Viele ihrer Erzählungen hat Alice Munro in mehr als einer Fassung veröffentlicht. Auch in den Erzählungen selbst kommt Variantenbildung vor und Munro verwendet verschiedene Möglichkeiten der Darstellung oder der Andeutung einer Alternative. Ob Fassung oder Variante, in beiden Fällen wird eine andere als die bisher bekannte Version gebildet, indem eine Abwandlung dessen, was schon vorkam, erneut Thema wird – oder Munro ein Werk in einer anderen Fassung veröffentlicht.[1] Ich arbeite mit Version als dem übergeordneten Begriff, auch, um darin Aspekte aus dem Programmieren mitklingen zu lassen.[2]

Bei Variantenbildung spielen chronologische Aspekte eine Rolle. Ein Effekt wie das Innehalten beim Lesen mit "kam das nicht schon mal vor?" zeigt eventuell an, dass die betreffende Textstelle eine Variante von etwas ist, was im Leseprozess schon einmal Aufmerksamkeit erlangt hatte. Die Chronologie des Lesens kann dabei unkonventionell selbstgewählt sein[3], sie sind für das Erkennen einer möglichen Variante aber auch dann relevant, wenn eine Erzählung konventionell von vorn nach hinten gelesen wird.[4]

Jakarta (1998)

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Von Jakarta wurde bislang nur eine Version veröffentlicht, und zwar in Munros Band The Love of a Good Woman (1998), mit einem Umfang von 38 Seiten.

Cortes Island (1998)

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Von Cortes Island wurde bislang nur eine Version veröffentlicht, und zwar in Munros Band The Love of a Good Woman (1998), mit einem Umfang von 30 Seiten.

Post and Beam (2000/2001)

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Von Post and Beam erschien eine Version in der Ausgabe vom 11. Dezember 2000 der Zeitschrift The New Yorker und eine weitere in Munros Band Hateship, Friendship, Courtship, Loveship, Marriage (2001). Während der Umfang der Seitenzahl nach etwa derselbe ist (ca. 31 Seiten), besteht die Zeitschriftenversion aus 15 Abschnitten, die Buchversion hingegen aus 18 Abschnitten.

[Letzter Absatz]

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Anmerkungen

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  1. In der Editionsphilologie gibt es eine ausgedehnte Debatte zu Fragen der definitorischen Abgrenzung von Fassung, Variante etc., siehe dazu ansatzweise deWP, Fassung (Literatur)
  2. [to do]
  3. – wie es Munro von sich in Interviews gesagt hat: dass sie beim Lesen die Reihenfolge, in der sie Abschnitte und Sätze liest, selbst wählt [Quelle] / [to do] Ist diese biografische Information für meinen Gang der Argumentation wesentlich oder hat mich meine Kenntnis dieser Aussage von Munro nur auf die Idee gebracht, diesen Abschnitt leicht dekonstruktiv zu schreiben?
  4. Kafalenos arbeitet Effekte der Reihenfolge des Lesens oder Erzählens bzw. der Rahmung des Erzählten am Beispiel von Edgar Allen Poes Kurzgeschichte The Oval Portrait heraus, indem sie in einem Funktionsanalyse-Experiment nach Propp und Todorov den letzten Abschnitt zunächst getrennt vom Rest der Story liest. Dann zieht sie einen Vergleich zwischen den Effekten, nachdem sie für ihre Interpretation den Anfang der Geschichte wieder davorgesetzt hat. [to do] („primacy effect“ (S. 263, Z. 5) [to do, Quelle für psychologische Grundlagen, in Kafalenos irgendwo]) „As Meir Sternberg has shown, the sequence in which information is provided to readers affects the form of attention readers accord to it“, siehe: Emma Kafalenos: „Effects of Sequence, Embedding and Ekphrasis in Poe's The Oval Portrait“. In: A Companion to Narrative Theory, edited by James Phelan and Peter J. Rabinowitz, 2005, ISBN 978-1-4051-1476-9, S. 253–268, S. 263, Beginn letzter Abschnitt

Siehe auch

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Noch nicht eingearbeitetes Material

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