Projekt Diskussion:Clothing First/StoffWechsel/Sabine Ball
Sabine Ball
Bearbeiten»Wir wollen retten, was andere fortwerfen: alte Möbel, alte Häuser oder – das Wertvollste – Kinder und Jugendliche. Kein Mensch ist in Gottes Augen wertlos. Er liebt die Menschen und kann in jedem Gutes wecken. In jedem!«
Gründerin Stoffwechsel e.V., 09.09.1925–07.07.2009
Sabine Balls Leben hat den Stoff für Bücher und Filme. Auf der Flucht vor dem Krieg überlebte sie die Dresdner Bombennacht, wanderte aus, suchte Erfüllung im Luxus der amerikanischen High-Society, der Intellektuellenszene und als Hippie-Mutter – und fand schließlich mehr als Millionen: Ein Leben erfüllt und geführt von Gottes Liebe.
Mit dieser Liebe begegnet sie fortan Menschen und gründet 1993 das Café-Stoffwechsel in Dresden. Für viele Kinder, Jugendliche und Menschen von der Straße wird sie zur “Mutter Theresa von Dresden” – was sie in ihrer Bescheidenheit allerdings nie hören mochte.
Doch bis heute ist ihr Leben und ihre Hingabe an Gott eine Inspiration, die Menschen aller Altersstufen begeistert und anspornt – egal ob bei Stoffwechsel oder anderswo.
Aller Anfang ist Liebe
Ralf Knauthe über Sabine Ball
Romy Nestler
BearbeitenEIN FASZINIERENDER GLAUBENSSCHRITT
Romy Nestler denkt an die Gründerin Sabine Ball zurück
Wenn ich an Sabine Ball denke, wird es mir ganz warm ums Herz und ich bin wieder neu fasziniert von ihr. Die unterschiedlichsten Menschen kamen mit ihren Geschichten zu ihr und jedem versuchte sie mit ihrem Lebensmotto “Gott ist Liebe” zu begegnen. Das bewegte nicht nur Leute von der Straße oder aus dem Gefängnis. Auch unzählige Zuhörer in ihren Vorträgen, Geschäftsleute sowie Jugendliche hingen an ihren Lippen, wenn Sabine von Gott erzählte. Jeder, egal ob er nun an Gott glaubte oder nicht, war fasziniert von ihrer Hingabe und ihrem Vertrauen gegenüber Gott.
Wie viele gründen mit 68 Jahren ihr Lebenswerk? Wer könnte sich in diesem Alter vorstellen, in ein ehemals sozialistisches Land zu gehen, in dem gerade erst die Grenzen geöffnet wurden? Sie tat es. Anfangs ohne Wohnung und ohne konkretem Plan, sondern einfach Gottes Stimme im Gehorsam folgend.
Seht, was Gott aus diesem treuen Glaubensschritt gemacht hat!
(Romy Nestler arbeitete über viele Jahre mit Sabine Ball im Stoffwechsel zusammen)
Edith und Heinrich Wachsmuth
BearbeitenEIN GUTER ANFANG
Edith und Heinrich Wachsmuth erinnern sich, wie alles begann
Nachdem Sabine Ball den Ruf von Jesus bekommen hatte, als sie durch die Straßen der Dresdner Neustadt ging: „Sabine, würdest du dich bereiterklären, für die kaputte Jugend hier in der Neustadt einen Ort der Begegnung einzurichten?“, war sie bereit, diesem Ruf zu folgen. Ihre Zeit in Pirna Jessen war zu Ende und sie hatte ihr Flugticket mit Rückflug nach Dresden schon gebucht. In dieser Zeit kam Sabine noch einmal zu uns und bat uns bis zu ihrer Rückkehr nach Dresden ihr eine Wohnung zu besorgen. Inzwischen waren drei Monate vergangen und wir hatten die ganze Sache vergessen.
Eines Tages ging ich im Konsum in der Alaunstraße einkaufen und musste immer vom Martin-Luther-Platz durch die Böhmische Straße gehen. Auf dem Rückweg kam mir die verrückte Idee, doch einmal durch die Louisenstraße nach Hause zu gehen, was eigentlich ein ziemlicher Umweg war. Als ich an der Scheune vorbei kam (ein Klubhaus), stand plötzlich Sabine Ball mit Hanni Riedner (der Frau des Methodistenpastors) vor der Scheune. Ich sagte: „Hallo!“ Sabine, ohne den Gruß zu erwidern: „Hast du eine Wohnung für mich?“ Ich sagte: „Nein.“. Sabine sagte: „Na überleg!“ Darauf fiel mir ein, dass Holm, ein junger Mann, bei uns vor zwei Tagen ein Zimmer gestrichen hatte. Er erzählte mir, dass er wieder zu seiner Mutter ziehen wollte und seine Wohnung in der Frühlingsstraße vermieten wollte. Er sagte mir: „Übermorgen Nachmittag kommt ein Mann und will sie sich ansehen“. Es war genau der Tag, an dem der Mann die Wohnung am Nachmittag ansehen wollte. So konnte ich alles schnell mit der Mutter von Holm besprechen. So konnte Sabine die Wohnung von Holm übernehmen.
Am Nachmittag war Sabine dann bei uns. Sie sagte: „Nun fehlen mir noch die Räume für das Begegnungszentrum.“ Als Heinrich aus dem Fenster schaute, sah er auf das gegenüberliegende Eckhaus am Martin-Luther-Platz. Er sprach: „Dieser Eckladen war ein Schnapsladen, er ist frei geworden.“ Sabine nahm diesen Laden sofort im Gebet ein. Als sie sich um dieses Geschäft bewarb, konnte sie es ohne Schwierigkeiten bekommen. Steffen Glaser, ein junger, arbeitsloser Ofensetzer, war der erste Mitarbeiter. Er baute einen wunderschönen Heißluftkachelofen, der drei Zimmer heizen konnte. Mit Sabine habe ich in der ersten Zeit in unserer Wohnung für die Helfer gekocht. Wir kamen jede Woche zum Gebet zusammen.
Es war ein guter Anfang.
Stabwechsel 2005
BearbeitenSTABWECHSEL
2005 übergibt Sabine die Leitung an Ralf
Der Stabwechsel war ein besonderer Moment für den Stoffwechsel. Sabine Ball gab ganz offiziell den Staffelstab der Leitung an Ralf Knauthe weiter.
Von Anfang an war Ralf an ihrer Seite, baute die Arbeit mit auf und durfte Tag für Tag Sabines Art, ihren Umgang mit Menschen und ihr Vertrauen in Gott miterleben. Schon lange hatten sie unter sich die Aufgaben aufgeteilt. Am 5. November 2005 wurde die Leitung dann ganz offiziell vor allen Freunden, Mitarbeitern, Spendern und Gästen feierlich übergeben.
Sabine lebte ihre Gabe des Vernetzens und Ermutigens von Menschen weiter aus.
Wenn man sich heute ihre prall gefüllten Terminkalender selbst nach dem Stabwechsel ansieht, kann man fast gar nicht glauben, dass eine über 80jährige Frau all diese Termine wirklich wahrgenommen hat. Sie reiste damals mehr denn je durch Deutschland. Sie versuchte bei einer Vortragsreise neben den normalen Abendterminen auch in Schulen, Gefängnisse oder Seniorentreffen zu gehen, um dort den Menschen von Gott zu erzählen. Man kann nur den Hut vor ihr ziehen, wie sie sich trotz starker Knieprobleme immer wieder aufmachte. Gott war spürbar an ihrer Seite und beschenkte sie mit Kraft für jeden einzelnen Tag und für jede einzelne Begegnung.
All you need is LOVE
BearbeitenSabine Balls Botschaft für die heutige Zeit.
Vor ihrem Heimgang 2009 schrieb Sabine Ball die abenteuerliche Geschichte ihres Lebens für ihre Familie und Freunde in Amerika auf: Von Sehnsucht, verrückten und wundersamen Begegnungen, und davon, wie Gottes Liebe alles veränderte.
Dieses packende Buch hat ihre Freundin Janice Rogers im letzten Jahr fertiggestellt, und nun ist die deutsche Übersetzung im Fontis Verlag und bei uns erhältlich.
https://www.youtube.com/watch?v=sMwfi9ht8ho Video zum Buch
9. 9. 2020 FB
NEUES BUCH: SABINE BALL – Love Broke Through: Sabine’s Own Story
Autorinnen: Sabine Ball und Janice Rogers
Zum 95. Geburtstag von Sabine Ball ist in den USA ein neues Buch über Sabines bewegtes Leben erschienen. Ein Buch, das Sabine in den letzten Jahren vor ihrem Tod gemeinsam mit ihrer Freundin Janice Rogers selbst geschrieben hat. Es war immer Sabines Wunsch, dass ihre Familie und die vielen Freunde in den USA ihre Geschichte lesen können. Nun, im Jahr 2020 – elf Jahre nach ihrem Tod – ist dieses Buch vollendet und veröffentlicht. Der Erlös des Buches geht an Stoffwechsel e.V., das Lebenswerk von Sabine. Das war der ausdrückliche Wunsch der Herausgeberinnen Esther Fritz, Janice Rogers und weiterer Freunde von Sabine in den USA.