Projekt:Dissidenten im Ostblock/Chronologie

„In der DDR durftest du nicht darüber reden, im Westen interessiert es keinen.“ Das sagt Stefan Krikowski, während er von der Geschichte seines 2007 verstorbenen Vaters erzählt. Johannes Krikowski wurde 1952 als junger Student der Zahnmedizin zu 25 Jahren Haft im Arbeitslager Workuta verurteilt. Die russische Stadt liegt im Ural, 100 Kilometer über dem nördlichen Polarkreis.

Sein Vergehen? Der 21-Jährige hatte freie und geheime Studentenratswahlen an der Arbeiter-und-Bauern-Fakultät gefordert und war zudem ein bekennender Christ. „Er wurde im Studentenwohnheim gefragt: Was macht die Bibel auf deinem Schreibtisch? Da müssen doch die blauen Bände liegen“, erzählt sein Sohn. „Mein Vater war zunächst in der FDJ, er hoffte auf einen Neuanfang nach dem katastrophalen Nationalsozialismus. Aber als KPD und SPD 1946 zur SED zwangsvereinigt wurden, merkte er: Hier wird eine neue Diktatur errichtet.“

Was Krikowski widerfuhr, war kein Einzelschicksal. Knapp 40.000 Deutsche wurden zwischen 1945 bis 1955 vor sowjetischen Militärtribunalen verurteilt. Das ehemalige KZ Sachsenhausen in Oranienburg diente für 16.000 SMT-Verurteilte als Haftlager. Viele wurden in nordsibirische Gulags deportiert, manche Schätzungen gehen von bis zu 25.000 Opfern aus. „Aber wer weiß in Deutschland schon davon?“, fragt Stefan Krikowski. Er dokumentiert heute Geschichten Deutscher, die wie sein Vater als politische Gefangene im Arbeitslager Workuta waren. Dafür hat er 2020 die Bundesverdienstmedaille erhalten. Doch das gesellschaftliche Bewusstsein über Verbrechen in der ehemaligen sowjetischen Besatzungszone fehlt. Und die jüngsten lebenden Zeitzeugen werden nun 90 Jahre alt.

Die verhängnisvolle Geschichte seines Vaters beginnt so: In der Nacht zum 1. November 1951 um 2 Uhr wurde Johannes Krikowski von vier bewaffneten Stasi-Männern im Studentenwohnheim verhaftet. Wenige Tage zuvor hat ein Kommilitone, Mitglied der FDJ, Krikowskis Aushang für die Junge Gemeinde am schwarzen Brett der Universität abgerissen. Dass er ihn bei der Stasi angeschwärzt hat, liegt nahe.

Es folgten eine Woche Stasi-Haft in Greifswald, dann wird Krikowski dem NKWD in Schwerin übergeben. Das sogenannte Volkskommissariat war für Innere Angelegenheiten in der Sowjetunion verantwortlich und fungierte als Geheimdienst. Die Verhörmethoden im Gefängnis am Demmlerplatz, das zuvor von Nazis genutzt wurde, waren brutal: Schlafentzug, Schläge, Folter.

„Du durftest nie sitzen, dann bekamst du mit dem Lineal eins drüber. Meinen Zahn haben sie mir ausgeschlagen, mit einem Schlüsselbund. Sie legten die Pistole vor sich, holten die Kugel raus, klopften sie mir gegen den Kopf […]. Dann sagte er: Wollen du leben?, und ich habe immer Hunger gehabt“, erinnerte sich Johannes Krikowski 2007 im Interview mit Anne Drescher. Sie ist seit 2013 Mecklenburg-Vorpommerns Landesbeauftragte für die Aufarbeitung der SED-Diktatur. Die Einzelhaft ging monatelang, man hatte weder Einblick in den Haftbeschluss noch Recht auf einen Anwalt.

Am 29. Januar 1952 unterschrieb er ein Geständnis über seine „verbrecherische Verbindungsaufnahme“ mit westlichen Geheimdiensten. Diese hatte nie stattgefunden. „Man war gebrochen. Du warst schlicht und einfach zerbrochen“, erinnerte er sich wenige Monate vor seinem Tod.

Im März 1952 fiel im Gruppenprozess mit acht Angeklagten, darunter Erika Kunert, eine Freundin Krikowskis, das Urteil: 25 Jahre Haft im „Arbeitsbesserungslager“ Workuta. Rechtsgrundlage dafür waren Artikel 58, Absatz 6 und 10 des Strafgesetzbuches der UdSSR: Antisowjetische Propaganda und Spionage. Kunert wurde das Gleiche zur Last gelegt, sie wurde laut Haftbeschluss „als Agentin entlarvt, welche für den französischen Geheimdienst Spionagematerial lieferte“. Sie erhielt, wie knapp tausend andere Deutsche von 1950 bis 1953, ein Todesurteil. Am 12. Juni 1952 wurde sie nachts im Butyrka-Gefängnis in Moskau erschossen.

Eltern wussten oft jahrelang nicht, warum ihre Kinder verhaftet und wohin sie gebracht wurden. Ihre Verzweiflung ist bei Stefan Krikowski dokumentiert, in Form von unterwürfigen Bittbriefen an hohe Stellen. Vom Lehrer Rudolf Bockel gibt es aus den Jahren 1950 bis 1953 weit über hundert Briefe. Sein Sohn Dietmar, geboren 1930, wurde im Alter von 19 Jahren vor seinen Augen von der Stasi verhaftet und nach Workuta verschleppt. Bockel wandte sich an hohe SED-Parteifunktionäre wie Walter Ulbricht und den DDR-Präsidenten Wilhelm Pieck.

„Wir wissen nach 16 Monaten noch nicht, wo sich mein Junge befindet und welches sein Schicksal ist!“, schrieb Bockel 1951 an den DDR-Ministerpräsidenten Otto Grotewohl. Die meisten Briefe blieben unbeantwortet. Auch in der Bundesrepublik bat Bockel um Hilfe, schrieb an den Bundeskanzler Konrad Adenauer.

Sein Sohn befand sich währenddessen mehrere tausend Kilometer entfernt in Nordsibirien. Die russische Stadt Workuta liegt 2300 Kilometer von Moskau entfernt, in der Tundra. Bis heute führen dahin keine Straßen, sondern nur von Häftlingen gebaute Schienen. „Die Region Workuta ist übersäht mit Straflagern, wie ein Sternenhimmel“, sagt Stefan Krikowski, der selbst vor Ort war.

In Workuta wurde vor allem Steinkohle abgebaut, in Höchstzeiten waren dort circa 70.000 Männer und Frauen verschiedener Nationalitäten inhaftiert: politische Gefangene, Kriegsgefangene und Kriminelle. Etwa 250.000 Menschen verloren in Workuta ihr Leben.

In einer Baracke mit zwei- oder dreistöckigen Betten schliefen bis zu 150 Menschen, Sanitäranlagen gab es nicht. Gearbeitet wurde täglich um die zehn Stunden, der Tag begann um sechs Uhr. Die Männer bauten Steinkohle ab, die Frauen arbeiteten in der Ziegelei oder im Gleisbau. Allein der kilometerlange Weg zum Schacht war „qualvoll, durch die eisige Polarnacht mit extremen Kältegraden und oft gewaltigen Schneestürmen“, wie der Zeitzeuge Hans Günter Aurich in seinem Privatarchiv beschreibt. Nahrung gab es im Lager nie genug, die medizinische Betreuung war katastrophal.

Lichtblicke waren Pakete des Deutschen Roten Kreuzes, der Arbeiterwohlfahrt und der Kirche. Mit Kaffee und Zigaretten aus dem Westen wurden die Wärter bestochen: Marlboro statt russischem Machorka-Tabak wurden gegen einige Tage im Krankenlager eingetauscht. Fluchtversuche waren hoffnungslos. Selbst im Sommer bei 20 Grad hätte man hunderte Kilometer in der Steppe der Komi-Republik überleben müssen und war wilden Tieren ausgesetzt. Auch hatten die Lageraufseher einen Pakt mit den Nenzen, einem indigenen Volk Sibiriens, geschlossen: Sie brachten gefundene Häftlinge für Gegenleistungen zurück.

Der Griff im Arbeitslager lockerte sich ab 1953 leicht. Von da an wurden auch keine DDR-Bürger mehr nach Workuta verschleppt. Stalin starb im März 1953, in der DDR entluden sich die Spannungen am 17. Juni in einem Volksaufstand. Knapp eine Woche später wurde Lawrenti Beria, der Geheimdienstchef der UdSSR, entmachtet und verhaftet. Die Nachricht verbreitete sich bis nach Workuta und gab Anlass zu einem Streik, der knapp zehn Tage lang andauerte. 481 Gefangene starben. Ihre Forderungen waren menschlichere Arbeitsbedingungen und eine Überprüfung ihrer Hafturteile.

Unter Nikita Chruschtschow wurde die Arbeitszeit im Lager auf acht Stunden täglich verkürzt, es gab etwas mehr Nahrung, Gefangene durften Briefe schreiben. Als Absender wurde statt Workuta zwar nur ein Postcode angegeben. Aber immerhin wussten die Eltern nun: Unser Kind lebt.

Erst zwei Jahre später wurden die Deutschen vom Martyrium der sowjetischen Arbeitslagern befreit. „48 Kilo hat mein Vater gewogen, als er nach Berlin zurückkam“, sagt Krikowski. Workuta war zwar bis in die 60er-Jahre hinein in Betrieb. Im Jahr 1955 durften jedoch deutsche Kriegsgefangene sowie die, die aus politischen Gründen in den vergangenen zehn Jahren nach Sibirien geschickt worden waren, nach Hause zurückkehren. Grund dafür war die Ostpolitik Adenauers, der diplomatische Beziehungen mit der Sowjetunion aufbauen wollte. Die sah man als unabdingbar an, um eine deutsche Wiedervereinigung zu ermöglichen. „Adenauer hat die Menschen förmlich freigepresst“, so Krikowski.

In einem Antwortschreiben des Bundeskanzleramtes an Rudolf Bockel aus dem September 1955, nach Adenauers Moskaureise, hieß es: „Was die Frage der in der Sowjetunion zurückgehaltenen Deutschen betrifft […], so wurde vereinbart, dass wir der Sowjetregierung eine Liste der Personen mit genauen Angaben geben werden. Die Sowjetregierung wird feststellen, wo diese Menschen sind.“

Doch wer einmal im Lager war, den ließ es sein Leben lang nicht mehr los. 1955 kam Johannes Krikowski nach Berlin zurück. Er begann ein Theologiestudium und wurde Lehrer. Sein Sohn beschreibt ihn als „seelisch und körperlich gebrochen“. Lebenslang habe Krikowski Schlafstörungen gehabt und Medikamente nehmen müssen. Auch ein strenger Reinlichkeitswahn habe ihn für immer begleitet. „Er musste selbst sehen, wie er überleben konnte. Frau, Kinder, Beruf – vielleicht kam das alles zu früh. Ich fand das natürlich belastend, einen Vater zu haben, der zerstört ist“, sagt Stefan Krikowski. Was heute „posttraumatische Belastungsstörung“ genannt wird, war damals nicht ausreichend erforscht oder anerkannt. Dabei hatte es Auswirkungen auf ganze Familien.

„Was heißt es für Frauen, mit so einem Mann verheiratet zu sein?“, fragt Krikowski. „Das sind ja keine Helden, keine besseren Menschen, die aus Workuta zurückkommen. Im Gegenteil.“ Was hinter dem Trauma von Weltkriegsüberlebenden zurückstand, nannte man Haftfolgeschäden – sofern man überhaupt darüber sprach.

Das Verschweigen hat letztlich dazu geführt, dass viele Deutsche von diesen Verbrechen in der sowjetischen Besatzungszone und späteren DDR gar nichts wissen. Von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur heißt es auf Anfrage der Berliner Zeitung: „Über die Urteile der sowjetischen Militärtribunale wird bereits längere Zeit geforscht und publiziert auch mit unserer Förderung.“ Insbesondere die Gedenkstätten zu sowjetischen Speziallagern beschäftigten sich damit. Dennoch müsse öffentlich „immer wieder und weiter auf dieses Thema hingewiesen werden“. Laut Krikowski liege das auch an der gesellschaftlichen Wahrnehmung der Unrechtsherrschaften des 20. Jahrhunderts und dem starren Fokus auf die NS-Geschichte. „Natürlich will ich nationalsozialistische nicht mit kommunistischen Verbrechen gleichsetzen“, sagt er.

Dennoch würde er sich wünschen, dass nicht nur die Geschwister Scholl, sondern auch Namen wie Arno Esch und Herbert Belter der deutschen Bevölkerung ein Begriff wären. Sie hatten als junge Studenten mit Flugblättern gewaltfreien Widerstand gegen die SED-Diktatur geleistet und wurden 1951 in Moskau hingerichtet.

Darüber zu sprechen, was viel zu lange verschwiegen wurde – das ist eine Aufgabe, der Stefan Krikowski sich verpflichtet hat. Die Biografien dokumentiert er auch online, auf www.workuta.de. „Wenn man das nicht mehr macht, ist es vergessen. Es ist wie ein Auftrag, der mir gegeben wurde“, sagt er. Auf die Frage, wie er diese intensive Auseinandersetzung mit dem Leidensweg seines Vaters ertrage, antwortet Krikowski: „Natürlich wühlt das auf. Aber es nutzt nichts, man muss sich stellen. Es ist ein schweres Erbe, aber das bin ich meinem Vater schuldig. Er hat ganz andere Dinge durchgemacht.“

Ostdeutsche im Gulag: Ein oft vergessenes Kapitel DDR-Geschichte Berliner Zeitung vom 29. Oktober 2022

--Methodios (Diskussion) 12:09, 30. Okt. 2022 (CET)

w:de:Atomium

Das Atomium ist ein in Brüssel für die Expo 58 errichtetes 102 m hohes Bauwerk. Es ist ein auf einer Ecke stehendes Modell der aus neun Atomen bestehenden kubisch raumzentrierten (innenzentrierten) Elementarzelle der Kristalle. In dieser regelmäßigen Würfelform kristallisiert u. a. Eisen. Die Atome sind als Hohlkugeln ausgeführt, und das Gitter, das sie zur gedachten Elementarzelle vereinigt, besteht aus Rohren.

w:de:Expo 58


Die Expo 58 war die Weltausstellung, die vom 17. April bis 19. Oktober 1958 in der belgischen Hauptstadt Brüssel stattfand. Das offizielle Motto lautete „Arbeit der Welt - für eine menschliche Welt“. Dazu passend wurden die beiden neuen Zukunftstechnologien Raumfahrt und Atomkraft erstmals einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Es war die erste Weltausstellung nach Ende des Zweiten Weltkrieges. Vorrangig war die Ausstellung eine Leistungsschau der belgischen Industrie. Geprägt wurde die Ausstellung durch die Rivalität der damaligen Westmächte mit dem Ostblock. Beide Seiten versuchten, die eigenen Staaten auf unterschiedlichen Ebenen als fortschrittlicher darzustellen.

Brüssel und die Atomkraft

Atoms for Peace U.S. postage stamp, from 1955.

Die 1953 gehaltene Rede Atoms for Peace ist als die Initialzündung eines Politikwechsels der USA zur friedlichen Nutzung der Atomkraft anzusehen.[46] Die dazu neu aufgelegten zivilen Programme, die Genfer Atomkonferenz 1955 und die damit einhergehende Aufbruchsstimmung und Euphorie beeinflussten die Planungen für die Weltausstellung bereits sehr stark. So wurden die Entwicklungspotentiale der Atomkraft allgemein ausgesprochen positiv eingeschätzt. Man glaubte mit der Atomkraft eine unerschöpfliche und billige Energiequelle für die Zukunft zu haben, die selbst Autos und Lokomotiven antreiben könne. Quer durch alle politischen Lager waren diese Ansichten und noch unrealistischere Hoffnungen verbreitet. Die Atomtechnologie symbolisierte den technischen Fortschritt zur Überwindung aller Energieprobleme der Menschheit. Die neue Atomtechnologie wurde mit all ihren erwarteten Möglichkeiten in Brüssel erstmals öffentlich ausgestellt. Sie fügte sich genau in das Ausstellungskonzept „Fortschritt der Menschheit durch Fortschritt der Technik.“ Nachdem mit dem Kernkraftwerk Obninsk in der Sowjetunion das erste stromliefernde Atomkraftwerk 1954 in Dienst gestellt worden war, reifte der Plan, einen Teil des Strombedarfs der Weltausstellung von einem neu erbauten belgischen Atomkraftwerk zu liefern.[47] Dieser Plan, der die beste Demonstration des zivilen Nutzen der Atomkraft gewesen wäre, musste aufgrund ernstzunehmender Sicherheitsbedenken aufgegeben werden.

Die Beherrschung der Kernkraft galt damals als der entscheidende Maßstab für das technische Niveau eines Industrielandes.[48] Daher stellten viele Nationen in ihren Beiträgen ihre Programme und Visionen in Hinblick auf die zukünftige Nutzung der Atomkraft dar. Belgien beispielsweise hatte wegen der Uranvorkommen in seiner Kolonie Kongo ein sehr ambitioniertes Atomprogramm. Mit einem arbeitenden Versuchsreaktor und mit „künstlichen Händen“, Gerätschaften zum Arbeiten mit strahlendem Material über Entfernung, lieferten die USA der Weltausstellung eine Attraktion. Großbritannien stellte Modelle seines 1956 in Betrieb gegangenen Kernkraftwerks Calder Hall und anderer Projekte in einer eigens dafür errichteten Halle aus. Die Sowjetunion zeigte Modelle atombetriebener Eisbrecher und ihrer Atomkraftwerke. Die Weltausstellung hatte daher streckenweise den Charakter einer Werbeveranstaltung für die friedliche Nutzung der Kernenergie.


Atömchen

Atömchen (ital. Atomino Bip-Bip) ist ein vergrößertes und mutiertes Atom und ein guter Freund von Micky Maus aus der vierten Dimension. Bei einem Experiment wurde er von Professor Wunderlich erschaffen, als dieser gerade Atome vergrößerte. Er ernährt sich überwiegend aus der Steckdose und kann Mesonen ausspucken, die selbst Stahl zum Schmelzen bringen. Atömchen trat erstmals in der Geschichte Micky und die vierte Dimension von Romano Scarpa auf.

Nach seinem ersten Auftritt in der Comicgeschichte Micky und die vierte Dimension aus dem Jahre 1959 verwendete der italienische Altmeister ihn regelmäßig in den darauffolgenden langen Micky-Abenteuern wie Micky auf den Spuren der Indianer (LTB 67) oder Der Kaiser von Quacktanien (LTB 11). Der erste Autor, der sich neben Scarpa der Figur annahm war Gian Giacomo Dalmasso mit Topolino alle olimpiadi (auf Deutsch noch unveröffentlicht, allerdings stammen hier zumindest noch die Zeichnungen von Scarpa), die erste Geschichte völlig ohne Mitwirkung des Meisters ist Kosmischer Buchstabensalat (LTB 157), eine Koproduktion von Umberto Volpini und Luciano Gatto, in der Atömchen nach langer Pause (die Story erschien 1982, die letzte Atömchen-Geschichte davor erschien 1965) wieder einmal auftritt. Daraufhin wurde die Figur von den verschiedensten Autoren und Zeichnern zwar regelmäßig, aber keinesfalls häufig verwendet. Heute wird sie nur noch von Casty regelmäßig eingesetzt, dafür aber umso besser in epischen Geschichten wie Das ewige Imperium aus dem Jahre 2015.

Bei Atömchens Erstauftritt in Micky und die vierte Dimension wird ausführlich auf dessen Herkunft eingegangen. Hier erzählt Scarpa, Professor Wunderlich habe entdeckt, dass Materie durch die Erhitzung ihrer Mesonen verschwinden und sich in eine andere Materie verwandeln kann, die in der normalen dreidimensionalen Welt nicht wahrgenommen werden kann. So schuf er die vierte Dimension, eine Parallelwelt zur Erde. Bei einem seiner Experimente entdeckte er, dass Atome eigentlich kleine Lebewesen sind wie wir und kam auf die Idee, eines zu vergrößern und aus ihnen sogenannte Atomunkulusse, lebensgroße Atome, zu machen. Doch aus Versehen vergrößerte er zwei Atome, welche er Atömchen und Betömchen nannte. Die beiden sollten nun seine Schüler sein und mit ihm in der vierten Dimension leben. Atömchen stellte sich auch als vorbildlicher Schüler heraus, doch Betömchen war störrisch und aufmüpfig. Schließlich verbündete er sich sogar mit Kater Karlo und ermöglichte es diesem fast, die Welt zu unterwerfen. Doch da er nicht von Grund auf böse ist, stellt er sich Karlo schließlich doch in den Weg. Aus Wut verkleinert dieser ihn wieder auf die Größe eines Atoms. So blieb schließlich nur Atömchen übrig. Der blieb bei Professor Wunderlich und kommt hin und wieder auch mal auf die Erde, um Micky zu helfen.

Da Atömchen ein vergrößertes Atom ist, hat er auch mehr oder weniger dessen Eigenschaften und Aussehen. So hat er einen Elektronenring um den Kopf. Außerdem kann er Mesonen spucken, mit denen er Materie nach seinem Wunsch modifizieren kann. So kann er beispielsweise Pistolen in Mais oder Steinwände in Gummi verwandeln, um nur einige Beispiele zu nennen. Mit seinem Mund kann er auch beispielsweise Lach- oder Hypnosestrahlen erzeugen und sogar Mickys Motor reparieren.

Im Gegensatz zu seinem Zwilling Betömchen ist er äußerst freundlich und von Natur aus gut. Er hilft Micky regelmäßig beim Lösen von kniffligen Fällen und steht so auch häufig Schurken wie Kater Karlo oder dem Schwarzen Phantom gegenüber. Dabei sind ihm seine Mesonenstrahlen, die er dank seines scharfen und schnellen Verstandes gekonnt einsetzt, von großer Hilfe. Genauso ist Micky oft da, um ihm und Professor Wunderlich zu helfen.

Italienisch: Atomino Bip-Bip

Griechisch: Ατομίνο Μπιπ Μπιπ (Atomino Bip Bip)

Englisch: Atomo Bleep-Bleep

  • Micky und die vierte Dimension, Romano Scarpa (deutschsprachige Erstveröffentlichung in LTB 76) - 1959
  • Micky auf den Spuren der Indianer, Romano Scarpa (deutschsprachige Erstveröffentlichung in LTB 67) - 1959
  • Die Irokesenkette, Romano Scarpa (deutschsprachige Erstveröffentlichung in LTB 9) - 1960
  • Der Kaiser von Quacktanien, Romano Scarpa (deutschsprachige Erstveröffentlichung in LTB 11) - 1961
  • Gefangen in der Dimension der Schatten, Casty (deutschsprachige Erstveröffentlichung in LTB Maus-Edition 5) - 2012 (Casty)
  • Das ewige Imperium, Casty (deutschsprachige Erstveröffentlichung in LTB Maus-Edition 8) - 2015 Casty
  • Hilferuf aus Shangrila, Romano Scarpa (deutschsprachige Erstveröffentlichung in LTB Maus-Edition 3) - 1961
  • Die Pilz-Bande, Alessandro Bencivenni (deutschsprachige Erstveröffentlichung in LTB 145) - 1983

https://www.duckipedia.de/At%C3%B6mchen


https://inducks.org/issue.php?c=it%2FTL++207#b - Italien: Topolino (libretto) # 207 -

  • Verlag

Mondadori

  • Language

Italienisch (unless noted otherwise)

  • Datum

25. Mär 1959

  • Seiten

132

  • Preis

100 Lit.

Mondadori edited Topolino from 1 to 1701, Disney Italia from 1702 to 3018, Panini Comics from 3019 - Heft 1: April 1949


https://www.duckipedia.de/Micky_und_die_vierte_Dimension


Professor Wunderlich, selten auch Professor Mandacus (englisch Doctor Einmug) ist ein menschenscheuer Atomwissenschaftler und Bekannter von Micky Maus, der, abgeschnitten von der Welt, seinen Forschungen nachgeht. Seine Erfindungen sollen eigentlich ausschließlich für friedliche Zwecke verwendet werden, wenn sie nur nicht andauernd Kater Karlo in die Klauen geraten würden. Professor Wunderlich ist außerdem der Schöpfer und Adoptiv-Vater von Atömchen, einem vergrößerten Atom. Der Professor war früher oft mit einer übergroßen Pfeife zu sehen, inzwischen wurde ihm aber das Rauchen abgewöhnt. Der Originalname des in der amerikanischen Version mit deutschem Akzent sprechenden Wissenschaftlers ist ein cleveres Wortspiel, ein Gemisch aus „Einstein“ und „Bierkrug“ (= „mug“ bzw. „stein“). Sein Debüt gab Wunderlich am 1936 in dem Gottfredson-Klassiker Micky Maus auf der Wolkeninsel.

Professor Wunderlich bei Floyd Gottfredson

Wunderlichs erster Auftritt

In seiner Debütgeschichte Micky Maus auf der Wolkeninsel („Island in the Sky“) von Ted Osborne und Floyd Gottfredson, 1936/37 als Zeitungsstrip erstveröffentlicht, hat Professor Wunderlich sein Labor noch auf der sagenhaften Wolkeninsel, einem Stück Land, welches frei im Himmel schwebt. Er wird als verschrobener, aber auch sympathisch-kindlicher „mad scientist“ präsentiert, der sich nicht nur mit Spielereien wie einem fliegenden Auto abgibt, sondern auch, seiner Zeit weit voraus, eine Formel zur Gewinnung von Atomenergie entwickelt hat, die Kater Karlo zu stehlen versucht. Am Ende der Geschichte entschließt sich der Professor, mit seiner Wolkeninsel einen anderen Planeten anzusteuern, da die „Erdenwürmer“ für seine Formel noch nicht reif sind. Gottfredson hat die Figur nur dieses eine Mal verwendet.


Professor Wunderlich in Italien

Wunderlich und seine Zöglinge Atömchen und Betömchen Es dauerte bis 1959, bis Professor Wunderlich von Romano Scarpa wieder aufgegriffen wurde. In Micky und die vierte Dimension („Topolino e la dimensione delta“) hat er sich mit Hilfe eines riesigen Mesonenerhitzers in der vierten Dimension, einem unendlichen leeren Raum, niedergelassen, um von niemanden belästigt zu werden. Mit seinem tragbaren Mesonen-Erhitzer kann er nach Belieben zwischen unserer und der vierten Dimension hin- und herwechseln. Bei einem Atomunkulus-Experiment vergrößerte er versehentlich zweibilliardenfach zwei Atome, Atömchen und Betömchen. Doch Betömchen wurde rebellisch und verbündete sich schließlich mit Kater Karlo. Betömchen wurde letztlich wieder auf normale Größe geschrumpft, Kater Karlo erneut besiegt und Atömchen von Professor Wunderlich adoptiert.

Eine weitere bekannte und die insgesamt dritte Geschichte mit dem Professor ist Micky und die Rebellion der Schatten („Topolino e la rivolta delle ombre“, LTB 11 [1960]) von Ennio Missaglia und Giovan Battista Carpi. Die Schatten haben genug von der Knechterei der Menschen und proben den Aufstand. Der Schatten Professor Wunderlichs hat einen Trank erfunden, der, bei Sonnenfinsternis eingenommen, die Schatten für immer vom dazugehörigen Menschen befreit. Der echte Professor Wunderlich wird von den Schatten Mickys und Goofys entführt, damit er kein Gegenmittel erfinden kann, was ihm mit Hilfe der echten Micky und Goofy dennoch gelingt: Mit der eilends entwickelten Droge „Anti-Schatten“ stellt er seine Kenntnisse auch auf dem Gebiet der Chemie unter Beweis. Anscheinend lebt Professor Wunderlich in dieser Geschichte bereits wieder in Entenhausen, was später zur Norm wurde.


„Immer, wenn man Sie trifft, gibt's Ärger, Kater Karlo!“ - Wie wahr!

Eine weitere nennenswerte Erfindung Professor Wunderlichs ist der Schmelzstrahl aus Gian Giacomo Dalmasso und Luciano Bottaros Der Schmelzstrahl („Topolino e il raggio fusore“, LTB 70) von 1968. Hierbei handelt es sich um eine Pistole, mit der man völlig lautlos einen unsichtbaren Strahl abschießen kann, der jedes Metall zum Schmelzen bringt. Doch als sich der Professor über Kater Karlos Verhalten im Straßenverkehr aufregt, benutzt er völlig unbedacht seine Erfindung an dessen Wagen. Keine gute Idee, denn wenig später raubt dieser die Waffe und verwendet sie für kriminelle Aktivitäten. Nachdem Micky die Waffe gegen eine harmlose Nachahmung ausgetauscht und Karlo und seine Bande besiegt hat, versenkt der Professor das Original dort, wo das Meer genau 7323 Meter tief ist.

Seitdem wird Wunderlich in Italien regelmäßig von den verschiedensten Autoren verwendet, heutzutage vor allem von Casty.

https://www.duckipedia.de/Professor_Wunderlich

Clown Ferdinand mit dem Zauberpeter Dr. Peter Kersten im Friedrichstadtpalast Berlin
  • Clown Ferdinand geht durch die Stadt (DFF, DDR/ČST, ČSSR, 1959) – Regie: Jindřich Polák
  • Clown Ferdinand fährt zum Deutschen Fernsehfunk (DFF/ČST, 1960) – Regie: Jindřich Polák
  • Clown Ferdinand bäckt eine Torte (DFF, 1959) – Regie: Jindřich Polák
  • Clown Ferdinand fährt ans Meer (DFF/ČST, 1959) – Regie: Jindřich Polák
  • Clown Ferdinand räumt auf (DFF, 1959)

w:de:Clown Ferdinand

HEIKO-Füller in der Schule (Heise Kommanditgesellschaft)

  • 1946 wurde in Wernigerode die Walter Heise KG als Fabrik für Bürobedarf gegründet. Aus der Firma Heise Kommanditgesellschaft leitet sich die Marke HEIKO ab, die 1954 eingetragen wurde. Dieser Privatbetrieb wurde zum 1. Januar 1953 verstaatlicht und trug nun den Namen VEB Füllhalterfabrik Wernigerode.

w:de:Füllhalterfabrik Wernigerode

Brand in der Bibliothek der Akademie der Wissenschaften der Ukraine

Bearbeiten

Um diese Zeit begannen sich Studenten und Intellektuelle ständig am Taras-Schewtschenko -Denkmal in Kiew zu versammeln, um nicht nur die Werke des Dichters öffentlich zu lesen, sondern auch die Kulturpolitik des Regimes zu kritisieren. Der verdächtige Brand von 1964, der den Bestand an ukrainischen Manuskripten der Bibliothek der Akademie der Wissenschaften der Ukraine zerstörte , löste einen Proteststurm führender Persönlichkeiten der Literatur aus. w:uk:Дисидентський рух у СРСР

w:de:Atomino (Comic)

Die Hauptcharaktere der Geschichten sind Atomino und seine Freundin Smeraldina. Atomino ist ein atombetriebener Roboter und dadurch mit übernatürlichen Fähigkeiten ausgestattet, was ihn in die Lage versetzt, seine Probleme auch in der Art eines Superhelden zu lösen. Im Gegensatz dazu hat er aber auch menschliche Wesenseigenschaften und einen gutmütigen Charakter, darüber hinaus tritt er immer für die „gute Sache“ ein. Seine Freundin Smeraldina ist ein junges italienisches Mädchen, das Atomino unterstützt und ihm hilft. Atomino wird dabei meist als Tüftler und Erfinder dargestellt, der die Leser durch die Welt der Naturwissenschaften und der Technik führt. In der langen Fortsetzungsserie bekommt es Atomino mit aktuellen politischen Problemen in Italien wie der Arbeitslosigkeit, der Mafia und den Schattenseiten des sogenannten Imperialismus des Landes zu tun. Atomino wird außerdem bei seinen italienischen Abenteuern auch von skrupellosen Wissenschaftlern, Rüstungsbossen und Militärs verfolgt, die versuchen, ihn für ihre Zwecke zu missbrauchen. Später erleben die beiden auch verschiedene Abenteuer, die sie in unterschiedliche, vornehmlich sozialistische Länder führen.

Der Comic Atomino wurde vom italienischen Kinderbuchautor Marcello Argilli geschrieben und zeichnerisch von Vinicio Berti umgesetzt. Er erschien erstmals am 13. Juni 1963 als ganzseitiger Abdruck in der wöchentlichen Kinderbeilage Il Pioniere dell’Unità in der italienischen Tageszeitung L’Unità. Der Comic erschien in dieser Zeitung mit insgesamt 150 Episoden bis Dezember 1966. Ein Teil dieser Geschichten wurde 1968 zunächst in einer sechsteiligen Heftreihe und noch im gleichen Jahr als 120-seitiges Buch veröffentlicht. Parallel dazu erschien eine illustrierte Romanfassung der Geschichten in Italien. Vom 11. März 1967 bis März 1974 erschien eine zweite Serie in der ebenfalls wöchentlich erscheinenden und Pioniere genannten Kinderbeilage der Frauenzeitschrift Noi Donne.


Ab August 1964 begann die DDR-Kinderzeitschrift FRÖSI mit dem Nachdruck des Comics unter dem Namen Atomino. Gegenüber dem Original wurden die Sprechblasen bearbeitet, größtenteils entfernt und als Bildunterschrift eingesetzt. Die Bilder wurden teilweise nachkoloriert, umgestellt oder ergänzt, und die Serien wurden teilweise gekürzt und einige gar nicht übernommen. Die Übersetzung aus dem Italienischen wurde von Egon Wiszniewsky vorgenommen und einige neu bearbeitete bzw. neue Zeichnungen erstellte Klaus-Dieter Sommer. Das Echo der Leser auf den Comic war so positiv, dass die Serie bis 1983 Bestandteil der Zeitschrift blieb.

Ebenfalls in der FRÖSI erschienen als Beilage 1968 und 1969 insgesamt 14 Hefte im Piccolo-Format. (Größe: ca. 17 cm breit, 8 cm hoch; Beschaffenheit: Umschlag Papier, Seiten geklammert)

Auch wurden in der Kinderzeitschrift FRÖSI die Figuren aus dem Comic Thema von Bastelbögen und Spielen.

Anschließend wurden zwei ca. 170-seitige Bücher mit Geschichten des Autors vom Kinderbuchverlag Berlin herausgegeben, wovon die erste Publikation von 1970 von Vinicio Berti illustriert und die zweite Publikation von 1979 von Manfred Bofinger neugestaltet wurde.


Atomino - Die Comic-Serie

Im August 1964 startete in der FRÖSI der Abdruck von großformatigen, langen Atomino-Geschichten. Gegenüber der Originalserie waren allerdings heftige Bearbeitungen vorgenommen worden: Die Sprechblasen verschwanden, die Geschichten wurden meist koloriert, Ummontierungen und Ergänzungen wurden vorgenommen, Serien wurden teilweise heftig gekürzt, einige aus inhaltlichen Gründen gar nicht übernommen.

Während es von Seiten des Herausgebers heftige Widerstände gegen den Import aus dem nichtsozialistischen Ausland gegeben haben soll, war das Echo der Leser auf die Figur und den dynamischen Stil der Comics so positiv, dass die Serie fast ein halbes Jahrzehnt lang fester Bestandteil der Zeitschrift wurde, die Titelbilder zierte, in Bastelbögen und in Spielen auftauchte.

Atomino

Die Nachfrage war so groß, dass die Geschichten zusätzlich ab 1968 in eine Piccolo-Beilagen-Serie ausgelagert wurden, während Pat-Zeichner Harry Schlegel in jenem Jahr die Anfertigung neuer Folgen für das Heft übernahm, die dann thematisch doch deutlich näher am Alltag der Leserschaft lagen. 1969 erschien Atomino ausschließlich in den Piccolo-Heften.

In der ersten Hälfte der 70er Jahre versandete die Serie dann in den Händen von Gastautoren und durch unregelmäßigeres Erscheinen, wenngleich Argilli und Berti mit Atomino auf dem Planeten der Vulkane 1973 nach 10 Jahren noch einmal einen würdevollen Schlusspunkt setzten.

Atomino erlebte jedoch bereits 1977 mit der 30seitigen Mammutstory Die Reise zum Planeten der roten Erde gegen Ende der 70er Jahre ein beachtliches, wenn auch kurzes Comeback, dem mit Meeresexpedition Anfang der 1980er ein unregelmäßig erscheinender Nachschlag folgte.

Atominos Platz als FRÖSI-Maskottchen hatten inzwischen die hauseigenen Figuren Otto und Alwin, Käptn Lütt und Korbine übernommen.

In der FRÖSI erschienen folgende Atomino-Geschichten:

Der unverstandene Atomino (11 Folgen in Frösi 8/1964-6/1965)

Atominos Ferien-Abenteuer (9 Folgen in Frösi 7/1965-3/1966)

Atomino verliert sein Herz (7 Folgen in Frösi 4-10/1966)

Atominos Abenteuer (7 Folgen in Frösi 11/1966-5/1967)

Atomino als Tourist (3 Folgen in Frösi 6-8/1967)

Atomino und die Katze Mizzi (4 Folgen in Frösi 9-12/1967)

Expedition im Eismeer (4 Folgen in Frösi 1-4/1968)

Vom Balkan zum Baikalsee (6 Folgen in Frösi 6-10 und 12/1968)

Atomino, Smeraldina und Candida (4 Folgen in Frösi 4-7/1970)

(diverse einseitige Geschichten) (11 Folgen in Frösi 8-12/1970, 2-5, 8 und 10/1971)

Atomino am Meer (3 Folgen in Frösi 4-6/1972)

Atomino auf dem Planeten der Vulkane (10 Folgen in Frösi 1-8/1973 und 1-2/1974)

Die Reise zum Planeten der roten Erde (15 Folgen in Frösi 1/1977-3/1978)

Meeresexpedition (12 Folgen in Frösi 9/1981-4/1982 und 8-11/1983)

http://www.ddr-comics.de/atominos.htm

--Methodios (Diskussion) 11:50, 21. Okt. 2022 (CEST)


gleiche höhe ist kein abseits

EIN KLEINES MUSEUM DES ZUFALLS

Bild: 7. Atomino: "Ist es dir zu heiß? Gleich kocht's, da fühle ich mich erst richtig wohl!" - Bad am Strand, alle flüchten aus dem dampfenden Wasser an Land oder auf eine Rettunsboje, dort auch ein Taucher mit Flasche und Flossen - auch Fische und ein Seestern springen an Land

Ein Bild aus Zeiten, als die Atomenergie noch nützlich war. Ein bisschen ungebärdig war sie höchstens und nicht immer leicht zu kontrollieren, ansonsten aber grundsätzlich sympathisch, selbst wenn sie das Wasser im Meer zum Kochen brachte. Dann hatte man immerhin reichlich Fischfilet für die Strandparty mit Freunden (und hat die „Titanic“ nicht kürzlich sowieso geraten, dass man Sushi fürs Erste besser abkocht?).

Das Bild stammt aus der Comic-Serie Atomino, die in den Sechzigern und Siebzigern in der DDR-Jugendzeitschrift Frösi erschien. Atomenergie galt da noch als fortschrittliche, saubere Methode der Energieerzeugung und als ein Beispiel dafür, dass die Kräfte der Natur ebenso beherrschbar sind wie die gesellschaftlichen Prozesse. Vorausgesetzt natürlich, die ideologische Fundierung stimmt: Eines der Leitmotive der Serie besteht darin, dass das menschlich gewordene Atom nicht immer so genau weiß, wohin mit seinen Energien, und noch lernen muss, wie es sie am besten zum Wohle der Allgemeinheit einsetzt – zum Beispiel um ausbeuterische Kapitalisten in die Knie zu zwingen.

Die wichtigsten Informationen zur Geschichte von Atomino – außerdem einige Episoden in Gänze oder in Auszügen – gibt es auf dieser interessanten Seite über DDR-Comics, aber es ist durchaus interessant, sich ein bisschen eingehender mit den Hintergründen der Serie zu beschäftigen. Atomino war nämlich keine ostdeutsche Erfindung, sondern ein West-Import – wenn auch einer mit ideologisch einwandfreien Referenzen. Die Serie stammte aus Italien und erschien von 1963 bis 1966 in Il pioniere dell’Unità, der Kinderbeilage der kommunistischen Tageszeitung L’Unità. Diese Beilage entstand wiederum als Fortführung des 1962 eingestellten Magazins Il pioniere, das – ähnlich wie Frösi mit den Thälmannpionieren – mit der Jugendorganisation der italienischen Kommunisten, der API (Associazione Pionieri d’Italia), verbunden war.

Atomino 36. "Selbst wir Neuerer staunen über euer Motorrad!". - "Ich habe es ganz allein konstruiert!", erwiderte Atomino stolz. - Räder zu Unendlichkeitszeichen,lose Schrotteile ... Smeraldina mit S auf der Brust, Atomino mit seinem Atomzeichen auf der Brust (Elektronenbahnen um Atomkern)

Als Atomino seine ersten Auftritte hatte, gab es die API jedoch schon nicht mehr: Der Versuch, eine Art kommunistisches Pfadfindertum zu etablieren und eine nationale Massenorganisation für die Jugend aufzubauen, war nur teilweise gelungen. Zu ihren besten Zeiten hatte die API zwischen 100.000 und 150.000 Mitgliedern; die meisten davon saßen allerdings im Norden Italiens, vor allem in Mailand, Turin und Genua, in der Emilia und der Toskana. Im übrigen Italien tat sie sich dagegen schwer, im Süden konnte sie fast gar nicht Fuß fassen. Anfang der Sechziger beschloss die PCI, die API aufzulösen, zumal die Partei auch langsam auf Distanz zu den osteuropäischen Kommunisten ging und einen reformistischen Kurs einschlug. Ziel war nun nicht mehr, konkurrierende Strukturen zu Staat und Kirche aufbauen, sondern sich aktiv in demokratische Debatten einzumischen und auch eine Regierungsbeteiligung nicht mehr auszuschließen (zu der es dann 1976 auch tatsächlich kam).

Eines der großen innenpolitischen Themen war in diesen Jahren die Schul- und Bildungsreform. Das Thema finden sich auch in den Atomino-Comics wieder: Atomenergie ist schließlich ein Produkt der Wissenschaft, hat also etwas mit Bildung zu tun. Darum muss auch Atomino ab und zu auf die Schule oder zur Universität gehen. Außerdem wird die Leserschaft immer wieder darauf hingewiesen, dass zur echten Bildung auch die Herzensbildung gehört, also sind gutes Benehmen, Höflichkeit und Menschenfreundlichkeit ebenfalls wichtige Eigenschaften für ein junges Mitglied der neuen Gesellschaft. Die ist in ihren Wertvorstellungen und Strukturen so neu nicht: Atominos Zuhause ist eine eher bürgerliche Kleinfamilie, in der es noch das (Stief-)Schwesterchen Smeraldina gibt und den (Stief-)Vater, Professor Zaccaria, seltsamerweise aber keine Mutter. (Die „mütterlichen“ Aufgaben übernimmt, so sie überhaupt eine Rolle spielen, einfach Smeraldina.)

Atomino

Atominos Schöpfer waren der Zeichner Vinicio Berti und der Texter Massimo Argilli. Beides interessante Persönlichkeiten, auch wenn ihre Biographien eher Fußnoten der italienischen Kultur geblieben sind: Argilli gehörte zu den Redakteuren der Kinderbeilage, schrieb außerdem einige Romane, Jugend- und Kinderbücher und war mit dem Schriftsteller Gianni Rodari befreundet. Der hatte die Pioniere-Redaktion geleitet und selbst einige Kinderbücher verfasst. Ein paar davon fanden auch in Osteuropa zahlreiche Leser, vor allem das Zwiebelchen(Il romanzo di Cipollino), die Geschichte einer Gemüserevolution, die erst vor wenigen Jahren von Katharina Thalbachneu aufgenommen wurde. (In der UdSSR entstanden daraus außerdem ein Zeichentrickfilm und ein Ballett mit Musik von Karen Khatchaturian, dem Neffen des Säbeltanz-Komponisten Aram Khatchaturian.)

Ein Comic-Zeichner war Berti eigentlich nicht: Er arbeitete vor allem als Maler und gehörte einer der zahlreichen Künstlerinitiativen an, die sich nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs überall in Italien formierten, nämlich einer florentinischen Gruppe, die sich zunächst Arte d’Oggi (Kunst von heute) nannte und später als Astrattismo classico firmierte, als „klassischer abstrakte Kunst“. Ein etwas irreführender Name: Die Protagonisten der Bewegung malten zwar vorwiegend abstrakt, aber im Manifest der Bewegung ging es vor allem um die konkrete gesellschaftliche Rolle der Kunst, weniger um malerische Überlegungen. Postuliert wurde ein explizit politisches Kunstverständnis, dass sich gegen Kunst als Zerstörung (von Objekten, Formen, Begriffen etc.) wandte und den „aktiven und konstruktiven“ schöpferischen Akt beschwor. Die Bewegung fand allerdings außerhalb von Florenz nur wenig Resonanz. Trotzdem lohnt Bertis abstrakter Expressionismus durchaus ein paar Blicke: Im Internet kann man einige Abbildungen finden.

Vinicio Berti

Argilli und Berti hatten schon zuvor zusammengearbeitet: In den Fünfzigern veröffentlichten sie auf den Seiten des Pioniere die Bildergeschichte Chiodino (deutsch „Nägelchen“). Chiodino, das „Eisenkind“, war gewissermaßen ein Vorläufer von Atomino, nur im Gewand einer älteren Industrie. Und auch seine Abenteuer fanden (zumindest teilweise) den Weg in die Frösi: 1965 und 1966 erschienen dort einige Geschichten unter den Namen Ferri.

Chiodino

Zu Chiodino gibt es übrigens ein interessantes Detail: Die Bildergeschichte kommt ohne Sprechblasen aus, die Texte sind als Kartuschen in die Bilder montiert. Das war angeblich eine Reaktion des Pioniere-Chefredakteurs Rodari auf vehemente Kritik aus dem Zentralkommittee der PCI. Ursprünglich soll die Serie nämlich durchaus als Sprechblasen-Comic konzipiert gewesen sein. Aber während des Entstehungsprozesses erschienen in der Parteizeitung Rinascità Texte von Generalsekretär Palmiro Togliatti und ZK-Mitglied Nilde Jotti, die Comics als dekadenten und wertlosen amerikanischen Import kritisierten. Die Comics traf damit der gleiche argwöhnische Blick, der viele Erzeugnisse westlicher Populärkultur unter den Pauschalverdacht kapitalistischer Propaganda stellte. Die Verwendung von Kartuschen statt von Sprechblasen sollte die Bildgeschichten möglicherweise weniger „amerikanisch“ aussehen lassen. Auch in der DDR gab es derartige Kritik. Das erklärt vielleicht, warum sowohl die Ferri- wie auch die Atomino-Geschichten in diesem Detail umgestaltet wurden und ohne Sprechblasen, sondern mit Bildunterschriften oder ins Bild gesetzten Texten erschienen.

Die Idee zu Atomino hatten sich Berti und Argilli möglicherweise tatsächlich von einem erzkapitalistischen Konkurrenten abgeschaut. In der Disney-Geschichte Topolino e la Dimensione Delta (1959) ließ der Zeichner Romano Scarpa – einer der bedeutenden italienischen Disney-Autoren – zwei Atomunkuli mit ganz ähnlichem Namen auftauchen: Atomino Bip Bip und Atomino Bep Bep. (In der deutschen Übersetzung Micky und die vierte Dimension wurden daraus Atömchen und Betömchen.) Bep Bep, der ungezogenere von beiden, verbündet sich darin mit Kater Karlo und wird zur Strafe schließlich wieder auf atomare Größe geschrumpft. Bip Bip durfte danach noch ein paar Mal in Scarpas Comics auftauchen, verschwand aber ebenfalls bald aus dem Disney-Kosmos. Die Idee, dass es sich bei der atomaren Energie um Kräfte handelt, die sich, je nach dem in welche Hände sie geraten, als Jekyll oder Hyde erweisen können, war in Scarpas Story jedenfalls auch schon vorhanden.

Atomino - 3. In der Stadt herrschen die reichen Weißen. Alles Schöne nehmen sie nur für sich in Anspruch. - Links Bar, Geschäfte, teure Autos, "Schulbus nur für weiße Kinder", rechts Baracken, Schlamm, Slum, "Schule für Neger". - 4. "Das ist ungerecht!" "Restaurant für Weiße" - Glaspalast von einem Restaurant - Weiße am Tisch, Neger als Bedienung, Neger davor im Schlamm - 5. Atomino: "Alle haben das Recht, so reichlich und schön zu essen!" - "KNACK..." er hebt den Glaspalast an einer Seite an, Erschrecken bei den Weißen, Fragezeichen über den Schwarzen

In den Atomino-Comics wird kein Hehl daraus gemacht, dass man die Potenziale von Technik und Wissenschaft nur mit der richtigen Weltanschauung vernünftig einsetzen kann. Immer wieder kommen darum auch politische Themen vor: Unterdrückung, Rassismus, Korruption und organisierte Kriminalität. Vieles davon ist aus einem sehr italienischen Blickwinkel formuliert, was einer der Gründe sein mag, warum nicht alle Originalgeschichten ins Deutsche übersetzt wurden. Außerdem hat man sich sicher auch mit den Episoden schwer getan, in denen die Ordnungskräfte, Polizei und Militär, eher ambivalent dargestellt werden. Dafür gab die Frösi-Redaktion auch eigene Geschichten in Auftrag, die dann teils von Zeichnern aus den eigenen Reihen angefertigt wurden.

Atomino contro Brutik

Nicht übernommen wurde beispielsweise Atomino contro Brutik, obwohl sie schon vollständig übersetzt vorgelegen haben soll. Hier gibt es in der Tat einige konkrete Verweise auf italienische Verhältnisse, zum Beispiel die klandestine und mafiöse Organisation, für die Atominos Gegenspieler arbeitet. Auch der Name Brutik ist eine Anspielung auf ein typisch italienisches Phänomen: Die Fumetti neri, die „schwarzen Comics“ mit amoralischen (oder wenigstens moralisch ambivalenten) Superhelden. Diese Comics tauchten erstmals Anfang der Sechziger auf, aber sie wurden rasch enorm populär. Die Gewalttätigkeit, Skrupellosigkeit und sexuelle Freizügigkeit der Protagonisten sprach ein sensationslüsternes Publikum an, war aber auch ein Reflex auf die Entwicklung der italienischen Nachkriegspolitik, die es nach dem Krieg rasch wieder in die regionalen und partikularen Egoismen, Klientelwirtschaften und Rivalitäten, von denen die italienische Gesellschaft immer schon geprägt war. Die Fumetti neri machten das faktische Chaos des italienischen Alltags einfach zum Prinzip. (Dass im italienischen Kino bald darauf der Aufstieg der Gialli, des Italo-Westerns und der Splatter-Filme beginnt, die ebenfalls von moralischer Skepsis und Nihilismis geprägt sind, ist sicher kein Zufall, und tatsächlich haben einige prominente Genre-Regisseure, zum Beispiel Mario Bava und Umberto Lenzi, auch Fumetti neri verfilmt.)

Ein kurioses Detail dieser amoralischen Superhelden ist, dass viele ihrer Namen den Buchstaben „k“ enthalten: Diabolik, Kriminal, Satanik … Man könnte eine eigene Dämonologie über die Verwendung dieses unitalienischen, halb teutonischen, halb griechischen Buchstabens in der italienischen Popkultur schreiben. Selbst der italienische Zweig des Disney-Konzerns konnte irgendwann nicht umhin, das Panoptikum der zwielichtigen Helden mit einer eigenen K-Figur zu bereichern, nämlich Donald Ducks Alter ego Paperinik (aus dem in Deutschland Phantomias wurde).

Im angesprochenen Atomino-Comic heißt der Widersacher also Brutik und ist ein tatsächlich ausgesprochen sadistischer Gangster, dessen Folter-Phantasien für die minderjährige Zielgruppe ausgesprochen starker Tobak gewesen sein dürften. (Vielleicht einer der Gründe, warum die Geschichte in der DDR nicht erschien.) Der kleine kommunistische Held darf sich dagegen als Personifikation einer moralisch einwandfreien und eindeutig humanen Geisteshaltung bewähren darf: Die Amoralität des Supergangsters ist dagegen nur ein Exzess des kapitalistischen Systems.

Wenn Atomino und seine Freundin Smeraldina eine Reise unternahmen, dann führte die meist in einen der sozialistischen Bruderstaaten. In der Geschichte Atomino in der Sowjetunion gibt es eine interessante Passage, in der Atomino und Smeraldina einem Raumschiff mit zwei tierischen Kosmonauten begegnen, einem Bär und einem Schmetterling. Beide Tiere beschweren sich bitter darüber, von den Menschen als Versuchstiere mißbraucht zu werden: „Gewisse Experimente sollten die Menschen lieber an sich selbst vornehmen …“ Worauf Atomino und Smeraldino den Tieren die Flucht ermöglichen, dafür aber selbst vom misstrauischen Professoren Popow gefangen genommen und an Untersuchungstische gefesselt werden. Falls da eine dezente Kritik an gewissen Praktiken des großen kommunistischen Bruder intendiert war, wird das aber schon auf den nächsten Seiten wieder gerade gerückt, als Atomino die Physikstudenten der Lomonossow-Universität mit seinen Fähigkeiten und Kenntnissen begeistert: „Schließlich ging es um friedliche Anwendung der Atomenergie …“

Atomino bläst vor den Studenten Strahlen in eine verschließbare Dose: 53: Er schenkte ihnen ein klein wenig von seiner Energie. - Er überreicht die strahlende verschlossene Dose den strahlenden Studenten. 54: Für eure praktischen Versuche - Doch Smeraldina hatte nicht ihr Vorhaben vergessen und erinnert Atomino. (schwenkt ein Glöckchen: DIN-DAN)

Die italienischen Atomino-Comics endeten, wie gesagt, zunächst 1966. Zwei Jahre später brachte der neapolitanische Verlag Morano einige Geschichten als Einzelbände heraus. Morano ist eine interessante und auch heute noch existierende Adresse. Gegründet wurde das Verlagshaus Mitte des 19. Jahrhunderts, und einen Namen hat es sich vorwiegend mit philosophischen, geisteswissenschaftlichen und politischen Texten gemacht, beispielsweise mit Schriften von Luigi Settembrini, Benedetto Croce, Bertrando Spaventa oder Francesco De Sanctis. Ein bunter Comic mit einem ungezogenen Atom scheint in dieses Umfeld nicht wirklich zu passen. Aber auch Morano versuchte ab den Sechzigern, an der Bildungsdiskussion zu partizipieren, und produzierte zahlreiche Schul- und Lehrbücher, und in dieses pädagogische Ambiente passen dann auch wieder die Atomino-Comics.

Von 1969 bis 1974 erschienen dann auch wieder neue Folgen, diesmal in der Zeitschrift Noi Donne („Wir Frauen“). Auch das ein bemerkenswertes Umfeld: Noi Donne ist so etwas wie die italienische Emma, eine der wichtigsten Stimmen der italienischen Frauenbewegung, aber auch ein Magazin mit einer sehr wechselhaften Publikationsgeschichte. Ursprünglich ein Kampfblatt antifaschistischer Aktivistinnen, wurde die Zeitschrift in den Fünfzigern zum offiziellen Sprachrohr der Unione Donne Italiane, die der PCI nahestand, bevor man in den Sechzigern allmählich von der offiziellen Parteilinie (und damit auch dem familienpolitischen Konservatismus einiger PCI-Kader) abzurücken begann und feministischen Debatten breiteren Raum einräumte. Ein ungewöhnliches Umfeld für eine Comic-Serie, die von zwei Männern gemacht wurde, von einem frechen kleinen Jungen handelte, der ohne Mutter aufwächst und in der Frauen selten auftauchten. Noi Donne verstand sich allerdings als eine Mischung aus linker Illustrierter und politischem Magazin, die ein breites Publikum ansprechen sollte. Mit Erfolg: In den Siebzigern liegt die Auflage zeitweise bei 600.000 Exemplaren. Das ließ sich nicht halten: 1990 löst sich die Zeitschrift endgültig von ihrer Bindung an UDI und PCI, aber die Auflage sinkt kontinuierlich. 2000 liegt sie nur noch bei 20.000 Exemplaren und die Printausgabe wird eingestellt. Online macht Noi Donne jedoch weiter, und seit einiger Zeit erscheinen auch wieder gedruckte Ausgaben.

In den Siebzigern wollte Herausgeberin Miriam Mafai – ein prominente Publizistin, die auch die Tageszeitung Repubblica mitgegründet hatte – jedenfalls ausdrücklich auch eine Rubrik für Kinder im Heft haben. Der Inhalt der Geschichten änderte sich etwas: Atominos Schwesterchen Smeraldina, die in den alten Geschichten oft nur als skeptische Mahnerin auftrat, bekam jetzt deutlich mehr Profil, und die Episoden handeln oft von ganz grundlegenden Jungs- und Mädchen-Konflikten und -Rollenverständnissen. Folgerichtig spielen Atominos atomare Kräfte auch nicht mehr eine so herausragende Rolle.

Mitte der Siebziger war dann endgültig Schluss für Atomino: Die Anti-Atombewegung erreichte auch Italien, und da gab es für einen atomaren Helden in einer linken Publikation keinen Platz mehr. Und auch in der DDR verschwand Atomino von der Bildfläche. Mag sein, dass das ebenfalls eine stillschweigende Konzession an die schwindende utopische Kraft der Atomenergie war.

  • Witzigerweise überdauerte Atomino in der DDR deutlich länger: 1977/78 und 1981/83 schrieben und zeichneten Argilli und Berti erneut zwei längere Geschichten nach Vorgaben aus der FRÖSI-Redaktion.
  • „Atomino“ hießen wohl auch die sehr primitiven, selbstgebauten (und verbotenen) Tauchsieder bei der NVA und in DDR-Knästen.


Author Claus Published 14. April 2011 In Allgemein

http://www.clausmoser.com/?p=1349

--Methodios (Diskussion) 11:50, 21. Okt. 2022 (CEST)

Projekt:Dissidenten im Ostblock/Chronologie/1966


Projekt:Dissidenten im Ostblock/Chronologie/1968

Projekt:Dissidenten im Ostblock/Chronologie/1969

1969 trat er mit einer Gruppe von Volkssängern lokaler Bands erfolgreich in den Regionen Iwano-Frankiwsk , Ternopil und Lemberg auf und bald darauf in Moskau (1970) und Leningrad (1971). Im Sommer 1971 und 1972 trat er auf Chernechaya Gora in der Nähe des Shevchenkov-Grabes auf. w:uk:Адамцевич Євген Олександрович

  • Mit dem Beginn einer neuen Welle der Repression und Unterdrückung der ukrainischen Kultur im Jahr 1972 stellte auch der Kobzar-Verein seine Aktivitäten allmählich ein. Der kranke Adamtsevich und seine Frau zogen zu ihrer Tochter in das Dorf Cholmivka [Krim, unweit Sewastopol]. Dort starb er am 19. November 1972 im Alter von 68 Jahren. Beerdigt auf dem örtlichen Friedhof. w:uk:Адамцевич Євген Олександрович
  • Das Leben in der schwierigen Nachkriegszeit war nicht einfach, da er am Ende seiner Jahre ohne offizielle Berufserfahrung ohne Rente und damit ohne Existenzmittel dastand. Der Bandurist musste auf dem römischen Basar spielen, um seine Familie zu ernähren, in der drei Töchter aufwuchsen. Er lebte vom Spielen und Singen. Doch die sowjetischen Behörden interpretierten dies als Betteln und verfolgten den Künstler ständig. Es gab Fälle, in denen die Polizisten ihn, einen Blinden, weit weg von der Stadt brachten und ihn allein in der Wildnis zurückließen. Es kam vor, dass sie verhaftet wurden. w:uk:Адамцевич Євген Олександрович
  • Mit der Errichtung der Sowjetmacht in der Ukraine und unter dem Einfluss neuer Lebensbedingungen starb die Leierherstellung fast vollständig aus, und viele der Leiermacher wurden von den sowjetischen Behörden des „Bettelns“ beschuldigt. Der Anfang vom Ende war im Dezember 1933, als das Plenum des Allukrainischen Komitees der Union der Kunstarbeiter auf Initiative von Andriy Hvyla die Kobza und die Bandura zu „Klassenfeinden“ erklärte, woraufhin die Ausrottung dieser Instrumente folgte und das Phänomen des Kobzarismus begann. w:uk:Розстріляний з'їзд кобзарів


Monument to murdered kobzars in Kharkiv
  • Einer Version zufolge soll der Kongress im Winter 1934-1935 in Charkiw im Opernhaus von Charkiw stattgefunden haben. Es war mit der Republikanischen Olympiade der Stadt und des Dorfes im Dezember 1934 verbunden. Den Behörden der DPU und der örtlichen Polizei wurde befohlen, den Auftritt von Volkssängern in der damaligen Hauptstadt der Ukraine – Charkiw – sicherzustellen. Die Hauptaufgabe des Kongresses war die Frage der aktiven Beteiligung der Volkssänger am sozialistischen Aufbau, der Abkehr von den Aufführungstraditionen und der Definition neuer "sowjetischer" ideologischer Prioritäten. Nachdem die entsprechenden Beschlüsse gefasst worden waren, wurden die blinden Sänger unter dem Vorwand einer Reise zum Kongress der Volkssänger der Völker der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken, der in Moskau abgehalten werden sollte, in die Staffel geladen und in die Staffel gefahren am Rande der Station Kozach Lopan. Am späten Abend wurden die Kobzaren und Lyrniks aus den Wagen in den Waldstreifen gebracht, wo vorher Gräben ausgehoben worden waren. Nachdem sie die blinden Kobzaren und ihre minderjährigen Betreuer in einer Reihe aufgereiht hatten, erschoss sie alle ein Trupp einer Sonderabteilung des NKWD der UdSSR, und alle Musikinstrumente wurden in der Nähe verbrannt. Einigen Vermutungen zufolge trieben und töteten Enkavedisten auf diesem Kongress 200 bis 1234 ukrainische Kobsaren. Laut Cheremskyi wird das unbekannte Verschwinden von Kobzaren auch durch die Aufzeichnung von Kobzaren für 1939 belegt, als mehr als zwei Dutzend Kobzaren beim republikanischen Treffen von Kobzaren und Leierspielern erschienen und mehr als 300 blinde Musiker angeblich zum Kongress der Republikaner kamen Anfang der 1930er Jahre. w:uk:Розстріляний з'їзд кобзарів
    • Josef Stalin verfolgte das politische Ziel, den ukrainischen Freiheitswillen zu unterdrücken und die sowjetische Herrschaft in der Ukraine zu festigen. Die Bolschewiki waren bereits zuvor radikal gegen die ukrainische Intelligenzija und den ukrainischen Klerus vorgegangen. Zwischen 1926 und 1932 wurden durch staatlichen Terror in der Sowjetunion 10.000 Kleriker ermordet. Allein im Jahr 1931 wurden mehr als 50.000 Intellektuelle nach Sibirien deportiert, darunter die 114 wichtigsten Dichter, Schriftsteller und Künstler des Landes. Danach wandten sich die Bolschewiki nun gegen die Bauernschaft, die sich weiterhin hartnäckig der Kollektivierung und Umerziehung widersetzte. Im Sinne einer Russifizierung sollte die ukrainische Kultur ausgemerzt werden, so dass nur noch eine sowjetische Kultur übrig bliebe. - Nach Berechnungen der Ukrainischen Akademie der Wissenschaften, die im November 2008 veröffentlicht wurden, betrug die Opferzahl in der Ukraine ca. 3,5 Millionen Menschen. Eine Studie ukrainischer Demografen kam 2015 auf eine Opferzahl von ca. 4,5 Millionen Menschen, bestehend aus 3,9 Millionen direkten Opfern und 0,6 Millionen Geburtenverlusten. Andere Schätzungen gehen von 2,4 Millionen bis 7,5 Millionen Hungertoten aus. Der britische Historiker Robert Conquest bezifferte die Gesamtopferzahl auf bis zu 14,5 Millionen Menschen. Hierbei wurden neben den Hungertoten auch die Opfer der Kollektivierung und Entkulakisierung und der Geburtenverlust hinzugerechnet. w:de:Holodomor
    • Der Holodomor wurde durch absichtliche und zielgerichtete Maßnahmen der obersten Führung der Sowjetunion und der ukrainischen SSR unter der Führung von Stalin verursacht , die darauf abzielten, die ukrainische nationale Befreiungsbewegung zu unterdrücken und einen Teil der ukrainischen Bauernschaft physisch zu zerstören.

1970 begann Chornovil in Lemberg mit der Herausgabe des Untergrundmagazins „Ukrainian Herald“ , in dem er selbstveröffentlichte Materialien veröffentlichte, die den ukrainischen nationalen Widerstand aufzeichneten. Er ist ihr Organisator, Herausgeber und Verleger. Das Magazin wird zu einem wahren Sprachrohr der Demokratie und des Nationalbewusstseins in der postsowjetischen Ukraine. Im Verlag wird Chornovolov von seinem engsten Kreis in Lemberg unterstützt: Igor und Iryna Kalyntsi, Yaroslav Dashkevich mit seiner Frau Lyudmila Sheremetyeva, Yaroslav Kendzor . Das Magazin veröffentlicht auch Artikel und Werke von Vasyl Simonenko , Vasyl Stus , Ivan Svitlychny , Ivan Dzyuba ,Evgeny Sverstyuk und andere.

w:uk:Чорновіл В'ячеслав Максимович

1970er – aktive Beteiligung am Schutz der Menschenrechte, einschließlich der nationalen Rechte. Unterhält Beziehungen zu Moskauer Dissidenten, vor allem zu Andrij Sacharow . Mitglied des sowjetischen Zweigs von "Amnesty International"

w:uk:Руденко Микола Данилович

ЗАВЕДУЮЩИЙ ТЕОРЕТИЧЕСКИМ ОТДЕЛОМ Мне же с 1971 года, после кончины И. Е. Тамма, пришлось стать заведующим Теоретическим отделом ФИАНа. Именно пришлось, ибо я этого не хотел. И вообще очень не люблю подобную работу. Но меня просили сотрудники, и действительно это было нужно в связи с многочисленными «временными трудностями»: было важно, чтобы отдел возглавлял человек с чином. А у нас в отделе тогда академиками (действительными членами АН СССР) были только Сахаров и я. Но Сахаров уже стал диссидентом, занялся политикой и никак в завы не подходил. Пришлось мне этим заняться. (В. Л. Гинзбург)

MANAGER THEORETISCHE ABTEILUNG Für mich seit 1971, nach dem Tod von I. E. Tamm, Ich musste Leiter der theoretischen Abteilung von FIAN werden. Es war notwendig, weil ich wollte nicht. Und dieser hier gefällt mir überhaupt nicht. Arbeit. Aber die Mitarbeiter haben mich gefragt, und aufgrund zahlreicher „vorübergehender Schwierigkeiten“ war es auch nötig: Es war wichtig so dass die Abteilung von einer Person mit Rang geleitet wird. Und wir haben im Fachbereich dann Akademiker (gültig Mitglieder der Akademie der Wissenschaften der UdSSR) waren nur Sacharow und ich. Aber Sacharow war bereits Dissident geworden, engagierte sich in der Politik und passte in keiner Weise in den Kopf. Ich musste mich, dies zu tun. (V. L. Ginzburg)


НЕЗАМЕНИМЫЙ ПОМОЩНИК Когда я пришёл в Теоретический отдел, Виталий Лазаревич занимал должность заместителя заведующего отделом. Должность заведующего, начиная со дня создания отдела, исполнял Игорь Евгеньевич Тамм, а Виталий Лазаревич был его правой рукой. В течение нескольких лет, начиная с 1948 года, И. Е. Тамм был в отъезде – работал в Сарове (в то время Арзамас-16), где создавалась водородная бомба. В это время на Виталия Лазаревича легли, помимо научных, все административные заботы по руководству Теоретическим отделом. В последние годы жизни Игорь Евгеньевич тяжело болел, и фактически Виталию Лазаревичу приходилось решать проблемы, связанные с жизнью отдела. Как правило, В. Л. докладывал Игорю Евгеньевичу о текущих делах и советовался с ним, когда была такая возможность, но нередко приходилось ему самому принимать решения. (Б. М. Болотовский)


EIN UNVERZICHTBARER ASSISTENT Als ich in der Theorieabteilung ankam, Vitaly Lazarevich diente als stellvertretender Leiter der Abteilung. Die Position des Leiters wurde ab dem Tag der Gründung der Abteilung von wahrgenommen Igor Evgenievich Tamm und Vitaly Lazarevich war seine rechte Hand. Seit einigen Jahren, ab 1948, I. E. Tamm war weg - er arbeitete in Sarov (damals Zeit von Arzamas-16), wo ein Wasserstoff Bombe. Zu dieser Zeit wurde Vitaly Lazarevich niedergelegt, neben wissenschaftlichen auch alle administrativen Belange Leiter der theoretischen Abteilung. In den letzten Jahren seines Lebens war Igor Evgenievich schwer krank und tatsächlich Vitaly Lazarevich Ich musste Probleme im Zusammenhang mit dem Leben der Abteilung lösen. In der Regel berichtete V. L. an Igor Evgenievich über aktuelle Angelegenheiten und konsultiert mit ihm, wenn er die Gelegenheit dazu hatte, aber oft musste er seine eigenen Entscheidungen treffen. (B. M. Bolotovsky)


ПАМЯТНИК ДЛЯ ТАММА После кончины Игоря Евгеньевича Тамма мы, близкие к нему люди, стали беспокоиться о памятнике (надгробии), и я обратился к Диме Судуру. Он предложил одну свою скульптуру. Родные и близкие Тамма остановились на проекте Сидура. Но не тут‑то было. Новодевичье кладбище – «партийно-правительственное», и установить памятник можно было только с согласия совета Министерства культуры. О заседании этого совета, на которое я пришёл в 1972 году как представитель «заказчика», до сих пор не могу вспоминать без отвращения и возмущения. Бедный Дима! Ему приходилось выслушивать злобный бред «известных» скульпторов, не имея возможности сказать то, что он о них думает. Впрочем, кто‑то и защищал проект. Передать суть обсуждения я не могу, поскольку оно представляется совершенно иррациональным. Конечно, я сказал им пару тёплых слов, чем, вероятно, только навредил делу. Голосование оказалось неопределённым (равное число голосов «за» и «против»). В результате после преодоления ещё немалых трудностей памятник удалось установить. Заказчиком была Академия наук СССР, Сидур был уже известным скульптором, в памятнике не было, казалось бы, ничего вызывающего, но всё равно его установка зависела от произвола кучки посторонних. (В. Л. Гинзбург)


DENKMAL FÜR TAMM Nach dem Tod von Igor Evgenievich Tamm haben wir ihm nahe Die Leute begannen sich Sorgen um das Denkmal (Grabstein) zu machen, und ich drehte mich um zu Dima Sudur. Er bot eine seiner Skulpturen an. Verwandte und Freunde von Tamm entschieden sich für das Sidur-Projekt. Aber es war nicht da. Der Nowodewitschi-Friedhof ist ein „parteistaatlicher“ Friedhof, und ein Denkmal konnte nur mit Zustimmung des Rates des Kulturministeriums errichtet werden. Über die Sitzung dieses Rates, zu der ich 1972 als kam Vertreter des "Kunden", kann ich mich immer noch nicht ohne Ekel und Empörung erinnern. Armer Dima! Er musste sich den böswilligen Wahn "berühmter" Bildhauer anhören, konnte es nicht sagen, was er von ihnen hält. Jemand verteidigte das Projekt jedoch. Ich kann den Kern der Diskussion nicht wiedergeben, weil es völlig irrational erscheint. Natürlich sagte ich ihnen ein paar warm Worte, die der Sache wohl nur geschadet haben. Die Abstimmung fiel aus undefiniert (gleiche Stimmenzahl „dafür“ und „dagegen“). Infolgedessen wurde nach Überwindung vieler weiterer Schwierigkeiten das Denkmal errichtet. Auftraggeber war die Akademie der Wissenschaften der UdSSR, Siddur war bereits ein bekannter Bildhauer, es scheint, dass das Denkmal nichts Trotziges enthielt, aber seine Installation hing dennoch davon ab von der Willkür einer Handvoll Fremder. (V. L. Ginzburg)


Я очень высокого мнения о ра‑ ботах Сидура, но кое‑что мне не нравилось. На это Дима обижал‑ ся – считал, очевидно, следствием художественной неразвитости. Вполне возможно, что Дима был прав – мой вкус формировался в значительной мере под его влия‑ нием, но он шёл всё вперёд и вперёд, а я отставал. Подняться до при‑ нятия мутаций, и особенно гробарта, я так и не смог. Как ни тяжела была Димина жизнь, он не озлобился, не превра‑ тился в разрушителя. Была в нём мягкая мудрость, которой так ча‑ сто недостаёт людям. Мы спори‑ ли, но понимали друг друга. Думаю, что если бы и разошлись во взгля‑ дах, то всё равно не рассорились, понимали бы: каждый человек име‑ ет право на своё мнение и не дол‑ жен бояться его высказывать. (В. Л. Гинзбург)

Ich habe eine sehr hohe Meinung von die Stiefel der Siddur, aber etwas für mich mochte es nicht. Dima war davon beleidigt - sya - offensichtlich als Folge angesehen künstlerische Unterentwicklung. Es ist möglich, dass Dima es war richtig - mein Geschmack hat sich gebildet weitgehend unter seinem Einfluss. niem, aber er ging weiter und weiter, und ich hinkte hinterher. Aufsteigen mutationen und vor allem grobart konnte ich nicht. Egal wie hart Dimina war Leben, er verbitterte sich nicht, verwandelte sich nicht verwandelte sich in einen Zerstörer. War drin sanfte Weisheit, die so häufig vorkommt Hundert Menschen werden vermisst. Wir streiten aber sie verstanden sich. Denken, was wäre, wenn sie in ihren Blicken auseinandergegangen wären Ja, sie haben sich immer noch nicht gestritten, würde verstehen: jeder Mensch hat hat das Recht auf seine Meinung und sollte es nicht Ehefrauen haben Angst, es auszudrücken. (V. L. Ginzburg)


ЗАДИРИСТЫЙ ХАРАКТЕР Многие в ФИАНе считают, что Гинзбург давно претендует на Нобелевскую премию, но мешает задиристый, независимый ха - рактер. Когда стали раздаваться голоса, что Сахаров отошёл от на - учной работы и его надо лишить звания академика, именно отдел инициировал публикации статей опального учёного. Или такой незначительный, но очень характерный эпизод. На представительном академическом форуме Гинзбургу при большом стечении публики от имени Президента Академии вру - чили пригласительный билет на банкет. В. Л. Гинзбург выпалил: «Идиоты, сегодня матч Бразилия – СССР!»


SCHLECHTER CHARAKTER Viele in FIAN glauben, dass Ginzburg schon lange behauptet für den Nobelpreis, steht aber einem übermütigen, unabhängigen ha im Weg - rakter. Als Stimmen zu hören begannen, von denen sich Sacharow entfernt hatte - wissenschaftliche Arbeit, und ihm sollte der Titel eines Akademikers, nämlich der Fachbereich, aberkannt werden initiierte die Veröffentlichung von Artikeln des in Ungnade gefallenen Wissenschaftlers. Oder eine so unbedeutende, aber sehr charakteristische Episode. Auf einem repräsentativen akademischen Forum, Ginzburg eine große Versammlung der Öffentlichkeit im Namen des Präsidenten der Akademie I liegen - Chili-Einladungskarte für Bankett. V. L. Ginzburg platzte heraus: „Idioten, heute ist das Spiel zwischen Brasilien und der UdSSR!“

https://lebedev.ru/data/books/ginzburg_2.pdf


1972 erreichte die Repressionskampagne gegen Dissidenten ihren Höhepunkt.

Vyacheslav Chornovil w:uk:Чорновіл В'ячеслав Максимович

Yevhen Sverstyuk

Taras Melnychuk

Ivan Svitlichnyi

Ivan Dzyuba

Mykhailo Osadchii

Yuliy Shelest

Vasyl Stus

Ivan Kovalenko

wurden festgenommen und andere. Praktisch alle von ihnen wurden zu langen Haftstrafen verurteilt und in Lager mit strengem oder Sonderregime im Ural und in Mordwinien gebracht. Außerdem wurde ein System der „Strafmedizin“ eingeführt. Einige Oppositionelle, denen es schwer fiel, gegen die einschlägigen Artikel des Strafgesetzbuches verstoßen zu haben, wurden für geisteskrank erklärt und in psychiatrische Anstalten besonderer Art eingesperrt. In den frühen 1970er Jahren wurde Dissidenz zu einem einflussreichen Faktor im politischen Leben. Die aktiven Aktionen von Menschenrechtsverteidigern wurden im Westen bekannt, Berichte darüber gelangten auf die Seiten der ausländischen Presse. w:uk:Дисидентський рух у СРСР


Während der berühmten gesamtukrainischen „Säuberung“ von 1972 wurde er erneut verhaftet. w:uk:Чорновіл В'ячеслав Максимович

19. Mai – Machtantritt in der Ukrainischen SSR von Wolodymyr Schtscherbyzkyj , der loyal zu Moskau steht und mit der Verhaftungswelle ukrainischer Dissidenten in den Jahren 1972–1973 in Verbindung gebracht wurde. Insbesondere Vyacheslav Chornovil , Yevhen Sverstyuk , Vasyl Stus , Taras Melnychuk , Ivan Svitlichnyi , Ivan Dzyuba , Mykhailo Osadchyi , Yuliy Shelest und andere wurden festgenommen w:uk:1972

  • Ein laues Lüftchen gegen die Verfolgungen in den 30ern: Mai 1933 gilt als Beginn der Massenvernichtung der ukrainischen Intelligenz , als am 12. und 13. Mai die Verhaftung von Mykhailo Yalovy und der Selbstmord von Mykola Khvylovy im berüchtigten Kharkiv - Gebäude "Slovo" stattfanden . Der Höhepunkt der Aktionen des repressiven Sowjetregimes waren die Massenhinrichtungen von "Konterrevolutionären", die am Vorabend des 20. Jahrestages des Oktoberputsches begangen wurden. So wurde am 3. November 1937 auf Beschluss der Troika eine große Gruppe von Gefangenen des Solowezki-Gefängnisses im Sandarmok -Trakt (Karelien) hingerichtet. Die Liste der „ukrainischen bürgerlichen Nationalisten“ , die am 3. November erstellt wurde, umfasste Les Kurbas , Mykola Kulish , Matviy Yavorskyi , Volodymyr Chekhovskyi , Valerian Pidmohylnyi , Pavlo Filipovych , Valerian Polishchuk , Hryhoriy Epik , Myroslav Irchan ,Marko Voronyi , Mykhailo Kozoris , Oleksa Slisarenko , Mykhailo Yalovy und andere. Im Allgemeinen wurden Dutzende von Vertretern der ukrainischen Intelligenz – der Blüte der ukrainischen Nation – an einem Tag durch Entscheidung nichtgerichtlicher Instanzen hingerichtet. Genaue Daten über die Zahl der unterdrückten ukrainischen Intellektuellen während der stalinistischen Repressionen der Shot-Renaissance-Periode sind nicht bekannt. Nach einigen Angaben erreichte diese Zahl 30.000 Menschen. Stattdessen ist es ganz einfach, die ungefähre Zahl der unterdrückten Personen unter den Schriftstellern zu bestimmen: durch die Verfügbarkeit ihrer Veröffentlichungen in den frühen und späten 1930er Jahren . So wurden nach der Einschätzung des Verbandes ukrainischer Schriftsteller "Slovo" (eine Organisation ukrainischer Schriftsteller im Exil), die am 20. Dezember 1954 zum Zweiten Allunionskongreß der Schriftsteller geschickt wurde, im Jahr 1930 259 ukrainische Schriftsteller veröffentlicht , und nach 1938 nur noch 36 (13,9 %). Nach Angaben der Organisation wurden 192 der 223 "verschwundenen" Schriftsteller unterdrückt (erschossen oder in Lager mit möglicher anschließender Hinrichtung oder Tod geschickt), 16 wurden vermisst und 8 begingen Selbstmord. Diese Daten stimmen gut mit dem Martyrologium der ukrainischen Schriftsteller "Altar of Sorrows" (Hauptverfasser — Oleksa Musienko ) überein, das 246 Schriftsteller umfasst, die Opfer von Stalins Terror wurden. Diese Zahl ist mehr als doppelt so hoch wie die Gesamtzahl der dort genannten ukrainischen Schriftsteller, die von anderen Regimen unterdrückt wurden, insbesondere während der Zeit der Nazi-Besatzung (55), der Breschnew-Ära (29), des Russischen Reiches (11), Österreich-Ungarns ( 3) und andere. Anderen Angaben zufolge wurden 228 von 260 ukrainischen Schriftstellern unterdrückt. Zum Vergleich sei auch darauf hingewiesen, dass im Juni 1934 nur 193 Personen offiziell als Mitglieder des Schriftstellerverbandes der Ukraine anerkannt waren, von denen nur 120 gültige Mitglieder waren. w:uk:Розстріляне відродження


Im April 1972 beschlagnahmten KGB-Beamte bei einer Durchsuchung der Wohnung von Nikolai Rudenko , in der Berdnik lebte, das Manuskript von Ivan Dzyubas Werk „Internationalismus oder Russifizierung?“. und zwei Schreibmaschinen. Am 28. April trat Berdnik in einen 16-tägigen Hungerstreik, um die Rückkehr der Beschlagnahmten zu fordern. Der Autor erreichte ein Treffen mit dem Ersten Sekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Ukraine, P. Shelest , der sich entschuldigte, aber erklärte, dass „Parteiorgane sich nicht in die Aktivitäten des KGB einmischen können“. Am 14. Mai wurden die Schreibmaschinen an Berdnik zurückgegeben, aber die Werbung für seine Auftritte wurde eingestellt und seine Werke wurden nicht mehr veröffentlicht. Seit 1974 beantragte Berdnik die Erlaubnis, die UdSSR zu verlassen. Am 13. August 1976 wurde angeordnet, Berdniks Bücher aus den Bibliotheken und dem Buchhandelsnetz der UdSSR zu beschlagnahmen. Dann wurde er aus der SPU ausgeschlossen. Er arbeitete als Glasmaler im Verein "Künstler".


Im April 1972 beschlagnahmten KGB -Mitarbeiter bei einer Durchsuchung der Wohnung von Mykola und R. Rudenkiv, in der Berdnyk lebte, das Werk „Internationalismus oder Russifizierung?“ von Ivan Dzyuba . und zwei Schreibmaschinen. Am 28. April 1972 trat Berdnyk in einen Hungerstreik und forderte die Rückgabe der beschlagnahmten Gegenstände. Es dauerte 16 Tage, er schaffte es, sich mit dem ersten Sekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Ukraine Shelest zu treffen , der sich entschuldigte, aber erklärte, dass "Parteiorgane sich nicht in die Aktivitäten des KGB einmischen können". Am 14. Mai 1972 wurden ihm die Schreibmaschinen zurückgegeben, aber die Werbung für die Aufführungen wurde eingestellt und seine Werke wurden nicht mehr veröffentlicht. Seit 1974 Berdnyk beantragte die Erlaubnis, die UdSSR zu verlassen. Am 13. August 1976 wurde die Anordnung der Hauptdirektion für den Schutz von Staatsgeheimnissen unter dem Ministerium der UdSSR Nr. 31 mit dem Vermerk „für den offiziellen Gebrauch“ erlassen: „Die Bücher von Berdnyk Oleksandr Pawlowitsch (Oles Berdnyk) zu entfernen ) aus den Bibliotheken für allgemeine und besondere Nutzung und dem Buchhandelsnetz der UdSSR." Gleichzeitig wurde er aus der SPU ausgeschlossen. Danach arbeitete er als Dekorateur-Glasmaler im Verein „Künstler“.

w:uk:Бердник Олесь Павлович

Am 31. August 1973 erschien in der Parteizeitung Prawda ein offener Brief einer Gruppe bekannter sowjetischer Schriftsteller im Zusammenhang mit den „antisowjetischen Handlungen und dem Auftreten Alexander Solschenizyns und Andrei Sacharows“, der von Aitmatow mitunterzeichnet war. (Prawda vom 31. August 1973, S. 3.) w:de:Tschingis Aitmatow

4. Oktober 1973: gestorben: Каждан, Гаяна Владимировна in Moskau, 43 Jahre (war eine sowjetische unabhängige Künstlerin, professionelle Illustratorin und expressionistische Malerin)


Oktober 1973: Treffen mit Tschingis Aitmatow -


1973 kehrte er nach Moskau zurück und arbeitete im „Institut für Terrestrischen Magnetismus und Ausbreitung von Radiowellen“. Er schloss sich der Dissidentenbewegung an und wurde bereits ein Jahr nach der Gründung Mitglied im russischen Zweig von Amnesty International. Er persönlich schrieb einen Brief an Leonid Breschnew, in dem er sich für Andrei Sacharow einsetzte. 1976 gründete er die Moskauer Helsinki-Gruppe, die die Einhaltung der Schlussakte von Helsinki in der Sowjetunion überwachte. w:de:Juri Fjodorowitsch Orlow

15. September 1974: Planierraupenausstellung/ Bulldozer Exhibition in Moskau


1974 — wegen Kritik am Marxismus und Menschenrechtsaktivitäten aus der KPdSU ausgeschlossen. Um zu überleben, muss er sein Auto und seine Datscha verkaufen und einen Job als Nachtwächter annehmen.

w:uk:Руденко Микола Данилович

Projekt:Dissidenten im Ostblock/Chronologie/1975

Projekt:Dissidenten im Ostblock/Chronologie/1976

Ein Tag länger als das Leben („И дольше века длится день“, 1981, später auch „Буранный полустанок“), in der DDR 1982 unter dem Titel Der Tag zieht den Jahrhundertweg erschienen. Später wurde der Roman um ein Kapitel erweitert und unter Ein Tag länger als ein Leben herausgegeben, ISBN 978-3-293-20262-7. w:de:Tschingis Aitmatow

https://en.wikipedia.org/wiki/7th_Moscow_International_Film_Festival

https://de.wikipedia.org/wiki/Mankurt_(Film)

https://en.wikipedia.org/wiki/Mankurt_(1990_film)

https://ru.wikipedia.org/wiki/%D0%98_%D0%B4%D0%BE%D0%BB%D1%8C%D1%88%D0%B5_%D0%B2%D0%B5%D0%BA%D0%B0_%D0%B4%D0%BB%D0%B8%D1%82%D1%81%D1%8F_%D0%B4%D0%B5%D0%BD%D1%8C_(%D1%81%D0%BF%D0%B5%D0%BA%D1%82%D0%B0%D0%BA%D0%BB%D1%8C)

https://ru.wikipedia.org/wiki/%D0%98_%D0%B4%D0%BE%D0%BB%D1%8C%D1%88%D0%B5_%D0%B2%D0%B5%D0%BA%D0%B0_%D0%B4%D0%BB%D0%B8%D1%82%D1%81%D1%8F_%D0%B4%D0%B5%D0%BD%D1%8C

https://en.wikipedia.org/wiki/The_Day_Lasts_More_Than_a_Hundred_Years

https://en.wikipedia.org/wiki/Mankurt

https://en.wikipedia.org/wiki/The_Day_Lasts_More_Than_a_Hundred_Years

https://en.wikipedia.org/wiki/Chinghiz_Aitmatov

https://de.wikipedia.org/wiki/Maxim-Gorki-Literaturinstitut

https://de.wikipedia.org/wiki/Andrei_Donatowitsch_Sinjawski

https://de.wikipedia.org/wiki/Menschenrechtskomitee_in_der_UdSSR

https://de.wikipedia.org/wiki/Andrei_Dmitrijewitsch_Sacharow#Dissident

Projekt:Dissidenten im Ostblock/Chronologie/1987

Undatiert

Bearbeiten

Projekt:Dissidenten im Ostblock/Chronologie/Undatiert