Projekt:TAO/Silberwissen/Standortvergleich
Vergleich der Standorte von Silberwissen
BearbeitenUm einen besseren Eindruck von den Aktivitäten bei Silberwissen zu bekommen, werden hier exemplarisch mehrere Standorte mit unterschiedlichen Schwerpunkten vorgestellt. Es handelt sich dabei um Worms (Seniorenakademie), Hilden-Hahn (Volkshochschule) und Ulm (Seniorenuniversität), die im folgenden miteinander verglichen werden.
- Der Vergleich beruht auf einer Masterarbeit, die die Aktivitäten von Silberwissen hinsichtlich der methodisch-didaktischen Ausrichtung (Ermöglichungsdidaktik) in Bezug auf die Wirkung der Aktivierung und Einbindung der Älteren in die Wikipedia untersucht hat. Grundlage der Analyse bilden Einzelinterviews mit Trägern, Wikipedia-Referenten und Teilnehmenden sowie eine begleitende Beobachtung der Bildungsveranstaltungen.[1]
Standort Hilden-Haan (Volkshochschule)
BearbeitenDie Einrichtung
BearbeitenDie Volkshochschule (VHS) in Hilden-Haan ist eine Verbands-Volkshochschule, die von den zwei Städten Hilden und Haan getragen wird.
Ältere Menschen als Zielgruppe
Die Zielgruppe der älteren Menschen wird von dem interviewten Träger der VHS als wichtige Gruppe angesehen, weil diejenigen, die noch einer Erwerbstätigkeit nachgehen, nur ein bestimmtes Zeitkontingent zur Verfügung haben, wohingegen Rentner oder diejenigen, die sich der Rente nähern, genügend Zeit haben, um die Angebote der VHS wahrzunehmen. Die Bedeutung dieser Zielgruppe für die VHS wird auch über den bestehenden Fachbereich „Aktiv älter werden“ deutlich, ein Bereich, der speziell für Senioren ausgestaltet wird und unter den u.a. Sprachenangebote, Gymnastikangebote, EDV-Angebote und in diesem Fall auch die Maßnahmen von „Silberwissen“ fallen.
Bindung von Teilnehmern an die Einrichtung
Die Bindung von Teilnehmern an die VHS geht laut Angaben des Trägers meist nicht von der Einrichtung aus, sondern vielmehr von den Dozenten oder den Teilnehmern selbst. Häufig sind die Dozenten das eigentliche Aushängeschild der VHS und die Identifikation der Teilnehmer mit den Dozenten ist in der Regel größer als die Identifikation der Teilnehmer mit der VHS.
In Bezug auf die bestehende Bindung zwischen den Teilnehmern an „Silberwissen“ und der VHS ließ sich von dem befragten Träger aus der Teilnehmer-Datenbank ablesen, dass etwa 80 bis 90 Prozent der für die Maßnahme angemeldeten Teilnehmer zu den „regelmäßigen Teilnehmern“ bis „starken Stammteilnehmern“ der VHS zählten.
Interesse der Einrichtung an „Silberwissen“
Als einen Grund, der hinter der Beteiligung der VHS an „Silberwissen“ stand, nannte der befragte Vertreter der VHS seine persönliche Wertschätzung der Online-Enzyklopädie. Auch die Idee, die hinter „Silberwissen“ steckt, wurde als Grund für die Teilnahme an „Silberwissen“ genannt. Das Ziel, möglichst viele Leute für eine Veranstaltung zu gewinnen und somit einen Zuwachs der VHS-Teilnehmerschaft insgesamt zu erlangen, wurde dagegen bezogen auf die Teilnahme der VHS an „Silberwissen“ als untergeordnet angesehen.
Rahmenbedingungen der Maßnahmen
BearbeitenVeranstaltungen (Dauer in h) | Anzahl der Teilnehmer | Anzahl der Referenten |
---|---|---|
Einführungsvortrag (1,5) Workshop 1 (2,25) Workshop 2 (2,25) |
7 4 4 |
1 |
Ziele, Inhalte & Methoden
BearbeitenZiele
Im Fokus stand im Rahmen der Maßnahmen in Hilden-Haan vor allem die Aktivierung der Teilnehmer als Autoren, wobei die Einbindung der Senioren in die Community zwar ebenfalls das Ziel, jedoch nicht der Schwerpunkt war.
Inhalte
Im ersten Workshop lernten die Teilnehmer, wie man ein eigenes Benutzerkonto anlegt und einen Artikel bearbeitet. Im zweiten Workshop wurde das Thema behandelt, wie man Bilder in Wikimedia Commons hochlädt und sie in Artikel einbindet. Dieser inhaltliche Aufbau entsprach somit dem vorgesehenen inhaltlichen Konzept, das Wikimedia Deutschland erarbeitet hatte.
Die Auswahl der Inhalte in der Einführungsveranstaltung wurde stärker durch die inhaltlich vorstrukturierte Präsentation des Referenten bestimmt, während sich die Auswahl der Inhalte in dem dritten Workshop überwiegend an den auftretenden Fragen der Teilnehmer orientierte.
Methoden
Die Einführung entsprach überwiegend der Sozialform des Frontalunterrichts, in denen der Referent für seine Erläuterungen und Erklärungen auf eine vorbereitete Präsentation und unterschiedliche Wikipedia-Seiten zurückgriff. Das Einbinden von Fragen der Teilnehmer war dabei vom Referenten aber durchaus vorgesehen. So wurde die Präsentation auch immer durch das Aufgreifen von Fragen der Teilnehmer durch den Referenten unterbrochen und der Vortrag somit etwas aufgelockert.
Im Workshop war überwiegend eine Kombination der Sozialform der Einzelarbeit und des Frontalunterrichts erkennbar. Der Referent betreute in den Phasen der Einzelarbeit alle Teilnehmer im Wechsel, die alle aufgrund der Unregelmäßigkeiten ihrer Teilnahme an den Maßnahmen auf einem jeweils unterschiedlichen Kenntnisstand waren.
Die Beobachtungen haben gezeigt, dass im Workshop überwiegend nach dem Prinzip der Schritt-für-Schritt-Demonstration und des gleichzeitigen Nachvollziehens durch die Teilnehmer am eigenen Rechner vorgegangen wurde.
Verwendete Medien und Materialien
BearbeitenIn der Einführungsveranstaltung wurde vom Referenten ein Wechsel zwischen einer PowerPoint-Präsentation und dem Präsentieren der Wikipedia „live“ am Beamer verfolgt. Während der Workshops wurde ausschließlich auf eine Demonstration anhand von Wikipedia-Seiten zurückgegriffen. Dabei stand bereits während des Einführungsvortrags jedem Teilnehmer ein eigener Rechner zur Verfügung.
Aufgetretene Probleme
BearbeitenUnverbindlichkeit der Teilnahme
Das Angebot war für die Teilnehmer kostenlos. Diese Tatsache kann jedoch nach Meinung des Trägers dazu führen, dass aufgrund einer Unverbindlichkeit desgebührenfreien Teilnehmens in jeder Veranstaltung verstärkt mit einer veränderten Zusammensetzung der Teilnehmergruppe zu rechnen ist. Während der Ausstieg aus einem für sie kostenlosen Projekt Teilnehmern häufig leichter fällt, als wenn sie dafür bezahlt hätten, ist auch mit Einstellungen einiger Teilnehmer zu rechnen, die einen Einstieg in das Projekt zu jeder Zeit für möglich halten.
Für den Referenten ergaben sich aus der sich ständig verändernden Teilnehmerzusammensetzung entsprechende Probleme bei der Gestaltung der Lehr-Lern-Situation:
- „Das war ein Manko, weil ich plötzlich wieder Sachen erzählen musste, die ich schon beim ersten Mal erzählt hatte. (…) Ich habe keine Chance gehabt, die neue Frau in irgendeiner Form mitzunehmen“. (Aussage des Referenten)
Auch die Beobachtung des zweiten Workshops hat gezeigt, dass sich besonders die Teilnehmer, die nicht konstant an den anderen Maßnahmen teilnehmen konnten, nach einer gewissen Zeit mit Fragen zurückhielten und den Erklärungen des Dozenten eher resigniert folgten. Auch vom Dozenten konnte diese Problematik nicht aufgefangen werden, um auch den regelmäßig anwesenden Teilnehmern ein Weiterkommen zu ermöglichen.
Fehlen wichtiger Inhalte aufgrund von Zeitknappheit
Bei der Beurteilung der vermittelten Stoffmenge äußerte sich insbesondere der Referent nach den Maßnahmen wenig zufrieden:
- „Ich bin gestern Abend sehr unzufrieden nach Hause gefahren, weil ich den Eindruck hatte, ich habe alles nur angekratzt“.
(Aussage des Referenten)
Zu den Inhalten, die im Rahmen der Maßnahmen aufgrund der knapp bemessenen Zeit zu kurz kamen und eigentlich hätten behandelt werden müssen, zählte der Referent die Quellenarbeit bzw. das Einbringen von Belegen, was neben der Sachlichkeit beim Schreiben als sehr wichtiges Kriterium beim Ändern von Artikeln zu betrachten ist. Auch die Seniorin hatte als Inhalt das Zitieren von Quellen vermisst.
Sonstige Hinweise bzw. Auffälligkeiten
BearbeitenZeitlicher Abstand zwischen den einzelnen Veranstaltungen
Im Hinblick auf das Veranstaltungsformat nannte sowohl die interviewte Teilnehmerin als auch der Referent das Problem des Vergessens, wenn der Abstand zwischen zwei Terminen länger als eine Woche ist. Der Referent erkannte die Zeit zwischen zwei Veranstaltungen zwar als Gelegenheit zum Üben an, merkt dazu aber gleichzeitig an, dass Senioren grundsätzlich keine Zeit haben. Einen Ausweg erkannte der Referent in dem Auftragen von freiwillig zu bearbeitenden Übungsaufgaben für die Zeit zwischen den Veranstaltungen.
Standort Worms (Seniorenakademie)
BearbeitenDie Einrichtung
BearbeitenDie Seniorenakademie in Worms ist eine Einrichtung mit kirchlichem Hintergrund, die von dem Caritasverband Worms und dem katholischen Bildungswerk Rheinhessen getragen wird.
Ältere Menschen als Zielgruppe
Personen nach der Berufs- und Familienphase sind die Hauptzielgruppe der Einrichtung. Eine Altersbeschränkung ist dabei nicht festgelegt.
Bindung von Teilnehmern an die Einrichtung
Die Seniorenakademie verfügt über einen Pool an Teilnehmern, welche regelmäßig die Angebote wahrnehmen. So gibt es beispielsweise einen Pool an Reiseteilnehmern. Dieser bestehend aus 60 bis 70 Personen, die schon mehrmals Reisen mit der Seniorenakademie unternommen und dementsprechend eine starke Bindung zur Einrichtung aufgebaut haben. Außerdem liegen dem Träger vor allem auch die Teilnehmer am Herzen, die als Neulinge die Seniorenakademie erstmals besuchen. So versucht das Vorbereitungsteam der Seniorenakademie regelmäßig einen persönlichen Kontakt mit den Teilnehmern über die jeweiligen Angebote herzustellen und ihnen als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen. In dem Vorbereitungsteam, das die Geschäftsführung bei der Angebotsgestaltung unterstützt, sind auch Personen vertreten, die gleichzeitig zur Zielgruppe der Einrichtung gehören und somit stark in die Seniorenakademie eingebunden sind.
Interesse der Einrichtung an „Silberwissen“
Während das Vorbereitungsteam der Seniorenakademie anfangs gegenüber dem Angebot von Wikimedia Deutschland zur Teilnahme am „Silberwissen“-Projekt sehr skeptisch war, auch aufgrund dessen, dass keine Kosten auf sie zukommen sollten, änderte sich das, nachdem Wikimedia Deutschland der Seniorenakademie das Projekt in einem Vortrag näher vorgestellt hatte. Die Vertreter der Einrichtung erkannten so, dass das Projekt „etwas Seriöses ist“ und mit der Teilnahme keinerlei Risiko verbunden ist.
Als konkreten Grund für eine Beteiligung der Seniorenakademie an „Silberwissen“ äußerte der interviewte Träger den Wunsch, dass sie darüber noch andere Interessierte ansprechen können, da ein derartiges Projekt noch nicht im Angebot der Einrichtung vertreten ist. Insbesondere aufgrund des sehr hohen Frauenanteils im Rahmen der Bildungsveranstaltungen der Seniorenakademie war mit der Projektteilnahme auch der Gedanke verbunden, mehr Männer in die Teilnehmerschaft der Einrichtung zu holen. Des Weiteren wurde als Teilnahmegrund die Vereinbarkeit des verfolgten Konzepts der Seniorenakademie mit dem Gedanken, der hinter dem Projekt „Silberwissen“ steckt, genannt. Neben dem Ziel der Seniorenakademie, durch das Projekt eine Wertschätzung gegenüber dem Wissen der Senioren ausdrücken zu können, wurde auch das Ziel verfolgt, dass die Stadt Worms und ihre Einwohner durch die Projektteilnahme von dem vorhandenen Wissen einiger Senioren über die Geschichte der Stadt profitieren.
Rahmenbedingungen der Maßnahmen
BearbeitenVeranstaltungen (Dauer in h) | Anzahl der Teilnehmer | Anzahl der Referenten |
---|---|---|
Einführungsvortrag (3) Workshop (4) |
17 10 |
2 |
Ziele, Inhalte & Methoden
BearbeitenZiele
Im Vordergrund stand in Worms die Aktivierung der Teilnehmer als Autoren. Die Ziele, die im Rahmen der Bildungsmaßnahmen verfolgt wurden, bezogen sich vor allem darauf, den Senioren eine gewisse Sicherheit beim Bearbeiten von Artikeln in Wikipedia zu vermitteln, ihnen die Scheu zu nehmen und einen Anstoß zum Weitermachen zu geben. Diese Ziele wurden vor allem durch das Bearbeiten der eigenen Benutzerseite in Wikipedia verfolgt. Somit konnte neben der Aktivierung der Teilnehmer als Autoren gleichzeitig auch die Einbindung der Senioren in die Community unterstützt werden, indem den Teilnehmern erläutert wurde, wie die eigene Benutzerseite genutzt und gestaltet werden kann.
Inhalte
Im Einführungsvortrag standen grundlegende Informationen zur Wikipedia im Vordergrund. Eingegangen wurde dabei u.a. auf folgende Themen:
- Suche nach Artikeln
- Verwendung von Wikipedia als Quelle
- Lizenzmodell der Wikipedia
- Aufbau der Hauptseite und von Artikeln
- Schwesterprojekte
- Sprachversionen
- Zusammensetzung der Autorenschaft
- Hierarchie hinter Wikipedia
- Konflikte zwischen Wikipedianern
- Bearbeiten eines Artikels mit Erläuterungen zur Wiki-Syntax
Die Inhalte, die im Rahmen der Workshops im Fokus standen, bezogen sich dagegen auf das Anlegen eines eigenen Benutzerkontos in Wikipedia, das Bearbeiten der eigenen Benutzerseite und der „Spielwiese“ im eigenen Benutzerraum. Das Hochladen und Einbinden von Bildern in Wikipedia-Artikel war nicht vorgesehen, wurde jedoch auf Anfragen im Rahmen von Einzelbetreuungen teilweise behandelt.
Methoden
Die von den Referenten gewählten Vermittlungsmethoden entsprachen vor allem im Rahmen des Einführungsvortrags und im ersten Teil des Workshops der Sozialform des Frontalunterrichts, wobei die Fragen und Anmerkungen der Teilnehmer eine zentrale Rolle gespielt haben.
Im zweiten Teil des Workshops kümmerte sich jeweils ein Referent um eine Hälfte der Teilnehmerschaft. Die in Einzelarbeit tätigen Teilnehmer wurden individuell von den Referenten betreut. Eine gewisse Steuerung der Teilnehmer durch die Referenten war dabei immer vorgesehen.
Zur Vorbereitung auf den Workshop hatten die Teilnehmer die Aufgabe, sich ein Themengebiet zu überlegen, über das sie etwas schreiben wollen und ggf. entsprechende Materialien mitzubringen.
Für die Heranführung der Senioren an das Bearbeiten eines Artikels wurde die „Spielwiese“ des eigenen Benutzerraums genutzt, da hier die gemachten Änderungen nicht so stark von einer Löschung bedroht sind, wie dies in Wikipedia-Artikeln oder auch auf der allgemeinen Wikipedia-„Spielwiese“ der Fall ist.
Um den Teilnehmern die Möglichkeiten des kollaborativen Arbeitens in Wikipedia zu verdeutlichen, wurde von den Referenten jeweils ein Wechsel des Rechner-Arbeitsplatzes im Seminarraum durch die Teilnehmer vorgeschlagen. So konnte den Senioren nach der erfolgreichen Bearbeitung eines Artikels klar gemacht werden, dass ihr eigener Beitrag nun auch über den Internetzugang anderer Rechner jedem zugänglich ist und von jedem Nutzer bearbeitet werden kann.
Verwendete Medien und Materialien
BearbeitenIn den Veranstaltungen wurde eine Darstellung von Wikipedia „live“ am Beamer verfolgt. Das Einbinden einer Präsentation bei der frontalen Vermittlung der Inhalte zu Wikipedia wurde von den Referenten aus dem Grund abgelehnt, da Wikipedia ein „lebendes Projekt“ ist, das sich ständig verändert und immer anders aussieht. Auch auf Ausdrucke, die man den Teilnehmern zur Verfügung stellt, wurde aus diesem Grund verzichtet, da ansonsten mit Verwirrung bei den Teilnehmern zu rechnen ist.
- „Die Interaktivität bei Wikipedia ist ja genau das, was man den Leuten, gerade den älteren Personen, auch noch einmal beibringen muss (…) Mit einer PowerPoint-Folie, wo man dann irgendwelche Charts macht oder irgendwelche Skizzen (…), das klappt dann nicht (…) Das ist viel besser zu verstehen, wenn man es erst einmal den Leuten zeigt und dann am allerbesten, wenn das dann jeder noch einmal mit einem Referenten nacharbeiten kann“. (Aussage des Referenten)
Zu Beginn der Veranstaltungen wurde der von Wikimedia Deutschland entwickelte Leitfaden „Das kleine Wikipedia-Einmaleins“ an jeden Teilnehmer ausgehändigt, in denen die wichtigsten Grundlagen einer aktiven Beteiligung in Wikipedia nachzulesen sind.
Während bei der Einführungsveranstaltung den Teilnehmern keine Computer zur Verfügung standen, brachten zu den Workshops einige Senioren ihre eigenen Laptops mit, was sich für die Referenten als besonderer Vorteil herausstellte. Diese Teilnehmer klagten über deutlich weniger Probleme mit der Handhabung des technischen Geräts, als diejenigen, die an einem fremden Rechner saßen.
Aufgetretene Probleme
BearbeitenEinzelbetreuung
Die im Workshop verfolgte Einzelbetreuung wurde von einem Referenten aufgrund der überwiegend komplexen Fragen der Teilnehmer als kritisch angesehen. So nahmen die Erläuterungen und Demonstrationen zu besonders komplexen Fragen viel Zeit in Anspruch. Die anderen Teilnehmer mussten sich währenddessen mit der Beantwortung ihrer eigenen Fragen in Geduld üben.
- „Die Beantwortung der Fragen war in der Regel etwas komplexer, weil man ja manchmal noch weiter ausholen musste (…) Es waren so zwei Drittel komplexe Fragen, wo man sich Zeit nehmen musste und ein Drittel Fragen, die man relativ schnell beantworten konnte (…) Wenn da jemand ist, der eine komplexe Frage mit einer komplexen Antwort bekommt, wo man auch etwas demonstrieren und zeigen muss, (…) da war ich dann natürlich nur für einen verfügbar und fünf haben gewartet“. (Aussage des Referenten)
Sonstige Hinweise bzw. Auffälligkeiten
BearbeitenTeilnehmerrekrutierung
Die Kommunikation des Projekts war sehr breit angelegt. Die Rekrutierung der Teilnehmer für die Angebote erfolgte durch den Träger über die Ausschreibungen des Projekts im Programmheft der Seniorenakademie, über den Veranstaltungskalender der Internetseite der Stadt Worms sowie über mehrere Artikel in der Presse inklusive Interviews mit Senioren, die sich bereits für die Maßnahmen interessiert gezeigt hatten. Auch die persönliche Ansprache und das Anschreiben sonstiger Erwachsenenbildungseinrichtungen und Senioreneinrichtungen der Umgebung wurde zur Gewinnung potenzieller Teilnehmer genutzt.
Dauer des Workshops
Für den Workshop waren vier Zeitstunden angesetzt, wobei eine Pause von ca. 20 Minuten gemacht wurde, in der die Teilnehmer mit kleinen Snacks versorgt wurden. Der interviewte Senior merkte jedoch zur Dauer des Workshops an, dass vier Stunden zu lang seien und auch die Beobachtungen haben gezeigt, dass nach drei Stunden die ersten Teilnehmer den Workshop schon frühzeitig verlassen haben.
Teilnehmerzusammensetzung: Gemeinsames Interessengebiet
Die Referenten erkannten ein Interesse vieler Teilnehmer an der Kirchen- und Religionsgeschichte mit lokalem Bezug und stellten aufgrund einer gewissen gemeinsamen Verbundenheit der Teilnehmer mit der Seniorenakademie ein wesentlich homogeneres Publikum im Hinblick auf das Vorhandensein eines gemeinsames Interessengebiet fest, als es beispielsweise in Volkshochschulen zu finden ist.
Standort Ulm (ZAWiW: Frühjahrsakademie)
BearbeitenDie Einrichtung
BearbeitenDas Zentrum für Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung (ZAWiW) ist eine Einrichtung der Universität Ulm. Das ZAWiW begleitet das Projekt „Silberwissen“ im Sinne der Aktionsforschung.
Ältere Menschen als Zielgruppe
Das ZAWiW bietet ein breites Bildungsangebote für Erwachsene, insbesondere im dritten Lebensalter und auch davor. Eine inhaltliche Säule des ZAWiW sind die Akademiewochen, zu denen auch die Frühjahrsakademie zu zählen ist und in dessen Rahmen die „Silberwissen“-Maßnahmen durchgeführt wurden. Bei den Akademiewochen können Senioren eine Woche lang vormittags an Vorträgen zu einem bestimmten Schwerpunktthema teilnehmen und nachmittags jeweils in ihrer Arbeitsgruppe zu einem bestimmten Thema, das sie selbst wählen konnten, zusammenkommen.
Bindung von Teilnehmern an die Einrichtung
Die Bindung der Teilnehmerschaft des ZAWiW an die Einrichtung ist unterschiedlich ausgeprägt. Einige Senioren sind sehr stark an das ZAWiW gebunden. Dies ist jedoch stark projektabhängig. Andere Teilnehmer kommen monatlich zu einem gemeinsamen Austausch zusammen, wiederum andere nehmen nur an den Akademiewochen teil, die zweimal im Jahr durchgeführt werden.
Interesse der Einrichtung an „Silberwissen“
Die Durchführung der „Silberwissen“-Maßnahmen im Rahmen der Akademiewoche des ZAWiW steht in enger Verbindung mit seiner Einbindung als Forschungspartner in das Projekt. Das ZAWiW nimmt somit in Bezug auf die Hintergründe seiner Teilnahme an „Silberwissen“ eine Stellung ein, die nicht mit den sonstigen Einrichtungen, die als „externe“ Kooperationspartner in das Projekt mit einbezogen werden, zu vergleichen ist.
Rahmenbedingungen der Maßnahmen
BearbeitenVeranstaltungen (Dauer in h) | Anzahl der Teilnehmer | Anzahl der Referenten |
---|---|---|
Einführungsvortrag (2) Workshop 1 (2) Workshop 2 (2) |
15 15 10 |
1 (+ Hilfsreferent) |
Ziele, Inhalte & Methoden
BearbeitenZiele
Für den Referenten stand hauptsächlich im Vordergrund, den Senioren zu vermitteln, wie man Wikipedia nutzt und wie Wikipedia funktioniert. Nach eigenen Angaben betrachtete er das Ziel, dass die Teilnehmer erkennen, was sie selbst in Wikipedia beitragen können, als eher sekundär. Auch die Beobachtungen haben gezeigt, dass für den Referenten weniger die Aktivierung der Senioren als Autoren, sondern vielmehr die Einbindung der Teilnehmer in die Wikipedia-Community im Vordergrund stand. Dies konnte man auch an der inhaltlichen Fokussierung auf die Gestaltung der eigenen Benutzerseite und an der ausführlichen Erläuterung der Möglichkeiten einer Kontaktaufnahme zu anderen Wikipedianer erkennen.
Inhalte
Im Einführungsvortrag wurden grundlegende Informationen zur Wikipedia und ihren Idealen vermittelt. Behandelt wurden beispielsweise die Themen der Entstehungs¬geschichte und Gründung der Wikipedia, verfügbare Sprachversionen, die Versionsgeschichte von Artikeln sowie das Lizenzmodell hinter Wikipedia. Auch die Bearbeitung eines bestehenden und das Anlegen eines neuen Artikels wurden den Teilnehmern durch den Referenten vorgeführt.
Im ersten Workshop wurde schließlich auf die allgemeine Artikelsuche und die Diskussionsseiten eines Artikels eingegangen. Auch die Sichtung von Artikeln wurde näher betrachtet, die über die Versionsgeschichte eines Artikels möglich ist. Außerdem wurden die Teilnehmer dabei unterstützt, sich ein eigenes Benutzerkonto anzulegen und entsprechende Einstellungen darin vorzunehmen. Insbesondere die Möglichkeiten der Kontakt¬aufnahme mit anderen Wikipedianern wurden durch den Dozenten hervorgehoben.
Am letzten Workshoptag standen die Schwesterprojekte Wikimedia Commons und Wikisource sowie das genaue Betrachten der einzelnen Schritte beim Anlegen eines neuen Artikels im Vordergrund.
Methoden
Zu Beginn der Einführungsveranstaltung wurden die Teilnehmer gebeten, ihre bereits gemachten Erfahrungen mit Wikipedia zu erläutern und einen Themenschwerpunkt zu nennen, bei dem sie sich vorstellen könnten, einen Beitrag darüber für Wikipedia zu leisten.
Sowohl die Einführungsveranstaltung, als auch die Workshops waren überwiegend geprägt von der Sozialform des Frontalunterrichts. Im Verlauf der Maßnahmen hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, die Erläuterungen und Erklärungen, die der Referent über die Präsentation einzelner Schritte über den Beamer gab, simultan am eigenen Rechner durchzuführen. Für den Referenten stand nach eigenen Angaben allerdings weniger im Vordergrund, Hinweise zu geben, wie man bestimmte Schritte in Wikipedia durchführt. Nach dem Motto „Learning by doing“ und im Sinne eines Hineinwachsens lernt man seiner Meinung nach die aktive Mitarbeit in Wikipedia am besten. Orientiert hat sich der Referent im Rahmen der Veranstaltungen vor allem an den Fragen der Teilnehmer.
Verwendete Medien und Materialien
BearbeitenZu Beginn der Veranstaltungen wurde der von Wikimedia Deutschland entwickelte Leitfaden „Das kleine Wikipedia-Einmaleins“ sowie das Informationsheft zu Wikimedia Commons an jeden Teilnehmer ausgehändigt. Außerdem erhielten die Teilnehmer das Arbeitsblatt „Wikipedia-erste Schritte“.
Das Einbinden einer Präsentation im Rahmen der Einführungsveranstaltung wurde von dem Referenten aus dem Grund gewählt, da hierüber wesentliche Punkte vermittelt werden können, die einem nicht ohne Weiteres zugänglich sind, wie beispielsweise das Thema zur Freiheit der Inhalte oder zu den Idealen, die hinter Wikipedia stecken. Die anschließenden Erläuterungen wurden direkt über das Aufrufen verschiedenen Wikipedia-Seiten gegeben.
Den Teilnehmern stand in allen Veranstaltungen ein Computer zur Verfügung. Eine Mitarbeit am eigenen Rechner wurde allerdings erst in den Workshops angeregt.
Sonstige Hinweise bzw. Auffälligkeiten
BearbeitenTeilnehmerrekrutierung
Die Rekrutierung von Teilnehmern für das „Silberwissen“-Projekt erfolgte über die Öffentlichkeitsarbeit, die sich auf die Akademiewoche im Allgemeinen bezog. Das „Silberwissen“-Projekt war im Programmheft der Frühjahrsakademie als eine Arbeitsgruppe der Akademiewoche ausgeschrieben. Dieses wurde an Teilnehmer früherer Akademiewochen verschickt und somit wurden die bestehenden Verbindungen zu potenziellen Teilnehmern der Akademiewochen genutzt, um interessierte Senioren für die Maßnahmen zu gewinnen. Neben der Veröffentlichung in der Ulmer Regionalpresse und dem Verteilen von Handzetteln wurde auch über eine bestehende Mailingliste auf die Akademiewoche aufmerksam gemacht, zu der sich die Teilnehmer dann anmelden konnten.
Standort Hannover (Projekt „Erfahrung Teilen“)
BearbeitenHinweis: Diese Standortdokumentation basiert ausschließlich auf der Beobachtung des ersten Workshop-Termins sowie den Angaben des interviewten Trägers.
Die Einrichtung
BearbeitenDie Einrichtung „Erfahrung Teilen“ in Hannover ist ein gemeinnütziger Verein, der sich an der Initiative „Internet erfahren“ beteiligt. Die Initiative „Internet erfahren“ wurde von 2009 bis 2011 vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert und wird seit 2012 von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen, dem Kompetenzzentrum Technik - Diversity - Chancengleichheit und der Stiftung Digitale Chancen weiter fortgeführt.[2]
Der Inhalt der Angebote der Einrichtung „Erfahrung Teilen“ bezieht sich schwerpunktmäßig auf den Umgang mit dem Computer und dem Internet (z.B. Sicher Einkaufen im Internet; Informationsbeschaffung). Die thematische Gestaltung der unterschiedlichen Maßnahmen orientiert sich dabei immer an den Interessen und geäußerten Wünsche der jeweiligen Teilnehmer, wobei der Verein besonders Wert darauf gelegt, dass der Aspekt der Sicherheit im Internet vom Dozent immer miteinbezogen wird.
Ältere Menschen als Zielgruppe
Ältere Menschen (50 plus) sind die Hauptzielgruppe der Einrichtung. Daneben bietet die Einrichtung insbesondere Maßnahmen für Migranten an. Neben Kursen bzw. Seminaren wird den Senioren auch eine individuelle Betreuung in Form von Besuchen durch einen ehrenamtlichen Mitarbeiter bei ihnen Zuhause ermöglicht.
Bindung von Teilnehmern an die Einrichtung
Die Gewinnung von Teilnehmern für die verschiedenen Maßnahmen des Vereins erfolgt über private Kontakte und Veröffentlichungen auf der Homepage. Über diese Plattform wird auch versucht die Bindung der Teilnehmer an die Einrichtung aufrecht zu erhalten.
Die Teilnehmer am Projekt „Silberwissen“ sind überwiegend Senioren, die bereits Fortgeschrittenenkurse bzw. -seminare des Vereins besucht haben und hierüber auch für die Maßnahmen rekrutiert worden sind. Außerdem konnten über die Veröffentlichung eines Artikels über das „Silberwissen“-Projekt (inkl. Interview mit dem Referenten) in der Lokalpresse einige Teilnehmer gewonnen werden.
Interesse der Einrichtung an „Silberwissen“
Hintergrund der Beteiligung der Einrichtung am Projekt „Silberwissen“ ist der Wunsch der Förderung des Erfahrungsaustauschs. Besonders der Gedanke des gegenseitigen Gebens und Nehmens sowie der Nutzung der Lebenserfahrung älterer Menschen wird durch die Teilnahme an „Silberwissen“ von der Einrichtung verfolgt.
Der interviewte Träger hob außerdem seinen Wunsch hervor, nicht nur fortgeschrittene, ältere Internetnutzer für das Projekt zu gewinnen, sondern auch die Senioren, welche bisher nur sehr wenige Erfahrungen im Umgang mit dem Internet sammeln konnten. Dabei sieht er insbesondere eine Umgestaltung bzw. Vereinfachung des Editierprozesses in Wikipedia als wichtige Notwendigkeit an, durch welche die Hürde der Beteiligung in Wikipedia für die Senioren niedriger gehalten werden könnte.
Rahmenbedingungen der Maßnahmen
BearbeitenVeranstaltungen (Dauer in h) | Anzahl der Teilnehmer | Anzahl der Referenten |
---|---|---|
Einführungsvortrag (3) Workshop 1 (3) Workshop 2 (3) Workshop 3 (3) |
12 10 unbekannt unbekannt |
1 (+3 Helfer) |
Ziele, Inhalte & Methoden
BearbeitenZiele
Im hier dokumentierten ersten Teil des Workshops stand die Aktivierung der Senioren als Autoren im Vordergrund. Diese erfolgte über die Erklärungen des Referenten zur Bearbeitung eines Wikis und durch die Umsetzung durch die Senioren im jeweils eigenen Benutzerraum des Test-Benutzerkontos, das jeder Teilnehmer vom Referent zugewiesen bekommen hat. Eine Einbindung der Senioren in die Wikipedia-Community wurde sowohl indirekt durch das Arbeiten mit den Test-Benutzerkonten als auch speziell durch Übungen zur Kontaktaufnahme zu anderen Teilnehmern des Workshops über die unterschiedlichen Wikipedia-Diskussionsseiten umgesetzt.
Inhalte
Nachdem die Teilnehmer im beobachteten ersten Workshop erfahren haben, wie sie sich mit einem bestehenden Benutzernamen in Wikipedia anmelden, wurden sie mit den einzelnen Werkzeugen, die ihnen beim Bearbeiten eines Artikels im Editor zur Verfügung stehen, vertraut gemacht. Sie lernten außerdem, wie sie einem anderen Wikipedianer eine Nachricht über dessen Diskussionsseite zukommen lassen und wie man auf eine erhaltene Nachricht antwortet.
Methoden
Zur Heranführung der Senioren an das Bearbeiten eines Artikels wurde eine Wikipedia-Unterseite genutzt, die jeweils im Benutzerraum der einzelnen Test-Benutzerkonten während des Workshops erstellt wurde. Die einzelnen Werkzeuge im Editor lernten die Teilnehmer durch eigenes Ausprobieren jeweils nach Aufforderungen des Referenten kennen. Der Referent führte parallel die Werkzeuge auf seiner eigenen Benutzerseite am Beamer vor und gab bei Bedarf Hinweise zu den Besonderheiten eines Werkzeugs. Beim Auftreten von Problemen bzw. Fragen half er den Teilnehmern in Form einer Einzelbetreuung. Fragen einzelner Senioren, die für alle Teilnehmer von Bedeutung sind, griff er auf und behandelte sie im Plenum.
Bei jeder Bearbeitung wurden die Teilnehmer auf die Bedeutung der einzutragenden Zusammenfassung zu den vorgenommenen Änderungen hingewiesen, um diesen Schritt in eine Routine beim Bearbeiten eines Artikels einzubinden. Auf die Nutzung der Vorschau verzichtete der Referent explizit, um ein Vergessen des Speicherns zu umgehen. Dies begründet der Referent mit seiner gemachten Erfahrung, dass viele Autoren die Vorschau mit einer schon gespeicherten Seite verwechseln, die Änderungen dann nicht mehr speichern und somit ihre Eintragungen beim Verlassen der Seite verloren gehen.
Die anwesenden Mitglieder des Vereins standen als Hilfskräfte bei der Betreuung der einzelnen Senioren zur Verfügung und wiesen den Referenten auf Problemen und Unsicherheiten im Rahmen der selbstständigen Umsetzung hin. Auch äußerten die Helfer den Bedarf einer Wiederholung bestimmter, zu demonstrierender Schritte, wenn ein Teilnehmer mit dem Tempo der Vermittlung nicht mithalten konnte.
Die Kontaktaufnahme zu anderen Wikipedianern wurde den Teilnehmern durch das Verfassen einer Kurznachricht auf der Diskussionsseite eines ihnen zugewiesenen Tischnachbarn verdeutlicht. Dabei schrieben sich nicht jeweils zwei Teilnehmer gegenseitig eine Nachricht, sondern jeder schrieb dem einen Sitznachbarn (z.B. dem Vordermann) und erhielt von dem anderen Nachbarn (z.B. dem Hintermann) eine Nachricht. Dazu riefen die Senioren die Benutzerseite des Teilnehmers auf, dem sie eine Nachricht schreiben sollten und kehrten anschließend auf die eigene Benutzerseite zurück, um erkennen zu können, ob auch sie bereits einen Eintrag auf ihrer Diskussionsseite erhalten haben. Das Antworten auf eine erhaltene Nachricht wurde schließlich über die Schaltfläche „Diskussion“ hinter dem jeweiligen Beitrag erläutert, die direkt auf die Benutzerseite des anderen Teilnehmers verlinkt ist.
Als Ausblick auf den nächsten Workshop-Termin wurde den Teilnehmern ein bestehender Wikipedia Artikel gezeigt, der in seiner ersten Version einen sehr ausgereiften, aber reinen Text ohne jegliche Textformatierung (Ebene, Aufzählungen, Absätze, etc.) enthielt. Dieser Text soll im darauffolgenden Workshop auf eine Unterseite der eigenen Benutzerseite kopiert und anschließend mit den bereits kennengelernten Editierwerkzeugen in eine angemessene Form gebracht werden. Dieser Ausblick kann auch als Anstoß verstanden werden, sich schon einmal zuhause mit dieser Thematik zu beschäftigen.
Verwendete Medien und Materialien
BearbeitenIn dem hier dokumentierten Workshop wurde eine Darstellung von Wikipedia „live“ am Beamer verfolgt. Dabei stand jedem Teilnehmer ein eigener Laptop zur Verfügung.
Aufgetretene Probleme
BearbeitenSchlechtes Erkennen des Mauszeigers auf der Projektionsfläche des Beamers
Nach mehrmaligem Nachfragen der Teilnehmer zu den demonstrierten Schritten bei der Bearbeitung eines Artikels („Wo haben Sie gerade geklickt?“) richtete ein Vereinsmitglied die Darstellung der Maus in der Form ein, dass diese durch einen gelben Kreis hervorgehoben wurde.
Sonstige Hinweise bzw. Auffälligkeiten
BearbeitenPersönliches Verhältnis zwischen den Teilnehmern
Im Rahmen des Workshops wurden mehrere Angebote gemacht, die den persönlichen Kontakt der Teilnehmer untereinander förderten. So wurden nicht nur Pausen angesetzt, in denen sich die Teilnehmer austauschen konnten, auch die angestoßene Online-Kommunikation mit anderen Teilnehmern aus dem Workshop über die Benutzer-Diskussionsseiten stärkte das persönliche Verhältnis zwischen den einzelnen Teilnehmern.
Aufmerksamkeit und Konzentration der Teilnehmer
Der Referent war besonders darauf bedacht, die Aufmerksamkeit der Teilnehmer während der gesamten Zeit aufrecht zu erhalten. Er fragte mehrfach nach, ob die Teilnehmer seinen Erläuterungen noch folgen können. Das Einbauen einer Pause, bevor die Konzentration bei den Teilnehmern nachlässt, half dabei, die angesetzte Zeit effektiver nutzen zu können. Den Vorschlag, eine Pause zu machen, ließ er sich dabei durch die Teilnehmer bestätigen.
Standort Ditzingen (Kooperation Stadt Ditzingen & Volkshochschule Ludwigsburg)
BearbeitenHinweis: Diese Standortdokumentation basiert ausschließlich auf der Beobachtung des ersten Workshop-Termins sowie den Angaben der interviewten Vertreterin der Stadt Ditzingen, Abteilung Senioren und Integration. Der Workshop wurde von demselben Referenten des Standorts Hannover abgehalten und entspricht somit im Hinblick auf die didaktische und methodische Gestaltung stark diesem bereits dokumentierten Workshop.
Die Einrichtung
BearbeitenDie Silberwissen-Maßnahmen an diesem Standort wurden von der Stadt Ditzingen in Kooperation mit der VHS Ludwigsburg (Außenstelle Ditzingen) angeboten. Bei der Stadtverwaltung Ditzingen lag die Zuständigkeit der Kooperation beim Amt für Sicherheit - Soziales und Senioren, Abteilung Senioren und Integration.
Die Abteilung Senioren und Integration der Stadt Ditzingen setzt regelmäßig Kooperationsangebote zu unterschiedlichen Themen mit der VHS Ludwigsburg um, z.B. zu den Themen Vorsorgevollmacht oder Erben und Vererben. Auch Live-Übertragungen von Vorträgen zu kulturhistorischen Themen aus Hörsälen der Universität wurden im Rahmen der Kooperation schon realisiert. Die Stadt Ditzingen stellt außerdem in verschiedenen Stadtteilen (u.a. im Treffpunkt Adler) fortlaufend Computerangebote für Senioren bereit, die aber rein unter dem städtischen Dach laufen und nicht in Kooperation mit der VHS durchgeführt werden. Im Rahmen der Seniorenangebote der Stadt werden zudem auch klassische Stammtische durchgeführt (z.B. zum Thema Schwäbisch für Schwaben und Nicht-Schwaben), die einmal pro Monat stattfinden.
Ältere Menschen als Zielgruppe
Zur Zielgruppe der Abteilung Senioren und Integration der Stadt Ditzingen gehören neben Senioren insbesondere auch Migranten. Bei der Zielgruppe der Senioren ist keine Altersbeschränkung festgelegt.
Bindung von Teilnehmern an die Einrichtung
Die befragte Vertreterin der Stadt hob hervor, dass eine ausgeprägte Bindung von Teilnehmern an ihre Einrichtung in Form einer Stammteilnehmerschaft nicht bestehe. Dies führte sie auf das sehr offen gestaltete Angebot an Maßnahmen zu unterschiedlichen Themenbereichen zurück. Ziel der Abteilung Senioren und Integration sei es vielmehr, immer wieder neue Zielgruppen anzusprechen.
Interesse der Einrichtung an „Silberwissen“
Als Mitglied der Senior-Internet-Initiativen in Baden-Württemberg wurde die Abteilung Senioren und Integration der Stadt Ditzingen über eine Ankündigung der Maßnahmen per E-Mail auf das „Silberwissen“-Angebot aufmerksam.
Die interviewte Vertreterin der Stadt Ditzingen hat in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht, dass die Angebote ihrer Abteilung zum Thema Senioren und Computer bzw. Internet sehr gut wahrgenommen werden und wollte mit dem „Silberwissen“-Angebot vor allem die fortgeschrittenen Computernutzer als eine ganz besondere Bevölkerungsschicht ansprechen.
Auch der Aspekt, erfahrene Bürger zu gewinnen, die ihr Wissen zur Verfügung stellen, wurde von ihr als ein Grund der Beteiligung am „Silberwissen“-Projekt genannt.
Zusammengefasst war für die Vertreterin der Stadt Ditzingen die Kombination aus drei Aspekten ausschlaggebend für die Beteiligung an dem Silberwissen-Projekt:
- das Konzept, das hinter dem „Silberwissen“-Projekt steht
- die Übereinstimmung der Zielgruppe von „Silberwissen“ mit der Zielgruppe ihrer Einrichtung
- die guten Erfahrungen, die die Einrichtung bereits im Bereich der EDV- und Computerangebote für Senioren sammeln konnte.
Rahmenbedingungen der Maßnahmen
BearbeitenVeranstaltungen (Dauer in h) | Anzahl der Teilnehmer | Anzahl der Referenten |
---|---|---|
Einführungsvortrag (2,5) Workshop 1 (2) Workshop 2 (2) Workshop 3 (2) |
5 3 unbekannt unbekannt |
1 |
Ziele, Inhalte & Methoden
BearbeitenZiele
Als Einstieg des hier dokumentierten ersten Workshops wurden kurze Erläuterungen zur Wikipedia-Hauptseite und den verschiedenen Navigationspunkten der Hauptseite gegeben, bis schließlich der eigentliche Schwerpunkt der Aktivierung der Senioren als Autoren in den Vordergrund des Workshops rückte. Hierzu erklärte der Referenten, wie die Bearbeitung eines Wikis mithilfe der unterschiedlichen Werkzeuge funktioniert. Die Teilnehmer setzten die gezeigten Schritte dann am Computer innerhalb des jeweils eigenen Benutzerraums eines Test-Benutzerkontos um, das jeder Teilnehmer vom Referent zugewiesen bekommen hat. Eine Einbindung der Senioren in die Wikipedia-Community wurde auch an diesem Standort durch Übungen zur Kontaktaufnahme zu anderen Teilnehmern des Workshops über die unterschiedlichen Wikipedia-Diskussionsseiten umgesetzt.
Inhalte
Zu Beginn des Workshops wurde den Teilnehmern die Wikipedia-Hauptseite näher gebracht und zu jedem Unterpunkt der Navigationsleiste eine kurze Erläuterung gegeben. Anschließend wurde den Senioren demonstriert, wie sie sich mit einem bestehenden Test-Benutzernamen in Wikipedia anmelden und welche Einstellungen sie auf einer eigenen Benutzerseite vornehmen können (z.B. Angabe der E-Mail-Adresse). Zur Einführung der Teilnehmer in die Bearbeitung eines Wikis erläuterte der Referent Ihnen zuerst, wie sie eine Unterseite in ihrem Test-Benutzernamensraum anlegen, um auf dieser Unterseite anschließend die verschiedenen Editierwerkzeuge des Editors austesten zu können. Schließlich erfuhren die Teilnehmer noch, wie sie über die Diskussionsseite einem anderen Benutzers eine Nachricht zukommen lassen können.
Methoden
Wie auch in Hannover nutzte der Referent zur Heranführung der Senioren an das Bearbeiten eines Artikels eine Wikipedia-Unterseite, die jeweils im Benutzerraum der einzelnen Test-Benutzerkonten während des Workshops erstellt wurde. Die Teilnehmer konnten die einzelnen Werkzeuge im Editor eigenständig ausprobieren, während der Referent die Werkzeuge auf seiner eigenen Benutzerseite am Beamer vorstellte.
Die Kontaktaufnahme zu anderen Wikipedianern wurde den Teilnehmern auch an diesem Standort anhand des Verfassens einer Kurznachricht auf der Diskussionsseite eines Tischnachbarn verdeutlicht. Dazu riefen die Senioren jeweils in einer neuen Registerkarte (Tab) ihres Browsers die Benutzerseite des Teilnehmers auf, dem sie eine Nachricht schreiben sollten und konnten so immer auch auf die eigene Benutzerseite zurückkehren, um zu erkennen, ob sie bereits ebenfalls eine Nachricht erhalten haben.
Am Schluss des Workshops wurde den Teilnehmern die erste Version eines bestehenden Wikipedia Artikels gezeigt. Den Text dieses Artikels konnten sich die Teilnehmer auf Wunsch auf eine Unterseite ihres Test-Benutzerkontos kopieren, um diesen Zuhause als freiwillig zu bearbeitende Aufgabe mit den kennengelernten Editierwerkzeugen bearbeiten zu können. Dabei wurden auch die behandelten Schritte des Anlegens einer neuen Seite in Wikipedia nochmals wiederholt.
Verwendete Medien und Materialien
BearbeitenIn dem hier dokumentierten Workshop wurde ausschließlich eine Darstellung von Wikipedia „live“ am Beamer gewählt. Jeder Teilnehmer arbeitete an einem eigenen Laptop, der ihnen von der Einrichtung zur Verfügung gestellt wurde.
Aufgetretene Probleme
BearbeitenNutzung verschiedener Internetbrowser
Die Teilnehmer nutzten teilweise einen anderen Internetbrowser als der Referent, sodass die Demonstrationen des Referenten von einigen Teilnehmern nicht sofort nachvollzogen werden konnten (z.B. beim Öffnen einer neuen Registerkarte).
Sonstige Hinweise bzw. Auffälligkeiten
BearbeitenDauer des Workshops
Die vorgesehene Dauer des Workshops wurde nach Absprache mit den Teilnehmern um eine weitere Stunde verlängert.
Standort „Methusalem e.V. – Senioren helfen Senioren“, Horneburg
BearbeitenHinweis: Diese Standortdokumentation basiert ausschließlich auf der Beobachtung der zwei Silberwissen-Veranstaltungen sowie den Angaben des interviewten Trägers.
Die Einrichtung
Bearbeiten„Methusalem e.V. – Senioren helfen Senioren“ ist ein gemeinnütziger Verein, der es sich zum Ziel gesetzt hat, eine gegenseitigen Unterstützung und Interessenvertretung für die ältere Generation zu fördern. Zu ihrem Angebot zählt u.a. die Unterstützung bei Arbeiten im Haus und im Garten, technische Hilfsdienste am Computer sowie Krankenbesuche und Fahrdienste. Die Aufrechterhaltung der Mobilität und Selbstbestimmtheit älterer Menschen ist dem Verein besonders wichtig, um ihnen so die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben in der Gemeinde Horneburg zu ermöglichen. [3] Der Verein zählt mittlerweile mehr als 100 Mitglieder im Alter von 65 bis 83 Jahren und wird über Mitgliedsbeiträge finanziert.
Ältere Menschen als Zielgruppe
Der Verein „Methusalem e.V. – Senioren helfen Senioren“ versteht sich als eine Form der „Senioren-Selbsthilfegruppe“, deren Hauptzielgruppe Senioren sind, die Hilfe auf unterschiedlichen Ebenen selbst anbieten können oder benötigen.
Insbesondere in Bezug auf den fortschreitenden demografischen Wandel hat der Verein die Erfahrung gemacht, den Nerv der Zeit getroffen zu haben. [4]
Bindung von Teilnehmern an die Einrichtung
Die Stärkung des Gemeinschaftsgefühls und die Festigung des gegenseitigen Vertrauens der Vereinsmitglieder liegen dem Verein besonders am Herzen. Dies wird u.a. durch Veranstaltungen wie Ausflüge, Literaturkreise oder Stammtischen umgesetzt.
Etwa 20-30 Prozent der Mitglieder des Vereins nehmen regelmäßig an den monatlich stattfindenden Stammtischen teil und erfahren dadurch eine besonders ausgeprägte Bindung an die Einrichtung.
Interesse der Einrichtung an „Silberwissen“
Als Teilnahmegrund des Vereins am Projekt „Silberwissen“ nannte der befragte Vereinsvorsitzende den Wunsch, das schlummernde Wissen der älteren Generation nutzbar zu machen. Der Verein vertritt insbesondere die Ansicht, dass die ältere Generation vor allem Lebenserfahrung, unterschiedliche Kompetenzen und Zeit als kostbare Güter zu vergeben hat. [5] Auch genannt wurde der Wunsch des Vereins, durch die Beteiligung am Projekt „Silberwissen“ die Scheu vor dem Computer bei den Teilnehmern zu reduzieren.
Rahmenbedingungen der Maßnahmen
BearbeitenVeranstaltungen (Dauer in h) | Anzahl der Teilnehmer | Anzahl der Referenten |
---|---|---|
Einführung in den Computerraum (1,5) Workshop 1 (2,5 & 2) Workshop 2 (2,5 & 2) |
9 9 9 |
Referent der VHS 1 1 |
Ziele, Inhalte & Methoden
BearbeitenZiele
Im Rahmen des ersten Workshop-Teils stand überwiegend die Einführung der Teilnehmer in die Online-Enzyklopädie Wikipedia im Vordergrund, während im zweiten Workshop-Teil die Aktivierung der Teilnehmer als Autoren als Hauptziel verfolgt wurde. Eine Einbindung in die Wikipedia-Community wurde durch das Anlegen eigener Benutzerkonten und den Verweis auf das Mentorenprogramm zur Kontaktaufnahme zu erfahrenen Wikipedianer vorgenommen.
Inhalte
Im ersten Workshop gab der Referent zur Einführung in die Online-Enzyklopädie unter anderem Erklärungen zum Aufrufen von Artikeln, dem Aufbau der Wikipedia-Hauptseite und den Schwesterprojekten. Als vorbereitenden Schritt zur Aktivierung der Senioren als Autoren, die am zweiten Workshop-Termin im Fokus stand, wurden den Teilnehmern an diesem Termin auch der strukturelle Aufbau bestimmter Artikel, sowie das Wiki-Prinzip erläutert. Auch die Themen der Qualitätssicherung und der Verlässlichkeit wurden im ersten Workshop angesprochen und den Teilnehmern anhand der Einführung in die Versionsgeschichte eines Artikels sowie durch eine gemeinsame und selbstständige Durchführung von Artikelbeurteilungen näher gebracht. Ebenso wurde auf die Auszeichnung von Artikeln eingegangen.
Im zweiten Workshop-Teil erläuterte der Referent den Teilnehmern die Bedeutung verschiedener Namensräume in Wikipedia. Dazu wurde neben dem Artikelnamensraum auch der Benutzernamensraum sowie der Wikipedia-Namensraum und die Hilfe-Seiten vorgestellt. Anschließend wurden die Teilnehmer zum Anlegen eines eigenen Kontos und zur Einbindung eines Hinweis-Bausteins auf der eigenen Benutzerseite angeleitet, die andere Wikipedianer darauf aufmerksam macht, dass es sich bei diesen Benutzern um Autoren-Neulinge handelt.
Die erste Bearbeitung eines Artikels nahmen die Teilnehmer schließlich selbstständig auf einer neu angelegten Unterseite im eigenen Benutzernamensraum vor, auf die sie die Inhalte eines bestehenden Artikels kopiert hatten. Die Einbindung von internen und externen Links wurde ebenfalls behandelt, bevor die konkrete Einbindung eines Bildes in den eigenen Artikel vom Referent demonstriert wurde. Auf Nachfragen eines Teilnehmers wurde auch auf das Thema des Einfügens von Fußzeilen eingegangen.
Methoden
Der erste Teil des Workshops war stark geprägt von der Sozialform des Frontalunterrichts. Der Referent hatte als Einstieg eine Präsentation vorbereitet, über die er den Teilnehmern eine inhaltliche Gliederung der Veranstaltung vorstellte und die er anschließend für seine Erläuterungen zur Einführung der Teilnehmer in Wikipedia nutzte. Die zuvor durchgeführte Vorstellungsrunde, in der sowohl der Referent sich vorstellte, als auch die einzelnen Teilnehmer ihre Interessensgebiete äußern konnten, sorgte dafür, dass sich die Teilnehmer während der Präsentation nicht scheuten auftretende Fragen zu stellen, auf die der Referent dann direkt einging oder sie an der Tafel notierte, um sie im späteren Verlauf des Workshops erneut aufzugreifen.
Durch verschiedene Aufgabenstellungen sorgte der Referent immer wieder dafür, dass die Teilnehmer selbst am Computer tätig werden konnten und nicht ausschließlich dem Vortrag folgen mussten.
Im zweiten Workshop stellte es der Referent den Teilnehmern zur Auswahl, sich entweder ein eigenes Benutzerkonto anzulegen oder auf die vorbereiteten Test-Benutzerkonten zurückzugreifen. Die erste eigenständige Bearbeitung eines Artikels wurde durch das Prinzip des Kopierens bestehender Inhalte auf eine neu angelegte Unterseite im eigenen Benutzernamensraum vorgenommen. Die Teilnehmer wurden hier auf den ausgeteilten Wikipedia-Spickzettel verwiesen, auf dem sie einzelne Formatierungsbefehle ablesen konnten und sich so selbstständig mit dem Editierprozess auseinandersetzen konnten. Der Referent unterstützte die Teilnehmer dabei in Form einer Einzelbetreuung.
Verwendete Medien und Materialien
BearbeitenWährend des ersten Workshops wechselte der Referent zwischen einer PowerPoint-Präsentation und der Darstellung von Wikipedia-Seiten „live“ am Beamer.
Die Tafel wurde vorwiegend verwendet, um auftretende Fragen oder Themenwünsche der Teilnehmer zu notieren.
Jeder Teilnehmer hatte außerdem Zugang zu einem eigenen Rechner. Insbesondere der „Wikipedia-Spickzettel“ und „Das kleine Wikipedia-Einmaleins“ wurde von den Teilnehmern während ihrer ersten eigenständigen Schritte bei der Bearbeitung eines Artikels als Hilfsmittel rege genutzt.
Aufgetretene Probleme
BearbeitenVerwechslung der Google-Suchleiste mit der Wikipedia-Suchleiste
Für einige Teilnehmer war das Suchen nach bestimmten Artikeln in Wikipedia noch unbekannt. Beim Aufrufen eines bestimmten Artikels in Wikipedia nutzten sie statt dem Suchfeld in Wikipedia, die Google-Suchleiste und mussten anschließend Wikipedia erneut aufrufen.
„Statische“ Wikipedia-Screenshots in der Präsentation
Die Verwendung von Screenshots der Wikipedia-Hauptseite im Rahmen der Präsentation des Referenten führte bei einigen Teilnehmern zu Irritationen, aufgrund einer abweichenden Darstellung der Hauptseite an ihrem eigenen Rechner. Der Referent ging auf die Irritationen ein und wechselte auf die „Live“-Darstellung der Hauptseite am Beamer.
Sonstige Hinweise bzw. Auffälligkeiten
BearbeitenKopieren von Inhalten eines bestehenden Wikipedia-Artikels zur Übernahme einer gewünschten Artikelstruktur
Als hilfreiche Erleichterung beim Umsetzen einer gewünschten Artikelstruktur hat der Referent die Teilnehmer vermehrt auf die Methode des Kopierens von Inhalten aus bestehenden Wikipedia-Artikeln und der anschließenden Veränderung der Inhalte hingewiesen.
Verweis auf das Mentorenprogramm
Als aktiver Mentor im Rahmen des Wikipedia-Mentorenprogramms hat der Referent die Teilnehmer explizit dazu aufgefordert, bei Fragen und benötigten Hilfestellungen ihn oder einen anderen Mentor über das Mentorenprogramm zu kontaktieren.
Notieren offener Fragen
Offene Fragen, auf die der Referent nicht sofort eingehen wollte, um ein zu starkes Abschweifen der aktuell zu behandelnden Thematik zu vermeiden, notierte er an der Tafel. So konnte das Eingehen auf alle Fragen der Teilnehmer gewährleistet werden.
Empfehlungen
BearbeitenAuf der Basis des oben stehenden Vergleichs wurden folgende Empfehlungen abgeleitet, die das didaktischen Konzepte verbessern und die Wirksamkeit der Bildungsmaßnahmen von „Silberwissen“ steigern sollen.
- Aktivierende Methoden und kooperative Arbeitsformen können den aktiven Einstieg als Senior-Autor in die Wikipedia erleichtern.
- Frühzeitig erste Schritte in der Wikipedia selbst machen, z.B. auf der Spielwiese, kann Ängste bei den Älteren nehmen und erleichtert den nachhaltigen Einstieg als Senior-Autor.
- Anknüpfen an die Interessenlagen und frühzeitig Schwerpunktsetzung auf eine bestimmte Tätigkeit erleichtert zudem den Einstieg in die Wikipedia.
- Eine bestehende Bindung von Teilnehmern an eine Einrichtung kann die Teilnehmerrekrutierung erleichtern und ermöglicht im Vorfeld auf entsprechende Interessensgebiete der Teilnehmenden hinzuweisen.
- Vorhandensein eines gemeinsamen Interessengebiets und Zugehörigkeitsgefühl verstärkt kooperative Arbeitsformen, dies gilt insbesondere für thematisch ausgerichtete Teilnehmergruppen.
- Eine positive Lernatmosphäre kann die Wirksamkeit der Maßnahmen steigern, insbesondere Kontakte unter den Teilnehmenden oder positive Zuwendung durch den Referenten tragen zu einer solchen positiven Lernatmosphäre bei.
- Freiwillig zu bearbeitenden Aufgaben und Übungen zwischen den einzelnen Veranstaltungen verstärkt den Lerneffekt.
- Für diejenigen, die wirklich in Wikipedia aktiv werden wollen, reicht das bisherige Angebotsformat oft nicht aus, viele wichtige Inhalte können aufgrund der fehlenden Zeit nicht angesprochen werden. Eine Betreuung durch einen erfahrenen Wikipedianer über die Maßnahmen hinaus ist dann erforderlich.
Weitere standortübergreifende Empfehlungen
BearbeitenStandortgewinnung
- Mit einer anfänglichen Skepsis einer Einrichtung gegenüber dem Angebot von Wikimedia Deutschland zum Projekt „Silberwissen“ muss gerechnet werden (z.B. aufgrund der kostenlosen Teilnahme). Die Vorstellung des Projekts durch Wikimedia Deutschland in einem Vortrag vor Ort kann helfen, anfängliche Bedenken auszuräumen.
- Eine wertschätzende Grundeinstellung einer Einrichtung gegenüber älteren Menschen und ihren Erfahrungen scheint eine wichtige Verbindung der Einrichtung mit dem „Silberwissen“-Projekt darzustellen.
- Die Identifikation einer Einrichtung mit der Idee, die hinter „Silberwissen“ steckt, lässt auch eine zukünftige Zusammenarbeit mit dem Kooperationspartner Wikimedia und eine erfolgreiche Weiterführung des Projekts leichter möglich erscheinen.
- Die Gewinnung eines Standorts für das „Silberwissen“-Projekt und darüber hinaus hängt zusammen mit einer erfolgreichen Teilnehmerrekrutierung. Eine erfolgreiche Teilnehmerrekrutierung und somit eine Erweiterung der Teilnehmerschaft einer Einrichtung trägt zu deren Bereitschaft bei, sich an dem Projekt auch weiterhin zu beteiligen.
Teilnehmerrekrutierung
- Eine bestehende Bindung von Teilnehmern an eine Einrichtung kann eine Teilnehmerrekrutierung erleichtern. Für eine erfolgreiche Teilnehmerrekrutierung im Rahmen zukünftiger Maßnahmen kann insbesondere im VHS-Bereich eine explizite Ansprache bestehender Stammteilnehmer sinnvoll sein.
- Wenn auch erwerbstätige Senioren mit dem „Silberwissen“-Angebot angesprochen werden sollen, so sollte darauf geachtet werden, dass alle Veranstaltungsteile zu einer entsprechend geeigneten Uhrzeit angeboten werden.
- Eine möglichst breite Kommunikation des Projekts ist zu empfehlen. Möglich ist eine Ausschreibung des Projekts im Angebotsbereich der Einrichtung (Programmheft, Homepage etc.) sowie im Veranstaltungskalender der Gemeinde. Auch Artikel in der Presse inklusive Interviews mit Senioren, die sich bereits für die Maßnahmen interessiert gezeigt haben, bieten sich an. Nicht zu vernachlässigen ist auch eine persönliche Ansprache potenzieller Teilnehmer durch den Träger sowie das Anschreiben sonstiger Erwachsenenbildungseinrichtungen und Senioreneinrichtungen der Umgebung.
- Bestehende Verbindungen zu früheren Teilnehmern über Adress- bzw. Mailinglisten können ebenfalls genutzt werden. Außerdem ist das Auslegen bzw. Verteilen von Handzettel eine Option, um das Projekt vor Ort bekannt zu machen.
Veranstaltungsformat
- Das Angebotsformat, bestehend aus einem Einführungsvortrag und zwei Workshop-Terminen, scheint als erster Schritt der Projekteinbindung an einem Standort sinnvoll gewählt zu sein. Nicht nur Personen, die von vorneherein an einer aktiven Autorenschaft interessiert sind, werden damit angesprochen, sondern auch Senioren, die sich erst einmal nur für die Funktionsweise von Wikipedia als Nutzer interessieren und möglicherweise im Verlauf der Teilnahme auch ihr Interesse an einer aktiven Beteiligung an Wikipedia entdecken.
- Für Teilnehmer, die wirklich in Wikipedia aktiv werden wollen, reichen drei Veranstaltungen nicht aus, da viele wichtige Inhalte gar nicht angesprochen werden können aufgrund der fehlenden Zeit. Es ist daher nicht zu empfehlen, die Teilnehmer nach diesen Maßnahmen sofort sich selbst zu überlassen. Vielmehr ist eine Betreuung durch einen erfahrenen Wikipedianer über die Maßnahmen hinaus erforderlich.
- Eine Dauer von vier Zeitstunden sollte bei der Durchführung eines Workshops nicht überschritten werden. Eine Pause ist in jedem Fall zu empfehlen.
Inhalte
- Für einige Teilnehmer steht vor allem die aktive Mitarbeit an Artikeln und weniger der Community-Gedanke im Vordergrund. Die Einbindung in die Wikipedia-Community kann aber einen Anreiz darstellen, regelmäßig in Wikipedia aktiv zu werden. Das Anlegen eines Benutzerkontos sollte daher in jedem Fall verfolgt werden. Dies erleichtert auch denjenigen Autoren, denen der Community-Gedanke nicht so wichtig ist, die Mitarbeit an Wikipedia-Artikeln und den verschiedenen Schwesterprojekten deutlich. Besonders auch im Rahmen der ersten Gehversuche als Autor kann der dadurch eröffnete eigene Benutzerraum als „Spielwiese“ genutzt werden, ohne sofort mit Löschungen durch andere Wikipedianer rechnen zu müssen.
Methoden
- Eine Vorstellungsrunde zu Beginn der Einführungsveranstaltung ist empfehlenswert. Hier haben die Teilnehmer die Gelegenheit, ihre bereits gemachten Erfahrungen mit Wikipedia zu erläutern und einen Themenschwerpunkt zu nennen, bei dem sie sich vorstellen könnten, einen Beitrag darüber für Wikipedia zu leisten. Dies lässt den Referenten erkennen, welche Interessengebiete bei den Teilnehmern vorhanden sind und welche Motivation hinter ihrer Beteiligung steckt. Die Gestaltung der Maßnahmen kann dementsprechend angepasst werden. Ebenso können die Teilnehmer in der Vorstellungsrunde mehr über die anderen Senioren erfahren und gemeinsame Interessengebiete ausmachen. Auch zur Schaffung einer enthemmten Atmosphäre, in der sich jeder Teilnehmer frei äußern kann, leistet eine Vorstellungrunde ihren Beitrag.
- Einige Senioren haben Schwierigkeiten mit der Methode der Schritt-für-Schritt-Demonstration und können den Anleitungen des Dozenten bei einer gleichzeitigen Durchführung am eigenen Rechner nicht ohne Weiteres folgen. Dies zeigt sich u.a. an mehrfachen Aufforderungen der Teilnehmer, die demonstrierten Schritte erneut zu wiederholen. Besonders bei wichtigen Erläuterungen ist daher eine Aufforderung aller Teilnehmer zum Zuschauen sinnvoll, bevor das Gezeigte am eigenen Rechner nachvollzogen wird. So kann Zeit eingespart werden, die sonst durch mehrfaches Wiederholen verloren gehen würde.
- Für die Heranführung der Senioren an das Bearbeiten eines Artikels bietet sich die Nutzung der „Spielwiese“ des eigenen Benutzerraums an, da hier die gemachten Änderungen nicht so stark von einer Löschung bedroht sind, wie dies in Wikipedia-Artikeln oder auch auf der allgemeinen Wikipedia-„Spielwiese“ der Fall ist. Dieser Weg ist auch aus dem Grund zu empfehlen, da für eine Ergänzung eines bestehenden Artikeln deutlich mehr Vorarbeit geleistet werden muss, bevor eine Bearbeitung auch wirklich umgesetzt werden kann.
- Zur Verdeutlichung der Möglichkeiten des kollaborativen Arbeitens in Wikipedia kann von den Referenten ein Wechsel des Rechner-Arbeitsplatzes im Seminarraum durch die Teilnehmer vorgeschlagen werden. So kann den Senioren nach der erfolgreichen Bearbeitung eines Artikels klar gemacht werden, dass ihr eigener Beitrag nun auch über den Internetzugang anderer Rechner jedem zugänglich ist und von jedem Nutzer bearbeitet werden kann.
- Freiwillig zu bearbeitende Aufgaben für Zuhause können als besonderes Hilfsmittel angesehen werden, die begrenzte Zeit im Rahmen der Veranstaltungen besser nutzen zu können und einem Vergessen der Teilnehmer zu den bereits behandelten Themen vorzubeugen.
- Die zu leistende Vorarbeit kann auch zu einer gesteigerten Motivation der Teilnehmer führen, da so ihre individuellen Interessen im Workshop besser aufgegriffen werden können und zusätzlich schneller mit Erfolgserlebnissen zu rechnen ist.
Verwendete Medien und Materialien
- Das Einbinden einer Präsentation zu Beginn der Einführungsveranstaltung ist hilfreich, um hierüber wesentliche Hintergründe zu Wikipedia zu vermittelt, die den Teilnehmern nicht ohne Weiteres zugänglich sind , wie beispielsweise das Thema zur Freiheit der Inhalte oder zu den Idealen, die hinter Wikipedia stecken.
- Sobald es allerdings um die Heranführung der Senioren als Autoren in Wikipedia geht, sollte auf die „Live“-Darstellung der Wikipedia zurückgegriffen werden, da Wikipedia ein interaktives und lebendiges Projekt ist, das sich ständig verändert und immer anders aussieht.
- Das Mitbringen eines eigenen Notebooks kann für einige Teilnehmer sinnvoll sein. Diese Teilnehmer klagen meist deutlich weniger über Probleme mit der Handhabung des technischen Geräts, als diejenigen, die an einem fremden Rechner sitzen. So erkannte auch ein Referent im Nutzen eines fremden Rechners ein häufig auftretendes Problem, mit dem überwiegend ältere Menschen zu kämpfen haben.
Teilnehmerzusammensetzung: Gemeinsames Interessengebiet
- Das Vorhandensein eines gemeinsamen Interessengebiets vermag zwar das Zugehörigkeitsgefühl jedes Einzelnen zu einer Gruppe verstärken, es spielt jedoch besonders bei einer individuellen Betreuung der Teilnehmer durch die Referenten im Rahmen des Workshops eine geringere Rolle, als dies bei einer vorgesehenen Gruppen- oder Partnerarbeit der Fall ist.
- Sind jedoch gemeinsame Interessen vorhanden, können diese auch in kooperativen Arbeitsformen genutzt werden und somit auch die Referenten in ihren Aufgaben entlasten. Besonders thematisch ausgerichtete Teilnehmergruppen scheinen für ein kooperatives Lernen daher prädestiniert zu sein.
Verhältnis zwischen Teilnehmern und Referenten
- Das Schaffen eines guten persönlichen Verhältnisses zwischen den Teilnehmern und dem Referenten ist von großer Bedeutung. Es kann die Wirksamkeit der Maßnahmen steigern im Sinne einer Aufrechterhaltung der intrinsischen Lernmotivation der Teilnehmer. Außerdem trägt es zu einer angenehmen Lernatmosphäre bei, in der bei den Teilnehmern keinerlei Hemmungen bestehen, Fragen zu stellen. Ebenso kann es die Bindung der Teilnehmer an eine Einrichtung verstärken.
- Dass es einem Referenten wichtig ist, ein angenehmes Verhältnis zwischen sich und den Teilnehmern zu schaffen, machen die befragten Teilnehmer u.a. an seiner Bereitschaft fest, auf die Fragen der Teilnehmer einzugehen. Auch Berichte zu seinen eigenen Erfahrungen als Wikipedianer, sind für viele ein Indiz dafür, dass der Dozent um das Schaffen eines guten Verhältnisses bemüht ist. Durch die Erzählungen kann möglicherweise auch eine bestehende Begeisterung der Referenten für die Arbeit als Autor in Wikipedia auf die Senioren übertragen werden.
Verhältnis zwischen den Teilnehmern
- Die Tatsache, dass sich die Teilnehmer einer Maßnahme bereits persönlich kennen, schätzen einige Referenten als äußerst gewinnbringend ein. Die Teilnehmer sind dann häufig weniger gehemmt und zeigen kaum Angst, sich zu blamieren. Außerdem ist die Bereitschaft, sich gegenseitig zu helfen höher, als dies unter Fremden der Fall ist. Das Einbinden von Maßnahmen, die das persönliche Verhältnis unter den Teilnehmern stärken (z.B. Vorstellungsrunde, Pausen zum kommunikativen Austausch etc.), kann sich daher besonders bei Gruppenzusammensetzungen lohnen, in denen sich die Teilnehmer noch nicht kennen.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Referenz: Annette Kintzi (2012): Senioren und Online-Communities: Analyse von Bildungsmaßnahmen zur Aktivierung und Einbindung von Senioren in die Online-Community Wikipedia im Rahmen des Projekts >Silberwissen<. PH Heidelberg.
- ↑ Referenz: Internetauftritt Initiative "Internet erfahren"; Aufruf am 12.11.2012
- ↑ Referenz: [http://www.methusalem-horneburg.de/archiv/MethusalaemmerA2.pdf/ Der Methusalämmer, Ausgabe 1, März 2012; Aufruf am 23.11.2012
- ↑ Referenz: [http://www.methusalem-horneburg.de/archiv/MethusalaemmerA2.pdf/ Der Methusalämmer, Ausgabe 1, März 2012; Aufruf am 23.11.2012
- ↑ Referenz: [http://www.methusalem-horneburg.de/archiv/MethusalaemmerA2.pdf/ Der Methusalämmer, Ausgabe 1, März 2012; Aufruf am 23.11.2012
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