt beginnt das Austreten. | |
t=1 | Zum Zeitpunkt t=1 ist der Austritt nun deutlicher zu erkennen. Man erkennt auch schon den Einfluss der Fortbewegung des Schiffs auf das Öl, es verformt sich leicht in Richtung Einfluss. | |
t=19,998 | Im Zeitpunkt t=19,998 ist die Menge an ausgetretenem Öl eindeutig erhöht. Die Isolinien zeigen, dass das Öl leicht entlang des Schiffes nach hinten gezogen wird und sein Ausfluss somit wahrscheinlich durch die Vorwärtsbewegung des Schiffs beeinflusst ist. | |
Zeitverlauf | Im Verlauf des GIFs zeigt sich, dass der Einfluss der Vorwärtsbewegung auf das Öl nur gering ist. In den ersten Sekunden nach der Entstehung des Lecks tritt das Öl vor allem nach außen aus und verteilt sich im umliegenden Wasser. Um einen besseren Überblick über die Verteilung des Öls an dieser Position zu bekommen, müsste die Simulation länger laufen. |
Modellierungsergebnis an Position 2
BearbeitenDas Schiff befindet sich in Position 2, nahe des des modellierten Auffangbeckens. Es bewegt sich 18,999s rheinabwärts.
Geschwindigkeit
BearbeitenZeit | Beobachtung | Ergebnis Comsol |
t=0 | Trotz veränderter Lage des Schiffs ändert sich zur Position 1 für die Geschwindigkeit im Zeitpunkt t=0 nichts. Dies liegt daran, dass im Zeitpunkt t=0 noch keine Strömungsdynamik vorliegt, da nur eine Geschwindigkeit von knapp über 0 im Fluss herrscht. Es ist aber jetzt schon zu erkennen, dass sich flussaufwärts die Geschwindigkeit steigert, während im Auffangbecken die Geschwindigkeit 0 beträgt. Außerdem wird deutlich, dass am Einfluss des Auffangbeckens die Geschwindigkeit leicht erhöht ist, sodass dort eine Sogwirkung vermutet werden kann. | |
t=3,303 | Im Vergleich zum Zeitpunkt t=0 ist die Fließgeschwindigkeit des Rheins in diesem Bild erreicht. Ab diesem Zeitpunkt ist das Modell aussagekräftig. Die höchsten Geschwindigkeiten erreicht der Fluss am Rand kurz vor dem Einfluss des Auffangbeckens. Dort entsteht zwischen Schiff und Rand des Rheins ein größeres Gebiet, in dem hohe Geschwindigkeiten herrschen. Jedoch ist zu sehen, dass im Einfluss des Beckens keine erhöhten Geschwindigkeiten entstehen. Am restlichen Rand wird deutlich, dass die Geschwindigkeit des Flusses an Einbuchtungen in die Landmasse abgebremst und an Stellen, an denen der Fluss schmaler ist, schneller wird. Die Geschwindigkeit im Auffangbecken wird durch das Erreichen der Fließgeschwindigkeit des Rheins nicht beeinflusst. | |
t=18,999 | Bis zum Ende der simulierten Fahrt des Schiffes in Position 2 erhöht sich die Geschwindigkeit am Rand vorm Einfluss des Auffangbeckens erneut. Nach ein paar gefahrenen Sekunden bildet sich am hinteren Ende des Schiffs zusätzlich eine Zone mit sehr geringer Geschwindigkeit, welche deutlich größer ist als zuvor. Nachdem das Schiff die Öffnung des Auffangbeckens passiert hat, entsteht erneut zwischen dem Schiff und dem Rand eine erhöhte Geschwindigkeit. | |
Zeitverlauf | Im GIF ist nochmals deutlich zu erkennen, dass sich hinter dem Schiff eine immer länger werdender Bereich bildet, in dem eine sehr geringe Geschwindigkeit herrscht. Außerdem ist deutlich zu erkennen, dass zwischen Schiff und Rand eine hohe Geschwindigkeit entsteht, die sich jedoch nicht auf den Einfluss des Auffangbeckens auswirkt. |
Druck
BearbeitenZeit | Beobachtung | Ergebnis Comsol |
t=0 | Zum Zeitpunkt t=0 ist der Druck am Einfluss am größten und wird in Richtung des Ausflusses immer geringer. Im Auffangbecken herrscht kein Druck. | |
t=3,303 | Im Vergleich zum Zeitpunkt t=0 ist die Fließgeschwindigkeit des Rheins in diesem Bild erreicht. Ab diesem Zeitpunkt ist das Modell aussagekräftig. Der Druck hat sich in diesem Zeitpunkt aber noch nicht geändert. | |
t=3,726 | Der Druck beginnt zu diesem Zeitpunkt sich zu verändern. Zwischen Schiff und Rand entsteht ein Unterdruck und am Einfluss des Auffangbeckens und im Auffangbecken herrscht der höchste Druck. Auch an den Rändern des Flussgebiets entstehen neue Druckisolinien, welche andeuten, dass der Druck sich an diesen Stellen verändern wird. Im Auffangbecken herrscht ein positiver Druck. Am Einfluss entsteht ein höherer Druck im Vergleich zum Ausfluss. Der Verlauf des Druckes ist nicht überraschend, da sich das Druckgefälle entsprechend dessen einstellt wie das Wasser, beschrieben durch die Geschwindigkeit, fließt. | |
t=18,999 | Im Zeitpunkt t=18,999 herrscht der höchste Druck im Auffangbecken. Der Druck im gesamten Gebiet ist niedriger geworden und es entsteht ein Unterdruck am hinteren Ende des Schiffs, welcher sich mit dem Unterdruck zwischen Schiff und Rand verbindet. |
Schadstofftransport
BearbeitenZeit | Beobachtung | Ergebnis Comsol |
t=0 | Zum Zeitpunkt t=0 ist nur ein geringes Austreten des Öls aus dem Leck zu erkennen. Zu diesem Zeitpunkt beginnt das Austreten. | |
t=3,303 | Zum Zeitpunkt t=3,303 ist der Austritt nun deutlicher zu erkennen. Man erkennt auch schon den Einfluss der Fortbewegung des Schiffs auf das Öl, es verformt sich leicht in Richtung Einfluss. | |
t=18,999 | Im Zeitpunkt t=18,999 ist die Menge an ausgetretenem Öl eindeutig erhöht. Die Isolinien zeigen, dass das Öl leicht entlang des Schiffes nach hinten gezogen wird und sein Ausfluss somit wahrscheinlich durch die Vorwärtsbewegung des Schiffs beeinflusst wird. | |
Zeitverlauf | Im Verlauf des GIFs zeigt sich, dass der Einfluss der Vorwärtsbewegung auf das Öl nur gering ist. In den ersten Sekunden nach der Entstehung des Lecks tritt das Öl vor allem nach außen aus und verteilt sich im umliegenden Wasser. Ob die Position nahe des Auffangbeckens einen Einfluss auf die Menge und Verteilung des Öls hat lässt sich bei der kurzen Simulationszeit nicht genau bestimmen. |
Modellierungsergebnisse an Position 3
BearbeitenDas Schiff befindet sich in Position 3 nahe des des modellierten Ausflusses. Es bewegt sich 24,993s rheinabwärts.
Geschwindigkeit
BearbeitenZeit | Beobachtung | Ergebnis Comsol |
t=0 | Trotz veränderter Lage des Schiffs ändert sich zur Position 1 und 2 für die Geschwindigkeit im Zeitpunkt t=0 nichts. Dies liegt daran, dass im Zeitpunkt t=0 noch keine Strömungsdynamik vorliegt, da nur eine Geschwindigkeit von knapp über 0 im Fluss herrscht. Es ist aber jetzt schon zu erkennen, dass sich flussaufwärts die Geschwindigkeit steigert, während im Auffangbecken die Geschwindigkeit 0 beträgt. Außerdem wird deutlich, dass am Einfluss des Auffangbeckens die Geschwindigkeit leicht erhöht ist, sodass dort eine Sogwirkung vermutet werden kann. | |
t=3,33 | Im Vergleich zum Zeitpunkt t=0 ist die Fließgeschwindigkeit des Rheins in diesem Bild erreicht. Ab diesem Zeitpunkt ist das Modell aussagekräftig. Die höchsten Geschwindigkeiten erreicht der Fluss am Rand kurz vor dem Einfluss des Auffangbeckens und an der Spitze und am hinteren Ende des Schiffs. Am Rand wird deutlich, dass die Geschwindigkeit des Flusses an Einbuchtungen in die Landmasse abgebremst und an Stellen, an denen der Rand der Fluss schmaler ist, schneller wird. Die Geschwindigkeit im Auffangbecken wird durch das Erreichen der Fließgeschwindigkeit des Rheins nicht beeinflusst. | |
t=24,912 | Bis zum Ende der simulierten Fahrt des Schiffes in Position 3 bildet sich am hinteren Ende des Schiffs zusätzlich eine Zone mit sehr geringer Geschwindigkeit. Ansonsten verändert sich die Geschwindigkeit im modellierten Rhein nicht stark im Vergleich zu den vorherigen Zeitpunkten. | |
Zeitverlauf | Im GIF ist vor allem zu erkennen, dass sich am Ende des Schiffs ein Bereich mit geringerer Geschwindigkeit bildet. |
Druck
BearbeitenZeit | Beobachtung | Ergebnis Comsol |
t=0 | Zum Zeitpunkt t=0 ist der Druck am Einfluss am größten und wird in Richtung des Ausflusses immer geringer. Im Auffangbecken herrscht kein Druck. | |
t=3,33 | Im Vergleich zum Zeitpunkt t=0 ist die Fließgeschwindigkeit des Rheins in diesem Bild erreicht. Ab diesem Zeitpunkt ist das Modell aussagekräftig. Der Druck hat sich in diesem Zeitpunkt aber noch nicht geändert. | |
t=10,008 | Der Druck ist in t=10,008 ist der Druck recht ausgeglichen. Der höchste Druck herrscht im Auffangbecken, während hinter dem Schiff ein Unterdruck entsteht. | |
t=24,993 | Im Zeitpunkt t=24,993 herrscht der höchste Druck im Auffangbecken. Der Druck im gesamten Gebiet ist ähnlich geblieben und der Unterdruck am Ende des Schiffs bewegt sich nach links. |
Schadstofftransport
BearbeitenZeit | Beobachtung | Ergebnis Comsol |
t=0 | Zum Zeitpunkt t=0 ist nur ein geringes Austreten von Öl aus dem Leck zu erkennen. Zu diesem Zeitpunkt beginnt das Austreten. | |
t=1 | Zum Zeitpunkt t=1 ist der Austritt nun deutlicher zu erkennen. Man erkennt auch schon den Einfluss der Fortbewegung des Schiffs auf das Öl, es verformt sich leicht in Richtung Einfluss. | |
t=24,993 | Im Zeitpunkt t=24,993 ist die Menge an ausgetretenem Öl eindeutig erhöht. Die Isolinien zeigen, dass das Öl leicht entlang des Schiffes nach hinten gezogen wird und sein Ausfluss somit wahrscheinlich durch die Vorwärtsbewegung des Schiffs beeinflusst ist. | |
Zeitverlauf | Im Verlauf des GIFs zeigt sich, dass der Einfluss der Vorwärtsbewegung auf das Öl nur gering ist. In den ersten Sekunden nach der Entstehung des Lecks tritt das Öl vor allem nach außen aus und verteilt sich im umliegenden Wasser. |
Vergleich der Ergebnisse
Bearbeiten- Unabhängig von den Positionen des Schiffs sind Druck, Geschwindigkeit und Schadstofftransport im Zeitpunkt 0 gleich.
- Der Druck ist nur um das Schiff unterschiedlich. Jedoch ist sowohl das Verhalten des Drucks als auch der Geschwindigkeit um das Schiff in allen Positionen sehr ähnlich.
- Im Auffangbecken ist der Druck am höchsten. Jedoch erreicht er in Position 2 sein Maximum.
- An den Randstellen stimmen die Stellen mit hohem Druck und langsamer Geschwindigkeit überein. Genauso stimmen umgekehrt die Stellen mit niedrigem Druck und hohem Druck überein.
- Bei allen drei Positionen des Schiffs bleibt das austretende Öl vorerst nahe am Schiff. Nach kurzer Zeit verformt es sich in Richtung des Schiffsendes.
Die Modellierungen der drei Positionen unterscheiden sich nicht wesentlich. Der größte Unterschied entsteht bei Position 2 durch die Nähe des Schiffs zum Rand des Rheins. Aber selbst dort verändert sich der untersuchte Austritt des Öls nicht. Das heißt allerdings nicht, dass ausgeschlossen werden kann, dass sich im weiteren Zeitverlauf das Austreten des Öls nicht unterschiedlich entwickeln kann.
Schlussfolgerungen
BearbeitenDas Projekt zeigt, dass in den ersten Sekunden nach Austreten des Öls kein Unterschied zwischen den verschiedenen Positionen besteht. Es ist somit davon auszugehen, dass sich die Strömung nicht stark auf das Ausfließen des Öls auswirkt (jedenfalls nicht in den ersten Sekunden). Da das Öl sich langsam vom Schiff wegbewegt, aber anfangs nah beim Schiff bleibt, ist davon auszugehen, dass bei einem Unglück schnell der Ausfluss des Öls in der Nähe des Schiffs gestoppt werden muss, da es sich vermutlich schnell verbreitet und ein größeres Gebiet im Fluss einnimmt. Die Modellierung lässt vermuten, dass sich auch bei längerem Fahren des Schiffs das Öl sich gleich im Rhein ausbreiten würde und nicht durch die Position beeinflusst wird. Dies müsste jedoch noch genauer modelliert werden. Gerade Position 2 sollte eine längere Modellierung erhalten, da dort die Geschwindigkeit und der Druck in der Nähe des Schiffs sich von den anderen Positionen unterscheidet. Die Nähe zum Rand des Rheins verändert beide Werte. Jedoch spielt entgegen unserer Vermutung das Auffangbecken keine Rolle. Es entsteht weder ein Sog in es hinein, noch beeinflusst es in anderer Weise den Ausfluss des Öls. Der ausschlaggebende Faktor für eine mögliche Veränderung der Art und Weise wie das Öl ausfließt, scheint der Rand des Rheins zu sein.
Optimierung des Projekts
Bearbeiten- Fahrtzeit des Schiffs: Um aussagekräftiger zu werden, müsste das Projekt einen längeren Zeitraum umfassen, in dem sich das Schiff vorwärts bewegt. Wie eben erwähnt kommt es in den ersten Sekunden nach einem Schiffsleck im Rhein zwar zum Austritt des Öls, jedoch verhält sich das austretende Öl an allen Stellen recht gleich. Bei einer längeren Austrittszeit könnte festgestellt werden, ob das Öl an verschiedenen Stellen des Rheins durch Sogwirkungen in bestimmte Richtungen gezogen wird. Auf diese Art wäre eine Auswertung im Sinne des Naturschutzes möglich.
- Fahrtrichtung des Schiffs: Das Schiff könnte anstelle einer geraden Linie auch eine leichte Kurve durch den Rhein fahren, um sich dem natürlichen Verlauf des Flusses anzupassen. Diese Modellierung wäre realitätsnäher. Außerdem könnten Daten eingepflegt werden, welche die tatsächlichen möglichen Fahrtrouten eines Tankschiffs in der Nähe von Germersheim zu modellieren. Diese müssen an Stellen des Rheins fahren, welche genügend Tiefe aufweisen. Der Austritt des Öls wäre somit an reale Situationen gekoppelt.
- Dimension: Anstelle einer zweidimensionalen Modellierung, könnte das Projekt dreidimensional modelliert werden. Dazu könnte in einem ersten Schritt eine Durchschnittstiefe des Rheins angenommen werden. In weiteren Modellierungsschritten könnten realitätsgetreue Daten eingeholt werden, welche die Rheintiefe bei Germersheim beschreiben. Jedoch sind solche Daten nicht einfach einzuholen.
- Modellierung des Schiffsverkehrs auf dem Rhein: Auf dem Rhein befinden sich zur selben Zeit nicht nur ein Schiff. Weitere Boote und Schiffe könnten in die Modellierung hinzugenommen werden, da diese ein Hindernis darstellen, welche den Fluidfluss des Wassers und den darin geschehenden Schadstofftransport beeinflussen. Diese Beeinflussung kann zwar nicht komplett realitätsnah modelliert werden, da es nicht möglich ist genau zu wissen, wann ein anderes Schiff wo die selbe Strecke durchfährt, jedoch können so in mehreren Modellierungsschritten weitere Faktoren ausgetestet und in die Auswertung mit aufgenommen werden.