Kurs:Rohstoffe III: Kohlenwasserstoffe/Freeze wall

Shell Exploration & Production Co. hat mit der Arbeit einer der letzten technischen Herausforderungen in der Schieferöl Produktion begonnen. Shell entwickelte bereits Methoden um Kerogen, eine ölartige Substanz, welche man in Schieferöl Lagerstätten antrifft, durch Erhitzen in Öl umzuwandeln. Einer Studie der Energieabteilug der Firma Rand Corp. zufolge beinhalten Ölschiefer in Colorado, Utah und Wyoming technisch mittlerweile wiedererschließbare Reserven von ungefähr 500 Mrd. bis 1.1 Trio. Barrel Öl. Diese Vorkommen entsprechen dem dreifachen Reserven Saudi Arabiens und wären ausreichend, um 25% des aktuellen Bedarfs der USA an Erdöl für circa 400 Jahre zu decken. Da es die Möglichkeit gibt, das Kerogen umzuwandeln, fehlt nur eine Technik um den Abbau des begehrten Rohstoffs zu erleichtern und wirtschaftlich rentabel zu machen. An dieser Stelle wurde das Verfahren der „freeze wall“ entwickelt. Shell investiert 30 Mio. $, um eine gigantische freeze wall zu generieren, welche 1700 Fuss hoch, 30 Fuss dick, 300 Fuss breit und 350 Fuss lang werden soll. Diese freeze wall dient zwei Zwecken:

1. Sie soll Grundwasser abhalten die Ölschiefer-Vorkommen zu infiltrieren

2. Sie soll das produzierte Öl an der Kontamination des umliegenden Grundwassers verhindern

Bereits im Vorfeld hat Shell Exploration & Production Co. Eine kleine Version der freeze wall in der Mahogany Forschungseinrichtung im Piceance Becken ( westliches Colorado ) getestet. Das große Projekt wird von 200 Konstrukteuren fertiggestellt, indem eine Serie von 150 Bohrungen durchgeführt wird und im Anschluss werden die Bohrungen mit einem auf Ammoniak basierendem Kühlmittel vollgepumpt. Nach diesem ersten Schritt wird es 1.5 Jahre dauern bis das angrenzende Gestein und Wasser bei -60°F gefrieren und eine massive Eiswand, die freeze wall, bilden werden. Später, nach Vollendung der freeze wall, wird Shell Tests in Bezug auf die Stabilität des Projektes mithilfe von Luft- und Wasserdruck durchführen. Es sollen Brüche geschaffen werden, welche anschließend wieder verfüllt und repariert werden. Durch die Perfektionierung dieser Technologie wird Shell imstande zur kommerziellen Schieferöl Produktion aus 40000 Morgen im Piceance Becken und weiteren tausenden von der staatlichen Regierung gepachteten Morgen sein. Doch vor dem Jahr 2015 wird dies nicht realisierbar sein. Allerdings ist dies nur eine der Herausforderungen, welchen sich Unternehmen der Ölindustrie beim Aufbau eines neuen Industriezweigs stellen müssen. Eines der Hauptprobleme sind der enorme Bedarf an Wasser und Energieressourcen, sowie die Auseinandersetzung mit den lokalen Gegebenheiten wie Gemeinden oder Unterkünfte für das riesige Aufgebot an Arbeitern.[1]

Einzelnachweise

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http://www.denverpost.com/ci_4530946

  1. www.denverpost.com/ci_4530946