Natürliche Zahlen/Ordnung/Einführung/Textabschnitt
Definition
Man sagt, dass eine natürliche Zahl größergleich einer natürlichen Zahl ist, geschrieben
wenn man von aus durch endlichfaches Nachfolgernehmen zu gelangt.
Statt schreibt man auch (gesprochen kleinergleich). Die Schreibweise bedeutet und .
Lemma
Für die Größergleich-Relation in den natürlichen Zahlen gelten die folgenden Aussagen.
- Es ist
für alle .
- Es ist
oder
- Bei
gilt
oder
Beweis
Wir verwenden die Charakterisierung aus Fakt.
- Ist klar wegen .
- Wir zeigen die Aussage oder für alle durch Induktion über . Für ist die Aussage klar. Es sei also angenommen, dass die Aussage für ein bestimmtes gelte. Dann ist oder . Im ersten Fall ist dann und insbesondere . Im zweiten Fall ist mit einem und damit .
- Wird ähnlich wie (2) bewiesen, siehe Aufgabe.
Satz
Auf den natürlichen Zahlen
ist durch die Größergleich-Relation eine totale Ordnung definiert.
Beweis
Wir verwenden die Charakterisierung mit der Addition. Wegen ist . Wenn und ist, so bedeutet dies, dass es natürliche Zahlen mit und gibt. Dann gilt insgesamt
und somit ist auch . Aus und ergibt sich und und somit . Dies ist nach der Abziehregel nur bei möglich, und dies ist wiederum, da kein Nachfolger ist, nur bei möglich. Die Aussage oder beweisen wir durch Induktion über (für jedes feste ), wobei der Induktionsanfang wegen klar ist. Die Aussage gelte also für ein bestimmtes . Wenn die erste Möglichkeit gilt, also , so gilt wegen
erst recht . Wenn die zweite Möglichkeit gilt, also , so gibt es zwei Möglichkeiten. Bei ist und die Gesamtaussage gilt für . Andernfalls ist und somit ist nach Fakt (3) und die Gesamtaussage gilt erneut.
Wir begründen nun, dass die Ordnungsrelation mit der Addition und der Multiplikation verträglich ist.
Satz
Es seien natürliche Zahlen. Dann gelten folgende Aussagen.
- Es ist
genau dann, wenn
ist.
- Aus
und
folgt
- Aus
folgt
- Aus
und
folgt
- Aus
und
folgt
Beweis
- Wir beweisen die Aussagen mit Fakt. Nach Voraussetzung gibt es ein mit . Dann ist auch . , was bedeutet.
- Zweifache Anwendung von Teil (1) liefert
so dass die Transitivität den Schluss ergibt.
- Die Voraussetzung bedeutet wieder
mit einem
.
Dann ist mit dem Distributivgesetz
also .
- Aus den Voraussetzungen und Teil (3) ergibt sich
- Sei
.
Wir beweisen die Kontraposition, dass aus der Größerbeziehung
die Größerbeziehung
folgt. Sei also
.
Dann ist
und somit ist nach Teil (3) und Teil (2)
also .