Projekt:Schöpfungsmythen

Projekt
Projekttitel Schöpfungsmythen
Ansprechpartner Jürgen
Laufzeit seit Oktober 2008
Zusammenarbeit (...)

Die Erbsünde oder Ursünde

Idee Bearbeiten

Die Erbsünde erhalten wir bereits durch die Geburt. Damit können wir gar nichts dazu. In der Regel wird daher als Erbsünde die Sexualität angesehen. Dies ist aber die einzige Möglichkeit, auf natürlichem Wege Nachkommen zu erhalten. Sind wir also von Gott bereits mit der Erbsünde ausgestattet. Dann sind wir alle unschuldig. Dann ist Gott dafür verantwortlich, er hätte die Fortpflanzung ja auch durch Knospung o. ä. konzipieren können. Was soll so eine Aussage?

In der Diskussion über die Rede des Papstes wird immer wieder auf den ältesten Schöpfungsbericht (Gen. 2,4 - 3,24) Bezug genommen. Auch in anderen Zusammenhängen wird er mal als die Aussage über die Entstehung der Erde oder als dummes Zeug abgetan. Dabei habe ich häufig den Eindruck, dass der Text entweder gar nicht gelesen oder aber nicht verstanden wurde. Sehen wir uns den Bibeltext, der als Grundlage und Beweis herhalten muss; Gen. 2 und 3 genauer an. Ich benutze den Elberfelder Text, weil er eine gute, ziemlich wörtliche Übersetzung liefert.

Grundlagen Bearbeiten

Bei Diskussionen über die Schöpfung, wie sie die Bibel darstellt wird häufig so getan, als gäbe es nur einen Schöpfungsbericht. Das stimmt nicht. Auf den ersten Seiten der Bibel stehen in Gen. 1,1 bis 2,4a der priesterschriftliche und in Gen. 2,4b bis 3,24 der jahwistische Bericht. (Ob Vers 4 wirklich so zu trennen ist, ist nicht ganz eindeutig.) Beide Berichte widersprechen sich. So wird im priesterschriftliche Bericht der Mensch zuletzt geschaffen; im jahwistischen Bericht aber zuerst. Die Widersprüche ließen sich noch fortführen. Wer Interesse hat, mag sie mal nebeneinander lesen. Dazu kommt, dass in der Bibel noch andere Berichte zu finden sind. (siehe z. B. Hiob 38; Psalm 148)

Es ist also nicht eine Aussage, die behauptet, dass es so und nicht anders geschehen ist, sondern immer wieder die Erklärung, Gott hat die Welt erschaffen. Das ist fundamental anders als in anderen Religionen. Im Germanentum ging man wirklich vom Wuchs des Yggdrasil und dem Leben auf ihm aus. Damit widerspricht es auch nicht der Bibel, wenn wir heute von der Evolution ausgehen; die wird sogar in Gen. 1 ähnlich beschrieben. Bitte beachten Sie dabei, dass diese Erzählung mehr als 3000 Jahre alt ist und es damals noch keine wissenschaftliche Arbeit im heutigen Sinne über die Schöpfung gab.

Die heutige Erklärung von der Erschaffung der Welt durch den Urknall; ist das nicht auch nur ein Mythos? Vielleicht bewegt sich ja das Universum seit undenklichen Zeiten in Wellen zwischen Ausdehnung und Zusammenziehen oder es war alles ganz anders. Wieso die Wissenschaft auf Grund von einigermaßen brauchbaren Daten eines grob geschätzten Zeitraumes von 300 Jahren eine sichere Aussage über einen Zeitpunkt vor sehr vielen Millionen Jahren machen kann und alle Veränderungs- und Störgrößen einberechnen kann, erschließt sich mir nicht. Aber man braucht natürlich heute wie früher eine Erklärung zur Weltentstehung. Auf die Frage, was denn davor war, wird einfach Antimaterie eingeführt. Die Menschheit erklärt sich eben die Welt, so gut sie kann. Wenn die Menschen in späteren Zeitaltern darüber die Stirne kraus ziehen, was interessiert uns das heute. Das war wohl schon immer so.

Gen. 2,4b bis 3,24 Bearbeiten

Damit stellt sich die Frage: Wenn es nicht vorrangig um die Beschreibung der Schöpfung geht, warum wird diese Geschichte erzählt? Soll hier wirklich nur die Ursünde erklärt werden? Um eine Antwort darauf zu erhalten, muss die Geschichte wirklich gelesen und nicht gleich dogmatisch einsortiert werden.

Ich gliedere die Geschichte:

  1. Die Schöpfung (Gen. 2,4a -14)
  2. Das Gebot (Gen. 2,15 - 17)
  3. Die Gefährtin (Gen. 2,18 - 25)
  4. Die Verführung (Gen. 3,1 - 7)
  5. Die Verhandlung (Gen. 3,8 - 13)
  6. Das Urteil (Gen. 3,14 - 19)
  7. Die Namensgebung (Gen. 3,20)
  8. Die Bekleidung (Gen. 3,21)
  9. Die Ausweisung (Gen. 3,22 - 24)

Diese Punkte müssen wir uns nun der Reihe nach ansehen und ihnen nachspüren, um den Sinn der Geschichte zu erfassen.

Die Schöpfung (Gen. 2,4a -14) Bearbeiten

[4]Dies ist die Geschichte des Himmels und der Erde, als sie geschaffen wurden, an dem Tage, da Jahwe Gott Erde und Himmel machte, [5]und ehe alles Gesträuch des Feldes auf der Erde war, und ehe alles Kraut des Feldes sproßte; denn Jahwe Gott hatte nicht regnen lassen auf die Erde, und kein Mensch war da, um den Erdboden zu bebauen. [6]Ein Dunst aber stieg auf von der Erde und befeuchtete die ganze Oberfläche des Erdbodens. [7]Und Jahwe Gott bildete den Menschen, Staub von dem Erdboden, und hauchte in seine Nase den Odem des Lebens; und der Mensch wurde eine lebendige Seele. [8]Und Jahwe Gott pflanzte einen Garten in Eden gegen Osten, und er setzte dorthin den Menschen, den er gebildet hatte. [9]Und Jahwe Gott ließ aus dem Erdboden allerlei Bäume wachsen, lieblich anzusehen und gut zur Speise; und den Baum des Lebens in der Mitte des Gartens, und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. [10]Und ein Strom ging aus von Eden, den Garten zu bewässern; und von dort aus teilte er sich und wurde zu vier Flüssen. [11]Der Name des ersten ist Pison; dieser ist es, der das ganze Land Hawila umfließt, wo das Gold ist; [12]und das Gold dieses Landes ist gut; daselbst ist das Bdellion und der Stein Onyx. [13]Und der Name des zweiten Flusses: Gihon; dieser ist es, der das ganze Land Kusch umfließt. [14]Und der Name des dritten Flusses: Hiddekel; dieser ist es, der vor Assyrien fließt. Und der vierte Fluß, das ist der Phrath.

Der Mensch (Gen. 2,4a -7) Bearbeiten

„Zur Zeit, da Gott der Herr Erde und Himmel machte“, es ist aber noch nichts da. Kein Wasser, alles ist noch trocken. Dann bricht ein Dunst hervor und nun ist Matsch da und Gott der Herr macht daraus einen Menschen. Eine Figur eben, wie das ein Bildhauer auch tun kann. Nun ist er aber Gott und darum kann er ihm Lebensodem einhauchen und die Figur wird ein lebendes Wesen. Nun hat er sich ein Lebewesen angeschafft, so wie sich Menschen auch manchmal aus einer Laune heraus ein Lebewesen anschaffen. Das braucht nun aber auch eine Umgebung, in der es sich wohlfühlen kann.

Der Garten (Gen. 2,8 -14) Bearbeiten

Eine gute Umgebung ist ein Garten. Also pflanzt Gott der Herr einen Garten an. Der wird von Eden aus bewässert. Der Strom, der von dort kommt, teilt sich auf in 4 Flüsse. Ziemlich sicher ist dabei, dass es sich um Euphrat und Tigris handelt, Die anderen beiden Flüsse sind umstritten. Der Garten ist sehr groß. Nach der Beschreibung etwa der heutige Irak ohne den kurdischen Teil. Da gibt es auch Bodenschätze. Dort pflanzt Gott der Herr viele Bäume, von denen gut zu essen ist und er pflanzt auch zwei Bäume, die etwas Besonderes sind.

  • - der Baum des Lebens und
  • - der Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen

Warum er sie pflanzt, wird nicht gesagt, das ist ihm wohl gerade so eingefallen. In diesen Garten Eden setzt er den Menschen, damit er ihn bebaue und bewahre. Der Mensch soll sich für diesen Garten verantwortlich fühlen.

Das Gebot (Gen. 22,15 – 17) Bearbeiten

[15]Und Jahwe Gott nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, ihn zu bebauen und ihn zu bewahren. [16]Und Jahwe Gott gebot dem Menschen und sprach: Von jedem Baume des Gartens darfst du nach Belieben essen; [17]aber von dem Baume der Erkenntnis des Guten und Bösen, davon sollst du nicht essen; denn welches Tages du davon issest, wirst du gewißlich sterben.

Der Mensch ist immer noch allein. Er bekommt ein Gebot. Er darf von allen Bäumen essen, nur nicht vom Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen, denn sobald er davon isst, muss er sterben. Über den Baum des Lebens wird hier nichts gesagt. Es wird auch kein Verbot davon zu essen ausgesprochen.

Da fragt man sich doch, warum musste der Baum überhaupt da hingepflanzt werden, wenn er doch so gefährlich ist. Wenn wir für ein Haustier einen Bereich auswählen, werden wir doch darauf achten, dass dort keine Pflanzen sind, die ihm gefährlich werden können. Aber sei’s drum, hier ist also ein gefährlicher Baum. Da aber noch jede Menge ungefährlicher Bäume vorhanden sind, kann er dem ja aus dem Weg gehen.

Die Gefährtin (Gen. 22,18 – 25) Bearbeiten

[18]Und Jahwe Gott sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Hilfe machen, seines Gleichen. [19]Und Jahwe Gott bildete aus dem Erdboden alles Getier des Feldes und alles Gevögel des Himmels, und er brachte sie zu dem Menschen, um zu sehen, wie er sie nennen würde; und wie irgend der Mensch ein lebendiges Wesen nennen würde, so sollte sein Name sein. [20]Und der Mensch gab Namen allem Vieh und dem Gevögel des Himmels und allem Getier des Feldes. Aber für Adam fand er keine Hilfe seines Gleichen. [21]Und Jahwe Gott ließ einen tiefen Schlaf auf den Menschen fallen, und er entschlief. Und er nahm eine von seinen Rippen und verschloß ihre Stelle mit Fleisch; [22]und Jahwe Gott baute aus der Rippe, die er von dem Menschen genommen hatte, ein Weib, und er brachte sie zu dem Menschen. [23]Und der Mensch sprach: Diese ist einmal Gebein von meinen Gebeinen und Fleisch von meinem Fleische; diese soll Männin heißen, denn vom Manne ist diese genommen. [24]Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen, und sie werden ein Fleisch sein. [25]Und sie waren beide nackt, der Mensch und sein Weib, und sie schämten sich nicht.

„Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist.“ Nun hat er sich den einen Menschen „angeschafft“ und erkennt, dass er da nicht gern so ganz allein ist. Der Mensch ist eben ein soziales Wesen. Er bildet also alle Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels. Der Mensch gibt ihnen zwar Namen, aber das ist alles nicht das, womit er zusammen leben will, die Tiere passen alle nicht zu ihm.

Warum bildet er dann nicht noch einmal einen Menschen? Gott lässt sich etwas anderes einfallen. Er nimmt eine Rippe vom Menschen und verschließt sie mit Fleisch. Da auf Bauchnabelhöhe „fehlt“ uns ja tatsächlich eine Rippe, sonst könnten wir uns nicht bücken.

„Hurra!“, nun hat den Mensch eine Gefährtin, die genauso ist wie er. – na ja, fast wenigstens – Das ist ja wohl Liebe auf den ersten Blick. Es ist wirklich Fleisch von seinem Fleisch. Der Mann verlässt darum Vater und Mutter und hängt seinem Weibe an.

– Vater und Mutter haben die beiden doch gar nicht! – Das scheint den Erzähler aber gar nicht zu stören. Wichtig ist für ihn nur, dass sie sich nicht schämen, obwohl sie doch nackt sind. Das sind aber die Tiere auch, die schämen sich auch nicht, nur fällt das dem Erzähler wohl gar nicht auf.

Damit ist die Vorgeschichte zu Ende. So sieht das nun im Garten Eden aus. Wie es außerhalb davon aussieht, wird nicht geschildert.

Die Verführung (Gen. 3,1 - 7) Bearbeiten

[1]Und die Schlange war listiger als alles Getier des Feldes, das Jahwe Gott gemacht hatte; und sie sprach zu dem Weibe: Hat Gott wirklich gesagt: Ihr sollt nicht essen von jedem Baume des Gartens? [2]Und das Weib sprach zu der Schlange: Von der Frucht der Bäume des Gartens essen wir; [3]aber von der Frucht des Baumes, der in der Mitte des Gartens ist, hat Gott gesagt, davon sollt ihr nicht essen und sie nicht anrühren, auf daß ihr nicht sterbet. [4]Und die Schlange sprach zu dem Weibe: Mit nichten werdet ihr sterben! [5]Sondern Gott weiß, daß, welches Tages ihr davon esset, eure Augen aufgetan werden und ihr sein werdet wie Gott, erkennend Gutes und Böses. [6]Und das Weib sah, daß der Baum gut zur Speise und daß er eine Lust für die Augen und daß der Baum begehrenswert wäre, um Einsicht zu geben; und sie nahm von seiner Frucht und aß, und sie gab auch ihrem Manne mit ihr, und er aß. [7]Da wurden ihrer beider Augen aufgetan, und sie erkannten, daß sie nackt waren; und sie hefteten Feigenblätter zusammen und machten sich Schürzen.

So geht eine Verführung. Erst einmal eine Übertreibung, damit das Weib überhaupt reagiert. Das stellt das Weib nun richtig und gibt der Schlange die Möglichkeit, dieses Gebot in Frage zu stellen und dann zu zeigen, dass sie es besser weiß. Gott will sie damit nur austricksen. Gott will sich damit nur einen Vorteil vor den Menschen verschaffen. Damit hat sie das Interesse des Weibes geweckt. Warum erhebt Adam keinen Widerspruch? Aus dem nächsten Satz geht klar hervor, dass er bei ihr ist. Sie nimmt von der Frucht, isst und gibt sie ihrem Manne und er isst auch. Keine Aussage, dass sie erst noch zu Adam gehen muss, um ihm die Frucht zu geben. Er weiß, was er da isst! Prompt erkennen sie, dass sie hereingelegt worden sind.

Sie erkennen ihre Nacktheit. Was hat das eigentlich mit Gut und Böse zu tun? Warum ist das etwas, auf das man reagieren muss? Das wird nicht gesagt, es wird einfach davon ausgegangen, dass der Hörer das weiß. Es stört die Beiden und sie schaffen Abhilfe. Sie machen sich Schürzen aus Feigenblättern. Dass die Brüste des Weibes weiterhin nackt sind stört sie nicht.

Die Verhandlung (Gen. 3,8 - 13) Bearbeiten

[8]Und sie hörten die Stimme Jahwes Gottes, der im Garten wandelte bei der Kühle des Tages. Und der Mensch und sein Weib versteckten sich vor dem Angesicht Jahwes Gottes mitten unter die Bäume des Gartens. [9]Und Jahwe Gott rief den Menschen und sprach zu ihm: Wo bist du? [10]Und er sprach: Ich hörte deine Stimme im Garten, und ich fürchtete mich, denn ich bin nackt, und ich versteckte mich. [11]Und er sprach: Wer hat dir kundgetan, daß du nackt bist? Hast du gegessen von dem Baume, von dem ich dir geboten habe, nicht davon zu essen? [12]Und der Mensch sprach: Das Weib, das du mir beigegeben hast, sie gab mir von dem Baume, und ich aß. [13]Und Jahwe Gott sprach zu dem Weibe: Was hast du da getan! Und das Weib sprach: Die Schlange betrog mich, und ich aß.

Sie hören die Stimme Gottes und ihnen ist klar, jetzt gibt er Ärger. Sie haben eine Frucht genommen, die sie nicht nehmen durften. Sie haben gestohlen ohne Notwendigkeit, sie hätten ja genug zu essen. Sie verstecken sich - vor Gott! Geht das überhaupt? Na ja, in dieser Geschichte schon. Gott erscheint nicht einfach vor ihnen und hält ihnen eine Strafpredigt. Er ruft sie zu sich.

Adam verrät sich als er sagt, dass sie nackt sind. Gott hakt nach. "Woher weißt du das?" Nun kann er nicht mehr leugnen. Das Beste wäre jetzt, es einfach zuzugeben. Aber Adam leugnet!

"Das Weib". Nichts mehr mit "hurra!" und Liebe auf den ersten Blick und dem Weibe anhangen. Aber er macht es noch schlimmer: "dass du mir gegeben hast". Also ist Gott selbst Schuld, dass es dazu gekommen ist. Hätte er ihm nicht das Weib gegeben, wäre nichts passiert. -- Das ist bis heute nicht anders geworden. Schuld sind immer die Anderen. -- Ich halte diese Reaktion für die Ursünde, die bis heute der Auslöser für den meisten Schaden ist und die häufig der Grund für Trennung ist. Hier hat sich Adam damit, dass er die Schuld Gott zuschiebt von Gott getrennt.

Das Weib schiebt die Schuld auf die Schlange, die ja wirklich das Weib verführt hat. Aber sie hätte ja die Möglichkeit gehabt, nicht von dem Baum zu essen. Sie wussten beide, dass es verboten war und sie hatten genügend andere Möglichkeiten etwas zu essen zu bekommen.

Das Urteil (Gen. 3,14 - 19) Bearbeiten

[14]Und Jahwe Gott sprach zu der Schlange: Weil du dieses getan hast, sollst du verflucht sein vor allem Vieh und vor allem Getier des Feldes! Auf deinem Bauche sollst du kriechen und Staub fressen alle Tage deines Lebens. [15]Und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Samen und ihrem Samen; er wird dir den Kopf zermalmen, und du, du wirst ihm die Ferse zermalmen. [16]Zu dem Weibe sprach er: Ich werde sehr mehren die Mühsal deiner Schwangerschaft, mit Schmerzen sollst du Kinder gebären; und nach deinem Manne wird dein Verlangen sein, er aber wird über dich herrschen. [17]Und zu Adam sprach er: Weil du auf die Stimme deines Weibes gehört und gegessen hast von dem Baume, von dem ich dir geboten und gesprochen habe: Du sollst nicht davon essen, so sei der Erdboden verflucht um deinetwillen: mit Mühsal sollst du davon essen alle Tage deines Lebens; [18]und Dornen und Disteln wird er dir sprossen lassen, und du wirst das Kraut des Feldes essen. [19]Im Schweiße deines Angesichts wirst du dein Brot essen, bis du zurückkehrst zur Erde, denn von ihr bist du genommen. Denn Staub bist du, und zum Staube wirst du zurückkehren!

Die Schlange wird verflucht.

Das Weib wird damit bestraft, dass sie mehr Mühsal und Schmerzen bei der Geburt hat. Etwas, dass in der Tierwelt nicht so ist. Und sie soll Verlangen nach ihren Mann haben, der über sie herrschen soll.

Um Adams willen wird die Erde verflucht, dass er nur noch unter Mühsal an sein Essen kommt. Vielleicht, damit sie nicht wieder durch Müßiggang auf dumme Gedanken kommen. Das soll so gehen, bis sie sterben.

Die Namensgebung (Gen. 3,20) Bearbeiten

[20]Und der Mensch gab seinem Weibe den Namen Eva, denn sie war die Mutter aller Lebendigen.

Adam gibt seinem Weib einen Namen und herrscht damit über sie.

Die Bekleidung (Gen. 3,21) Bearbeiten

[21]Und Jahwe Gott machte Adam und seinem Weibe Röcke von Fell und bekleidete sie.

Die Nacktheit ist für Gott - natürlich, denn er hat sie ja so geschaffen - kein Problem. Aber da sich die Menschen damit selbst ein Problem geschaffen haben gibt er ihnen Röcke von Fell, so wie die Tiere auch ihr Fell haben.

Die Ausweisung (Gen. 3,22 - 24) Bearbeiten

[22]Und Jahwe Gott sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie unser einer, zu erkennen Gutes und Böses; und nun, daß er seine Hand nicht ausstrecke und nehme auch von dem Baume des Lebens und esse und lebe ewiglich! [23]Und Jahwe Gott schickte ihn aus dem Garten Eden hinaus, um den Erdboden zu bebauen, davon er genommen war; [24]und er trieb den Menschen aus und ließ lagern gegen Osten vom Garten Eden die Cherubim und die Flamme des kreisenden Schwertes, um den Weg zum Baume des Lebens zu bewahren.

"Der Mensch ist geworden wie unser einer." - Hatte die Schlange damit Recht? Ja, mindestens in Bezug darauf, dass der Mensch Gut und Böse erkennen kann. Wenn das so ist, fragt man sich natürlich, wieso der Mensch das nur erkennt (oder muss man sagen: nur zugibt), wenn es zu seinem Vorteil ist oder wenn er nichts davon hat.

Gott lässt sich nicht darauf ein, dass der Mensch nun beweisen kann, dass er jetzt das Verbot einhält, nicht vom Baum des Lebens zu essen. Der Mensch hat ja nicht eingesehen, dass er etwas Falsches getan hat, sondern hat dafür Gott verantwortlich gemacht. Darum wird er vertrieben und der Garten wird nun bewacht, damit der Mensch nicht an den Baum des kommen kann.

Die Quintessenz Bearbeiten

In diesem gesamten Text geht es nicht um Sexualität. Wieso wird dann die Ursünde , auch Erbsünde genannt, mit Sexualität in Verbindung gebracht? Mir stellt sich hier die Frage, ob man die Menschen damit unterdrücken will. Denn Sexualität ist ein Grundbedürfnis. Wenn es unterdrückt wird, führt es zu Krankheiten, wie wir heute wissen.

Eine andere Erklärung dafür ist, dass die Herrschenden, egal ob weltliche oder religiöse, sich wehren, dass man ihnen die Möglichkeit nehmen will, andere für die eigenen Taten verantwortlich zu machen. Denn wenn man die Untergebenen beschuldigen kann, werden sie sich nicht gegen die Herrschenden auflehnen.

Wenn wir die Welt besser machen wollen, müssen wir genau diese Ursünde, nicht für unsere Taten einzustehen abschaffen. Natürlich zuerst bei uns selbst.

--Jürgen 20:36, 12. Okt. 2008 (CEST)zuletzt bearbeitet Jürgen --Jürgen (Diskussion) 17:20, 15. Nov. 2014 (CET)