Kurs:Vernetztes Denken/Prioritätenmatrix

Dies ist ein Artikel von Samantha Visser und Simon Schäfer, der im Rahmen des Seminars "Vernetztes Denken und systemisches Handeln" bei Falko E. P. Wilms an der Leuphana Universität Lüneburg entstanden ist.

Einordnung und Zielsetzung

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Die Prioritätenmatrix ist ein Instrument des vernetzten Denkens, welches eine Problematik tiefer zu verstehen versucht, indem es das Zusammenspiel der Einflussgrößen eines Sachzusammenhangs erfasst und diese Eigenschaften eines Systems in einem Wirkungsgefüge abbildet. Bei Vester, der das Systemdenken im deutschsprachigen Raum populär machte, sind Prioritäten- und Einflussmatrix auch unter dem Stichwort (erweiterter) Papiercomputer zu finden.

Die Prioritätenmatrix baut auf den Überlegungen zur Einflussmatrix auf. Während die Einflussmatrix die Beziehungen zwischen den bedeutenden Einflussgrößen beurteilt und besonders wirksame Variablen herausfiltert, ermittelt die Prioritätenmatrix anhand mehrerer Kriterien günstige Hebel für potenzielle Maßnahmenplanungen.

In einer 2-dimensionalen Matrix werden die Variablen in den Zeilen notiert. Die Anordnung erfolgt analog zur Einflussmatrix und beinhaltet keine Rangfolge. In den Spalten werden die Kriterien notiert, an welchen sich die Hebel für den Eingriff in das System orientieren sollen. Dies sind Aktivsumme-Überschuss (AS-Überschuss), Lenkbarkeit und Veränderungsfrist. Der Überschuss der Aktivsumme errechnet sich aus der Subtraktion von Aktivsumme und Passivsumme der Variable aus der Einflussmatrix. Die Lenkbarkeit bezeichnet die Möglichkeit, auf die Variable zuzugreifen und die Veränderungsfrist veranschaulicht die Zeitdauer der Veränderung.

Anschließend werden die Variablen (Zeilen) auf ihre Lenkbarkeit und Veränderungsfrist anhand der Werte 0 (gar nicht), 2 (stark) und 3 (sehr stark) geprüft. Variablen, die einen negativen Aktivsummen-Überschuss, keine Lenkbarkeit oder keinen Veränderungszeitraum aufweisen, sind nicht als Hebel geeignet und schlussfolgernd nicht weiter zu betrachten. Nach dieser Prüfung werden die Variablen innerhalb der Kriterien (Aktivsummen-Überschuss, Lenkbarkeit, Veränderungsfrist) gerankt. Dabei erhält die Variable mit dem höchsten Aktivsummen-Überschuss Rang 1, usw. Diese Ränge werden nun zeilenweise addiert und zum Rang der Vernetzung, welcher aus der Einflussmatrix zu übernehmen ist, hinzugezählt. Die Summen sind in der Spalte Rangpunkte zu notieren. Zuletzt werden die Rangpunkte gerankt. Dabei erhält die Variable mit dem niedrigsten Rangpunkt den ersten Platz, usw.

Diese letzte Spalte (Total) spiegelt nun die Reihenfolge der potenziellen Maßnahmenplanungen wieder.

Anwendung

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Die Prioritätenmatrix kann mithilfe von Excel programmiert werden und ist auf verschiedenste betriebswirtschaftliche Fragestellungen anwendbar.

Literatur

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Wilms, F. E. P.: Systemorientiertes Management, München 2001, S. 164 ff.

Wilms, F. E. P.: Veränderungsprozesse Inspirieren, Das Wirkungsgefüge, in Trainer-Kontakt-Brief 12/05 - Nr. 53, S. 17

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Wikipedia: Prioritätenmatrix

Wikipedia: Vernetztes Denken