Projekt Diskussion:Dresdner Glossar/Ostfrankenreich

Letzter Kommentar: vor 9 Tagen von Methodios in Abschnitt Begriff

Begriff

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Das Ostfrankenreich (auch: Ostfränkisches Reich; lateinisch Regnum francorum orientalium) ging aus der Dreiteilung des Fränkischen Reiches durch den Vertrag von Verdun im Jahr 843 hervor und endete traditionell mit der Kaiserkrönung des Ostfrankenkönigs Otto I. im Jahr 962.

10. August 843: Vertrag von Verdun (Teilung des Fränkischen Reichs) - Böhmen und Nisan kommen in den Einflußbereich des Ostfrankenreichs

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13. Januar 845: Römisch-katholische Taufe von Gněval von Dohna, Bor (Nordböhme) und 12 weiteren böhmischen Fürsten in Regensburg (Auffrischung der [ost]fränkischen Tributherrschaft über Böhmen und Nisan)

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Mitte August 846: Ludwig der Deutsche marschiert in Mähren ein (Einsetzung von Rastislav als mährischen König)

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  • Mitte August 846 marschiert Ludwig der Deutsche in Mähren ein und regelt die Dinge nach seinem Willen[2]. So setzt er bei dieser Gelegenheit Mojmirs Neffen Rastislav als neuen Fürsten ein und hatte fast ein Jahrzehnt Ruhe in der Mährerangelegenheit. Für Böhmen und auch Nisan ist die Gefahr eines mährischen Übergriffes damit gebannt.

854: Aufstand des Präfekten des bairischen Ostlandes Ratpot gegen Ludwig den Deutschen und Auflockerung der ostfränkischen Tributherrschaft über Böhmen und Nisan

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  • Aufstand von Ratpot, dem Präfekten des bairischen Ostlandes. Dieser Aufstand wird durch den Ostfrankenkönig Ludwig den Deutschen niedergeschlagen, Ratpot seines Amtes enthoben. Aus den heute bekannten Quellen ist nicht zu erkennen, ob sich der 846 von Ludwig dem Deutschen eingesetzte Mährerfürst/-könig Rastislav mit Ratpot verbündet hatte.[3] Allerdings nutzt Rastislav die Zwistigkeiten im östlichsten Teil des Frankenlandes für eine erneute expansive Politik des Mährerreiches.
  • im Ergebnis des Aufstandes von Ratpot beginnt die ostfränkische Tributherrschaft über Böhmen und Nisan zu bröckeln - auch die römisch-katholische Kirche verliert an Einfluß über den böhmischen Raum (zuständig war das Bistum Regensburg unter seinem 6. Bischof Erchanfried, reg. 847 bis 864)

855: Rastislaw expandiert zur Donau und in die Ostslowakei - Ende der Tributherrschaft des Ostfrankenreiches über Böhmen und Nisan

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  • 855: Der Mährerfürst/Mährerkönig Rastislaw nutzt die Schwäche des ostfränkischen Reiches und annektiert bis 855 das Gebiet zwischen Dyje und Donau sowie Territorien in der Ostslowakei. Zur Sicherung baut er in diesen Gebieten neue Festungen. König Ludwig der Deutsche übernimmt nun persönlich die Kontrolle über das baierische Ostland und unternimmt einen Feldzug nach Mähren, den er wegen dem Burgwallsystem der Mährer erfolglos abbrechen muss. Er zieht sich daraufhin mit seinem Heer plündernd aus Mähren zurück, wobei Rastislaw einen heftigen Angriff auf sein Lager führt und ihm sogar bis ins Ostfrankenreich folgt, sehr viele grenznahe baierische Orte verwüstend.[4]
  • Ende der ostfränkischen Tributherrschaft über Böhmen und Nisan
  • Schwinden des Einflusses der römisch-katholischen Kirche in Böhmen und Nisan (zuständig war das Bistum Regensburg unter seinem 6. Bischof Erchanfried, reg. 847 bis 864)
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Anmerkungen

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  1. Ludwig der Deutsche - RI I n. 1380a - 845 ian. 13, .... Taufe von 14 böhmischen häuptlingen, die mit ihren leuten gekommen waren, um christen zu werden. Ann. Fuld. vgl. Dümmler Ostfränk. Reich 2. A. 1,285 n. 4. Aus: RI I n. 1380a, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0845-01-13_1_0_1_1_0_3101_1380a (Abgerufen am 27. Februar 2019).
  2. Annales Fuldenses ad 846: … circa medium mensem Augustum cum exercitu ad Sclavos Margenses defectionem molientes profectus est. Ubi ordinatis et iuxta libitum suum conpositis rebus ducem eis constituit Rastizen nepotem Moimari; inde per Boemanos cum magna difficultate et grandi damno exercitus sui reversus est.
  3. Mathias Becher, Alheydis Plassmann (Hrsg.): Streit am Hof im Mittelalter, V&R unipress, Göttingen 2011, ISBN 978-3-89971-884-3, S. 233.
  4. Ludwig der Deutsche - 855, in Sclavos Morahenses - Heerfahrt gegen den aufständischen herzog Rastiz (Ratislaw) ohne grösseren erfolg ... verwüstung des landes, blutige abwehr eines angriffes auf das lager, sieglose rückkehr ... ; Rastiz folgt dem abziehenden heer und plündert und verwüstet sehr viele orte ienseits der Donau. Ann. Fuld. vgl. Ann. s. Lamberti, Hildesh. M. G. SS. 3,47, 46. In: RI I n. 1412b, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0855-00-00_2_0_1_1_0_3177_1412b (Abgerufen am 31. Dezember 2019).

! Methodios (Diskussion) 18:35, 12. Nov. 2024 (CET)Beantworten

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