Projekt:Dresdner Glossar/Pioniertreffen
Dresden. Die Volkskammer der DDR beschließt im Juli die Auflösung der fünf mitteldeutschen Länder zu Gunsten von 14 Bezirken. So werden aus dem Land Sachsen die drei Bezirke Dresden, Chemnitz und Leipzig gebildet. Dresden wird Bezirkshauptstadt, verliert aber nach 500 Jahren seinen Status als Landeshauptstadt. Im Zuge der Verwaltungsreform werden die 20 Stadtbezirke in Dresden auf neun reduziert.
Am 1. April wird die Hochschule für Verkehrswesen "Friedrich List" gegründet. Dafür wurde die 1949 an der Technischen Hochschule Dresden gegründete Fakultät für Wirtschafts- und Verkehrswissenschaften ausgegliedert und in eine eigenen Hochschule umgewandelt. Diese war direkt dem Ministerium für Verkehr der DDR unterstellt. Sie umfasste eine Fakultät für Verkehrstechnik und eine Fakultät für Verkehrsökonomie.
Am 21. September wird in Lockwitz die erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) im Stadtkreis Dresden gegründet. Das frühere Rittergut Lockwitz war 1946 an 23 Neubauern aufgeteilt worden. Diese traten mit 150 Hektar Bodenfläche in die LPG ein.
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Die Elbe führt im Sommer Niedrigwasser: Der Pegel steht im August bei 21 Zentimetern. Die Schiffe der "Weißen Flotte" mussten den Fahrbetrieb einstellen. Der Raddampfer "Pillnitz" wurde am 1. Mai in "Weltfrieden" umbenannt. 1993 erhielt er wieder seinen alten Namen "Pillnitz".
'Vom 18. bis 25. August findet in Dresden das 1. Pioniertreffen der DDR statt, an dem rund 60 000 Pioniere teilnehmen. Es wird mit einer großen Eröffnungsveranstaltung im Rudolf-Harbig-Stadion eröffnet. Auf dem Treffen erhält die Pionierorganisation den Namen "Ernst Thälmann". Im Dezember hat der Film "Blaue Wimpel im Sommerwind" über das Pioniertreffen Premiere.
Am 11. November wird die Musikakademie Dresden zur Hochschule erhoben. Emil Leibold hatte bis 1951 in der Blochmannstraße ein neues Akademiegebäude mit 21 Unterrichtsräumen errichtet. 1959 erhält die Hochschule für Musik den Namen "Carl Maria von Weber".
Am 14. Dezember erfolgt der erste Spatenstich für die Altmarktbebauung.
Deutschland, Europa und die Welt
2. Januar: Der evangelische Kirchenpräsident Martin Niemöller reist in die Sowjetunion, um mit der dortigen Führung über die Freilassung deutscher Kriegsgefangener zu sprechen.
2. Januar: Bei der Firma Ford in Köln werden die ersten Autos produziert.
26. Januar: Nach einem Gefecht zwischen britischen Truppen und der ägyptischen Polizei in der Kanalzone bei Ismailia kommt es in Kairo zu massiven Ausschreitungen gegen die britische Besatzung. Bei den Krawallen am "Schwarzen Samstag" gehen westliche Einrichtungen wie Hotels oder Kinos in Flammen auf, große Teile der Innenstadt werden zerstört.
2. Februar: In Dortmund wird die Westfalenhalle – mit 13 500 Plätzen die damals größte Sporthalle Europas – eingeweiht.
5. Februar: Ministerpräsident Otto Grotewohl legt den Grundstein für den Wohnungsneubau an der Ost-Berliner Stalinallee, einem bedeutenden Prestigeprojekt der DDR.
6. Februar: König Georg VI. stirbt. Elisabeth II. wird nach dem Tod ihres Vaters Königin und Staatsoberhaupt des Vereinigten Königreichs und anderer Länder des Commonwealth. Sie erfährt davon, nachdem sie in Kenia die Nacht im Treetops Hotel verbracht hat.
Vom 14. bis 25. Februar finden in Oslo ie VI. Olympischen Winterspiele statt. Erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg dürfen deutsche und japanische Sportler teilnehmen.
1. März: Die Briten geben Helgoland wieder an Deutschland zurück.
10. März: Staatsstreich von Fulgencio Batista in Kuba. Der bisherige Präsident Carlos Prío flüchtet in die USA.
27. März: Bei der Explosion eines mit Sprengstoff gefüllten Paketes, das an Bundeskanzler Konrad Adenauer adressiert war, kommt ein Sprengmeister ums Leben.
27. April: Der im Zweiten Weltkrieg zerstörte Wiener Stephansdom wird wieder eingeweiht.
28. April: In Taipeh wird der Friedensvertrag zwischen Japan und der Republik China (Taiwan) unterzeichnet. Am selben Tag tritt der Friedensvertrag von San Francisco zwischen den Alliierten (allerdings ohne die Volksrepublik China und die Sowjetunion) und Japan in Kraft, das damit seine Souveränität zurückgewinnt.
26./27. Mai: Die DDR beginnt mit der Einrichtung einer fünf Kilometer breiten Sperrzone entlang der Demarkationslinie zur Bundesrepublik Deutschland. Damit startet die Zwangsumsiedlung von über 12 000 Anwohnern.
27. Mai: Unterzeichnung des Vertrags zur Gründung der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG).
1. Juni: Westberliner dürfen die DDR nur noch mit Genehmigung betreten.
16. Juni: In der Hugo-Galerie in New York City zeigt Andy Warhol seine erste Einzelausstellung.
23. Juni: Die USA beginnen mit der Bombardierung von Nordkorea.
8. Juli: In München werden für Fußgänger die ersten Zebrastreifen in Deutschland angelegt.
9. Juli: SED-Generalsekretär Walter Ulbricht verkündet den Beschluss der II. Parteikonferenz, dass in der DDR "der Sozialismus planmäßig aufgebaut werde", damit beginnt die "Sowjetisierung" der DDR.
16. Juli: Im Landkreis Barnim wird die "Pionierrepublik Wilhelm Pieck" eröffnet.
Vom 19. Juli bis 3. August finden in Helsinki die XV. Olympischen Sommerspiele statt.
12. August: Etwa 30 russisch-jiddische Schriftsteller, Künstler und Intel- lektuelle werden in der Moskauer Lubjanka in der "Nacht der ermordeten Poeten" hingerichtet, die genaue Zahl der Opfer ist bis heute unsicher. Viele von ihnen standen in Verbindung mit dem Jüdischen Antifaschistischen Komitee.
24. August: Britische Truppen evakuieren den Suezkanal.
26. August: Erstmals gelingt einem britischen Düsenflugzeug der Hin- und Rückflug über den Atlantik binnen eines Tages.
7. September: Der Italiener Alberto Ascari gewinnt die Formel 1.
11. September: Der amerikanische Arzt Charles A. Hufnagel setzt dem ersten Patienten eine künstliche Herzklappe ein, die er selbst entwickelt hat.
3. Oktober: Großbritannien führt einen ersten Atomtest vor den australischen Montebello-Inseln durch.
20. Oktober: In Kenia beginnt der "Mau-Mau-Aufstand" gegen die britische Kolonialmacht.
1. November: US-amerikanische Kernphysiker zünden im pazifischen Ozean die erste Wasserstoffbombe.
4. November: Der Republikaner Dwight D. Eisenhower wird zum 34. Präsidenten der USA gewählt.
10. November: Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Trygve Lie, tritt von seinem Amt zurück
21. November: In der Tschechoslowakei kommt es zu Schauprozessen gegen parteiinterne Gegner von Ministerpräsident Gottwald. Im Slánský-Prozess werden elf Todesurteile verhängt.
5.–9. Dezember: Eine Smog-Katastrophe in London fordert mehrere Tausend Todesopfer.
21. Dezember: In der DDR beginnt das Fernsehen als "öffentliches Versuchsprogramm" aus Berlin-Adlershof mit zwei Stunden täglicher Sendezeit.
25. Dezember: Ab Weihnachten gibt es regelmäßige offizielle Fernsehsendungen in der Bundesrepublik Deutschland, die vom Nordwestdeutschen Rundfunk ausgestrahlt werden.
1952 erscheinen Ernest Hemingways „Der alte Mann und das Meer“, John Steinbecks „Jenseits von Eden“ und „Warten auf Godot“ von Samuel Beckett, hat der Film „12 Uhr mittags“ Premiere und zeigt Andy Warhol in der Hugo-Galerie in New York seine erste Einzelausstellung.
Geboren werden 1952 unter anderem Russlands Präsident Wladimir Putin, die Schauspieler Isabella Rossellini, Sylvia Kristel, Liam Neeson, Dan Aykroyd, Patrick Swayze, David Hasselhoff, Mickey Rourke, Walter Sittler, die Fußballspieler Reinhard Häfner, Bernd Jakubowski, Uli Hoeneß und Alain Giresse, Modeschöpfer Jean-Paul Gaultier, Liedermacher Gerhard Schöne, Formel-1-Rennfahrer Nelson Piquet und die Sänger und Musiker Tamara Danz, Vicky Leandros, David Knopfler, Holger Biege, Wolfgang Lippert, Roland Kaiser und Bernhard Brink.
Gestorben sind unter anderem der Bauingenieur und Professor an der TH Dresden Kurt Beyer, der Politiker Kurt Schumacher, der Zirkusunternehmer Cliff Aeros, die Ärztin und Reformpädagogin Maria Montessori und Israels erster Präsident Chaim Weizmann.
https://www.dnn.de/lokales/dresden/dresden-und-die-welt-im-jahr-1952-XC5M6AIFSLDY3BVZNV255YL4TA.html