Schkeuditz wurde im Jahre 981 erstmals unter dem Namen „scudici“ als Pfarrkirche im Bistum Merseburg urkundlich erwähnt.

Schkeuditz


Die Stadt Schkeuditz wurde im Jahre 981 erstmals unter dem Namen „scudici“ als Pfarrkirche im Bistum Merseburg urkundlich erwähnt.

Amt Schkeuditz


w:de:Guodezi

Gustav Hey[1] identifizierte den Burgward Guodezi mit dem Burgward Schkeuditz, 1028 Chotiza[2] (bei Thietmar Scudici)[3].

Scutropei identifizierte Gustav Hey mit dem an Schkeuditz grenzenden Altscherbitz (alte Schreibweise [1322] Scerwiz[4] aus Scerobec[5]).


w:de:Liste deutscher Stadtgründungen/10. Jahrhundert


902 Bamberg, erste urkundliche Erwähnung

913 Kassel, erste urkundliche Erwähnung als „Chassalla“

922 Goslar, Rückdatierung des 12. Jahrhunderts (Annalista Saxo) rex Heinricus I...."vicum Goslarie construxit".

922 Quedlinburg, erste urkundliche Erwähnung

927 Nordhausen, erste urkundliche Erwähnung

929 Meißen, erste urkundliche Erwähnung

929 Brandenburg an der Havel, Die Brandenburg, Fürstensitz der Heveller auf der Dominsel, wird durch den ersten deutschen König Heinrich I. erobert

932 Bad Langensalza, erste urkundliche Erwähnung

936 Calbe (Saale), erste urkundliche Erwähnung

946 Wittstock/Dosse, erste urkundliche Erwähnung

948 Havelberg

948 Burg, erste urkundliche Erwähnung

952 Helmstedt, erste urkundliche Erwähnung als „Helmonstede“

961 Bernburg (Saale), erste urkundliche Erwähnung

961 Eilenburg, erste urkundliche Erwähnung

961 Wurzen, erste urkundliche Erwähnung

967 Mühlhausen/Thüringen, erste urkundliche Erwähnung

967 Zeitz, erste urkundliche Erwähnung

973 Alsleben (Saale)

973 Heiligenstadt, erste urkundliche Erwähnung

973 Torgau, erste urkundliche Erwähnung

976 Altenburg, erste urkundliche Erwähnung

976 Bruchsal, erste urkundliche Erwähnung

976 Teuchern, erste urkundliche Erwähnung

981 Penig, erste urkundliche Erwähnung als „Wissepnig“

981 Döbeln, erste urkundliche Erwähnung als „castella Doblin“

981 Schkeuditz, erste urkundliche Erwähnung als „Scudici“

982 Meiningen, erste urkundliche Erwähnung

986 Walsrode, erste urkundliche Erwähnung, Gründung des Klosters

988 Meersburg am Bodensee, erste urkundliche Erwähnung der Burg

993 Bad Dürrenberg

993 Potsdam

993 Schlüchtern

994 Lutherstadt Eisleben, erste urkundliche Erwähnung

995 Gera, erste urkundliche Erwähnung

997 Bad Belzig

998 Bad Frankenhausen/Kyffhäuser, erste urkundliche Erwähnung


https://de.wikisource.org/wiki/Ritterg%C3%BCter_und_Schl%C3%B6sser_im_K%C3%B6nigreiche_Sachsen:_P%C3%BCchau


Schon vor den 80ger Jahren des 10. Jahrhunderts war Bichini ein Merseburger Stiftsgut. Denn Bischof Diethmar erzählt in seinem Chronicon (Buch 2.) dass, als der frühere Bischof von Merseburg Giselher, der am 10. Sept. 981 das Erzbisthum Magdeburg erschlichen und es beim Papste dahin gebracht hatte, dass sein bisheriges Bisthum aus bekannten selbstsüchtigen Interessen aufgehoben, und dessen Diöces, so zu sagen, zersprengt ward, wobei ein Theil an Zeitz und ein Theil an Meissen kam, er (Giselher) neun Städte Skudici (Skeuditz), Cothug (Gautsch), Wurzin, Bichni, Ilburg (Eilenburg), Dibni (Düben), Pouc (Puch), Luibanici (Löbnitz) und Gezerisca (wohl Gerichshain und nicht Groitzsch) für sich behielt, um sie als Tafelgüter zu benutzen.

Es scheint nun fast, als ob zu Püchau, sowie auch in genannten Orten, in jener Zeit zwei Güter, ein bischöfliches Gut nebst dem Kirchlehen und ein weltliches Lehengut bestanden habe, da am 6. Oct. 995 König Otto von Havelberg aus auf Veranlassung des Bischofs Esico (Aico) zu Meissen, diesem Stifte einige Lehengüter seines Vasallen Esico überliess, unter welchen auch Bichni genannt ist, während Bischof Diethmar, wie er selbst berichtet, nach der unter seinem Vorgänger Wigbert († 1009) vom Erzbischofe Gero, mit dem er zu Mucherini (dem jetzigen Machern zwischen Wurzen und Leipzig) zusammentraf und den er an seine freundschaftlichen Versprechungen erinnert hatte, unter dem üblichen Ceremoniell, der Ueberreichung seines Bischofstabs, die geistliche Gerichtsbarkeit über die vier Städte Skudizi, Cothug, Bichini und Wurzin empfing, wegen der Uebergabe der übrigen fünf obengenannten sich aber vor der Hand noch nicht erklären konnte. – Sonach stand nun Püchau von Neuem unter der geistlichen Gerichtsbarkeit des Stifts Merseburg, während es, seltsam genug, als weltliches Lehen dem Stifte Meissen gehörte. Doch nicht lange währte dieses Verhältniss; denn schon im Jahre 1017, am 22. Febr., änderte sich dasselbe auf der Reichsversammlung zu Magdeburg. – Diethmar hatte geglaubt, dass er alle im Jahre 981 an Magdeburg übergegangenen Besitze hier wieder erlangen würde, und führte deshalb seine Klage vor dem anwesenden Kaiser, von dem er sich, sowie vom Erzbischofe Gero zuverlässig Hilfe versprach. Allein er erhielt ganz gegen sein Erwarten, wie er selbst erzählt, Befehl, auf den er auch nichts zu erwidern sich getraute, dass er den Sprengel, welcher an der Mulde gegen Morgen gelegen, nämlich in den Burgwarden Bichni und Wurzin, an den Bischof Eilward zu Meissen abtreten sollte, wogegen dieser ihm den Sprengel am westlichen Ufer der Mulde abtreten musste. Sonach kam unser Püchau auch mit der geistlichen Gerichtsbarkeit unter das Stift Meissen. Bichin ward hierbei als Sitz eines Burgwards genannt; es musste daher unbedingt schon ein Ort von Bedeutung sein und das jetzige Rittergut verräth sich schon hinsichtlich seiner burgähnlichen Lage als Abkömmling des ehemaligen Burgwards, indem es auch wirklich im Mittel zwischen Wurzen und Eilenburg, also auch im Mittel des ehemaligen Burgwards Bichini, das zum alten Gaue Queszizi gehörte, liegt.


Die Skudizi (auch Skuditzi) waren ein sorbischer Stamm (ein sorbisches [Klein]Volk) und ein gleichnamiger, nach diesem Volk benannter böhmischer Gau, der sich im 9. Jahrhundert direkt im Nordosten des Gebietes der namensgebenden Surbi anschloß und den Grenzen nach sich erst in relativ junger Zeit (vermutlich erst nach dem Sorbenfeldzug Karls des Großen 805/806) von den Surbi getrennt hatte. Vor dem böhmisch-großmährischen Einfluß ab etwa 867/872 lebte das Volk eigenständig in der Szupanie Skudizi, erst danach in einer großmährisch-böhmischen Grafschaft (Gau Skudizi).

Die Stammesmitglieder wurden Skudizer oder Skuditzer genannt.

Die Szupanie Skudizi stieß im Norden an die Glomaci (Daleminzier - südlich der Elbe von Strehla bis Meißen bis hin nach Döbeln, Mügeln und Oschatz), nach tschechischen und polnischen Historikern auch an die Nisani (Nisaner) im Gau Nisan = "niedrig liegendes Land", dem Gebiet des Dresdner Elbtalkessels. Auch altsorbische Quellen wie das Sorbisch-orthodoxes Synaxarion und sorbisch-orthodoxe Heiligenviten bestätigen dies. Demzufolge siedelten die Skudizer in frühgeschichtlicher Zeit auch in den Tälern des Erzgebirges, die erst später durch den Gau Nisan erreicht wurden. Als Nisaner (= "Leute der Niederung") wurden zu der Zeit lediglich die in der Niederung des Elbtalkessels siedelnden Elbsorben angesehen, alle höher siedelnden Sorben waren Skuditzer, nach anderen Quellen auch Siusler. In den sorbisch-orthodoxen Quellen findet sich auch die Bezeichnung "Výhledy" ("Steingrüne").

Am 12. März 1212 zogen sich Teile der damals verbotenen kirchenslawischen Akademie Nisan in der Art der Kakure Kirishitan (隠れ切支丹 oder 隠れキリシタン, "verborgene Christen, Kryptochristen") in das Gebiet der Skudizer zurück.[1]

Die Skudizer wurden durch die Expansion der deutschen Gaue Nisan und Daleminci (Glomaci) in den Erzgebirgsraum ausgelöscht. Jahrhunderte später wurden auch die Nisaner und Daleminzier selbst vollständig assimiliert.

Anmerkungen

↑ Sorbisch-orthodoxes Synaxarion C, Bl. 57.

Kategorie: Sorben

  1. Oberlehrer Dr. (Karl Friedrich) Gustav Hey in Döbeln (* 2. Januar 1847 in Penig; † 15. August 1916 in Döbeln).
  2. CDS I, 1, 290.
  3. Gustav Hey: Die Feste Gvozdec bei Meißen. In: Neues Archiv für Sächsische Geschichte und Altertumskunde. Elfter Band. Dresden 1890. S. 11: [...] bei Thietmar Scudici, 1028 Chotiza [...] ; auch der hiernach benannte Gau heißt Scuntiza, Schutizi, Scudizi u. s. w.
  4. Scherbitz, Alt- im Historischen Ortsverzeichnis Sachsen.
  5. Gustav Hey: Die Feste Gvozdec bei Meißen. S. 12: Scutropei aber lautet pol. Szczodroby, olw. Scedroby (Personenname. 'Freigebig'), und ist, verwandelt in Scedrobec, Scerobec, das heutige an Schkeuditz grenzende Alt-Scherbitz.