Von der frühen Neuzeit bis zum Ende des 19. Jahrhunderts


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Historischer Hintergrund

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  • Eine Überzeugung der Europäer dieser Zeit war, dass nur diejenigen Wesen Menschen seien, die in der Bibel erwähnt sind.
    • Aufgrund seiner Auslegungshoheit war es dem Papst möglich, die indigenen Völker Süd- und Mittelamerikas als Teil der in der Genesis erwähnten "verlorenen Stämme" zu identifizieren und ihnen so eine menschliche Seele zu zusprechen. An der realen Situation der Indigenen änderte dies aber nichts.
  • Weiterhin glaubten die Europäer, die Welt wäre eine Scheibe, an deren Rand Monster leben.
    • Das hängt mit dem Fluch zusammen, den Noah über seinen jüngsten Sohn Ham aussprach, nachdem er erfuhr, dass dieser die Blöße des Vaters nicht bedeckte, siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Ham_(Bibel)

Hauptthesen

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Grundsätzlich unterscheidet man zwischen drei Tendenzen der imaginären Ethnographien der frühen Neuzeit:

  • Legitimatorische Tendenz
    • Beispiel: Fernandez de Oviedo
    • Bild von Indigenen: Barbarenbild, Indianer= seelenloses Tier
    • Ziel: Legitimation der Beherrschung und/ oder Auslöschung der vorgefundenen Völker
  • Idealisierende Tendenz
    • Beispiel: Bartolomé de Las Casas
    • Bild von Indigenen: „Edler Wilder“, Indianer = Mensch, naturverbunden und in vielerlei Hinsicht reiner als die Europäer
    • Ziel: Verbesserung der Lebensumstände der Indianer
  • Verstehende Tendenz
    • Beispiel: Fray Bernardino de Sahágun
    • Bild von Indigenen: Versuch des Verstehens über Einnahme der Position des Indigenen, lernt und schreibt in Sprache der Indianer
    • Ziel: Verständnis der anderen Kultur ohne Rückschlüsse auf eigene Kultur (daher nicht mehr unbedingt imaginäre/inverse Ethnografie)

Methoden

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Vertreter

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Bedeutende Werke

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Bedeutung heute

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Wichtige Begriffe

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Klausurrelevante Fragen

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Was versteht man unter imaginärer und unter inverser Ethnographie?

  • imaginäre Ethnographien tauchen zu einer Zeit auf, als es noch keinen oder nur sehr eingeschränkten Kontakt zu fremden Völkern gab, sie spiegeln die Vorstellungen ihrer Verfasser über die "Fremden" wieder
  • die Art und Weise, wie man sich das Fremde vorstellt, es beschreibt und bewertet verrät viel, über die Kultur des Verfassers, in diesem Zusammenhang werden die Begriffe imaginäre und inverse Ethnographie synonym verwendet

Welche Entwicklungen charakterisieren die Zeit um das 16-18Jh.?

  • Aufbruch Europas in die Moderne
  • Entstehung der Stadtstaaten in Europa
  • Verstärkte Reisetätigkeit in Europa und Asien
  • Zeit der überseeischen Entdeckungen und Eroberungen
  • Entwicklung eines pluralistischen anthropozentrischen Weltbilds, Wissenschaften entstehen Naturwissenschaften, Medizin), Geburt der modernen Philosophie
  • Kirche verliert Monopol der Weltauslegung (Bibel bislang Dogma der Menschheitsentstehung

Welche drei Tendenzen sind in den Ethnografien der frühen Neuzeit zu finden?

  • idealisierende Tendenz (Las Casas)
  • verstehende Tendenz (Sahágun)
  • legitimatorische Tendenz (Oviedo)

Nennen Sie Autoren, und ihre Anliegen, die zur frühen Neuzeit über Indianer schrieben!

Weshalb wertete man fremde Gesellschaften auf bzw. ab?

  • Abwertung zum Zweck der einfacheren Rechtfertigung der Unterwerfung bzw. Auslöschung fremder Völker
  • Aufwertung zum Zweck der Kritik an der eigenen Gesellschaft (anhand eines durch die Aufwertung noch verstärkten Kontrasts), speziell dann, wenn die eigene Gesellschaft als dekadent empfunden wird

Weshalb tauchen in den frühen Ethnographien Monster oder Fantasiefiguren auf?

Lassen sich die Ungerechtigkeiten, die den Indianern zu jener Zeit angetan wurden,erklären?

  • Überlegenheitsgefühl der Kolonisatoren
  • Abschreckung zur Festigung der eigenen Herrschaft
  • Indianern wird Menschsein abgesprochen
  • der christlicher Glaube (verlorene Stämme, Genesis Kapitel 10, Noahs Stammtafel (Verse 4-5) -nach Ricardo)
  • wirtschaftliche Ausbeutung

AG Mitglieder

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Material

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  • Basistexte
  • Vorlesungsfolien
  • Präsentation
  • Tutoriumsmaterial

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