Wir knöpfen uns den ALDI in Wiesloch vor.

Damit wir nichts doppelt machen, schreib ich rein, was ich schon aufgenommen hab:

  • Speisequark
  • Magerquark
  • Gouda jung (Einwaage, Stichprobe 2 Exemplare)
  • Milchschnitte
  • Joghurt-Crisp, reduziert
  • Joghurt 3,5%
  • Joghurt 1,5% bzw. 0,1%
  • Bio-Joghurt
  • Salami/Cervelatwurst, reduziert (- Ich weiß, das ist kein Milchprodukt. =D )

Die scheinen bis jetzt alle zu stimmen.


Eine weitere Stichprobe am 20.07.2011 ergab bei 11 Milchprodukten in keinem Fall eine falsche Grundpreis-Auszeichnung:

Ich hab meine Sachen noch unten drangehängt. Damit haben wir jetzt 19 Milchprodukte, 20 Datensätze und eine (scheinbare) Abweichung:
Bei einem Gouda liegt der errechnete Grundpreis um einen Cent über dem ausgezeichneten Grundpreis. Glücklicherweise habe ich die andere Packung gekauft. =D Aber im Ernst: Tatsächlich liegt es daran, dass beim Preis um fast einen halben Cent aufgerundet wurde, korrekterweise natürlich. Also stimmt der Grundpreis schon.
Produkt Verpackungsgröße (g) Preis (€) Grundpreis Menge (g) Grundpreis (€) Grundpreis errechnet
Quark-Dessert 125 0,25 € 100 0,20 € 0,20 €
Sahne-Joghurt 150 0,39 € 100 0,26 € 0,26 €
Actimel (Joghurt) 600 1,99 € 1000 3,32 € 3,32 €
Zaziki-Quark 200 0,41 € 100 0,21 € 0,21 €
Frz. Weichkäse 150 2,19 € 100 1,46 € 1,46 €
Frz. Weichkäse 200 2,19 € 100 1,10 € 1,10 €
Limburger 200 1,19 € 100 0,60 € 0,60 €
Dt. Camembert 125 0,59 € 100 0,47 € 0,47 €
Frischkäsering 125 0,99 € 100 0,79 € 0,79 €
Käse m. Basilikum u. Tomaten 150 0,99 € 100 0,66 € 0,66 €
Kräuterbutter 120 0,85 € 100 0,71 € 0,71 €
Speisequark 250 0,37 € 100 0,15 € 0,15 €
Magerquark 500 0,57 € 1000 1,14 € 1,14 €
Gouda jung 450 2,07 € 1000 4,59 € 4,60 €
Gouda jung 527 2,42 € 1000 4,59 € 4,59 €
Milchschnitte 280 1,89 € 1000 6,75 € 6,75 €
Joghurt-Crisp, reduziert 175 0,29 € 100 0,17 € 0,17 €
Joghurt 3,5% 600 0,55 € 1000 0,92 € 0,92 €
Joghurt 1,5% bzw. 0,1% 500 0,39 € 1000 0,78 € 0,78 €
Bio-Joghurt 150 0,29 € 100 0,19 € 0,19 €


an die Gruppe NOrMaL, wir sind die Gruppe Captain Capslock und seine Shiftcrew aus Karlsruhe und haben uns dort den Aldi vorgenommen. Wir wurden von unserem Dozenten nun dazu aufgefordert, zu euch Kontakt aufzunehmen und uns auszutauschen, sodass wir jeweils eine Partnergruppe in HD haben. Wenn ihr Interesse daran habt, können wir ja per email die gesammelten Daten austauschen, sodass wir mehr Vergleichswerte haben. Meldet euch bitte einfach über unseren Wikiversity Beitrag. Gruß, Captain Capslock und seine Shiftcrew :)


====Challenge: Interview====

Interview mit einer OP-Schwester (Berufsweg: Ausbildung zur Kinderkrankenschwester)


Haben Sie in Ihrem Beruf mit Mathematik zu tun?
Ja natürlich. Zum Beispiel beim Ausrechnen von Infusionen oder Spritzen, beim Aufziehen dieser, oder bei Spülungen oder Tumeszenzlösungen oder bei lokalen Betäubungen.

Könnten Sie das genauer erläutern?
Da gibt es verschiedene Sachen, zum Beispiel die Zusammensetzung (Bsp.: 1%), Mischungen, Mengen (Bsp.: 1 mg pro Körpergewicht), Mischen von Desinfektionslösungen oder das Pulszählen (Bsp.: Man zählt 15 Sekunden lang den Puls und nimmt ihn mal vier, um so den Puls pro Minute zu erhalten).
Ein ganz konkretes Beispiel ist die Arzneimittelgabe: Vor einer OP soll ein Patient 1 g Antibiotika bekommen, aber im Medikamentenschrank gibt es keine passende Dosierung. Wie viel gibt man dem Patienten jetzt? Eine Lösung wäre vier Mal eine 250 mg Gabe.
Oder ein anderes Beispiel: Am Tropf hängt eine Infusionslösung mit 500 ml, in der sich 2 mg eines Medikaments befinden. Ziel: Der Arzt hätte gerne, dass dem Patienten in der nächsten halben Stunde 0,5 mg infundiert werden. Wie schnell muss jetzt die Tropfenzahl sein? Darum kümmert sich die OP-Schwester. Ausrechnen darf das jetzt jeder selbst, dann haben die Studenten auch was zu tun (lacht). Inzwischen gibt es für sowas aber auch den „Infusomaten“.

Rechnen Sie all diese Dinge im Kopf aus?
Nein.

Wie dann?
Das sind größtenteils Erfahrungswerte. Oder man muss halt doch rechnen, notfalls mit Zettel. Aber die meisten Sachen hat man im Kopf, z.B. dass 1 ml 20 Tropfen sind.
Aber es gibt auch einfache Mathematik, z.B. „Zählen“.

Zählen?
Ja, zum Beispiel die Tupfer und Instrumente auf dem Tisch werden abgezählt und ständig subtrahiert. Es muss am Ende so viel im Müll sein, wie davor auf dem Tisch lag, damit nichts im Patienten vergessen wurde.

Was für eine Ausbildung haben Sie für Ihren Beruf als OP-Schwester gemacht?
Eine Ausbildung zur Kinderkrankenschwester. Heute heißt das aber anders, Gesundheits- und Irgendwas… Weiß ich gerade nicht mehr.

Haben Sie alles, was Sie tagtäglich an Mathematik brauchen, in Ihrer Ausbildung gelernt?
Ja.

Haben Sie dabei auch „unnütze“ Dinge gelernt?
Doch, schon. Zum Beispiel wie man mit einem Backstein, wenn man auf einem Berg ist, ein Kind warm hält. Das ist schon ein bisschen arg an den Haaren herbeigezogen. Und die „Männer der Medizin“, also die geschichtsträchtigen Menschen. Wobei heute, im Nachhinein, das sehr interessant ist.

Müssen Sie sich auch selbst neue Dinge in Sachen Mathematik beibringen?
Tagtäglich, immer wieder. Es geht ja immer weiter mit der Forschung, jeden Tag.

Was denn genau?
Zum Beispiel den Umgang mit dem „Infusomaten“ oder dem Computer, den gab es damals in der Ausbildung noch nicht so. Und da verändert sich ja jeden Tag etwas.

Haben Sie sich diese Dinge dann selbst angeeignet oder gab es dafür spezielle Fortbildungen o.Ä.?
Es gab verpflichtende Geräteeinführungen. Aber den PC z.B. muss man sich selbst beibringen.

Haben Sie Mathematik damals in der Schule gemocht? Und wie steht es damit heute?
Ja. Beides. Uneingeschränkt! Ich mochte Mathe immer.

Glauben Sie, man muss Mathe für Ihren Beruf mögen?
Nein. Das kann man sich aneignen. Zur Not kann man sich auch durchmogeln.

Durchmogeln?
Schemata zulegen, dass man durchkommt ohne Mathe. Zum Beispiel regelmäßig vorkommende Medikamente auswendig lernen. Zum Beispiel wenn einer ein lokales Betäubungsmittel bekommen soll, dann merkt man sich die Zahlen auswendig von Kleinkind, größerem Kind, Erwachsenem, dicken Erwachsenem, und fettem Erwachsenen (lacht). Und die Zahlen kann man auswendig lernen oder sich eine Tabelle machen, wie ein Spickzettel quasi, der immer griffbereit sein muss.


mathematische Konzepte, die in den Interviews genannt werden

  • Dreisatz (sehr häufig genannt)
  • Zählen
  • Berechnen von Konzentrationen bzw. Dosierungen
  • Berechnen von Volumen
  • Berechnungen mit Hilfe von Formeln und Algorithmen
  • Berechnungen mit dem Satz des Pythagoras
  • Trigonometrie
  • Algebra
  • Stochastik
  • Statistik
  • Logik
  • Maßstabsberechnungen
  • Prozentrechnen
  • betriebswirtschaftliche Kalkulationen