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Paideuma ist ein vom deutschen Ethnologen Leo Frobenius geprägter Begriff, der besonders in dessen späteren Werken von zentraler Bedeutung ist. Paideuma meint grob gesagt die "Seele einer Kultur", auf der Frobenius Theorie der Kulturmorphologie fußt.

Kultur als Subjekt

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In der Kulturmorphologie wird der Kultur ein Eigenleben zugesprochen. Sie ist damit nicht mehr ein vom Menschen determiniertes Objekt, sondern im Gegenteil ein den Menschen determinierendes Subjekt.

Frobenius geht davon aus, dass Kulturen -analog zum Menschen- ein Leben haben, das sich in drei Stadien unterteilen lasse. Er unterscheidet dabei zwischen Ergriffenheit (Jugend), Ausdruck (Reife, Erwachsenenalter) und Anwendung (Alter). Die Ergriffenheit ist dabei das Stadium des kreativen Schaffens von Kulturgütern, das im Folgenden in den Hintergrund tritt. Im Stadium des Ausdrucks entfalten die Kulturgüter dann ihre volle Wirksamkeit, während sie im Stadium der Anwendung langsam abnutzen und ihres Sinnes entleert werden: Die Kultur geht unter. Die diesen Vorgang gewissermaßen determinierende Instanz nennt Frobenius "Paideuma", eine mit dem Leben der Kultur assoziierte "Seele".