W.-ö. Divan, Auftaktgedicht
Antiquariat Dr. Haack Leipzig
Johann Wolfgang von Goethe: "Hegire" in "Buch des Sängers" in "West-östlicher Divan", Erstdruck 1819. Mit diesen Versen beginnt die Gedichtsammlung. Eine Art Prolog, der den Leser auf die orientalische Sphäre einstimmern soll, die ein großer Teil der Gedichte suggeriert.
Versgebundene Prosa
Die letzten vier Verse kontrastieren in ihrer Leichitgkeit die vorangegangene Dichtung. Anfangs greift der Ton in dem Auftaktgedicht hoch, preist die stabile, patriarchalisch-konservative Lebensform des Orients sowie dessen Festigkeit gegenüber „Nord und West und Süd“, wo in jüngster Vergangenheit „Throne“ barsten und jetzt „Reiche [Staaten] zittern“, lobt Sitte und Weisheit islamischer Lebensform, der "das Wort so wichtig war, / Weil es ein gesprochen Wort war".[1] Dann werden Reiseabenteuer in Aussicht gestellt. Gegen Ende wird der Ton kokett erotisch. Den Ausklang bildet versgebundene Prosa. Freimütig wird der Wunsch geäußert, als Dichter im Gedächtnis zu bleiben, - hochgemut und dennoch schlicht, in makellosem Rhythmus paarig gereimt.
Ist ein Singen, ist ein Klingen,
Verse werden tönend Lied.
<references>
- ↑ Im Gegensatz zu den beiden vorangegangenen Buchreligionen wurde der Koran seinem Propheten von Gott diktiert.